Die Corona-Epidemie in Frankreich hat zu einer explosionsartigen Zunahme des Interesses an la collapsologie geführt – einem alten Ausdruck Galliens für das Ende der Welt. In der Folge suchen immer mehr Leute nach Ratschlägen, wie man sich auf den bevorstehenden Untergang der Zivilisation, so wie wir sie kennen, vorbereiten kann.
Die Bewegung, der sogar der französische Premierminister Edouard Philippe huldigt, hat eingestanden, dass „das mehr an den Leuten nagt als man denkt“. Sie beruht auf der Hypothese, dass Klimawandel, abnehmende Ressourcen und das Aussterben von Spezies die Welt mit alarmierendem Tempo ihrer Zerstörung entgegen treiben.
Den größten Teil der Anhänger dieser Bewegung stellen linksgerichtete Stadtbewohner mit mindestens einem Universitätsabschluss. Inspiriert durch den amerikanischen Autor und Akademiker Jared Diamond und seinem Bestseller aus dem Jahr 2005 mit dem Titel „Collapse: How Societies Choose to Fail or Succeed“ hat „Collapsologie“ die Denkwelt der Franzosen noch vor der Pandemie eingenommen. Etwa 65% geben ihrem Glauben Ausdruck, dass die Zivilisation während der kommenden Jahre untergehen könnte. Das geht aus einer jüngst durchgeführten Umfrage hervor. In UK waren es 56% der Befragten.
Aber seit Frankreich zu einem landesweiten Gefängnis geworden ist, haben Forderungen, Facebook-Gruppen und Trainings-Camps beizutreten, rasant zugenommen im Zuge der Behauptungen der Collapsologen, dass die Pandemie ein klares Anzeichen dafür ist, dass die „thermo-industrielle“ Ära in ihren Todeszuckungen liegt.
Einer der Hohepriester, nämlich Yves Cochet, hat den Beginn des Kollaps‘ für das Jahr 2030 prophezeit. Cochet ist ein ehemaliger Umweltminister, der das Stadtleben aufgegeben und sich stattdessen in eine ländliche Autarkie in der Bretagne zurückgezogen hatte mit Pferd und Wagen für Transporte. „Nun, es geht schneller vonstatten als gedacht“, sagte er der Zeitung Le Monde, und fügte hinzu, dass er als erste Stufe eine Petroleum-Krise oder ein Klima-Ereignis annimmt.
„Viele Menschen verleugneten sich“, sagte Loïc Steffan, ein Wirtschaftswissenschaftler und Autor von Don’t Be Scared of Collapse, dessen Facebook-Seite „The happy collapso“ während des Lockdowns 5.000 neue Mitglieder gewann, um sich insgesamt 30.000 zu nähern. Leugnen ist eine klassische erste Phase in einem Prozess, den Kollapsologen „Metanoia“ nennen, oder „endlich an das glauben, was man schon wusste“, sagte er gegenüber France Info. „Bei Covid rückt die Erkenntnis, dass unsere Gesellschaften auf brutale Weise zerbrechlich sind, in den Vordergrund. Ein winziges Virus ist in der Lage, die Welt in die Knie zu zwingen, die Hypervernetzung der Welt stellt ein Problem dar … die psychischen Schutzstrategien beginnen zu bröckeln“, behauptete er.
Covid-19 läutet nicht den totalen Zusammenbruch des Staates und der Rechtsstaatlichkeit ein, sondern ist eher eine „Generalprobe, eine Art Stresstest, bei dem wir sehen konnten, was funktioniert hat und was nicht“, sagte er. Im Gegensatz zu Überlebenskämpfern, die in die Berge rennen wollen, glauben Kollapsologen daran, sich gegenseitig zu helfen, um die Widerstandsfähigkeit der Gruppe zu verbessern. „Es ist der gleiche Ausgangspunkt, aber nicht die gleiche Antwort. Der Kollapsologe will die Gesellschaft retten. Der Überlebenskünstler ist ein Individualist“, sagte Mr. Steffan, ein bekennender Optimist.
Eine wachsende Zahl französischer Stadtbewohner trachtet nun danach, sich auf dem Land niederzulassen. Frédérique Porquet wird nächsten Monat das Val d’Oise bei Paris verlassen, um mit ihrem Mann und ihren Töchtern aufs Land zu fahren. Sie will „bereit sein“ und „nicht von Supermärkten abhängig sein, wenn man bedenkt, was zu Beginn der Epidemie einen Monat lang geschah, denn wir haben es mit eigenen Augen gesehen: es war jeder für sich“.
Auch die Nachfrage zu lernen, wie man Kollapsologe wird, steigt, so Rémi Richart, ein IT-Experte, der seit 10 Jahren mit seiner Frau und seinen drei Kindern im ländlichen Cantal ein autarkes, kohlenstoffarmes Leben führt. Sie verfügen über eine pedalbetriebene Waschmaschine und einen Solarofen. Ihr Kurs, der „Resilienz“ lehrt, ohne von einer Gesellschaft „am Rande“ abhängig zu sein, ist diesen Sommer bereits voll, und das Telefon hört nicht auf zu klingeln. „Viele Leute haben es eilig“, sagte er dem Figaro.
Der ganze Beitrag steht hier (Zahlschranke)
Link: https://www.thegwpf.com/collapsology-the-rise-of-a-new-doomsday-cult-return-of-the-dark-ages/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Kommentar des Übersetzers hierzu: Bei der Übersetzung dieses Betrages, den ernst zu nehmen mir schwerfällt, habe ich mich ganz stark an die Philosophie der „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“ erinnert gefühlt. Wenn man diesen Beitrag weiter spinnt, dann geht die Gesellschaft ausschließlich nur deswegen zugrunde, weil sie ihren eigenen Untergang zu erleben glaubt.
Und dagegen hüpft kein Mensch auf den Straßen herum! – C. F.
Diamonds „Kollaps“ habe ich als kluges und erhellendes Buch in Erinnerung.
Das ich mich auch nach Jahren an große Teile des Stoffes erinnern kann , ist ein guter Indikator für die Qualität des Buches.
Ich habe es auf jeden Fall mit großem persönlichem Gewinn gelesen.
Im letzten Teil des Buches geht er tatsächlich auf bestehende Probleme der Menscheit ein. Alles in allem führt er in nüchternem und sachlichem Vortrag die , seiner Meinung nach , 12 größten Probleme auf.
Ich habe es mal aus dem Regal geholt und nachgeschlagen , was er zur Klimaerwärmung schreibt. Auszugsweises Zitat , Seite 608 :
„Auf den ersten Blick könnte man vielleicht meinen , die globale Erwärmung sei ein willkommener Effekt , weil höhere Temperaturen auch stärkeres Wachstum bedeuten. Wie sich aber bei näherem Hinsehen herausstellt , erzeugt die globale Erwärmung sowohl Gewinner als auch Verlierer. In den kühlen Regionen , die sich nur schlecht für die Landwirtschaft eignen , könnten die Nutzpflanzenerträge tatsächlich zunehmen , aber wo es heute bereits warm und trocken ist , gehen sie unter umständen zurück. “
Er geht dann im Anschluß noch auf das Abschmelzen der Scheedecke in den Gebirgen Montanas und Kaliforniens ein , die eine nachteilige Veränderung des Wasserhaushaltes zur Folge hat. Klar , der Meeresspiegelanstieg wird auch erwähnt.
Interressant ist jedoch , daß er die Verstärkung der aufgeführten Probleme auch an die wachsende Weltbevölkerung koppelt. Ein Zusammenhang , der im alltäglichen Diskurs viel zu wenig beachtung findet.
Man muß sich ja den Inhalt eines Buches nicht zu hundert Prozent zu eigen machen.
„Kollapsologie“ wäre jedoch ein Begriff , der mir nach der Lektüre dieses Buches nie in den Sinn gekommen wäre.
Selbstverständlich geht die Zivilisation dem Kollaps entgegen.
Er nennt sich Energiewende und wird als selbsterfüllende Proverzeihung von den Untergangsanbetern verehrt.
Kollapsologie – gefällt mir. Wie wärs mit Klapsologie? Aufs Land, um dem Wärmeinseleffekt zu entkommen? Badesee in der Nähe? Die Klapsologen sind gar nicht so dumm – zumindest während der Sommerhitze.
Waschmaschine mit Pedalantrieb, da hüpft das grüne Herz – ist aber, oh Schreck, nicht CO2-neutral und somit Emissionszertifikate-pflichtig! EU-Ursula reagiert prompt und begrenzt zur Klima-Weltrettung die zulässige Schleuder-Strampelzahl, und zwar EU-weit.
Nun ja, bei den Untergangsproheten gibt es eben viele, die meinen nur die andere Hälfte gehe unter.
Ich für mich denke es wird ein Ende geben, aber die Erde wird das überstehen. Für sie sind wir nur eine Sekunden-Episode.
Es wird einen Finanz-Crash geben, Krise, Währungsreform, Armut, Arbeitslosigkeit.
Und dabei werden die Menschen sich auf das Wesentliche zurückbesinnen.
Der Tüchtige wird obenauf schwimmen, der Ideologe untergehen.
Die Menschen werden sich von den Luxus-Propheten abwenden.
Ansätze dazu sehen wir gerade mit Corona überdeutlich.
Die Menschen hatten eine andere Sorge, Greta Thunfisch, Neubauer und Klima war kein Thema mehr.
Ich sah das oft bei Linken, die Träume die sie vom Landleben und der Autarkie haben. Sie versagen in aller regel dabei sich von ihren 2 Hektar zu ernähren.
Das Landleben ist nahezu immer strenge, harte Arbeit.
Wer nicht damit aufgewachsen ist, für den ist das sehr schwer.
Diese Träumer schaffen es im besten fall sich selber halbwegs zu ernähren, für andere Überschüsse zu erwirtschaften, das bringen sie kaum je fertig, denn dazu müssten sie ihre Ideologie ablegen und rationell Arbeiten lernen.
Kolapsologie….. oder Prepper….. ist da ein Unterschied?
Und warum denken die, dass sie auf dem Land sicherer sein werden ?
Ja ok, in Russland und Canada gibt es Flecken die 2-300 km von jeder Zivilisation entfernt liegen, aber bei uns ?
Nun ja, hier haben manche Leute einen Bunker der Armee …….. hinter 3m Stahlbeton kann man alles mögliche aussitzen.
Ich habe einigen „Kolapsologisten“ naja, eher Preppern, schon nahegelegt, bei sowas wie Soldaten zu Denken.
Also, was machen Städter wie ich z.B. einer bin ( bin zwar den Bauernhof aufgewachsen ) wenns zu so einer Krise kommt…….. genau, ich gehe aufs Land und suche diese „einsamen Höfe“ ……weils dort noch was zu erbeuten gibt.
Ich selber bin zwar immer vorbereitet, denn das taten meine Eltern und Grosseltern einfach ganz selbstverständlich. Die hatten auch als Schweizer 2 Kriegs-Krisen erlebt und einfach alles im Estrich was man brauchen könnte.
Wenn wir also solche „Autarken“ finden die nicht genug Personen haben um über 24 Stunden eine Wache zu organisieren….. sind wir als „Angreifer“ im Vorteil.
Denn wir legen uns auf die Lauer und warten ab ……bis der Zeitpunkt gekommen ist…….
So lange die Gesellschaft noch funktioniert ist man auf dem Land besser aufgehoben. In Frankreich ist viel Land heute nahezu menschenleer.
Ich war öfters in der Gegend von Rocamadur, dort lebten vor 20 Jahren schon beinahe nur noch Ü-60 in den vielen Bauernhöfen rundum.
Kaufen konnte man die billig. 10 Hektar und einen Bauernhof mit Scheune für wenige zehntausend Franken. Bauernhöfe mit Bruchstein-Mauern von 50-70 cm und eigener Wasser-Caverne im Keller oder Wasserzuleitung aus einer der vielen Höhlen dort.
So so, die „Sozis“ predigen also neuerdings „Kolapsologie“, weil sie auf ihre eigene Umwelthetze reinfallen ?
Das Fussvolk kapiert nicht das ihre Umwelt-Ideologen mit ihnen vorhaben.
Ich für mich dachte immer, sollte es zu einem Finanzcrash oder sowas kommen, würde danach keiner mehr ein Sozi gewesen sein wollen, alle den Kopf schütteln ob der Klimahysteriker, nein sowas ist man selber nie gewesen.
In Deutschland gibt’s dann nur noch „Widerständler“.
Ich frage mich, ob nicht die Hälfte der Untergangsbefürchter diesen deswegen befürchten weil die andere Hälfte mächtig am selbigen arbeitet.
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