Ein neuer Report im Journal of the American Meteorological Society (JAMS) bestätigt Letzteres. Er zeigt, dass die NOAA das Ausmaß unterschätzt hat, mit welchem der Wärmeinsel-Effekt die aufgezeichneten Temperaturen entwertet hat.
Zwei Punkte sind hinsichtlich dieser Arbeit beachtenswert: 1) zwei der in die Studie involvierten Forscher arbeiten bei der NOAA, also der Organisation, deren Temperaturaufzeichnung kritisch beleuchtet werden soll, und 2) das von den Forschern durchgeführte Experiment, welches die Grundlage ihrer Ergebnisse ist, war Teil der Versuche der NOAA, die Arbeit von Anthony Watts zu widerlegen, einem Meteorologen mit über 40 Jahren Berufserfahrung. Watts, der jüngst dem Heartland Institute als leitendes Mitglied beigetreten ist, hat in Forschungen über ein Jahrzehnt lang gezeigt, dass die offiziellen Klimastationen des National Weather Service NWS, welche die NOAA heranzieht, um ihre Temperaturaufzeichnungen und Trendlinien zu erstellen, beeinträchtigt sind und keinesfalls die von der Agentur selbst gesetzten Standards der Datenqualität erfüllen.
Im Jahre 2009 veröffentlichte das Heartland Institute eine Studie von Watts, in welcher er die Probleme der NWS-Wetterstationen erkundete (hier). Watts schrieb:
Die offiziellen Temperaturaufzeichnungen in den kontinentalen USA stammen von einem Netzwerk von 1221 Klimastationen, die vom National Weather Service betreut werden. Eine Untersuchung von 860 dieser Stationen … ergab, dass 89% der Stationen – also fast 9 von 10 – nicht den eigenen Erfordernissen des NWS genügen, die da vorschreiben, dass die Station mindestens 30 Meter von künstlichen Heizquellen und/oder strahlenden/reflektierenden Oberflächen entfernt sein müssen.
Mit anderen Worten, 9 von 10 Stationen melden wahrscheinlich höhere oder steigende Temperaturen, nur weil sie schlecht aufgestellt sind.
Es wird aber noch schlimmer. Wir haben beobachtet, dass Veränderungen der Technologie dieser Wetterstationen mit der Zeit ebenfalls dazu geführt haben, dass sie fälschlich einen Erwärmungstrend messen. Wir fanden große Lücken in den Datenreihen, welche mit Daten von benachbarten Stationen aufgefüllt worden waren. Diese Praxis führt zu sich aufschaukelnden Fehlern. Wir fanden, dass Adjustierungen der Daten seitens sowohl der NOAA als auch der NASA dazu führten, dass die jüngsten Temperaturen viel höher erschienen als sie tatsächlich waren.
Die Schlussfolgerung ist unausweichlich: Die Temperaturaufzeichnungen aus den USA sind unzuverlässig.
Zusammen mit Anderen fuhr Watts fort, potentielle Quellen der Verzerrung an NWS-Klimastationen zu untersuchen. Dabei kam er im Jahre 2015 zu einem Ergebnis, das er bei einem Treffen der American Geophysical Union vorstellte: „der 30-Jahre-Trend der Temperaturen in den kontinentalen USA (CONUS) seit 1979 ist um etwa zwei Drittel höher als die offiziellen Temperaturtrends der NOAA“.
Watts‘ Forschungen erregten verbreitete Medien-Aufmerksamkeit. Die NOAA fühlte sich bemüßigt zu reagieren. Im Jahre 2012 haben NOAA-Forscher damit begonnen, mittels eines Experimentes Watts‘ Behauptungen hinsichtlich der Integrität des Klimabeobachtungs-Systems zu widerlegen.
Die Ergebnisse der NOAA-Experimente liegen jetzt vor, und darin wurden seine Bedenken verifiziert (hier). Die Mitautoren der JAMS-Studie fanden „kleinräumige städtische Beeinflussungen innerhalb von 50 Metern um eine Station, welche bedeutende Auswirkungen auf die täglichen Temperatur-Extrema haben können (Höchst- und Tiefstwerte) …“.
Damit erweitert sich der Bereich, in dem Temperaturaufzeichnungen von NWS-Stationen beeinträchtigt sind, um 66% über das hinaus, was die Agentur zuvor als ein Problem eingeräumt hatte. Womit sich die Frage erhebt: Wie viele weitere Stationsdaten sind beeinträchtigt – noch über das hinaus, was Watts zuvor gefunden hatte?
Im Einzelnen bestätigte die JAMS-Studie, was Watts und andere Forscher fortwährend belegt hatten: Selbst eine relativ moderate Entwicklung in der Nähe von Temperatur aufzeichnenden Messpunkten können die Messungen verzerren, vor allem durch Verringerung der täglichen Temperaturschwankung – also des Unterschieds zwischen Tageshöchst- und -tiefsttemperatur. Anthropogene Heizquellen wie Motoren und Abgasen aus Fabriken nahe den Messpunkten können ebenso wie Betonbauten und andere Arten der Entwicklung Wärme während der wärmsten Zeit des Tages akkumulieren lassen und speichern, so dass die Wärme nachts nur langsam wieder abgestrahlt wird. Das führt zu höheren Werten der Tiefsttemperatur und einer Verringerung der Tagesschwankung. Nun ergibt sich die so hoch gehypte mittlere globale Erwärmung während der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nicht aus höheren täglichen Höchsttemperaturen, sondern aus höheren nächtlichen Tiefsttemperaturen. Das legt die Folgerung sehr nahe, dass ein großer Teil des von der NOAA vermeldeten Temperaturanstiegs ein Artefakt beeinträchtigter Daten von schlecht aufgestellten NWS-Stationen ist.
Temperaturmessungen sind, obwohl unter den von den Klimamodellen projizierten Werten liegend, immer noch die besten der drei Quellen von Temperaturdaten (Messpunkte am Boden, Satelliten und Wetterballone), um die Projektionen und Trends der Modelle zu bewerten. Skeptiker haben schon seit Langem genauere Daten von Satelliten und Wetterballonen verwendet, um ihre Haltung zu rechtfertigen, dass die Temperatur-Abschätzungen und Projektionen der Modelle nicht zu den Messungen in der realen Welt passen. Falls – wie es der Fall zu sein scheint – sogar die Temperaturmessungen am Boden und deren Trends noch niedriger liegen als die NOAA und Andere zuvor behauptet hatten, gibt es kaum einen Grund, wenn überhaupt einen, den Modellprojektionen der Temperatur zu trauen. Und falls das so ist, gibt es sogar noch weniger Vertrauen in das Klima-Armageddon, das den Modellen zufolge aus diesen Temperatur-Projektionen abgeleitet wird.
Schlussfolgerung: Die Schuldigen in den Medien, die allgemeine Öffentlichkeit und Politiker gleichermaßen sollten diesen Forschungen entnehmen, dass es kaum eine Rechtfertigung dafür gibt, kostspielige Beschränkungen bzgl. des Verbrauchs fossiler Treibstoffe einzuführen, um eine Erwärmung zu bekämpfen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.
Quellen: Watts Up With That; Journal of the American Meteorological Society (Zahlschranke!); The Heartland Institute; Climate Change Weekly; Climate Change Weekly; Climate Change Weekly
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Eine Klimastation des USHCN-Netzwerkes auf einem Parkplatz vor der University of Arizona.“
Also wenn ich nicht alles völlig falsch verstanden habe, was ich etwa seit 2010 hier lese, dann kann das nur eine Wetterstation sein, da Klima der statistische Mittelwert der Wetterdaten über 30 Jahre ist.
Beeinflußt durch schlechte Daten, so die Überschrift, die aber falsch ist. Die Daten sind richtig erhoben nur sind diese nicht mit früheren Daten vergleichbar. Man kann nur sagen, dass die Temperaturdaten dieser Station x am heutigen Standort wärmer sind als die Vergleichsdaten am Standort vor 100 Jahren. Jeder Student der Naturwissenschaften lernt in den Anfangssemestern, das er bei Langzeitversuchen die Versuchsbedingungen nicht verändern darf und genau diese wurden bei den Temperaturvergleichen fast radikal verändert. Vor 100 Jahren standen die deutschen Station an viel kälteren Plätzen als heute. Die gemessene Erwärmung ist real, aber halt keine CO2-Klimaerwärmung, sondern eine Wärmeinselerwärmung. Man kann das auch umgekehrt zeigen: Freiburg, Netzstall, Wolfach usw. hier hat der DWD die Station von der Innenstadt in Außenbezirke verlegt, und: schon haben wir die Abkühlung und man könnte behaupten: aufgrund steigender CO2-Werte nehmen die Temperaturen in diesen Orten ab.
Das ist ja nix Neues. Die meisten dieser Stationen des GHCN-Netzes sind derart fehlerbehaftet. Wenn man die Stationsdaten bewerten will, muß man sich die Gegenden notfalls per Satellit anschauen. Dann kann man sehen wo die stehen.
Man schaue sich deshalb mal per Satellit die Stationen Bremerhaven, Cuxhaven und Lübeck-Flughafen an. Da kann man viel über die Meteorologie und deren Zuverlässigkeit lernen.
„Ground-based temperature measurements, although below those projected by climate models, are still the closest of the three sources of temperature data (ground monitors, satellites, and weather balloons) to matching the models’ projections and trends.“
Das mit
„Temperaturmessungen sind, obwohl unter den von den Klimamodellen projizierten Werten liegend, immer noch die besten der drei Quellen von Temperaturdaten (Messpunkte am Boden, Satelliten und Wetterballone), um die Projektionen und Trends der Modelle zu bewerten.“
zu übersetzen, finde ich jetzt schlicht falsch …
Wie wär’s mit
„Bodenbasierte Temperaturmessungen, obwohl sie unter denen liegen, die von Klimamodellen projiziert werden, sind immer noch die von den drei Quellen für Temperaturdaten (Messpunkte am Boden, Satelliten und Wetterballons), die den Prognosen und Trends der Modelle am nächsten kommen.“
„….kostspielige Beschränkungen bzgl. des Verbrauchs fossiler Treibstoffe einzuführen, um eine Erwärmung zu bekämpfen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.“
Es ist zweifellos am angenehmsten, gegen etwas zu kämpfen, das es gar nicht gibt, z. B. gegen Hexen oder einen angeblichen Einfluss des CO2 auf die energetische Rückkopplung des atmosphärischen Treibhauseffektes, die exklusiv und zuverlässig der unverzichtbare Wasserkreislauf besorgt.
https://de.scribd.com/document/372778420/Klimasensitivita-t-des-CO2-eine- Seifenblase
Als Folge kann CO2 auch Temperaturen 2 m oberhalb der Erdoberfläche nicht beeinflussen, sodass Modell und Messung grundsätzlich unterschiedliche Werte liefern.
Eine echte Lachnummer beschreibt der Artikel mit dem „Wärmeinsel Effekt“. – Jedermann könnte – wie auch ich – „erforschen“, dass sich z. B. die Anzeige eines (zwar im Schatten aber zu dicht) an der Hauswand angebrachten Thermometers von der am Auto in voller Fahrt (nur zeitabhängig!!) um bis zu etwa 2 Grad C unterscheiden kann.
Richtigstellungen und exakte Daten nützen gar nichts. Die Lügenmedien stürzen sich ausschließlich auf Horrorspekulationen, wie gestern der SPIEGEL, der von einem Steigen des Meeresspiegels um 2,4 m bis zu Ende des Jahrhunderts berichtet. Wenn ich ein Foto vom verlassenen Amselnest im Busch am Haus einreiche, bis ich ziemlich sicher, mit der Schlagzeile „Studie beweist das Aussterben der Amseln“ auf die Titelseiten zu kommen.