In der Tat wird jedes Ungewöhnliche- oder Extremwetterereignis fast immer von einem wissenden Nicken und dem Verweis auf den Klimawandel begleitet.
Der Glaube an die globale Erwärmung ist selbst zur Quasi-Religion geworden und man steht vor der offensichtlichen Wahl zwischen erleuchteter Bestätigung oder „anti-wissenschaftlichem“ Unglauben. Für diejenigen, die nicht bereit sind, sich an diese binäre Zwangsjacke zu halten, gibt es hier eine Liste von vernünftigen Positionen, die man bei jeder Party oder geselliger Zusammenkunft von mäßig gut informierten Leuten vertreten kann. Betrachten Sie es als Ihre Möglichkeit für eine intelligente, höfliche Konversation, während Sie dem fairen Betrachten eines schwierigen und komplexen Problems treu bleiben.
 

  • „97% können nicht falsch liegen“

Dies ist die vielleicht irreführendste Aussage, die von den Klimawandel-Alarmisten gemacht wird. Uns wird ständig gesagt, dass es einen „Konsens“ der wissenschaftlichen Meinung gibt, dass Klimaänderungen vom Menschen verursachte werden und dass radikale Veränderungen in Politik und Verhalten erforderlich sind. Ein klassisches Beispiel ist der Tweet von Präsident Obama: „Siebenundneunzig Prozent der Wissenschaftler sind sich einig: Der Klimawandel ist real, vom Menschen gemacht und gefährlich.“ Die Botschaft ist offensichtlich: „Wer kann da anderer Meinung sein?“.
Also, in was genau stimmen die Wissenschaftler überein?
Die Antwort lautet, dass Klimawissenschaftler eine Vielzahl von Meinungen vertreten, angefangen von „Das Klima ändert sich schon immer“ und „Menschen haben einen gewissen Einfluss auf das Klima“ bis hin zu „Wir werden einen katastrophalen Klimawandel haben, wenn wir nicht alle fossilen Brennstoffe ersetzen.“  Die meisten Klimawissenschaftler würden den ersten beiden Aussagen zustimmen, während sie bei  der dritten ernsthafte Vorbehalte, wenn nicht starke Meinungsverschiedenheiten ausdrücken.
Wenn man also auf das „97% -Konsens“ Argument stößt, wäre es das beste Gegenmittel, zuerst die Zustimmung zum Offensichtlichen auszudrücken und gleichzeitig eine nüchterne Reflexion über die Frage „Was soll man machen?“ zu fordern.  Angemessene politische Maßnahmen müssen alle wirtschaftlichen Kostennachteile und erreichbare Vorteile und die Verteilung der Belastungen auf die Bevölkerung berücksichtigen. Ihre Dinner-Begleiter können Ihnen diese vernünftige Position nicht vorwerfen.
 

  • Extremes Wetter: Ich habe es Ihnen gesagt.

Kaum eine Woche vergeht in diesen Tagen ohne Medienberichte über extreme Wetterereignisse und ihre angebliche Verbindung zur Erderwärmung. Es gibt jedoch wenig oder keine Beweise, die bestimmte Wetterereignisse mit dem Klimawandel in Verbindung bringen. Dies ist die Position nicht nur vieler seriöser Wissenschaftler, sondern auch der großen Gruppe von Wissenschaftlern, die am Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) beteiligt sind. Nach dem IPCC:
„Insgesamt gibt es keine Beweise dafür, dass extreme Wetterereignisse oder Klimaschwankungen im 20. Jahrhundert weltweit zugenommen haben …“.
Das Wetter und der Klimawandel sind zwei verschiedene Phänomene, ein nicht vorher bestimmbares  und kurzfristiges, das andere kumulativ (statistisch) und langfristig (über 30 Jahre). [Das Wetter erlebt man täglich und kann es nur für wenige Tage voraussagen, das Klima ergibt sich ausschließlich aus der statistischen Zusammenfassung aufgezeichneter, d.h. vergangener Wetterdaten]
Die Verbindungen zwischen den beiden sind dürftig und Kausalität ist nach unserem derzeitigen Wissensstand schwer zu beweisen. Das Sprichwort „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ erinnert nicht nur Ihre Mitgäste an diese grundlegende Weisheit, sondern zeigt auch Ihre literarische Neigung.
 

  • Die Achse des Bösen: Kohle, Öl und Gas

In diesen Tagen, wenn „Grün“ ein Maß für die eigene Tugend ist, und alle Unterstützung (auf Kosten der Steuerzahler) für Sonnen- und Windenergie eine erleuchtete Position darstellt, ist die Wahrheit viel weniger bequem. Die Entwicklung der menschlichen Zivilisation ist auch eine Geschichte der Entwicklung fossiler Brennstoffe.  Von der ursprünglichen Verwendung von Holz, Stroh und Kuhdung hat das außerordentliche Wachstum fossiler Brennstoffe, angefangen mit dem Kohleabbau und der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert, billige und zuverlässige Energie für die Bedürfnisse der Menschen auf der ganzen Welt bereitgestellt. Die Verwendung von fossilen Brennstoffen hat Wälder wieder zurückgebracht und mühsame Anstrengungen der Menschen gemildert, indem es einen höheren Lebensstandard auch für die einfachen Leute ermöglicht hat, die glücklich sind, sich zuverlässige Energie leisten zu können.
Der leitende Wirtschaftsberater der indischen Regierung, Arvind Subramanian, stellte kürzlich fest, dass Indien, wie andere Entwicklungsländer, es nicht zulassen kann, dass die Behauptungen des „Kohlenstoffimperialismus“ einer realistischen Planung im Weg stehen. Letzteres würde beinhalten, die beste Technologie bei der Nutzung billiger Kohle für die Stromerzeugung einzusetzen, die Verwendung sauberer fossiler Brennstoffe wie Erdgas zu erhöhen und die versteckten Kosten der intermittierenden Technologien wie Wind- und Solarenergie anzuerkennen.
Nach den gewaltigen Investitionen Deutschlands in diese neuen Technologien im Zuge des Atomausstiegs, hat das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ eine Geschichte über die Energiearmut des Landes mit dem Untertitel “How Electricity Became a Luxury Good”. [„Luxus Strom“ von 2013 liegt hinter einer Bezahlsperre]. Dieses Beispiel wird nützlich sein, wenn Sie mit einem Gast aus einem westlichen Industrieland sprechen. Sie werden deutlich gemacht haben, dass nicht nur die Entwicklungsländer eine legitime andere Perspektive haben könnten, sondern sogar unter den OECD-Ländern gibt es ernsthafte ungelöste Probleme, die es verhindern, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen drastisch zu reduzieren.
 

  • Das Ende der Welt: „Was ist mit unseren Kindern?“

Emotionale Erpressung bei Benefizveranstaltungen ist keine Seltenheit, und diese Linie wird oft von den Alarmisten benutzt. Aber Ihr Party-Gesprächspartner kann sich nicht hinter einer pauschalen Anklage wegen „Katastrophe“ verstecken. Die besten aktuellen Modelle, die den Klimawandel mit wirtschaftlichen Auswirkungen verbinden, werden bis zum Jahr 2100 und darüber hinaus Kosten von 10% oder weniger des globalen Bruttoinlandsprodukts verursachen. John Cochrane von der University of Chicago meint: „Das ist eine Menge Geld, aber das sind auch viele Jahre“. Bis zu diesem Zeitpunkt könnte es klüger sein, ein hohes Wirtschaftswachstum anzustreben und ausreichende Forschung und Entwicklung – Budgets für neue Technologien zur Anpassung an den Klimawandel sicherzustellen.
Nicht nur der Klimawandel ist die Quelle von Armageddon-Szenarien [~ das Jüngste Gericht] Was ist bei einem Atomkrieg durch einen Schurkenstaat, einem super-kolossalen Vulkanausbruch oder einer globalen Pandemie, wenn Antibiotika im Kampf gegen sich ständig verändernde Bakterien verlieren? „Schließen Sie eine Versicherung ab“, könnte Ihr Gegenüber auf der Dinner Party vielleicht mit einem Grinsen widersprechen. Nun, wie jeder mit einem begrenzten Budget wissen wird, wird der Abschluss einer Versicherung zu hohen Prämien für alle möglichen katastrophalen Risiken dazu führen, dass Ihnen bald das Geld ausgeht. Ihr Freund auf der Dinner Party wird daran erinnert werden müssen, dass die Politik der globalen Erwärmung um knappe Ressourcen konkurrieren muss, um andere glaubwürdigere und realere Bedrohungen für das menschliche Wohlergehen wie Malaria, schmutziges Wasser und Unterernährung von Kindern zu mildern, die den menschlichen Zustand schon jetzt bedrohen.
Inzwischen werden Sie Ihre Gespräche als vernünftiger Beobachter der Debatte über den Klimawandel in einem unaufgeregten  Kontext geführt haben. Sie werden einigen Ihrer mehr aufgeregten Party-Freunden die dringend benötigte Mäßigung vermitteln. Wer weiß, vielleicht bekommen Sie sogar ein Date, oder wenn Sie schon verheiratet sind, wird Ihr Partner Sie noch mehr für Ihren feinen (meteorologischen) Geist lieben.
Gastbeitrag von Tilak K. Doshi
Dr. Tilak K. Doshi ist Berater für Energiewirtschaft und Autor von „Singapur in einer Post-Kyoto-Welt: Energie, Umwelt und Wirtschaft“, veröffentlicht vom Institut für Südostasiatische Studien (Singapur, 2015).
Eine frühere Version dieser Geschichte wurde ursprünglich in der Asia Times am 29. September 2017 veröffentlicht: 
http://www.atimes.com/dinner-parties-climate-change-guide/ 
Gefunden auf WUWT vom 15.07.2018
Übersetzt durch Andreas Demmig

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