Die Ingenieure, die diese Anlagen gebaut und betrieben haben – und die Verantwortlichen für die Stromverteilung – können nur ungläubig den Kopf schütteln. Ihr einziger Trost könnte sein, wenn das Ganze in einem Massenausfall zusammen bricht: „… ich hab’s dir doch gesagt“.

Aber vorerst werden die Illusionisten weiterhin den „Tod“ der Kohle verkünden und uns ermutigen zu glauben, dass wir eine wind- und sonnengetriebene Zukunft haben.

In dem australischen Kultklassiker The Castle [Krimiserie] lautete Darryl Kerrigans Standardantwort [auf eine zu unverschämte .. forderung]“Sag ihm, dass er träumt“…

[… STT führt diese Anspielung weiter aus, auf diejenigen, die der Meinung sind, dass Australien seine Kohlekraftwerke weiterhin schließen kann und die Arbeitsplätze anbietenden  Unternehmen irgendwie im Geschäft bleiben können. – der Übersetzer].

Kohlekraft macht im Durchschnitt rund 75% der Energie aus, die durch das australische Eastern Grid [Stromnetzwerk] gepumpt wird. Nach Sonnenuntergang und bei totenstillem Wetter trägt sie alleine  zur  Zivilisation bei.

Der Grund für den Ausstieg aus Kohlekraftwerken ist einfach: Die Zielvorgabe für die Anteile „erneuerbarer Energien im Strommix“ – das Large-Scale Renewable Energy Target (LRET) der Bundesregierung und sein inländischer Cousin, das Small-Scale Renewable Energy Scheme (SRES), der Slush-Fonds, der heimische Solardächer unterstützt.

Über die Laufzeit der LRET und SRES  Programme werden Subventionen in Höhe von mehr als 60 Milliarden US-Dollar für Wind und Sonne aus Steuergeldern bezahlt werden .

Sie wurden entwickelt, um die  intermittierende, unzuverlässige, kostspielige und daher von Natur aus nicht wettbewerbsfähige Wind- und Sonnenenergie gegenüber zuverlässigen, konventionellen Kraftwerken – „marktfähig“ zu machen.

Wenn wir „wettbewerbsfähig“ und „marktfähig“ sagen, verwenden wir die Begriffe der tatsächlichen Angebote leichtfertig. Es sei denn, Sie halten es für möglich, die Schuhe von Usain Bolt [dem einzigen Leichtathlet der auf 100m unter 10 sec  lief) an die Startlinie zu kleben, um langsamere Läufer  im 100-Meter-Sprint „wettbewerbsfähig“ zu machen.

Nur durch die Subventionen und Bevorzugung von Wind- und Solarstrom in großem Maßstab, werden Anreize geschaffen, das in diese Industrieanlagen investiert wird,  Die Eigentümer der konventionellen Kohlekraftwerke werden dagegen nicht unterstützt. Einzelheiten darüber, wie der nationale Strommarkt  NEM durch die Subventionen für Wind und Sonne beschädigt wurde, finden Sie hier in unserem Beitrag:

Fixing Australia’s Power Pricing & Supply Crisis Means Cutting Subsidies to Wind & Solar, Right Now
[Die Behebung der australischen Krise bei der Preisgestaltung und der Stromversorgung erfordert, dass die Subventionen für Wind & Solar sofort gekürzt werden]

Unter den Mainstream-Medienkommentatoren verstehen diesen Zusammenhang  nur wenige. Der Australier Terry McCrann. Terry hat sich um Verständnis darum bemüht. Hier ist ein Artikel von ihm, der ebenso gut die Überschrift bekommen könnte: „Sag ihnen, dass sie träumen“.

 

Wind und Sonne können Kohlekraft nicht ersetzen
The Australian, Terry McCrann, 13 März 2021

Als ich letzte Woche über unsere völlig unbrauchbare – wenn auch immer realistischer werdende – Zukunft schrieb, hätte ich nicht im Traum daran gedacht,  das wir nun vier Jahre eher dort ankommen werden.

Dies ist schlicht die Entscheidung von Energy Australia, eines der größten und zuverlässigsten Kraftwerke Australiens, Yallourn, bereits im Jahr 2028 anstelle des zuvor geplanten 2032 zu schließen.

In wenigen Worten, auf Wiedersehen Yallourn, hallo Stromabschaltungen und Stromausfälle, zumindest für Victoria und South Australia. Diese Überlegung gilt sicherlich auch für New South Wales und Queensland und in einem trockenen Jahr auch für Tasmanien.

Ah, das Inselland Tasmanien, wir auf dem Festland neigen dazu, diese zu vergessen – aber nicht unseren Schatzmeister Josh Frydenberg, möchte ich hinzufügen, der Devonport, Launceston und sogar Burnie mit „Ausländern aus dem Norden“ überfluten will.

Wie ich seit etwa 15 oder 20 Jahren schreibe: „Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, fließt kein Strom“; Lassen Sie mich das ergänzen: „Und wenn der Regen nicht fällt, fällt auch das Wasserkraftwerk  bald aus“.

Wenn ich das Wort „zuverlässig“ verwende, meine ich die altmodische Bedeutung des Wortes; dass Sie sich darauf verlassen können, was Kraftwerke das tun , was sie sollen.  Aber heutzutage gilt so etwas als zumindest kurios, wenn nicht sogar als positiv – Sie wissen schon, Kraftwerke erzeugen Strom zuverlässig.

Lassen Sie mich schnell hinzufügen,  dass ich die Logik und den Imperativ der Energy Australia -Entscheidung nicht im Geringsten bemängeln kann. In der Tat, wenn ich es wäre, würde ich das Yallourn Kraftwerk wahrscheinlich schon im Jahr 2023 schließen – um es mit Liddell in NSW zu einem großartigen Deal: „Einen-bestellen- Zwei –kriegen“ zu machen

Wenn es so eine „großartige Zukunft“ ist, warum nicht bald dort sein?

Mit der Entscheidung, das  Yallourn Kohlekraftwerk zu schließen – und genauer gesagt, die 300 Millionen Dollar pro Jahr oder weit über 1 Milliarde Dollar in diesen zusätzlichen vier Jahren nicht mehr auszugeben, um es „zuverlässig und als back-up“ zu erhalten – tut EA nur das, was die „aufgewachten Eliten“ und mehr noch der politische Rahmen den Energieerzeuger anweisen, zu tun. Ich bewundere sogar sozusagen die Ehrlichkeit in ihrer Aussage.

Yallourn wird runtergefahren, damit sind die 1500 MW Strom die es zuverlässig  „rund um die Uhr“ erzeugen kann, weg  (programmierte Wartungszeiten und seltenste Ausfälle beiseitegelassen).

Das wird ersetzt durch… die größte Batterie der Welt: (bislang einen) 350 MW Speicher. Möchten Sie das nicht in ihrem Smartphone haben?  Das ist es, was wir bekommen, um das ‚Licht an‘ zu behalten.

Was sind schon 1500 MW gesicherte Abgabe Leistung – stundenweise, stundenlang, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr, im Vergleich zu einer 350 MW-Batterie, die in vier Stunden leer ist und nach einer echten Stromquelle zum Aufladen sucht?

Die EA-Erklärung bildete einen interessanten Kontrast zu dem, was AGL (AGL Energy ist der größte australische Anbieter von Gas und Elektrizität) in 2017 herausbrachte, als sie die Schließung von Liddell ankündigten.

AGL fühlte sich verpflichtet, zumindest so zu tun, als könnte es die Energie ersetzen, die Liddell seit 50 Jahren jedes Jahr erzeugt hatte:

„Eine Mischung aus hocheffizienter Spitzenlaststrom aus Gas, erneuerbaren Energien, Batteriespeicher und Demand  Response (~Bedarfslieferung).

Lassen Sie mich übersetzen:

  • „Demand Response“ – Sie brauchen Licht, schalten Ein und es bleibt dunkel.
  • „Batteriespeicher“ – Wenn die Batterie leer ist, schalten Sie den Lichtschalter ein und es bleibt dunkel.

Der einzige glaubwürdige Teil der Stromerzeugung,  der die 2000 MW ersetzte, als Liddell schloss, war eine 500 MW-Gasanlage. Der Ersatz der „großen Kraftwerke“ war ein Witz – sogenannte 1600 MW erneuerbarer Energien, die von Tag zu Tag sich ausschließlich nach Lust und Laune von Wind und Wolken richten und oft genau Null sein können.

Im Gegensatz dazu belastete sich Energy Australia nicht mit dem Pseudo-Unsinn. Wir schalten 24/7 1500 MW aus und ersetzen es – nur teilweise – durch eine große Batterie. Wenn die leer wird, hoffen Sie besser, dass der Wind weht – Das ist geradlinig, einfach, ehrlich.

Wie ich letzte Woche ausführlich dargelegt habe, ist das zentrale Problem mit Wind (und Sonne) – das diese selbst das Problem sind! Wenn man die zuverlässigen Kraftwerke völlig und unwiderruflich unbrauchbar macht, ist es egal ob Sie 100 „Turbinen“ oder 10.000 oder sogar 100.000 haben – die Realität ist, dass sie einfach nichts liefernm wenn kein „Brennstoff“ vorhanden ist.

Auf dem Papier verfügt Großbritannien über eine „Kapazität“ der Windkraft von etwa 26.000 MW, was dem Nennwert nach reicht,  um seinen gesamten Strom in Zeiten außerhalb der Spitze der nationalen Nachfrage zu liefern – das käme sogar in die Nähe von zwei Dritteln der rund 40.000 MW, die in Spitzenzeiten benötigt werden.

Es kommt natürlich nie auch nur ansatzweise in die Nähe – die erzeugte Spitzenleistung durch Wind erreichte bislang maximal ungefähr 13.000 MW. Aber wie ich ausführlich darlegte, erzeugte der Wind der Vorwoche an zwei ganzen Tagen nur 500 MW bis 800 MW.

Selbst 100 der großen Batterien von Energy Australia  können den Mangel zwei Tage lang nicht ausgleichen.

Die Lichter in Großbritannien wären vor kurzem buchstäblich ausgegangen, wenn nicht viel Gas und die nicht erneuerbaren Hackschnitzel verbrannt worden wären, sowie das Kernkraftwerk und über die Stromkabel von Europa der notwendige Rest hinzugefügt worden wäre.

Das ist das zentrale Problem mit der erneuerbaren Zukunft. Sie sollten teure Alternativen im Standby-Modus bereithalten oder sich darauf vorbereiten, dass Sie im Dunkeln sitzen.

Das von Energy Australia identifizierte Problem, das es zwingt, das Yallourn Kraftwerk zu schließen, hat auch eine heimtückischere Seite, wenn zu viel  Wind weht. All dieser buchstäblich kostenlose Strom – ohne Grenzkosten – darf ins Netz fließen, drückt die Preise vorübergehend nach unten und vertreibt Kohlekraft in den stand-by.

Das wäre in Ordnung, wenn wir in einer dunkelgrünen Zukunft für kostenlose Energie wären, wenn es aufrechterhalten werden könnte –  aber das kann es nicht. Sie können nicht genug Batterien bauen, Sie finden noch nicht einmal genügend Rohstoffe dafür. Wollen wir wirklich eine ganze Schatten-Stromerzeugungsindustrie haben [und finanzieren!] , die nur dann eingeschaltet wird, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nichtscheint?

Es ist verrückt. Aber es ist noch verrückter, weiter in die von Energy Australia identifizierte Zukunft zu taumeln – alle Kohlekraftwerke zu schließen, damit wir dann die Windräder selbst anblasen, um Strom für Licht haben zu können.

Das Minimum, das von jedem Anbieter verlangt werden muss, der Wind- oder Sonnenenergie in das Netz einspeisen möchte, ist, dass er 365 Tage im Jahr rund um die Uhr ein Mindestmaß an planbarem Strom garantiert.

Dann nähern Sie sich den tatsächlichen Kosten für den „kostenlosen Strom“ aus Wind und Sonne. Und dann sind da noch, alle diese urigen „Turbinen“, die die Landschaft zerstören und Vögel schlachten.

The Australian [Bezahlsperre https://www.theaustralian.com.au/business/mining-energy/wind-and-solar-cant-replace-coalfired-power/]

https://stopthesethings.com/2021/03/15/tell-em-theyre-dreamin-why-wind-solar-can-never-replace-nuclear-gas-coal-fired-power/

Übersetzt durch Andreas Demmig

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