Das Sommerhalbjahr 2018 – eine klimatologische Einordnung
Mit etwa 16,9°C (DWD-Deutschlandmittel, vorläufige Schätzung) erlebten wir 2018 das mit Abstand wärmste Sommerhalbjahr seit Beginn der DWD-Messreihe im Jahre 1881; die Folgeplätze bleiben für 1947 mit 16,1°C und 2003 mit 15,9°C. Den deutlichen Temperaturanstieg des Sommerhalbjahres seit 1856 und eine mögliche Ursache dafür, die AMO, (AMO = Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, ein Index für die gemittelten Meeresoberflächentemperaturen im zentralen Nordatlantik), zeigt folgende Grafik:

Abbildung 1: Deutliche Erwärmung des Sommerhalbjahres in Deutschland. Die Reihe beginnt mit dem Jahr 1856, weil ab da die AMO-Werte vorliegen. In den AMO-Warmphasen, speziell an deren Ende, traten warme Sommerhalbjahre gehäuft auf, so auch gegenwärtig. Die 2018er Werte sind geschätzt.
Erste, halbwegs verlässliche, durchgängige Temperaturmessungen wurden in Zentralengland durchgeführt. Auch wenn die dortigen atlantischeren Klimaverhältnisse nicht bedingungslos mit denen in Deutschland vergleichbar sind, lohnt sich ein Blick dorthin; denn er offenbart, dass es erstens längere Erwärmungsphasen schon immer gab, und dass zweitens die Erwärmung des Sommerhalbjahres insgesamt seit dem Maunder- Minimum, dem Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“, recht bescheiden ausgefallen ist. Und es gibt noch eine Überraschung: Dort war 2006 das bislang wärmste Sommerhalbjahr – voraussichtlich ganz knapp vor 2018:

Abbildung 2: Temperaturentwicklung des Sommerhalbjahres in Zentralengland (CET). Im Gegensatz zu Deutschland erwärmte sich dort das Sommerhalbjahr nur wenig; zumal, wenn man bedenkt, dass die Reihe mit den sehr kühlen Bedingungen der „Kleinen Eiszeit“ startet.
2018 – Das längste Sommerhalbjahr aller Zeiten?
Abgesehen vom kalendarischen Sommerhalbjahr (1. April bis 30. September) gibt es keine exakte Definition für die Dauer eines Sommerhalbjahres. Im meteorologischen Sinne ist es praktikabel, darunter einen einigermaßen zusammenhängenden Zeitraum warmer Tage (solche mit einem Tagesmaximum von mindestens 20,0°C) zu verstehen. Um das zu gewährleisten, sollte aber nur dann der erste und der letzte warme Tag registriert werden, wenn zwischen diesen höchstens eine Zeitspanne von 4 Wochen (28 Tage) ohne warme Tage liegt, denn einzelne „Ausreißer“ schon im März und noch Ende Oktober/Anfang November eröffnen oder schließen keine warme Jahreshälfte, wenn ihnen eine zu lange, kühle Periode folgt beziehungsweise vorausgeht. Was 2018 am Beispiel der Flugwetterwarte Erfurt/Weimar betrifft, so startete das zusammenhängende Sommerhalbjahr am 4. April sehr zeitig und dauerte (vorerst) bis zum 21. September – sollte es bis spätestens Mitte Oktober weitere warme Tage geben, was gar nicht so selten ist, wäre eine Verlängerung möglich. Die gab es 1989. Damals begann das Sommerhalbjahr bereits am 27. März und endete erst am 28. Oktober – das Sommerhalbjahr 2018 war also das wärmste, aber nicht unbedingt das längste. Die folgenden zwei Grafiken zeigen zur besseren Veranschaulichung zuerst ein sehr kurzes Sommerhalbjahr (1996), dann das sehr lange von 1989:

Abbildungen 3a und 3b: Sehr kurzes Sommerhalbjahr 1996 (oben); zwar wurde es damals schon um den 22. April über 20 Grad warm, doch dann folgten mehr als 28 Tage Kälte; und schon nach dem 4. September gab es keine warmen Tage mehr; auch keine späten „Ausreißer“ im Oktober. 1989 (unten) startete das Sommerhalbjahr am 27. März und währte bis zum 28. Oktober. Der bisherige Verlauf für 2018 fehlt noch, er wird aber aller Voraussicht nach die enorme Länge des Sommerhalbjahres von 1989 nicht erreichen; Bildquelle wetteronline.de; leicht ergänzt.
Die Niederschlagsverhältnisse – mehr Dürren im Sommerhalbjahr?
Exakte Definitionen des Begriffs „Dürre“ fehlen – es hängt viel von den subjektiven Betrachtungsweisen, der Betroffenheit einzelner Menschen oder Berufsgruppen, den örtlichen Gegebenheiten (Geografie, Infrastruktur) und den gesellschaftlichen Verhältnissen ab, was darunter verstanden wird. Indizien für Dürren sind geringe Monats-, Jahreszeiten- und Jahresniederschläge oder die Anzahl von Tagen, Wochen und Monaten ohne Niederschlag. Schon ein Blick auf die Entwicklung der Sommerhalbjahresniederschläge in Deutschland seit 1881 zeigt jedoch: Sehr trockene Sommerhalbjahre gab es schon immer, der Negativrekord von 2011 wurde knapp verfehlt, und ein Trend zu mehr Trockenheit ist nicht erkennbar:

Abbildung 4: Gebietsmittel der Niederschlagssummen für Deutschland im Zeitraum April bis September seit 1881. Ein merklicher Trend zu trockeneren Sommerhalbjahren fehlt bislang; auch die Streuung der Werte, welche ein Maß für ein extremeres Klima sein könnte (mehr Streuung bedeutet mehr nasse und dürre Sommerhalbjahre im Wechsel) wurde augenscheinlich nicht größer. Sehr trocken waren neben 1911 auch 1893, 1904, 1929, 1947, 1959, 1976 und 2003; 2018 wird den Negativrekord von 1911 aller Voraussicht nach verfehlen.
Einen gewissen Hinweis, ob sich Dürren häufen, liefert die Anzahl der niederschlagsarmen Monate je Dekade, hier am Beispiel Potsdams gezeigt, für das im Sommerhalbjahr alle Monate mit weniger als 30mm als wesentlich zu trocken gelten können. Es zeigt sich bislang keine signifikante Häufigkeitszunahme:

Abbildung 5: Von den 60 Sommerhalbjahres-Monaten einer Dekade in Potsdam seit 1893 war – mit leichten Schwankungen, meist etwas weniger als ein Viertel (15) zu trocken. Eine merkliche Zunahme ist nicht erkennbar, obwohl die 2013 begonnene Dekade noch nicht vollendet ist.
Wie immer in besonders trocken-heißen Sommerhalbjahren, gab es 2018 neben anhaltender, vorherrschender Dürre auch einzelne, schwere Unwetter, was die Diskussionen über den Klimawandel zusätzlich befeuerte. Doch ein einzelnes Sommerhalbjahr ist ein Wetter- oder Witterungsereignis; Klima ist erst eine Mittelbildung über ausreichend viele Sommerhalbjahre. Und Unwetter gehören (leider) seit Jahrtausenden zur unschönen Begleitmusik sehr warmer Sommerhalbjahre, außerdem treten sie zufällig auf; für eine eindeutige Häufung fehlen bislang eindeutige Anzeichen.
Mehr Sonnenstunden – mehr Wärme im Sommerhalbjahr
Deutschland liegt leider etwas näher zum Nordpol als zum Äquator. Nur im Sommerhalbjahr vermag hier die Sonne ausreichend Wärme und Licht zu spenden, und es ist folglich nur von April bis September mit zunehmender Sonnenscheindauer auch fast immer zunehmend wärmer. Hingegen ist der Einfluss der immer schneller steigenden CO2-Konzentration (Werte seit 1959 verfügbar) fraglich. Den recht engen Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen in Deutschland zeigt folgende Grafik:

Abbildung 6: Enge „Verzahnung“ zwischen den Sonnenstunden und den Lufttemperaturen im Sommerhalbjahr. Fast 60% der Variabilität der Temperatur in Deutschland im Sommerhalbjahr lässt sich mit der Sonnenscheindauer erklären; unsere Sommerhalbjahre erwärmten sich hauptsächlich, weil sie sonnenscheinreicher wurden. Als extrem sonnig können, bezogen auf das DWD-Mittel, alle Sommerhalbjahre mit mindestens 1400 Sonnenstunden gelten; diese sind in der Grafik ausgewiesen; denn wegen der sehr unterschiedlichen Größen der Lufttemperatur und der Sonnenscheindauer musste in Indexwerte umgerechnet werden. Das Rekord-Sommerhalbjahr 2018 war zugleich das sonnigste. Hingegen ist der Zusammenhang von CO2-Konzentration und Lufttemperaturen fraglich; denn in den 1970er Jahren sanken die Temperaturen trotz steigender CO2-Konzentrationen, und seit etwa 20 Jahren verlangsamte sich der Temperaturanstieg trotz beschleunigt steigender CO2-Werte.
Als besonders sonnenscheinreich erwiesen sich die Monate Mai und Juli 2018. Um den Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und den Temperaturen des Sommerhalbjahres noch länger zurück zu verfolgen, muss man die Daten der Station Potsdam betrachten; denn für Deutschland insgesamt liegen nur bis 1951Werte vor:

Abbildung 7: Auch langfristig gilt: Kein Sommerhalbjahr war so sonnig wie 2018 – zumindest in Potsdam. Dort landete das Sommerhalbjahr von 1947 sowohl bei der Sonnenscheindauer als auch bei der Lufttemperatur auf Platz 2.
Über die Gründe der zunehmenden Besonnung lässt sich nur spekulieren. Neben geänderten Großwetterlagenhäufigkeiten, auf welche gleich noch eingegangen wird, kommen die Luftreinhaltemaßnahmen, die Sonnenaktivität selbst und die Austrocknung Deutschlands durch geänderte Landnutzung (Melioration), Bebauung und Versiegelung, in Betracht. Durch Letzteres fehlen intakte Böden und eine dichte Vegetation, was die Verdunstung und damit die Bildung von Wolken, Dunst oder Nebel erschwert.
Geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten als Erwärmungsursache im Sommerhalbjahr?
Immer entscheidet die gerade herrschende Großwetterlage, welche Luftmasse nach Mitteleuropa gelangt. Wolkenarme Warmluft aus südlicheren Breiten ist eine wesentliche Voraussetzung für Hitze in Deutschland; doch auch bei Ost- und Zentralhochlagen kann es wegen der meist hohen Sonnenscheindauer sehr warm werden; Südwestlagen sind meist schwül und gewitterträchtig. Die im Winter zumindest im Flachland fast stets sehr milden West- und Nordwestlagen sowie die meist temperaturnormalen Nordlagen bringen hingegen wegen der vielen Wolken zu kühles, oftmals windiges und wechselhaftes Sommerwetter. Die nächste Grafik zeigt, wie sich die Häufigkeit dieser beiden gegensätzlichen Großwettertypen-Cluster in Relation zur Sommerhalbjahrestemperatur (Deutschland-Mittel) langfristig entwickelt hat:

Abbildung 8: Merkliche Häufigkeitsabnahme der im Sommerhalbjahr fast stets zu kühlen West-, Nordwest- und Nordlagen (dunkelblau); dafür häufigere Süd-, Südwest-, Südost- und Zentralhochlagen (rotbraun), welche meist zu warm ausfallen. Die Bestimmtheitsmaße beziehen auf das DWD-Deutschland-Temperaturmittel des Sommerhalbjahres, welches zur besseren Veranschaulichung ebenfalls in Indexwerte umgerechnet werden musste. Man beachte, dass der Zusammenhang zwischen den West-, Nordwest- und Nordlagenhäufigkeiten und der Temperatur stark negativ ist! Mit den geänderten Häufigkeitsverhältnissen der Großwetterlagen wurden unsere Sommerhalbjahre wärmer. Großwetterlagen-Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY; die Daten für 2018 lagen noch nicht vollständig vor; so dass diese Grafik mit dem Sommerhalbjahr 2017 endet.
Das Sommerhalbjahr 2018 wies bis Ende Juli ungewöhnlich viele Ostwetterlagen auf; speziell im Mai, als mir 25 Tagen des Großwettertyps Ost ein neuer Häufigkeitsrekord seit 1881 aufgestellt wurde. Im Mai wirken diese – ganz anders als im Winter, meist deutlich erwärmend. Im August/September dominierten hingegen Zentralhoch- und Südwestlagen, welche gerade im Spätsommer stark erwärmend wirken. Diese besondere zeitliche Häufigkeitsabfolge der Großwetterlagen begünstigte auch eine hohe Sonnenscheindauer und trug ganz maßgeblich zu der enormen Wärme bei. Seit 1980 wird beim DWD außerdem die Objektive Wetterlagenklassifikation angewendet; diese erfolgt numerisch und liegt deshalb größtenteils schon vor. Am stärksten erwärmend wirken hier in der mittleren Troposphäre (500hPa) antizyklonale Lagen bei feuchter Atmosphäre; auch deren Häufigkeit erhöhte sich tendenziell merklich:

Abbildung 9: Mehr in der Höhe antizyklonale Großwetterlagen bei insgesamt feuchter Atmosphäre seit 1980 in Deutschland im Sommerhalbjahr. Diese wirken signifikant erwärmend. 2018 gab es mit mehr als 80 Tagen dieses Großwetterlagentyps einen neuen Häufigkeitsrekord.
Auf die Ursachen der geänderten Zirkulationsverhältnisse und Großwetterlagenhäufigkeiten kann im Rahmen dieses Beitrages nicht eingegangen werden. Interessierte Leser finden Näheres dazu in dem unlängst erschienenen Beitrag zu den Zirkulationsanomalien 2018 hier.
Der Wärmeinseleffekt heizt unseren Sommerhalbjahren ebenfalls ein
Über verschiedenste Wärmeinseleffekte (WI) wurde hier bei EIKE schon oft berichtet. Diese entstehen, wenn sich durch intensivere Landnutzung und/oder Bebauung die Vegetations- und Bodenverhältnisse ändern. Meliorationen und die landwirtschaftliche Intensivierung führen zu weniger Bodenfeuchte und damit ebenso zu weniger kühlender Verdunstung mit verminderter Wolken- und Nebelbildung wie Versiegelungen oder Bebauung. Letztere vermindern meistens auch die Albedo (Reflexionsvermögen, es wird mehr von dem einfallenden Sonnenlicht in Wärme umgewandelt; besonders bei dunklem Asphalt oder bei Solarpaneelen) und bremsen den kühlenden Wind. Wer in diesem Hitze-Sommerhalbjahr das Pech hatte, in einer Großstadt zu wohnen, war von diesen WI-Effekten besonders betroffen. WI-Effekte sind leider nicht mehr auf Großstädte beschränkt; dort aber am intensivsten und besonders in den Nächten spürbar. Während sich das Freiland in den Sommernächten angenehm abkühlt, geben die Gebäude und Straßenoberflächen mit ihrer gegenüber lockerem Mutterboden viel höheren Wärmekapazität nun die gespeicherte Wärme ab; gleichzeitig ist die kühlende Belüftung durch den Nachtwind eingeschränkt. Auch deshalb erwärmten sich Stationen, welche in solchen Wärmeinseln stehen, viel stärker als solche in kleineren Städten. Als Extrembeispiel sei hier der Vergleich mit den Original-Daten des DWD von Frankfurt/Main Flughafen und dem ländlicheren Gießen gezeigt:

Abbildung 10: In den letzten 50 Jahren erwärmte sich das boomende Frankfurt mit seinem ausufernden Flughafen im Sommerhalbjahr viel stärker als das ländlichere Gießen. War Frankfurt anfangs nur um gut 0,5 Grad wärmer, sind es heuer fast 2 Grad.
Zusammenfassung: Dieses Sommerhalbjahr 2018 brach viele, doch nicht alle Rekorde. Es war das wärmste, aber keinesfalls das längste und auch nicht das trockenste seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1881. In den letzten Jahrzehnten häuften sich sonnige, heiße Sommerhalbjahre in Deutschland. Bislang fehlen jedoch eindeutige Anzeichen für eine Häufung sommerlicher Unwetter oder Dürren in Deutschland. Neben einer längeren Sonnenscheindauer trugen geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten und verschiedenste Wärmeinseleffekte ganz wesentlich zur Erwärmung des Sommerhalbjahres bei. Über den zeitlichen Verlauf dieses denkwürdigen Sommerhalbjahres und dessen Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft wird im Teil 2 dieses Beitrages berichtet werden.
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
ich schrieb:
Ihre Antwort darauf ist:
Ihre Kenntnisse in Klimatologie sind leider sehr mangelhaft. Die Verdunstung hängt nämlich nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Strahlung, der Windgeschwindigkeit, der Luftfeuchte, der Art und Menge der Vegetation [….] sowie weiteren Faktoren ab.
Wo bitte habe ich geschrieben, dass bei der Beurteilung der Trockenheit NUR Niederschlag und Temperatur als Maß dienen? Meine Aussage war: nicht NUR Niederschlag, sondern AUCH Temperatur. Mit dieser Aussage habe ich weitere Faktoren nicht ausgeschlossen.
Nur Sie hatten -bis sie mir mangelhafte Kenntnisse in Klimatologie unterschoben- die Trockenheit NUR über den Niederschlag beurteilt. Bevor sie nun Ihre „ad hominems“ verteilen, sollten Sie ihren eigenen Text nochmals selbstkritisch durchgehen und nach Passagen suchen, wo SIE von Trockenheit sprachen aber Niederschlag meinten. Danke, dass Sie den Mitlesern verschiedene Methoden der Verdunstungsabschätzung erläutern: ich weiß dies schon seit Jahrzehnten.
Sehr geehrter Herr Kämpfe, mit großem Interesse habe ich Ihren Beitrag gelesen. Er hat mir sehr gut gefallen. Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach Statistiken über CO2-Konzentration in Deutschland. Nun finde ich Ihre Grafik 6. Können Sie mir >verraten<, woher die Daten stammen ? Vielen herzlichen Dank !
Hallo Herr Fischer,
vor kurzem zufällig gefunden: Am DWD Observatorium Hohenpeissenberg befindet sich eine solche Messstation an einem Funkturm. Gemessen wird dort in 50, 90 und 130 m Höhe. Sie können die Messdaten unter
https://tinyurl.com/dwdCO2messung
einsehen. Auch andere Spurengase werden dort täglich gemessen. Eine Korrelation zum CO2–Gehalt der Luft und der Temperatur, wie sie Herr Kämpfe in seiner 6. Grafik aufzeigt findet sich dort nicht, wegen ebendessen Langzeitbetrachtung. Aber fragen Sie doch mal die Daten beim DWD ebendiese Langzeitbetrachtung an.
Nach meinen Informationen misst der DWD jedoch auch in noch größeren Höhen, also oberhalb der Tropopause in der Stratosphäre, wo gemäß des DWD die Schwankungen nicht so groß sein sollen, jedoch eine gemächlichere Anreicherung des CO2 stattfinden soll. Nur habe ich eine solche Grafik auch bisher nicht finden können und es wurde mir auch keine vom DWD mitgeteilt.
mfg
Neulen, Holger
Vielen Dank Herr Neulen für die Information. Merkwürdig, dass diese wichtigen Daten nicht auf dem üblichen Wege veröffentlicht werden. Das Verhalten der deutschen Umweltpolitik muss doch verwundern. Wenn Temperaturen in Deutschland fast flächendeckend über lange Zeiträume registriert werden, müsste es das doch auch für den angeblichhen Hauptverursacher der Erderwärmung geben. Der Meppener Moorbrand dieser Tage hätte doch durch CO2-Messungen entdeckt und aufgezeichnet werden müssen. Davon hat man aber nichts – außer ein paar gigantischen Emissionsschätzungen in Mio-Tonnen und Hinweisen der Bremer auf Brandgeruch (erinnert mich an die in der DDR gelegentlich zitierten Hinweise aus der werktätigen Bevölkerung): – gehört.
Hans-Lothar Fischer
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Hallo Herr Fischer,
ich habe – aus Mangel an zuverlässigen, langfristigen Deutschland-Daten, die CO2-Werte des Mauna Loa genommen, auf den Seiten des NOAA relativ leicht zu finden. Diese spiegeln nicht exakt die Werte in Deutschland wieder, dürften diesen aber im Monats-, Jahreszeiten- oder Jahresmittel grob ähneln. Übrigens schwankt die CO2-Konzentration je nach Wetterlage, Tages- und Jahreszeit stark. Auf der Nordhalbkugel ist sie, bedingt durch die verzögerte Tätigkeit der Vegetation, im Spätfrühling am höchsten, im Spätherbst am geringsten. Wer meine Abbildung 6 genauer betrachtet, erkennt, dass die CO2-Konzentration seit dem Vorliegen der Daten (1959) immer schneller gestiegen ist, die Deutschland-Temperatur hatte – hier bezogen auf das Sommerhalbjahr, ihren stärksten Anstieg zwischen den späten 1980ern und den frühen 2000er Jahren; seitdem verlangsamt sich der Temperaturanstieg; auch das Supersommerhalbjahr 2018 ändert daran nichts. Es ergibt sich aber trotzdem eine positive Korrelation von 0,66 zwischen CO2-Konzentration und Sommerhalbjahrestemperaturen, aber Alarmisten sollten nicht zu früh jubeln! Denn Korrelationen alleine sind keine eindeutigen Beweise für tatsächliche Zusammenhänge; es bedarf stets einer Kausalität. Die ist nur bei der Sonnenscheindauer gegeben – mehr Sonne wirkt im Sommerhalbjahr tatsächlich erwärmend; das hat sicher jeder in diesem Super-Sommer am eigenen Leib gespürt. Bei dem CO2-Zusammenhang handelt es sich mit hoher Wahscheinlichkeit bloß um eine „Nonsens- oder Scheinkorrelation“, ähnlich der, die sich manchmal zwischen der Zunahme der Storchenpopulation und einer wachsenden Geburtenrate finden lässt.
Herzlichen Dank, Herr Kämpfe.
Ja genau so habe ich mir das gedacht. Eine systematische Veröffentlichung der Daten vom Hohenpeissenberg zöge ja einen Riesenberg von weiteren – natürlich peinlichen und unbequemen – Anfragen aus Wissenschaft und Politik nach sich. Das gäbe dann ein Riesen-Maaßen-Aktionsprogramm. Also: Verschweigen – bzw. Verstecken – ist das Gebot dieser Zeit.
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Was bis zum letzten Septembertag noch spannend bleibt, ist die Sache mit der Sonnenscheindauer des Sommerhalbjahres. Mit etwas Glück könnte sogar noch die 1500-Stundenmarke „geknackt“ werden; aber das wissen wir frühestens so am 2. oder 3. Oktober, wenn die DWD-Daten vorliegen.
Sehr geehrter Herr Kämpfe, dieser Sommer hat mir sehr gefallen! Nett, dass Sie auch mit bunten Bildern an vergangene Sommer erinnern!
Nur eine Frage, warum bringen Sie das hier? Das hat doch weder einen Bezug zu CO2 noch zum Irrsinn Energiewende!
MfG
@ Ulrich Wolff
„Nur eine Frage, warum bringen Sie das hier? Das hat doch weder einen Bezug zu CO2 noch zum Irrsinn Energiewende!“
Werter Herr Wolf,
bezüglich CO2 verweise ich auf die Abbildung 6 sowie auf Teil 2, wo es u.a. um die Ernteergebnisse geht. EIKE ist eine Klima-Seite, und da soll nicht über die Ursachen dieses außergewöhnlichen Sommerhalbjahres berichtet werden – das wäre ja so, als wenn der „Kicker“ nicht über das gestrige 2:0 der Hertha gegen die Bayern berichten würde… .
Lieber Herr Kämpfe,
Sie irren! Sommer ist nicht Klima, sondern nur Wetter! Bringt uns viele Äpfel und einen hervorragenden „2018 ner“.
Es ist sicher ebenso mühsam, mit Wetterdaten zu drohen, wie damit abzuwiegeln. Zum behaupteten Einfluss des CO2 stehen unstreitig lediglich folgende Fakten im Raum:
1. Ein Anstieg einer berechneten mittleren Temperatur um 0,7 – 0.8 Grad C. 2. Zeitlich parallel ein berechneter Anstieg der Meeresspiegel um ca. 20 – 30 cm. 3. Ebenfalls zeitlich parallel ein Anstieg der CO2 Menge in der Atmosphäre um etwa 100 ppm.
CO2 in Gasform emittiert konzentrations- und temperaturabhängig eine Wärmestrahlung, die zweifellos zur energetischen Rückkopplung beiträgt. Allerdings reduziert eine solche Rückstrahlung den Energiefluss in Richtung Weltraum entsprechend. Nicht beachtet wird jedoch, dass sich die Rückstrahlung überlagerter Eis-, Wasserpartikel und sonstiger Aerosolen ebenfalls entsprechend reduzieren muss.
Fazit: Eine Kausalität für die vorgenannte Korrelation existiert nicht! – Es bedarf auch keines weiteren Beweises dafür, dass die Größe der CO2 Menge in der Atmosphäre keinen Einfluss auf das Wetter und seine Statistik, das Klima hat!
Weitere Argumente lenken von diesem sehr einfachen Sachverhalt ab und sind daher für die Wahrheitsfindung per Diskussion eher kontraproduktiv!
Sehr geehrter Herr Kämpfe,
Ich wiederhole mich gerne: Sie stellen 2018 als „trockenstes Jahr“ in Abrede. Was Sie aber meinen sollte sein: 1911 war das Sommerhalbjahr niederschlagsärmer als 2018. Wenn Sie die Trockenheit beurteilen wollen, müssen Sie nicht nur die Niederschläge betrachten, sondern auch die Temperaturen. Damit ist 2018 wahrscheinlich trockener als 1911.
Meinen (mittlerweile nicht mehr „Zier“-) Rasen „musste“ ich seit Ende Mai nicht mehr schneiden weil es so trocken war.
MfG
Ketterer
Sehr geehrter Herr Ketterer,
Ihre Kenntnisse in Klimatologie sind leider sehr mangelhaft. Die Verdunstung hängt nämlich nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Strahlung, der Windgeschwindigkeit, der Luftfeuchte, der Art und Menge der Vegetation und dem Wassergehalt und dem Zustand des Bodens sowie weiteren Faktoren ab. Deshalb muss offen bleiben, ob 2018 das trockenste Sommerhalbjahr war (auf das Jahr habe ich mich gar nicht bezogen!). Einen (freilich auch nur groben) Hinweis könnten die Abflussmengen der Flüsse liefern – allerdings hängen auch diese von sehr vielen Faktoren ab, und auch der Mensch greift da durch Wasserentnahme ein. Nicht umsonst ist die Verdunstungsermittlung eines der großen Probleme bei der Erstellung der Vorhersagen; es gibt dafür nur näherungsweise Formeln, so nach TURC und KLATT, oder die heute glaube nicht mehr gemessene „Kesselverdunstung“. 2018 gab es im Sommerhalbjahr viele Großwetterlagen mit feuchter Luft (siehe Abbildung 9), was die Verdunstung eher verringert hat; weil diese oft antizyklonal waren, blieb (leider!) der Regen oft aus. Und Ihr Rasen wird sich bestimmt wieder erholen… .