Den Berlinern das Auto als Individualverkehrsmittel abnehmen möchte eine parteilose Frau, die auf dem Sessel der Verkehrssenatorin gelandet ist. Regine Günther will alle Berliner Autofahrer auf Bus und Bahn zwangsumsiedeln. Dennoch sollen alle Autofahrer zusätzlich auch Tickets für den öffentlichen Nahverkehr kaufen müssen. Sie hat – darum wetteifern alle Politiker – nur »mehr öffentlichen Nahverkehr« auf ihrer Sprücheplatte.
Was das in der Realität bedeutet, können die Berliner üben: keine Straßenbahnen. Die ersten Straßenbahnlinien werden eingestellt: keine Fahrer mehr da. Kurzfristig erfuhren die verdutzten Wartenden am 1. Juni an den Haltestellen, dass zwei Linien eingestellt wurden. Keiner da, der sie fahren kann.
Die Linie 67 fährt – wenn sie fährt – vom S-Bahnhof Schöneweide zum Krankenhaus Köpenick, die 16 von Ahrensfelde zum S-Bahnhof Frankfurter Allee. Bis zum Mittag des 1. Juni war die Linie 16 zwar wieder in Betrieb, die Unterbrechung der Linie 67 dauert hingegen an – bis »auf Weiteres«, wie die Berliner Verkehrsbetriebe mitteilen.
Schon länger bekannt ist die dramatische Personalnot bei der Berliner Straßenbahn, ohne dass es jemanden in den Chefetagen interessiert. Immer wieder fallen Straßenbahnfahrten aus. Glücklich, wer über Twitter an der Haltestelle verfügt. Über diesen Dienst kann man die Fahrgäste wenigstens schnell über die aktuellen Ausfälle informieren. Damit läßt sich das Lotteriespiel »Kommt sie – oder kommt sie nicht« ein wenig einschränken.
Sigrid Evelyn Nikutta ist, wie die BVG stolz vermeldeten, seit 2010 die erste Frau an der Spitze der altehrwürdigen Verkehrsbetriebe. Sie verdient mit 481.000 Euro (im Jahr) mehr als der Regierende Bürgermeister und findet es nicht einmal peinlich, wenn in ihrem Betrieb Bus und Bahn reihenweise ausfallen. Ist eben so. Keiner zieht sie zur Rechenschaft.
Die BVG gehören immerhin zu den größten europäischen Verkehrsbetrieben, die früher nahezu perfekt funktioniert haben. Angesichts einer solch desaströsen Bilanz wie heute wären die Verantwortlichen früher kurzerhand hinausgeworfen worden.
Die BVG hat große Personalnot, gerade bei den Straßenbahnfahrern. Auch eine Senatorin wie Günther schafft es nicht, das Alltagsgeschäft sauber zu regeln. Dennoch schwadronieren Senat und BVG wie viele andere Verkehrsbetriebe in Deutschland auch, hunderte von Elektrobussen kaufen zu wollen. Das klingt gerade so nach Weltrettung.
Die Hamburger Hochbahnen geben, wie wir gerade vermelden mussten, im Augenblick wieder ihre schönen teuren Brennstoffzellenbusse zurück. Sie erfüllten nicht die in sie »gesetzten Erwartungen«. In Jena übrigens schaffen Brennstoffzellenbusse nicht immer alle Steigungen.
Oder auch ein hübsches Märchen: neue Stadtbahnstrecken. Davon träumen viele Klimabewegte in kommunalen Verkehrsbetrieben und Rathäusern wie beispielsweise in der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. In den sechziger Jahren wurden häufig Straßenbahnen und auch O-Busse herausgerissen: zu unflexibel und zu teuer. Heute müsste jemand denen mal mitteilen, dass die auch gebaut werden müssen, und davor geplant, davor … ach, lassen wir das.
So muss das in einer bunten, offenen, freien, diversen Hauptstadt aussehen: keine Autos, Zwangstickets für Autofahrer, kein Bus, keine Bahn, kein Strom. Nur die roten und grünen Propagandaklappen sind weit offen. Der Wettbewerb um die Satirehauptstadt hat begonnen. Wer gewinnt?
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Die Logik verstehe ich nicht.
„Regine Günther will alle Berliner Autofahrer auf Bus und Bahn zwangsumsiedeln. Dennoch sollen alle Autofahrer zusätzlich auch Tickets für den öffentlichen Nahverkehr kaufen müssen.
Bitte korrigieren. Und meinen Korinthenkacker Kommi löschen.
Wenn Sie, bei dem ganzen Klimawandel‑Lügen‑Mist, nach Logik suchen, sind Sie absolut auf dem falschen Dampfer.
Auch beim öffentlichen Nahverkehr geht die Fahrt in Richtung Abgrund.
Also sollen alle Autofahrer eben zwei mal Tickets bezahlen. Ist doch klar wie Kloßbrühe ?
Wie es tatsächlich mit den Brennstoffzellenbussen in Hamburg aussieht kann man hier lesen. Ea hat sich dabei offenbar um ein Forschungsprojekt gehandelt.
https://dialog.hochbahn.de/bus-in-zukunft/gibt-es-noch-wasserstoffbusse-bei-der-hochbahn/
Die Wasserstoff-Sympathiesanten ignorieren seit Jahren, dass dieses sehr flüchtige Gas, nicht einfach per Tankfüllung, als Vorrat mitgeführt werden kann https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/fahrzeugbau/wasserstoff-fuer-fahrzeuge/
Es ist einfach die gleiche Alltags-Untauglichkeit, ähnlich den Ladeprobleme der Akkus von E-Fahrzeugen, wo die glühenden Temperaturen gekühlt werden müssen, abgesehen von fehlenden Ladestrom-Infrastrukturen. https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/automobilelektronik/losungen/fluessigkuehlung-von-batterien/
Letztlich ist eine bewährte und ausgereifte Technik wesentlich billiger und effizienter, aber die Spinner im grünen, ideologischen Merkelismus haben es nicht so mit objektivem Realismus, da klemmt der Verstand.
Sie sympathisieren mit der halluzinierende Klima-Religion und der Versorgung mit Drogen.
Auch dieser Artikel (Link) zeigt nur wieder das „Wunderwaffenprinzip“ nach dem die E-Mobilität so abläuft. Die heutige Batterietechnologie reicht vorne und hinten nicht aber bis 2030 wird alles erfunden was wir für eine funktionierende E-Bussflotte so brauchen. Ich glaube ich bin ein Fehler in der Matrix…..