Die 11. Woche war sehr wechselhaft. Markant ist der rapide Rückgang der Windstromerzeugung um 80 Prozent von Freitagmittag bis zum Samstagmorgen. Strom wurde mehrfach verschenkt. Allerdings fielen keine nennenswerten Boni für die Abnehmer an. Generell gilt auch diese Woche wie fast immer: Benötigt Deutschland per Saldo Strom, ist er teurer, als wenn Deutschland Strom exportiert.
Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart, sowie die Im-/Exportzahlen der Woche und des bisherigen Jahres. Zum Schluss noch der Agora-Chartmix für die komplette Woche.
Die Tagesanalysen
Sonntag, 8.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,91%, davon Windstrom 45,59%, Sonnenstrom 8,82%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,50%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Wochenende, ein ruhiger Tag. Die Windstromerzeugung läuft gleichmäßig. Die Sonne scheint recht ordentlich. Alles im grünen Bereich. Deutschland exportiert Strom. Den ganzen Tag. Ok, die Preise liegen den größten Teil des Tages unter 20 €/MWh. Der Höchstpreis, der erzielt wird, beträgt 34,80 €/MWh. Alles nicht auskömmlich. Aber die Stromversorgung ist gesichert. Gegen Abend fahren die konventionellen Stromerzeuger ihre Kraftwerke hoch. Denn die Windstromerzeugung sinkt.
Montag, 9.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,48%, davon Windstrom 24,64%, Sonnenstrom 6,52%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,32%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Die Windstromerzeugung sinkt weiter. Dafür steigt der Bedarf. Denn es ist Montag, Werktag. Die konventionelle Stromerzeugung inkl. Pumpspeicher wird weiter hochgefahren. Dennoch entsteht eine stundenlange Deckungslücke. Sie wird durch Stromimporte geschlossen. Genauso wie die Lücke am späten Nachmittag / frühen Abend. Im Verhältnis zu den Exportpreisen, die Deutschland erzielt, werden für den Import Spitzenpreise gezahlt.
Dienstag, 10.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,65%, davon Windstrom 55,88%, Sonnenstrom 1,76%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,00%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Die Windstromerzeugung zieht wieder an. Zum Glück gibt es wenig Sonnenstrom. Sonst würden die Preise richtig in den Keller gehen. So werden wenigsten von 8:00 bis 13:00 Uhr Preise von sehr knapp über 30 €/MWh erzielt. Der Tiefpreis des Tages liegt bei 4,93 €/MWh um 23:00 Uhr. In dieser Stunde exportiert Deutschland auch die Höchstmenge des heutigen Tages: 11,233 GW.
Mittwoch, 11.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,24%, davon Windstrom 49,04%, Sonnenstrom 5,73%, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,46%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Gestern wurden noch fast 5 €/MWh zu Tagesende erzielt. Jetzt, zu Beginn des neuen Tages, wird der Strom verschenkt. Erst um 4:00 Uhr steigt der Preis wieder an und erreicht um 8.00 Uhr einen ersten Höhepunkt. Da allerdings importiert Deutschland. Genauso wie um 19:00 Uhr.
Donnerstag, 12.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,10%, davon Windstrom 55,56%, Sonnenstrom 7,02%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,53%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute verschenkt Deutschland von 10:00 bis 13:00 Uhr Strom. Die Sonnenstromerzeugung ergänzt den Windstrom so, dass viel zu viel Strom im Markt ist. Die konventionellen Stromerzeuger fahren allein deswegen ihre Produktion nicht herunter, weil neben dem Sonnenuntergang ein Rückgang der Windstromerzeugung plus Mehrbedarf zu erwarten ist. Richtig kalkuliert. Eine Unterdeckung wird dennoch nicht komplett vermieden. Um 18:00 und 19:00 Uhr importiert Deutschland per Saldo Strom. Selbstverständlich zu Tageshöchstpreisen.
Freitag, 13.3.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,51%, davon Windstrom 50,61%, Sonnenstrom 7,93%, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,98%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Viel Wind, viel Sonne = viel Strom im Markt = Geringe Exportpreise und zum Teil verschenkter Strom. Zum Abend sinkt die Windstromerzeugung massiv. Da muss dann wieder importiert werden. Zu Höchstpreisen. Denn eine Stromunterdeckung kann auch nicht durch das Hochfahren der konventionellen Kraftwerke verhindert werden.
Samstag, 14.3.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 52,17%, davon Windstrom 21,74%, Sonnenstrom 14,78%, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,65%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken
Hätte die Sonnenstromerzeugung am heutigen Samstag nicht ihr Jahreshoch gehabt, dann hätte es fast den ganzen Tag eine Stromunterdeckung gegeben. Oder haben die konventionellen Stromerzeuger spekuliert. Der Höchstimportpreis lag bei lediglich 38,53 €/MWh. Da kann man nicht selber den Strom produzieren. Wie auch immer. Um 6:00 Uhr wurden mittels regenerativer Energieträger insgesamt 10 GW von benötigten 50 GW produziert. Macht 20%. Klar, die Windstromerzeugung zog später wieder an. Doch es werden mit dem in der nächsten Woche beginnenden Frühling wieder vermehrt die Tage mit schönem Wetter kommen. Dann gibt es generell wenig Windstrom. Da die Sonne nachts nicht scheint – wirklich! – wird die regenerative Stromerzeugung im Durchschnitt wieder sinken. So war es vergangenes Jahr, so wird es in diesem Jahr sein.
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Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.
Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog www.mediagnose.de
Woher kommt der Strom in der 11. Woche ?
Zu 63,9% von der erneuerbaren
Zu 36,1% von den Kernkranwerken und konventionellen
Um es einmal mit einem aktuellen Vergleich zu illustrieren, während 99,9% des Jahres war die Sauerstoffsättigung im Blut ausreichend aber die 0.1% haben den Patienten getötet. Leute wie Sie werden das Elend der „Energiewende“ erst verstehen wenn das Licht ausgeht ==> blackout. Das blackout Risiko hat nichts mit den %-Rechnereien der Ökos zu tun.Diese Erfahrung steht Deutschland noch bevor….
Herr Gerald Pesch,
Strom ist eben keine Sauerstoffsättigung im Blut, deshalb sind die erneuerbaren so erfolgreich.
Wir haben genügend Kraftwerke und Energie gespeichert.
Dazu fällt mir nur noch der Satz des Philosophen D. Bohlen ein: „Versuche einmal einem Bekloppten klar zu machen dass er bekloppt ist“.
Ihre MINT Kompetenzen in Sachen physikalisch-technische Grundlagen der Stromwirtschaft befinden sich in erster Näherung bei Null, der Unterschied zwischen Leistung und Energie ist Ihnen so fremd wie der Kuh das Singen. Macht aber nichts, damit gehören Sie zur politisch relevanten Mehrheit in Deutschland die per „Energiewende“ das Licht ausschaltet und sich dann empört wundert dass es dunkel ist. Sie schaffen das….
Herr Hill,
na klar, sie speichern Strom offensichtlich auch im Netz.
Wenn die Windraeder still stehen, dann speichern die gerade den Strom?
Ihre Auesserung hier ist aeusserst passend zu dem Verstaendnis, das sie in der Sache haben, naemlich keines!
Werner Schulz:
„Herr Hill,
na klar, sie speichern Strom offensichtlich auch im Netz.“
Nachfrage an Herrn Schulz.
Wo hat Herr Hill offensichtlich gesagt das er Strom in Netz speichern möchte ??????
Herr Schulz,
Sie sollten bei den gemachten Aussagen der Leute bleiben und nicht wie so oft was hinein interpretieren.
Karl Römer,
Herr Hill sprach von:
„Wir haben genügend Kraftwerke und Energie gespeichert.“
Ich frage ja nur ob er wie Frau Annalena Baerbock davon ausgeht, das der Strom im Netz gespeichert ist. Siehe hier: https://www.deutschlandfunk.de/kandidatin-fuer-den-parteivorsitz-der-gruenen-ich-bin.868.de.html?dram%3Aarticle_id=408793
Den Rest schenke ich ihnen. Sie können die Kommentare von Herrn Hill selber lesen. Ich kann Ihne jedenfalls nicht ernst nehmen.
Fragen sie Herrn Hill mal wo es diese Speicher gibt. Viel Spass!
mfg Werner
Werner Schulz, wir haben genügend Kraftwerke und Energie gespeichert in Form von Kohle und Gas.
So ist die Aussage von Herrn Hill zu 100% zuwerfend.
MfG
….
Sie sind doch auch derjenige der eine dicken Wand und einer dünnen Wand als Erklärung heranzieht um das thermische verhalten vom CO2 Gas bei Sonneneinstrahlung zu erklären, na ja.
Paul Mayer oder sind sie Herr Römer?
Es ist auch genug Energie in der Luft gespeichert. Machen sie was draus.
Die Interpretation von dem was Herr Hill sagt ist eigentlich ganz einfach. Er hat keine Ahnung von Kraftwerken, Energiemarkt oder Speichermöglichkeiten.
Wenn sie da etwas anderes daraus lesen, dann ist das ihr Problem.
Aber da sie es dabei nicht belassen wollten, erklaeren sie mir mal was sie mit „naja“ meinen. Bin gespannt!
Aber warum gefällt ihnen mein Beispiel nicht? Kommt so gar nicht von mir. Hat so ein Guru der Klimafolgewissenschaften so erklärt.
Sie koennen statt Wand auch Bettdecke nehmen. Empfehle eine Nacht im Winter mit einem Bettlaken draussen. Träumen sie schön vom dicken Federbett.
War zu erwarten da kommt nichts von Herrn Mayer oder Roemer geschweigen denn sinnvolles von Herrn Hill.
Ich schau mir die Analysen von Herrn Stobbe schon eine ganze Weile an. Und sehe also, wo der Hase hinhoppelt. Laufen oder hüpfen tut er ja nicht mehr , es reicht gerade noch zum Haken schlagen.
Was mir noch fehlt ist die Zahl an der Wand: Was hat die deutsche Stromwirtschaft an diesem, dem nächsten und so fort Tag verdient oder in den Sand gesetzt. In Euro will ich es wissen! Das selber aus obigen Angaben zu errechnen bin ich leider nicht imstande. Ich zitiere mal:
N. Häring: Export – Import, wer die Zusammenhänge nicht sieht, muss sich eine (politische) Brille anschaffen.
Schön wärs diese Bilanz zu kennen aber die Verflechtungen durch Subvention, Steuererlass, politisch motivierte Verschiebung von Kosten , Gewinnbeschränkungen etc pp macht eine solche Bilanz dann nutzlos. Wir treten jetzt mit der Corona-Politik in ein (noch) grösseres gesellschaftliches Entwicklungsprojekt ein im Vergleich zur Klimautopie; meine Rücklagen habe ich gedanklich schon abgeschrieben…
Die deutsche Stromwirtschaft (Stromhändler) macht bestimmt keinen Verlust, denn sie kann ja an der Börse den billigen EE-Strom einkaufen und wie gewohnt teuerst an die Endkunden weiterverkaufen. Die Stromerzeuger müssen nur flexibel genug sein, rechtzeitig herunterfahren und rechtzeitig wieder hochfahren. Wer das nicht kann, der macht eben weniger Gewinn.
Herr Tarantik,
sprechen Sie doch einmal mit Kraftwerkstechnikern, um zu realistischen Aussagen zu kommen.
Kraftwerkstechniker sagen das man eine PV-Anlage innerhalb einer Sekunde vom Netz dehnen kann, also die Leistung auf 0 verringern kann wen die Börsenpreise negativ werden ein z.B. Kohlekraftwerk oder Kernkraftwerk nicht.
Nun wer belastet seine Bilanzen bei Negativen Strompreisen ?
Hallo Herr Hill, können Sie Ihren Kommentar mal so modifizieren, dass ich ihn verstehen kann ? Danke !
PV-Anlage passen besser zum Börsenstrompreis als schwerfällige Kohlekraftwerk oder Kernkraftwerk.
Man kann eine PV-Anlage sehr einfach und schnell vor negativen Börsenpreisen schützen, durch abschalten, Netztrennung.
Das ist ein Witz!
Ohne Überproduktion durch Wind und Solarstrom wäre das Problem überhaupt nicht so gross!
Sie sollten sich mal die Ursache ansehen und nicht behaupten das ja Solar so schnell abgeschaltet werden kann. Man braucht das dann gar nicht erst anschalten!
„Ohne Überproduktion durch Wind und Solarstrom wäre das Problem überhaupt nicht so gross!“
Herr Werner Schulz,
hatten wir mal eine Überproduktion durch Wind und Solarstrom ?
Wenn JA dann bitte Tag und Stunde nennen.
Die Stromproduktion der erneuerbaren lag bis heute immer unter der Stromnachfrage in Deutschland.
Ihnen ist offenbar bewusst entgangen, dass die „Erneuerbaren“ immer ein parasitäres Produkt sind, welches durch gesetzliche Vorrangeinspeisung auf die Wirtslieferanten aufsetzt. Somit ist jede kWh der „Erneuerbaren“ Überproduktion, denn die konventionellen Kraftwerke konnten die Nachfrage immer und zu jeder Zeit locker bedienen. Jetzt werden sie abgeregelt oder, dank Leuten wie Ihnen, sogar stillgelegt.
Ich frage mich wirklich, da Sie ja offensichtlich lesen und schreiben können, wieviel Blindheit man haben muss, um diese Sachverhalte bewusst zu unterschlagen?
Herr Hill,
Ihre Ahnungslosigkeit ist gefaehrlich!
Lernen sie bitte etwas ueber Grundlast, darueber das es schon immer wichtig war Spitzenverbrauchszeiten zu beliefern und das mit den Grundlastkraftwerken in Einklang zu bringen.
Sie Herr Hill, haben keine Ahnung von Verbrauch und Energieproduktion, Netzwerken und sinnvoller Energiepolitik.
Warum sind sie hier? Gefaellt es ihnen sich staending bloszustellen mit Nichtwissen?
Herzlichen Glueckwunsch. Sie sind erfolgreich!
Zeigen sie mir bitte wo es vor den Erneuerbaren eine dermassene Ueberproduktion gab!
Die min. 20 GW aus Schwungmassen (= herkömmliche thermische Kraftwerke) müssen immer am Netz gehalten werden und lassen sich nicht nach Börsenpreis rauf oder runter fahren. Warum folgen Sie nicht meinem Rat und lassen sich das von ihren MINT begabteren Kindern erklären?
Ich vermute mal, dass die Rudis, die Ricos, die Pauls und Konsorten überhaupt keine Kinder haben.
Vermuten ist zu wenig, Sie müssen schon eine richtige Verschwörungstheorie aufbauen sonst glaubt das hier keiner.