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CO2-Coalition
Die todbringende Kälte der Kleinen Eiszeit (1250 – 1850 n. Chr.) war für sämtliche Landgebiete um den Nordatlantik besonders brutal. Im Jahr 1783 begann der Ausbruch des isländischen Vulkans Lakikagar (Laki) im Juni und dauerte 245 Tage, was für die Isländer eine schlimme Situation bedeutete*.[*Schwer übersetzbares Wortspiel: „Things turned from bad to worse“. A. d. Übers.]
Laki war wahrscheinlich die bedeutendste Eruption der letzten 1.000 Jahre in Bezug auf ihre Auswirkungen auf die Temperaturen der nördlichen Hemisphäre. Er war so folgenreich, weil es sich um eine basaltische Eruption handelte (man denke an Kilauea), die zu großen Emissionen von sonnenverdunkelndem Schwefeldioxid neigt. Diese Eruption emittierte viermal mehr SO2 als El Chichon und 80-mal mehr als der Mount St. Helens. Die Eruption führte zu hemisphärenweiten Klimaauswirkungen, einschließlich im Osten der Vereinigten Staaten, wo die durchschnittliche Wintertemperatur um 4,8 Grad C unter dem 225-jährigen Durchschnitt lag.
Es wird geschätzt, dass bis zu 50 % der Bevölkerung und fast der gesamte Viehbestand Islands durch die Kombination von Klima- und Vulkankatastrophen umgekommen sind. Die Bedingungen waren so katastrophal, dass die dänischen Behörden, die die Nation regierten, eine Zeit lang in Betracht zogen, die gesamte Insel zu verlassen.
Wieder einmal zeigt sich, dass die Geschichte uns lehrt, die Kälte zu fürchten und die Wärme zu begrüßen.
Auszug aus obigem Link:
Die klimatischen Auswirkungen des Laki-Ausbruchs sind beeindruckend. Im Osten der Vereinigten Staaten lag die durchschnittliche Wintertemperatur 4,8 Grad C unter dem 225-jährigen Durchschnitt. Die Schätzung für den Temperaturrückgang der gesamten nördlichen Hemisphäre liegt bei etwa 1 Grad C. Die obere Grafik zeigt die Veränderung des Säuregehalts in Mikroäquivalenten H+ pro kg in der grönländischen Eiskappe. Die untere Grafik stellt die Wintertemperatur-Aufzeichnungen im Osten der USA dar. Aus Sigurdsson (1982).
Die Laki-Eruption illustriert, dass basaltische Eruptionen mit geringer Energie, großem Volumen und langer Dauer größere klimatische Auswirkungen haben können als großvolumige explosive, kieselsäurereiche Eruptionen. Die Schwefelgehalte basaltischer Magmen sind 10-100 mal höher als kieselsäurereiche Magmen (Palais und Sigurdsson, 1989)
Mehr dazu: https://volcano.oregonstate.edu/laki-iceland-1783
Link: https://wattsupwiththat.com/2021/06/10/today-in-climate-history-june-10th-1783/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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Nur mal dran erinnern, die Rauchgasentschwefelung des Braunkohlekraftwerks Lippendorf liefert bis zu 1 Mio t Gips pro Jahr. Außerdem werden dort auch Klärschlämme umweltgerecht verbrannt. Diese Menge Schwefeldioxid ging früher in die Luft und sorgte für Wolken , kühleres Klima und sauren Regen mit den bekannten Folgen. Der Gips ist Spitzenqualität, sogar für medizinische Zwecke geeignet und wird europaweit verkauft. Da das Kraftwerk stillgesetzt werden soll, werden im Harz neue Gipsvorkommen erschlossen, der Bergbaugips muß mit viel Energie aufbereitet werden und der Abbau hinterläßt zwangsläufig wieder mal eine weitere Naturzerstörung in einem der schönsten Mittelgebirge Europas.
Der Irrsinn ist kaum in Worte zu fassen
„Die klimatischen Auswirkungen des Laki-Ausbruchs sind beeindruckend. Im Osten der Vereinigten Staaten lag die durchschnittliche Wintertemperatur 4,8 Grad C unter dem 225-jährigen Durchschnitt.“
Vulkanausbrüche verteilen sich meist über mehrere Monate. Die klimatische Wirkung ist deshalb nicht unbedingt an der Temperatur eines Winters zu erkennen. Das Bild zeigt die Zeitreihe der monatlichen Temperatur-Anomalie für München (1781-1800, GHCNv4-Netzwerk). Erst ein Tiefpass-Filter (Fourier-Transformation) lässt die wahre klimatische Wirkung des Vulkan-Ausbruchs erkennen.