Der unvermeidliche Anstieg der Strompreise und des Netzchaos, den Wind und Sonne zeitweise verursachen, ist nur ein Teil der Konsequenzen, dessen was  von Wind und Sonne besessenen Politikern veranstaltet wird.

Die europäischen Hersteller für Windstromanlagen und Photovoltaikpanels stehen vor einer existenziellen Krise, da die Industrie ihre Produktion in Länder wie die Vereinigten Staaten und China verlagern, in denen die Strompreise nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was in einem von „grüner“ Energie besessenen Europa zu bezahlen ist.

Die Ergebnisse für die europäischen Volkswirtschaften sind so katastrophal wie vorhersehbar, wie Dr. Benny Peiser in seinem Vortrag ausführlich darlegte. Im Original folgen dem Video eine Niederschrift und die Präsentationsfolien.

 

Ein kaum zu fassender Niedergang von Europa –  zwischen Utopie des Klimawandels und grüner Energiekrise

  1. Internationale Klimakonferenz des Heartland Institute, Washington DC, am 25. Juli 2019

 

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Die Inhalte der Folien sind im Text erläutert.

 

Vortrag von Dr. Benny Peiser

 

Guten Tag. Vielen Dank an das Heartland Institute für die Einladung. Um eine Warnung [an die USA] auszusenden, tun Sie nicht das, was wir in Europa tun. Wir haben gerade von Myron gehört, dass die amerikanische Wirtschaft sich sehr gut entwickelt und um 3% wächst. Europa macht das Gegenteil. Ich habe gerade die heutigen Nachrichten gelesen. Die deutsche Wirtschaft ist im freien Fall, die Rezession im verarbeitenden Gewerbe verschlechtert sich, die schwache europäische Wirtschaft treibt den Kontinent in ein weiteres Verlustjahrzehnt.

Die Energiepreise steigen weiter. Ich werde Ihnen heute sagen, dass es einen Zusammenhang zwischen den steigenden Kosten in Europa und der Stagnation und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten gibt, mit denen Europa konfrontiert ist. [natürlich neben weiteren, ebenfalls an die Substanz gehenden Problemen].

Die Herausforderungen, vor denen Europa steht, sind vielfältig, aber aufgrund der in den letzten 10, 20 Jahren beschlossenen Maßnahmen sind die Energiepreise die höchsten der Welt. Sie sind ungefähr drei- bis viermal höher als in den USA, wenn Sie sich vorstellen können, was das bedeutet.

Energieintensive Unternehmen und Branchen investieren nicht mehr in Europa, und das sagen sie offen, weil es keinen Sinn macht, an einem Ort zu investieren, an dem Sie das Drei- oder Vierfache für die benötigte Energie bezahlen müssen. Viele Firmen, sogar europäische Firmen, sogar chinesische Firmen, investieren jetzt in den USA, weil Energie dort billig ist.

Europa verliert an Wettbewerbsfähigkeit. Es stagniert. Die Industrie verlagert ihre Produktion ins Ausland, wo weniger stringente Vorschriften und Ziele gelten. Obwohl Europa auf sehr großen Schiefervorkommen [Öl und Gas] sitzt, wie Sie in vorstehender Folie 2, rechts oben sehen können, sind die Europäer so besessen vom Klimawandel und anderen grünen Themen, dass sie eine Reihe von Verboten, Fracking-Verboten eingeführt haben und sich lieber auf das schöne Russland verlassen und dessen Gas verwenden, anstatt ihr eigenes Gas zu erschließen.

 

Das sind die Herausforderungen. In Bezug auf den wirtschaftlichen Niedergang wird den Menschen in Europa nicht bewusst gemacht, dass ihre internationale Stellung und Wettbewerbsfähigkeit rapide abnimmt. Wir müssen bedenken, dass sich der weltweite Energiebedarf in den nächsten 30, 40 Jahren verdoppeln wird, hauptsächlich weil sich die Entwicklungsländer rasant entwickeln. Ihr Wirtschaftswachstum beträgt 5%, 6%, 7%.

Im 21. Jahrhundert wird Europa nicht in die Dritte Welt, aber in die Zweite Welt absteigen. Die größten Volkswirtschaften der nächsten 30 Jahre werden in dieser Reihenfolge China, Indien und die USA sein. China hat die USA überholt. Indien wird die USA in den nächsten 10 bis 20 Jahren überholen. Wir werden eine völlig andere Weltkarte in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht sehen, und Europa scheint keine Lust mehr zu haben, am Ball zu bleiben.

Ich denke, {die Verantwortlichen in Europa] haben einen großen Fehler gemacht, als sie mit der Klimaschutzagenda begannen, die zur größten Agenda in ihrer gesamten Existenzberechtigung wurde. Sie dachten bzw. erfuhren von ihren [ideologischen] Beratern, dass der Welt die Öl und Gasvorräte in Kürze ausgehen, und es deshalb besser wäre, in erneuerbare Energien zu investieren, damit Europa das Energiekraftwerk des 21. Jahrhunderts werden wird.

Europa ist weiter dabei, diese grüne Technologie an die Chinesen zu verkaufen. Das war die Idee. Sie haben vergessen darüber nachzudenken, dass die Chinesen es tatsächlich schaffen – Sonnenkollektoren viel billiger herzustellen, und jetzt kauft Europa im Grunde genommen chinesische Sonnenkollektoren.

Das war der erste Fehler, den Europa begangen hat – … Und denken Sie daran, all diese Bedenken entstanden Jahre vor der Schieferrevolution. Natürlich hat die Schieferrevolution den gesamten globalen Energiemarkt, die gesamte geopolitische Debatte verändert und erneuerbare Energien sind trotz gegenteiliger Beschwörungen bei weitem nicht wettbewerbsfähig gegenüber billigem und reichlich vorhandenem Öl und Gas.

Europa, die EU-Länder, haben jetzt die höchsten Strompreise in den G20 Staaten, verdoppelt für Haushalte, selbst industrielle Nutzer zahlen fast 50% mehr. Wenn die Strompreise sowohl für Haushalte als auch für Unternehmen steigen, geben die Unternehmen die Kosten einfach an die Verbraucher weiter [- sonst gehen sie Pleite]. Die Europäer müssen daher nicht nur mehr für Strom und Energie [für Heizung und Fahrzeuge] bezahlen, sondern auch mehr für Waren und Dienstleistungen, weil die Unternehmen auch mehr für Strom bezahlen müssen.

Wir hatten gerade Europawahlen und die politische Landschaft verändert sich rasant. Die Mainstream-Parteien, sowohl Mitte-Links als auch Mitte-Rechts, die auf diesem Zug des Grünen Klimas  aufsprangen, hatten gehofft, dass sie den Tiger reiten könnten und dadurch populärer würden. Genau das Gegenteil ist passiert.

Die Zentrumsparteien in Europa werden von den neuen populistischen Parteien auf der rechten Seite bedrängt, die sich dieser sehr kostspieligen Politik widersetzen. Es gibt öffentliche Rebellion und Besorgnis über steigende Energiepreise. Viele Menschen stimmen daher für diese populistischen Parteien. Links stimmen die Leute für die Grünen, weil sie das Original sind.

Jede Mainstream-Partei, die glaubt, sie könne diese Masche reiten und Gewinne erzielen, sollte sich Europa ansehen, wo sowohl die Mitte-Links- als auch die Mitte-Rechts-Parteien Stimmenverluste wegen dieses Thema erleiden, aber es ist nicht sehr populär, den Leuten darüber reinen Wein einzuschenken: „Wir werden Ihre Energie jedes Jahr teurer machen und wir machen Ihr Leben überall beschwerlicher.“ Es ist keine sehr beliebte Politik.

Was jetzt in Europa und im Europäischen Parlament geschieht, ist, dass die Mainstream-Parteien nur noch in einer großen Koalition regieren können. Sehr oft braucht man drei Hauptparteien, um regieren zu können.

In den meisten europäischen Ländern ist es, wie ich bereits sagte, aufgrund dieser Besessenheit und des Elends von Millionen Menschen sehr ähnlich. Mainstream-Parteien verlieren Stimmen und verlieren Unterstützung.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Die deutschen Sozialdemokraten, also die Demokratische Partei Deutschlands, die früher ungefähr 35%, 40% erhalten hat, sind auf ungefähr 12% bis 15% gesunken. Es ist eine Art Mini-Partei. Die Christdemokraten, die die andere große Partei sind, sind in den niedrigen 20ern. Die Grünen in Deutschland sind heute die größte Partei, auch aufgrund der Klimahysterie.

Die Mainstream-Parteien können jetzt nur noch durch Kollationen an der Macht bleiben. Der neue Präsident der EU-Kommission ist eine Christdemokratin. Aber sie konnte nur mit den Stimmen der Sozialisten gewählt werden. Es ist ein bisschen wie Trump, der mit den Stimmen der Demokraten gewinnt. Denn obwohl sie einen Pakt vereinbarten, gewann sie mit nur neun Stimmen Mehrheit im Europäischen Parlament. Es gibt tiefe, tiefe Spaltungen.

Der Preis, den sie für ihre Wahl zahlen musste, und wir sprechen hier von einer Christdemokratin, ist, dass sie die radikalste grüne Politik versprechen musste. Ich glaube nicht einmal, dass einige der grünen NGOs so weit gegangen sind wie sie.

Sie will jetzt einen Green Deal für Europa einführen, mit dem sie die Emissionsziele für 2030 erhöhen will. Sie will Europa klimaneutral machen. Mit anderen Worten, vollständige Dekarbonisierung bis 2050. Interessanterweise möchte sie jedem Land, das keine ähnlichen Ziele hat, einen Handelskrieg erklären.

Mit anderen Worten, sie glaubt, durch Einfuhrzölle für chinesische, indische, afrikanische und amerikanische Produkte die europäische Industrie wettbewerbsfähig zu halten. Sie vergaß, dass Europa auch Sachen exportieren muss. Als hätten wir nicht genug Probleme mit der internationalen Handelssituation, denke ich, dass dies nicht sehr gut ankommt.

Das Problem, das sie natürlich hat, ist, dass das EU-Parlament in keiner Weise wirklich ein Parlament im traditionellen Sinne ist. Was auch immer sie entscheiden, bedeutet nichts, es sei denn, die Führer dieser 28 oder hoffentlich bald 27 Länder stimmen zu, das Parlament ist eine Muppetshow, denn zu was auch immer das Parlament zustimmt, es ist nicht bindend, es ist nicht rechtsverbindlich.

Die einzigen, die mitreden können, sind die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder, und in dieser Frage sind sie uneins. Was immer sie versprochen hat, heißt nicht, dass es tatsächlich geschehen wird. Nicht nur die EU-Länder oder die Staats- und Regierungschefs der Länder müssen zustimmen, sondern sie müssen einstimmig zustimmen. Das zu erleben wird interessant sein.

[Es gibt Länder, die haben ihre CO2-Emissionen senken können, aber ] In der Zwischenzeit steigen die CO2-Emissionen [u.a.] in Europa, obwohl die europäischen Länder [vor allem Deutschland] dafür bereits Billionen Euro ausgegeben haben, aber so funktioniert es offenbar nicht. Der Grund, warum es nicht funktioniert, ist natürlich, dass viele Länder nur Lippenbekenntnisse zu diesen Zielen und zu diesen Richtlinien abgeben, weil sie wissen, dass dies sehr kostspielig, unpopulär und wirtschaftlich schädlich ist.

All die Dinge, die noch relativ einfach machbar waren, wurden in den letzten 10 Jahren gemacht. Ab jetzt wird es tatsächlich sehr teuer. Wenn Sie den CO2-Ausstoß um 20% senken möchten, können Sie irgendwie dahin kommen, indem Sie einfach alte Fabriken schließen und alte Autos von der Straße nehmen und hier und da ein wenig tun. Aber wenn Sie einmal radikal entkohlen wollen, wird es sehr schwierig und sehr kostspielig.

Sie haben mitbekommen, was Frankreich gemacht hat. Frankreich hat seinen Strom im wesentlichen dekarbonisiert, aufgrund der Kernkraftwerke, die Frankreich besitzt. Sie erzeugen viel Strom allein aus Kernenergie.

Wenn Sie den CO2-Ausstoß weiter senken möchten, müssen Sie die Autofahrer auffordern, mehr zu zahlen, weniger zu fahren, und Sie müssen den Leuten sagen, dass sie mehr für Heizung und so weiter zahlen müssen. Jetzt fängt das harte Stück wirklich an zu schmerzen. Infolgedessen gibt es eine wachsende Opposition gegen diese Politik.

 

Die Regierungen selbst sind zunehmend darüber gespalten, weil sie erkennen, dass dies Wählerstimmen kostet. Außer den Grünen gewinnt niemand wirklich, offensichtlich gewinnen sie. Aber jeder andere verliert Wähler mit diesem Thema. Regierungen werden unbeliebt und verlieren Wahlen. Sie beginnen zu kämpfen, wie sie dieses Problem am besten lösen können.

In der Zwischenzeit wird kaum ein Land seine Ziele erreichen. Sie haben diese rechtsverbindlichen[?] Ziele festgelegt, aber viele Länder können sie aus den gerade genannten Gründen nicht erreichen. Es gibt diese wachsende Diskrepanz zwischen dem, was Regierungen versprechen und was sie tatsächlich erreichen können.

Uns wurde immer erzählt, dass erneuerbare Energien jetzt so billig sind, dass sie mit herkömmlichen Energieformen konkurrieren können. Betrachtet man jedoch die Grafik links, so sinken die Investitionen in erneuerbare Energien in Europa rapide, da die Regierungen anfangen, die Subventionen links, rechts und in der Mitte zu kürzen. Wenn die Leute nicht für das Aufstellen von Windkraftanlagen bezahlt werden, wird niemand eine Windkraftanlage aufstellen, weil dies keinen wirtschaftlichen Sinn ergibt.

Hier in Europa im letzten Jahr – wurde in der Hälfte der EU hat keine einzige Windstromanlage gebaut, weil es, wie gesagt, keinen Sinn ergibt, wenn man keine Subventionen für erneuerbare Energien bekommt. Sowohl die Wind- als auch die Solarindustrie haben große Probleme, weil die Regierungen anfangen, Subventionen zu kürzen.

 

Sie haben alle gesehen, was in Frankreich passiert. Dies ist nur der Vorgeschmack darauf, was zu erwarten ist, wenn sich das Problem steigender Energiepreise beschleunigt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie ähnliche Protestbewegungen in ganz Europa sehen werden.

Wir haben ungefähr 50 Millionen Europäer, die bereits in Energiearmut leben, 50 Millionen, und die Zahl steigt schnell. Wenn die Energiepreise weiter steigen, können Sie mehr Energierevolten erwarten.

Um diesen Vortrag zu beenden, Europa ist gespalten und bleibt gespalten zwischen dem Westen, in dem die Klimaproblematik zu einer quasi-religiösen Bewegung geworden ist, und Osteuropa, das immer noch stark auf billige Energie angewiesen ist.

Die Westeuropäer sagen den Polen, Tschechen und Ungarn: „Weißt du was? Warum gibst du deine Kohle nicht auf und kaufst stattdessen ein bisschen russisches Gas?“ Aber das kommt nicht gut an. Irgendwie mögen sie russisches Gas nicht, weil sie natürlich Klimaleugner sind. Aber es gibt diese tiefe Kluft zwischen Osteuropa und Westeuropa.

Natürlich sagen die Leute: „Wenn der Preis stimmt, könnten wir uns dem anschließen, was Sie von uns erwarten.“ Wie immer dreht sich alles um Geld. Die Frage ist: Haben die Europäer genug Geld, um die osteuropäischen Staaten aufzukaufen? Das bezweifle ich sehr. Aber das ist die Situation in Europa.

Um es zusammenzufassen: Wenn Sie den Green New Deal zum Erfolg führen möchten, könnten Sie in 10 Jahren ähnliche Probleme haben wie wir. Wenn Sie diesen Weg nicht beschreiten und Ihre Wirtschaft weiter wachsen lassen möchten und mit dem Rest der Welt Schritt halten möchten, der nicht viel darüber gibt, seien Sie gewarnt. Das ist der Preis dafür, es falsch zu machen. Vielen Dank.

***

Dr. Benny Peiser ist Direktor der Global Warming Policy Foundation (GWPF), einer in London ansässigen, überparteilichen Denkfabrik für Klima- und Energiepolitik.

Weiterführender Link:
http://www.thegwpf.org/who-we-are/dr-benny-peiser/

 

Link zu den Videos der Vorträge im Heartland Institute

Gefunden über Stopthesethings vom 20.08.2019

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://stopthesethings.com/2019/08/20/with-wind-solars-days-over-who-cleans-up-europes-renewable-energy-mess/

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