Insgesamt war die 50. Woche recht windstark. Allerdings fehlte Kontinuität, die Erzeugung der erneuerbaren Energieträger unter dem Strich schwankte stark. Sonnenstrom spielte kaum eine Rolle. Beide Sachverhalte sind im Herbst, im Winter allerdings nicht ungewöhnlich. Deshalb müssen in diesen Zeiten die konventionellen Stromerzeuger Schwerstarbeit leisten, um den Mittelweg zwischen einer massiven Stromübererzeugung und einer möglichen Stromunterdeckung hinzukriegen.
Die Koordination, die Nachführung der konventionellen Stromerzeugung, die Anpassung an den vorrangig eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energieträgern, bezogen auf den Strombedarf, funktionierte vergangene Woche recht gut. Auch diese Woche erfolgte die Anpassung angesichts der komplexen Aufgabe meines Erachtens zufrieden stellend. Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg ist sofort nach der Sicherstellung der Bedarfsdeckung am Ende immer der Strompreis, den der Markt bildet.
Die Detail-Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart.
Die Tagesanalysen
Sonntag, 8.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 73,68 Prozent
Da wurden die konventionellen Stromerzeuger kalt erwischt. Relativ geringer Strombedarf zum Sonntag und eine nach einer sich lediglich als Windstromdelle entpuppende wieder unerwartet ansteigende Windstromerzeugung führten zu einer massiven Stromübererzeugung. Dieser Überschuss musste nicht nur verschenkt werden. Es musste auch noch viel, viel Geld mitgegeben werden.
Montag, 9.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 57,83 Prozent
Heute, ab 7:00 Uhr, entspannt sich die Lage etwas. Die Strompreise liegen ab diesem Zeitpunkt zumindest wieder im positiven Bereich. Bis 20:00 Uhr liegen sie knapp unter 40.000 € pro GWh. Um dann wieder abzusinken. um 23:00 Uhr werden nur noch 14.080 € pro GWh erzielt.
Dienstag, 10.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 45,83 Prozent
Der erste Tag der Woche, in dem die Strompreise komplett im positiven Bereich liegen. Unter dem Strich werden die Gestehungskosten für den produzierten Strom dennoch kaum oder vielleicht gerade mal so erzielt.
Mittwoch, 11.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 39,76 Prozent
Heute ab 0:00 Uhr lässt die Windstromerzeugung zunächst langsam, ab 6:00 Uhr dann immer schneller nach. Um 16:00 Uhr wird der Tiefpunkt erreicht. Ab diesem Zeitpunkt werden nur noch gut 7 GWh in der Stunde erzeugt (00:00 Uhr = 31 GWh in der Stunde – jeweils onshore). Je knapper der Strom, bezogen auf den Bedarf, wird, desto höher steigt der Preis.
Donnerstag, 12.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,80 Prozent
Erst zum Abend zieht die Windstromerzeugung wieder an. Was zur Folge hat, dass die Strompreise rapide sinken.
Freitag, 13.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 47,43 Prozent
Heute das umgekehrte Bild zum Donnerstag. Ab 8:00 Uhr sinkt die Stromerzeugung durch Erneuerbare Energieträger. Was zu einem (weiteren) Anstieg der Strompreise führt.
Samstag, 14.12.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 67,76 Prozent
Es ist wieder viel Strom im Markt. Erneuerbar erzeugter Strom. Die Preise erreichen zu keinem Zeitpunkt die 40-€-Marke pro MWh. Die Konventionellen fahren die Produktion runter. Doch sie können nicht zu viel Stromerzeugung wegnehmen. Man weiß ja nicht, was gleich, was morgen kommt.
Erkennen Sie ein Muster? Immer, wenn die erneuerbaren Energieträger, insbesondere die Windkraft, besonders viel Strom erzeugt, wird der Strom billig. Was aber nicht an der Windkraft, sondern am Überangebot liegt. Je mehr kaum kalkulierbare Stromerzeugung durch Windkraft erfolgt, desto größer wird das Problem. Das Problem, dass in windschwachen Zeiten auch eine Verdoppelung, eine Verfünffachung der installierten Leistung Windkraft nicht ausreicht, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Es muss entsprechend viel installierte Leistung als Backup konventionell in Reserve gehalten werden. Weht der Wind gleichwohl stark, kommt es zu einer massiven Stromüberproduktion, die die Preise verfallen lässt. Am 8.12.2019 wäre es eine Strommenge von 3,4 TWh bei einer Verfünffachung der installierten Leistung Wind gewesen. In der gesamten 50. Woche 13,61 TWh. Dass es „passt“, dass erneuerbare Stromerzeugung und Strombedarf sich annähernd decken, wird relativ selten vorkommen.
Praktisch allein weltweit
Die Festtage – oft verbunden mit Brückentagen – sind da. Anlass, einen Jahresrückblick spezieller Natur anzubieten. Nein, keine Zahlenanalyse. Die kommt, wenn alle Werte relativ verlässlich vorliegen. Leider werden die Werte bei den Energy-Charts nicht zu einem Stichtag festgeschrieben, sondern auch noch sehr lange nach dem Wertedatum korrigiert. Die Zahlenanalyse 2019 wird deshalb frühestens Ende Januar 2020 erfolgen.
Woher kommt der Strom? Das war lange Jahre eine rein technische Frage. Mit der Havarie der Kernkraftwerke in Fukushima 2011 wurde die deutsche Energiewende dynamisiert. Der Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022 wurde von Kanzlerin Merkel festgelegt, vom Bundestag abgesegnet. Sieben Kernkraftwerke wurden sofort abgeschaltet. Die verbleibenden werden überprüft. Zum 1.1.2020 wird mit Philippsburg 2 in Baden-Württemberg das erste der im Jahr 2019 noch fünf verbliebenen Kernkraftwerke vom Netz gehen, abgeschaltet. Es werden 11 TWh CO2-freier Strom pro Jahr fehlen.
Das ist eine Strommenge, für deren durchschnittliche Erzeugung per Windkraft 1.666 Windkraftwerke notwendig sind (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Sie öffnen alle weiteren Abbildungen und mehr). In den kommenden 3 Jahren werden die letzten 4 Kernkraftwerke mit insgesamt 65 TWh CO2-freier Stromerzeugung pro Jahr vom Netz genommen. Da wären allein als Ersatz noch mal 9.845 Windkraftanlagen à 3 MW notwendig, nur um den Strom aus den verbliebenen und bis 2022 abgeschalteten Kernkraftwerken zu ersetzen. Man will CO2-freien Strom. Man schaltet CO2-freie Stromerzeuger ab. Praktisch allein, weltweit.
Soviel zum Widersinn einer Energiewende, die ideologisch stark aufgeladen ist. Ginge es tatsächlich um weniger CO2-Ausstoß, würden ein Abschalten der Kernkraftwerke wenigstens so lange hinausgezögert, bis genügend Ersatz für CO2-reiche Kohleverstromung installiert wäre. Kohleverstromung aber soll ebenfalls bereits bis 2022 um 12,5 GW installierte Leistung reduziert werden. Ausbau Windkraft: Fehlanzeige! Es bleibt also eine Verringerung des Stromverbrauchs (Abbildung 1) oder eine Steigerung des Stromimports. Irgendwoher muss der Strom ja kommen, mit dem zusätzlich die Millionen E-Autos betankt werden sollen. Aus erneuerbaren Energieträgern kommt er sicherlich nicht.
Faktisch ist die gesamte Energie- und Klimapolitik in sich widersprüchlich. Was nicht verwundert, denn wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Angefangen bei Windrädern, die Landschaften verschandeln, Vögel und Insekten schreddern, Windräder, die Gesundheit von Menschen gefährden. Bis hin zu Batterien für eine E-Mobilität, die nur vordergründige CO2-Freiheit verspricht. Rohstoffabbau und Transport erzeugen nicht nur sehr viel CO2. Auch die Gegenden, wo zum Beispiel Kobalt und Lithium gewonnen werden, verkarsten. Vor allem aber arbeiten in diesen Bereichen Menschen, auch Kinder (Abbildung 3), die extrem geschädigt werden. Weitere Beispiele schildert Stefan Aust ganz aktuell (Abbildung 4).
Die Motivation wird gegen Null tendieren
Der Aufwand, der in den vergangenen 20 Jahren getrieben wurde, der viele Energiewender reich gemacht hat, dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Meinen naive Menschen, durchschnittlich 40, 60 oder mehr Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern sei ein Fortschritt, belegt ein Blick auf den Anteil von Wind- und Sonnenstrom an der Primärenergie, die Deutschland benötigt, dass dieser Anteil nicht mal fünf Prozent beträgt (Abbildung 5). Sicher, die benötigte Primärenergie würde sinken, wenn die Energieversorgung komplett auf „Erneuerbar“ umgestellt werden könnte. Hohe Wärmeverluste fielen weg. Dennoch ist das bereits mit Milliardenaufwand Erreichte mager. Sehr mager.
All das ist gleichgültig. Es muss weiter gehen. Zumindest in Deutschland. Das Klimapaket 2030 (Abbildung 6) wird nachgebessert und verabschiedet. Damit verabschiedet sich die bundesdeutsche Politik endgültig von einer am Wähler orientierten, dem Bürger Nutzen bringenden Politik. Das von jedem Bürger – heizen muss letztendlich jeder, so stark erwärmt sich das Klima in Deutschland denn doch nicht – abgepresste Geld wird zu vielem führen, nur nicht zu einem Verhalten, dass den CO2-Ausstoß nennenswert senkt. Dafür sind die Alternativen viel zu teuer, wenn es sie denn überhaupt gibt.
Spätestens bei der Abstrafung von Vermietern mittels Mietendeckel und ähnlichem Unfug wird deren Motivation, auch nur irgendetwas an Hausmodernisierung – zum Beispiel effizientere Heizung einbauen – anzugehen, gegen Null tendieren. Unter dem Strich zahlt der kleine Mann. Beim Kraftstoff, beim Heizen, letztendlich bei allem. Denn es gibt kaum etwas, was nicht mit Energieaufwand, sprich mit CO2-Ausstoß und damit klimasteuerpflichtig, hergestellt werden muss. Da kann noch so viel von „sozial gerecht“ geredet werden. Fakt ist, die ganzen Klimarettungsaktionen benachteiligen die normal- und weniger verdienenden Menschen.
Je mehr ans Licht kommt, dass Unmengen wirtschaftliche Ressourcen für die Schimäre „Rettung der Welt“ zum Fenster hinaus geworfen werden, desto mehr wird sich das Blatt wenden. Hin zu einer Politik mit einem realistischen Blick auf die Dinge. Insbesondere, wenn der Bürger merkt, dass der Nutzen der Dinge, für die er sein mühselig verdientes Geld hergeben muss, schlichter Unfug ist. Einen weltweiten Schwenk eingeläutet hat die COP25. Wirtschaftlich starke Staaten sind nicht mehr bereit, Geld zu bezahlen, weil es in Afrika heiß ist, der Monsun zu Überschwemmungen führt. Das war immer schon so. Auch ohne Klimawandel. Genauso entstanden immer schon neue Inseln in der Südsee. Andere gingen dafür unter. Das war auch schon immer so. Die Zeit der automatischen Melkkuh „Westen“ im Namen des Klimawandels scheint vorbei zu sein. Natürlich haben Klimaschützer andere, weitere Erklärungen (Abbildung 10). Dass der CO2-Ausstoß weltweit sinken wird, davon hat man sich ohnehin verabschiedet. Egal, ob Deutschland atmet oder nicht (Abbildung 11)
Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Insgesamt war die 50. Woche recht windstark. Allerdings fehlte Kontinuität, die Erzeugung der erneuerbaren Energieträger unter dem Strich schwankte stark. Sonnenstrom spielte kaum eine Rolle. Beide Sachverhalte sind im Herbst, im Winter allerdings nicht ungewöhnlich. Deshalb müssen in diesen Zeiten die konventionellen Stromerzeuger Schwerstarbeit leisten, um den Mittelweg zwischen einer massiven Stromübererzeugung und einer möglichen Stromunterdeckung hinzukriegen.
Die Koordination, die Nachführung der konventionellen Stromerzeugung, die Anpassung an den vorrangig eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energieträgern, bezogen auf den Strombedarf, funktionierte vergangene Woche recht gut. Auch diese Woche erfolgte die Anpassung angesichts der komplexen Aufgabe meines Erachtens zufrieden stellend. Maßstab für Erfolg oder Nichterfolg ist sofort nach der Sicherstellung der Bedarfsdeckung am Ende immer der Strompreis, den der Markt bildet.
Die Detail-Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart.
Mit freundlicher Genehmigung. Zuerst erschienen auf der Achse des Guten.
Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.
Es gab (gibt?) Nachtspeicherheizungen. Eigentlich keine schlechte Idee, um überschüssigen Strom zu entsorgen. Aber in Zeiten der Massenverblödung …
Am 23. Dezember 2019 kam auf servus-TV eine „doku“, wie die Energieversorgung der Zukunft geregelt werden könnte.
Ich weise hiermit darauf hin, dass die dort gezeigten Energiesysteme nicht funktionieren, aber bei EIKE wird man dies auch so merken. ?
Ich hab mich fast geschämt, dass ein solcher Stuss kritiklos über die Mattscheibe geht.
Aber diese Sendung kam spät abends, also zur Gruselzeit.???. Nichts für kleine Kinder. 😉
https://www.youtube.com/watch?v=2ac5g5lC-18
Es kommt hier nicht darauf an, in irgendeiner Weise belehrend zu wirken. Wenn wir aber die Politiker wieder einfangen wollen bei ihren physikalischen Untaten, dann möchte ich für eine angemessene und richtige Terminologie plädieren.
a) Strom kann man nicht produzieren. Alle Kraftwerke erzeugen ein Potential. Wenn überhaupt etwas Strom produziert (zum Ergebnis hat), dann sind es einzig angeschaltete Verbraucher.
b) Strom fließt auch nicht zum Verbraucher. Was aus der einen Klemme eines Generators als Strom „zum Verbraucher“ messbar ist, kommt auf der anderen Klemme als Strom „vom Verbraucher“ zum Generator zurück, exakt gleicher Wert, zeitgleich. Es ist nichts vom Strom verbraucht worden oder verloren gegangen.
Wenn der Normalbürger von Strom spricht und dabei Elektrizität im weitesten Sinne meint, ist das soweit in Ordnung. Menschen, die in eine funktionierende und über Jahrzehnte aufgebaute stabile Versorgung mit elektrischer Energie nur so zum Spaß eingreifen, sollten sich erst einmal in einem Studium mit dem Wort „Elektrotechnik“ Grundlagen aneignen, damit sie von dem, worüber sie sprechen und worauf sie einwirken wollen, ein Minimalverständnis haben.
Man kann im Netz eben nicht Wechselgrößen speichern oder die Leitungen mit Strom verstopfen (natürlich nur Kohlestrom), wie sich das viele Politiker vorstellen und das auch noch ohne Scham lautstark verbreiten.
Und „überschüssigen Strom“ gibt es schon gar nicht. Man muss sich doch nur die Frage stellen: Wo ist er, und wenn ich ihn habe, wo tue ich ihn hin? (Die alten Schildbürger würden dafür vielleicht ihre Eimer herausholen, nachdem sie das darin zuvor eingefangene Licht für das fensterlose Rathaus wieder ausgekippt haben!)
Sehr geehrter Herr Prof. Dr.-Ing. Puschner, selbstverständlich haben Sie Recht. Ich frage mich allerdings, wo die vielen, vielen Elektroingenieure, die Professoren, die Doktoren bleiben, alle die, die die Physik, die Elektrophysik rauf und runter beten können, die die Nomenklatur Physik, Chemie usw. im Schlaf aufsagen können, wo bleiben sie, um „die Politiker wieder ein[zu]fangen,bei ihren physikalischen Untaten“? Nun ein paar Anmerkungen zu den von ihnen aufgezählten Aspekten:
Der Begriff „Strom“ impliziert „Fluss, fließen“ Strom kann also niemals irgendwo in Wartestellung sein. Strom transportiert immer Energie. Die Energie, die im Kraftwerk umgewandelt wird. In dem Moment, wo ein Energienutzer („Verbraucher“ ist nicht korrekt; es wird nichts verbraucht. Energie wird gewandelt – (z.b. eine Kaffeemaschine, ein Heizung, eine Industriemaschine) diese Energie mittels Strom anfordert. Wie viel Strom fließt, wird gemessen. Von einem fälschlicherweise Stromzähler genannten schwarzen Kasten. Der zählt natürlich nicht, der misst, der wirft einen Wert in Form einer Zahl aus: Die Kilowattstunden „Strom“, die vom Kraftwerk zum jeweiligen – hier Haushalte – Energieumwandler (Geräte) und Stromnutzer (Besitzer der Geräte) geflossen sind. Damit kann dann der Preis berechnet werden, der für die genutzte umgewandelte Energie, die mittels Strom zum Haushalt des Stromnutzers in dem Moment, als die Energie benötigt wurde, transportiert, bezahlt werden muss.
Was den Begriff „zeitgleich“ anbelangt, kann ich mich erinnern, dass auch Strom maximal mit Lichtgeschwindigkeit fließen kann. Auch meine ich, dass allein der Stromfluss durch z.B. Kupferleitungen zu Energieumwandlungen, z.B. in Wärme, die nicht gewünscht sind, führen kann. Die Energie geht zwar nicht verloren. Sie ist in diesem Fall nur nicht mehr für uns Menschen nutzbar. Es kommt weniger Energie beim Nutzer an, als das Potential, das im Kraftwerk erzeugt wurde, ursprünglich hergibt.
Selbstverständlich gibt es „überschüssigen“ Strom! Überschüssig bezogen auf einen Bedarf. So wurde z. B. am 8.12.2019 viel mehr Strom in´s Stromnetz eingespeist, als Bedarf in Deutschland vorhanden war, so dass dieser Strom mit einer Gutschrift von knapp 5.000.000 € an das europäische Ausland verschenkt wurde. Denn ablegen kann man Strom nicht. Er muss in dem Moment, in dem das Potential erzeugt wird, auch genutzt werden. Und wenn es auch nur der Antrieb von alten Turbinen oder neuen Windrädern, die still stehen, ist. Nur eines ist sicher, die Energie, die am 8.12.2019 umgewandelt wurde, war bezogen auf den Strombedarf Deutschlands komplett überschüssig, überflüssig und sehr, sehr teuer.
Womit wir bei einem grundsätzlichen Problem wären. Ein Industriestandort, ein hochenergetisch strukturiertes Land wie Deutschland, kann niemals durch unregelmäßig vorhandene Energieträger energetisch versorgt werden. Da hilft es auch nichts, wenn von sogenannten „funktionalen Speichern“ schwadroniert wird. Die Energiemengen, die nötig sind, um eine mehrtägige kalte Dunkelflaute zu überbrücken, werden nicht vorhanden sein. Wenn Sie bedenken, dass es bisher nicht mal eine Stunde so viel Strom gab, um Deutschlands Bedarf komplett zu decken, dann wissen Sie, dass überschüssiger Strom = über Bedarf erzeugter Strom immer konventionell erzeugter Strom ist. Der Grund liegt in der Schwierigkeit der Anpassung der konventionellen Stromerzeugung an die Flatterstromeinspeisung durch Wind- und Sonnenkraftwerke erzeugen. Allein aus diesem Grund kann Energiewende nicht funktionieren. Es sei denn, der Industriestandort Deutschland soll abgeschafft werden. Da sind sind wir sicher schon auf einem „guten“ Weg.
Sehr geehrter Herr Stobbe,
auch wenn Sie mir in vielen Punkten zustimmen, einiges sollte dennoch überdacht werden. Dazu gehört, dass Strom keine Energie transportiert. Das ist allein dem Vektorprodukt aus elektrischem und magnetischem Feld entlang einem Leiter vorbehalten. Und das passiert auch noch für viele Laien unvorstellbar außerhalb des Leiters.
Über die Zeitgleichheit des Stroms von einem Pol eines Generators zum anderen Pol sollten sich Leute mit dem Wissen von Einstein oder Hawkins auseinandersetzen. Allerdings hat Strom nicht den Charakter einer Welle oder Strahlung. Vielleicht leuchtet nach dem Einschalten des Stromkreises hinter dem Pluspol die LED (Senke) ja schon, bevor es der Minuspol überhaupt gemerkt hat.
Überschüssigen Strom gibt es nur in den Köpfen elektrotechnisch ungebildeter Politiker und deren eigenen ideologischen Gesetzen. Frage: Was machen Sie den so mit dem „überschüssigen Strom“ Ihrer Taschenlampe, wenn Sie den Schalter auf AUS gestellt haben? …?
Es ist nicht so, dass ein erzeugtes Potential auch genutzt werden muss. Generatoren (Quellen), die ein Potential (Spannung) erzeugen, können gut damit leben, wenn keine Senke angeschlossen ist. Das Potential bleibt, es gibt eben keinen Strom. Können Sie jeden Tag selbst an Ihrer Steckdose erfahren. Toaster heraus ziehen, kein Strom, die Steckdose überlebt, auch wenn Sie nicht direkt Ihren Trockner einschalten. Gleiches gilt für Kraftwerke, die eingeprägte Spannung erzeugen.
Und glauben Sie bitte nicht an die neue „Grünen-Elektrotechnik“ nach der mehr Strom in das Netz eingespeist werden kann, als Bedarf vorhanden ist. Man kann Strom nicht in ein Netz einspeisen, Strom ist kein Abwasser. Strom in unserem Netz ist immer einzig die Folge von eingeschalteten Senken (hatte ich mit Verbraucher im gemeinen Sprachgebrauch bezeichnet). Strom ist immer die Folge von Senken, niemals von Quellen (Generatoren). Wenn Strom in das Ausland verschenkt wird, ist das allein Folge politisch gewollter Gesetze, aber ganz und gar nicht die Folge elektrotechnischer Gesetze.
Und was den Industriestandort Deutschland mit einer ruinierten Elektrizitätsversorgung betrifft, bin ich voll auf Ihrer Seite. Der Tag wird kommen, es sei denn unsere Bundeskanzlerin verzichtet auf die unqualifizierte Bevormundung zugunsten grüner Wählerstimmen.
Das wird den Windmühlen-Fetischisten und Sonnenanbetern jetzt nicht gefallen: Alle Modelle nehmen übereinstimmend den Aufbau einer sehr ausgeprägten Hochdrucklage über Deutschland an. Das bedeutet: Mindestens 10 Tage praktisch kein Wind und auch kaum Sonne (außer auf den Bergen).Vieleicht bringen schwache Tiefausläufer zumindest in Norddeutschland vorübergehend etwas Wind.
Und kälter dürfte es in den bodennahen Luftschichten auch werden. Wie sage ich immer:
Winterliche Hochdrucklagen = überhaupt kein Wetter mehr: Keine Höchst-, keine Tiefsttemperatur, keine Sonne, kein Regen, kein Schnee und kein Wind. Nur grauer Einheitsbrei bei Tag und Nacht den gleichen Temperaturen. Und das vielleicht über 10 Tage lang!
Chris Frey
Guter Beitrag – aber schade, dass sich keine der Abbildungen öffnen ließ – es kam immer nur eine website ohne Abbildungen. Zum Beitrag passt auch die im süßlich-faden Weihnachtsgedudel untergegangene Meldung, dass die Strompreise in D auf ein neues Rekordhoch steigen – teurer, für den Umweltschutz eher schädlicher „Zappelstrom“ eben – mit steigender Blackout-Gefahr.
Man will CO2-freien Strom und nimmt CO2-freie Kernkraftwerke vom Netz. Da erscheinen einem sogar die Schildbürger als hochintelligente Menschen. Wenn wir Deutschland komplett abschalten würden und alle für immer die Luft anhielten, dann hätte das auf den Klimawandel null Wirkung. Daraus folgt, dass wir von Leuten regiert werden, die dümmer sind als die Schildbürger.
Übrigens: Warum ist der Text da oben doppelt?
War ein Fehler. Danke für den Hinweis. Ist korrigiert.
Manches kann man nicht oft genug wiederholen 😉
Doppelt genäht hält besser;-))