- Die New York Times hat sich mit Klimaforschern zusammengetan, um eine Grafik zu produzieren, die angeblich einen Anstieg der Anzahl von heißen Tagen zeigt.
- Die Grafik der NYT zeigt jedoch einen Durchschnitt, basierend auf Klimamodellen und stimmt mit den Aufzeichnungen der Temperaturen nicht überein.
Die NYT und Climate Impact Lab lassen ihre Leser eine interaktive Grafik erstellen, die zeigen soll, wie viele Tage mit mehr als 90°F (32°C) sie in ihrer Heimatstadt von ihrer Geburt an erwarten konnten – ihre Datenauswertungen beginnen jedoch erst ab 1960. [Im folgenden habe ich die 90°F stehen lassen, Anm. d. Übersetzers]
Die Frage ist: Wie genau ist die Darstellung der Veränderung in Tagen bei über 90°F? Nun, zumindest für US-Städte scheint es irreführend zu sein.
„Das ist Zeitverschwendung“, witzelte Dr. Ryan Maue vom Cato Institute in einem Tweet, der am Sonntag veröffentlicht wurde. Maue wertete die Aufzeichnungen für Atlanta aus und erhielt eine andere Grafik als jene, die die NYT für diese Stadt anzeigt.
Grafik von Ryan Maue | weathermodels.com
„Ich habe die 90°F Tage in Atlanta aufgestockt, weil ich den @nytimes -Klimadaten … Durchschnitt von 46 in den letzten 40 Jahren nicht vertraut habe. Im Jahr 2018 sind sie mit 48 auf Zielkurs. Die NYT begann ihre Datenanalyse im Jahr 1960 – wundert Sie das?“
Hier ist die Grafik, die die NYT ihren Lesern für Atlanta zeigen:
Quelle: Screenshot der New York Times vom 02.09.2018
Warum gibt es einen Unterschied zwischen dem beobachteten Datensatz und dem, was die NYT berichtet?
Ein Grund dafür ist, dass die NYT einen „21-jährigen gleitenden Durchschnitt“ verwendet, um den Lesern zu zeigen, wie viele heiße Tage sie im Jahr ihrer Geburt erwarten könnten – nicht die tatsächliche Anzahl, die beobachtet wurde.
Der zweite Grund ist, dass die Daten von der NYT nach 2000 mit einem Klimamodell gemischt werden, das auf zukünftige Klimaprojektionen abgestimmt ist. Nach 2020 notiert die NYT: „Die Daten verwenden ein gemischtes Klimamodell, das eine breite Palette extremer Temperaturreaktionen erfasst.“
„Die Zukunftsprognose, die hier gezeigt wird, geht davon aus, dass die Länder die Treibhausgasemissionen ungefähr in Übereinstimmung mit den ursprünglichen Verpflichtungen der Pariser Vereinbarung eindämmen werden“, stellt die NYT fest.
Ebenfalls ersichtlich ist, dass der Ausgangspunkt für die Daten der NYT im Jahr 1960 anfängt – zu Beginn einer Reihe von Jahren mit relativ wenigen Tagen, an denen die Temperaturen stiegen. Mit dem Start ihrer Daten im Jahr 1960 ignoriert die NYT die Jahrzehnte zuvor mit einer höheren Anzahl von 90°F-Tagen, in etwa gleicher Höhe wie heutzutage.
Die NYT verwendet diese modellgemischten Daten jedoch, um zu behaupten, dass Atlanta „diese zusätzliche Hitze spüren wird, selbst wenn die Länder Maßnahmen ergreifen, um ihre Emissionen bis zum Ende des Jahrhunderts zu senken.“ Die Studie zitiert Experten, die davor warnen, dass die menschliche Gesundheit und die Landwirtschaft leiden werden.
„Wenn es auch noch feucht ist, kann der menschliche Schweiß nicht so leicht verdunsten und wir können unseren Körper nicht effektiv kühlen“, sagte Kelly McCusker von Climate Impact Lab gegenüber der NYT.
„Lebensmittel, Wasser, Energie, Transport und Ökosysteme werden sowohl in Städten als auch auf dem Land betroffen sein. Gesundheitliche Beeinträchtigungen aufgrund hoher Temperaturen werden die am stärksten gefährdeten Menschen treffen“, so Cynthia Rosenzweig, Wissenschaftlerin am NASA Goddard Institute for Space Studies.
Während die zukünftige Erwärmung zur Debatte steht, wird die historische Aufzeichnung außen vor gelassen. Das NYT-Modell der vermischten Temperatur-Diagramme wird auf viele Städte im ganzen Land angewandt, jedoch scheint es nicht die tatsächliche Anzahl der Tage bei oder über 90°F zu reflektieren – zumindest in den USA, wo es Temperaturaufzeichnungen gibt.
Maue untersuchte auch Stationsdaten aus Washington, D.C. und stellte erneut fest, dass diese nicht wie die Grafik der NYT aussehen.
Washington DC (Reagan) seit 1940, 90°F Tage im jeweiligem Jahr.
Aber noch mal, 90°F ist im Grunde die Durchschnittstemperatur im Hochsommer.
Beachten Sie, dass das von der NYT gewählte Startdatum von 1960 an einen Tiefpunkt der Anzahl von 90°F Tagen liegt. Die Daten von DC gehen nur bis zum Jahr 1940 zurück, es gibt also nicht so lang zurückreichende Aufzeichnungen wie in anderen Städten.
Wenn die NYT einen Trend zu mehr 90°F oder heißeren Tagen zeigen will, dann erreicht man das mit dem Beginn ab 1960. Die höheren Temperaturen in den 1930er Jahren werden dabei ignoriert. Zu der „Dust Bowl Ära der 1930er Jahre“ stellt der letzte Bericht des National Climate Assessment fest, dass die Jahre damals noch immer eine Spitzenzeit für extreme Hitze bleiben.
Diese Hitze ist auch in den Aufzeichnungen von Hitzewellen zu sehen, die von der Umweltbehörde EPA präsentiert werden. Kein anderes Jahrzehnt kommt in Bezug auf den Hitzewellenindex der 1930er Jahre.
Figure 1. U.S. Annual Heat Wave Index, 1895–2015
Diese Abbildung zeigt die Jahreswerte des US Heat Wave Index von 1895 bis 2015. Die Daten umfassen die zusammenhängenden 48 Staaten.
Interpretation: Ein Indexwert von beispielsweise 0,2 könnte bedeuten, dass 20 Prozent des Landes eine Hitzewelle durchgemacht haben oder 10 Prozent des Landes zwei Hitzewellen oder eine andere Kombination von Frequenz und Fläche diesen Wert ergeben hat.
Leser sollten das Temperatur-Tool von der NYT verwenden, um modellierte Trends für ihre eigenen Heimatstädte zu überprüfen und sie dann mit beobachteten Temperaturdaten zu vergleichen. Die Ergebnisse könnten überraschend sein.
Gefunden auf The Daily Caller vom 02.09.2018
Übersetzt und Zusammengestellt von Andreas Demmig
http://dailycaller.com/2018/09/02/new-york-times-global-warming/
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Ergänzung zu USA
Quelle: https://www.epa.gov/climate-indicators/climate-change-indicators-high-and-low-temperatures
Diese Grafik zeigt den prozentualen Anteil der Landfläche der zusammenhängenden 48 Staaten mit ungewöhnlich kalten Tageshöchst- und Tiefsttemperaturen in den Monaten Dezember, Januar und Februar. Die dünnen Linien repräsentieren einzelne Jahre, während die dicken Linien einen neunjährigen gewichteten Durchschnitt zeigen. Blaue Linien stellen Tageshöchstwerte dar, während violette Linien tägliche Tiefs darstellen. Der Begriff „ungewöhnlich“ bezieht sich in diesem Fall auf die langfristigen durchschnittlichen Bedingungen an jedem Standort.
Ergänzung deutsche Städte:
Die interaktive Grafik der NYT bringt auch Daten zu deutschen Städten.
Berlin, Potsdam, Frankfurt/ Main habe ich probiert.
Unten ausführlicher dargestellt für Potsdam.
Möglicherweise findet sich einer unserer Autoren oder Leser, der diese Grafik mit den Aufzeichnungen zu Potsdam vergleicht?
Als Sie in 1960 geboren wurden, so konnten Sie an zwei Tagen erwarten, Tage mit 32°C oder mehr zu bekommen.
Heutzutage können Sie an drei Tagen erwarten, Tage mit 32°C oder mehr zu bekommen.
Wenn Sie 80 Jahre alt sind, können Sie an fünf Tagen sehr warme Temperaturen erwarten. Die voraussichtliche Bandbreite beträgt 3 bis 9 Tage.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Dieses Mal tat sich die NYT mit dem Climate Impact Lab zusammen, einer Gruppe von Klimawissenschaftlern, Ökonomen und Datenanalysten der Rhodium Group, der University of Chicago, der Rutgers University und der University of California in Berkeley.“
Es handelt sich hier nicht um „Klimawissenschaftler“, „Ökonomen“ und „Datenanalysten“, sondern ganz einfach um Lügner und Betrüger.
Die Versuche Ihre platten, dümmlichen Kommentare zu überlesen gelingen leider nicht immer …
Eine Ignore-Button wäre sehr vorteilhaft!
Ich habe die Zeitreihen TXK Lufttemperatur in 2m Höhe Tagesmaximum einzelner DWD-Wetterstationen analysiert. Die interessante Größe ist die Zahl der Tage pro Jahr, die die Marke 32 °C in den zurückliegenden 30 Jahren im Mittel überschritten haben. Für München-Stadt (515 m ü. NN) erhalte ich bis einschließlich August 2018 also für 2018 4,8 Tage pro Jahr, 2000 waren es 1,8 Tage, 1950 1,7 Tage. Eine entsprechende Analyse für Hohen-Peißenberg (977 m ü. NN) ergibt für 2018 0,07 Tage, für 2000 0,13 Tage und für 1950 0,07 Tage pro Jahr. Deshalb erholen sich die Münchner im Sommer wohl gerne an die umliegenden Seen oder in den Bergen. Für Potsdam (81 m ü. NN) finde ich entsprechend 5,8 Tage für 2018, 3,6 Tage in 2000 und 3,9 Tage in 1950. Offensichtlich treibt auch die rege Bautätigkeit in Potsdam die Zahl der Hitzetage nach oben.
Sehr geehrter Herr Berberich,
Danke für die Auswertung.
Meie Frage:
Anzahl Pro Tage in 2018: Wie kommen Sie da auf eine Nachkommastelle?
Oder ist das das Mittel über mehrere Jahre?
Die offizelle Marke für Heoßer Tage ist Tmax größergleich 30°C.
MfG
Ketterer
Sehr geehrter Herr Ketterer,
Die Anzahl der Tage pro Jahr ist die mittlere Zahl der Tage pro Jahr von jeweils 30 zurückliegenden Jahren.
Im Beitrag der New York Times wurde als Kriterium 32°C (90°F) verwendet.
Danke für die Klärung
MfG
Ketterer
Da erhebliche Unterschiede zwischen der Analyse in NYT (Potsdam bzw. München) und meiner Analyse bestehen, habe ich meine Auswertung der von NYT angeglichen und erhalte für Potsdam bzw. München weiterhin Zeitreihen, die gegenüber den von NYT gezeigten nach 2000 erheblich mehr Hitzetage haben.
Ich möchte diese Unterschiede zu NYT nicht weiter diskutieren, sondern konzentriere mich auf die DWD-Daten. Als Marke für Hitzetage verwende ich nun die üblichen 30°C. Dann ergibt sich für Potsdam und für München. Was ist die Ursache für den Anstieg nach 2000? Die mit der Bautätigkeit verbundene Bodenversiegelung habe ich schon erwähnt. Weiterhin könnte auch Umstellung der Messverfahren bei der Messung von Maximaltemperaturen eine Rolle spielen, da Maximaltemperaturen stärker von der thermischen Trägheit des Mess-Systems abhängen als Tages-Mittel. Die Hauptursache ist wohl die größere Sonneneinstrahlung nach 2000. Zeitreihen für die Sonnenscheindauer SD über 13 h: Potsdam und München.