Halbjahresrekord, der
Rekorde gibt es immer wieder. Wenn man sie bestimmten Zeiträumen zuordnet, ist die Unterteilung in Tages-, Wochen- oder eben Halbjahresrekorde möglich. Ein solcher wurde jüngst im SPIEGEL vermeldet und bezieht sich nicht auf Sonnenstunden, Regenmengen oder die Roheisenproduktion in Nordkorea. Inhalt der Meldung ist die Tatsache, dass in den ersten sechs Monaten 2018 eine Rekordmenge von Strom aus den so genannten Erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Im Grunde wäre dieser Rekord keine Extra-Meldung wert, denn der Zubau an Neuanlagen (2017 zu 2016: Wind plus 6.400 Megawatt installierter Leistung, Sonne plus 1.750 Megawatt) sollte natürlich folgerichtig zu höherer Produktion führen. Nichtsdestotrotz kann man sich darauf nicht verlassen, beispielsweise war das Windjahr 2016 ausnehmend schwach und trotz Zubau von 10.100 Megawatt installierter Windleistung, ging die Jahresproduktion sogar zurück (minus 0,6 Milliarden Kilowattstunden zu 2015). Nun war der Windgott gnädig und bescherte uns einen Halbjahresrekord.
Das muss gefeiert werden und der Spiegel tut es, indem er nur einen Ausschnitt der Realität berichtet. Das Thema des Energiewende-Erfolgsjournalismus beschrieb ich erst vor kurzem, auch zur Sinnfälligkeit blanker Zahlen der Stromerzeugung ist im Grunde alles gesagt. Der „Spiegel“ übernimmt von E.on-Energie, dass die erzeugte Menge ausreichen würde, alle deutschen Haushalte bei einem Jahresverbrauch von 2.500 Kilowattstunden zu „versorgen“. Allerdings brauchen die Haushalte nachts weniger als früh oder abends und der Wind weht mal mehr, mal gar nicht. Und wenn die Sonne untergeht, machen die Leute das Licht an. Fake in Reinform, rechnerisch richtig, aber praktisch ohne Relevanz. Der „Spiegel“ als Vorspiegler einer Wunschwelt. Auch konkrete Daten werden genannt. Am 3. Januar gab es die bisher höchste Einspeisung von 1,1 Milliarden Kilowattstunden, was Sturmtief Burglind zu verdanken war. Am 28. Januar wurden 71,6 Prozent des Strombedarfs durch „Erneuerbare“ gedeckt. Ein Sonntag, hohe Einspeisung traf auf geringen Verbrauch. Gutes Journalistenhandwerk wäre nun, auch die Antipoden zu benennen. Beispielsweise die folgenden Windleistungen:
Die Minimalleistungen des Windstroms verharren seit Jahren in einem zu vernachlässigenden Bereich. Natürlich ist es eine Plattheit und ein grundlegender Zweifel an menschlicher Intelligenz, ständig wiederholen zu müssen, dass bei Windstille die Anzahl stehender Windkraftanlagen irrelevant ist. Null mal X ist null. Bei Journalisten und einigen durch unser Bildungssystem geprägten Menschen ist es offensichtlich nötig.
Die Einsicht, dass Windstrom nicht geregelt eingespeist wird, mithin Millionen von Haushalten nicht versorgen kann, ist so simpel, dass die Verbreitung anderslautender Fakes durch die Branche und durch Journalisten mit ganzer Kraft betrieben wird.
Der Vergleich mit den Erfolgsmeldungen der verblichenen DDR ist natürlich schräg, aber er zeigt schon die Parallele der Tendenzberichterstattung. Rekorde in der DDR gab es häufig. Die Produktion von Stahl, Zement und Dederon-Gewebe wurden in Erfolgsmeldungen gegossen wie auch die von Braunkohlekoks und Caprolactam aus der Chemieindustrie. Tote Flüsse und Bitterfelder Luft waren verschwiegene und nicht weniger als menschenfeindliche Zeichen eines scheiternden Systems. Die Erfolgsmeldungen von heute verschweigen weitgehend die lebensfeindliche Kehrseite des exzessiven Ausbaus der „Erneuerbaren“, insbesondere der Windkraft.
Eine Untersuchung der Uni Mainz zeigt nach einem Experiment, dass die Infraschallbelastung auf den menschlichen Körper Wirkung hat, insbesondere auf den Herzmuskel. Windkraftgegner haben das Thema schon lange thematisiert, dringen aber medial kaum durch. Die Branche stellt sie als fortschrittsfeindliche Psychopathen dar, die ihre vorhandenen gesundheitlichen Probleme auf die Windkraftanlagen schieben wollen. Wurde der Atomausstieg 2011 noch damit gerechtfertigt, dass der Staat einem „Gebot äußerster Vorsorge“ (Energiespezialist Röttgen) folgen müsse, gilt dieses Gebot bei Windkraftanlagen offenbar nicht. Ein Ausbaumoratorium, wie es de facto in Dänemark schon besteht, wäre sonst die logische Folge.
Klimaschutz schlägt Umweltschutz
Hauptbetroffene sind auch Greifvögel und Fledermäuse, auch hier gilt ein flexibler Maßstab. Der Bau der Waldschlößchenbrücke in Dresden vor einigen Jahren, wurde fast durch eine Fledermaus zu Fall gebracht. Durch angepasste Beleuchtung der Brücke und Festlegung von Tempo 30 jedes Jahr ab April, gelang der Brückenschlag doch noch. So zimperlich geht man bei Windkraftanlagen nicht vor. Tausende Fledermäuse werden von Grünen und Umweltverbänden wie dem BUND verraten.
Fledermäuse müssen nicht von Rotorblättern getroffen werden, die Luftdruckunterschiede vor und nach den Anlagen reichen aus, ihre filigranen Lungen platzen zu lassen. Greifvögel wiederum, sonst Hindernissen ausweichend, kennen aus der Natur keine Objekte, die sich mit 300 Stundenkilometern bewegen wie die Flügelspitzen der Rotorblätter und werden einfach geschreddert.
Dass Umweltschutz und Klimaschutz zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind, sagte der damalige Energiewendeminister in Schleswig-Holstein, Robert Habeck, bereits 2012 in einem „Welt“-Interview unumwunden:
„Ich bin für Naturschutz und Energiewende verantwortlich und kann deshalb klar sagen, dass die Energiewende nicht am Naturschutz scheitern wird.”
Nun ist er Bundesvorsitzender einer zwar kleinen aber wirkungsmächtigen Ideologenpartei und wird weiter dafür sorgen, dass Umwelt für quasireligiöse Ziele geschädigt werden wird. Den Höhepunkt des Frevels bilden Windkraftanlagen in Wäldern. Pro Anlage muss etwa ein Hektar Wald gerodet werden, dann kommt die dauerhafte Bodenverdichtung für die Schwerlaststraßen. Der fehlende Wald hätte etwa zehn Tonnen CO2 im Jahr gebunden. Verdrängter Kohlestrom ist auch verdrängtes CO2-Zertifikat, das heißt, die nicht benötigten werden verkauft und benutzt, auch europaweit. So gesehen haben Windkraftanlagen im Wald eine emissionssteigernde Wirkung.
Der „Spiegel“ steht beispielhaft für den Qualitätsverlust der Medien. Berichterstattung ist heute wohl nur noch interessen- und gesinnungsgeleitet. Allerdings werden die Zeiten schwieriger, denn die Ausbaurate bei der Windkraft geht zurück und ab 2021 wird es vermehrt Stilllegungen von Windkraftanlagen geben. Schauen wir mal, mit welchen Erfolgsmeldungen wir dann beglückt werden.
Der Beitrag erschien zuerst bei TICHYS EINBLICK hier
Sonnabend, 21. Juli 2018, 06:00 Uhr:
Einspeisung Windelektrizität Summe Land + See in die deutschen Netze: rd. 3.500 MW.
Installiert: Rd. 30.000 Windkraft-Mühlen mit einer Gesamt-Bemessungsleistung von rd. 50.000 MW.
Leistungsverfügbarkeit: 7 %. In Worten: Sieben Prozent.
Fazit: Den Liebhabern von Photovoltaik (PV) und Elektrizität aus Windkraft (Windvoltaik (WV)) wird die elektrische Leistung auf die Höhe der Leistungsverfügbarkeit von PV+WV obrigkeitlich begrenzt. Beispiel: Bei momentaner Lust auf 1 kW zum Kaffeewasserkochen erhält der PV+WV-Fan 70 Watt zugeteilt.
Smartmeter, ein weiterer Fanartikel aus dem Reich der Erneuerbaren, machen es möglich und werden deshalb eingebaut. Die Zusatzkosten für Einbau, Miete und Messdienste trägt der Liebhaber von PV+WV.
Quelle der Einspeiseleistung: Agora Energiewende, Lobbyinstitut der Erneuerbaren.
Gem. Diagramm (2016) haben 28.200 Anlagen eine installierte Leistung von 50.019 MW, deren mittlere aufs Jahr gerechnete Stromproduktion 8.769 MW beträgt und zwischen 141 MW und 33.834 MW schwankt. Die durchschnittliche Nennleistung je Maschine ist also ca. 1,74 MW. Der Bedarf pendelt zwischen ca. 50 und 80 GW.
Was sagen die Zahlen?
Die Nennleistung wird nie erreicht! Alleine das sollte eigentlich nachdenklich stimmen. Das immer nur kurzzeitig real erreichbare Maximum liegt bei etwa 67,6%, die durchschnittliche Leistung bei ca. 17,5% und die minimale Leistung bei 0,28% der Nennleistung. Dazu kommt die extreme Volatilität. Etwa am 21. 6. 2018 stieg die Einspeisung Wind gem. Agorameter von 6.688 MW um 6:00 Uhr auf 26.724 MW um 12:00 Uhr steil an. Mit ein bißchen Suchen findet man wahrscheinlich noch wesentlich steilere Anstiege. Gleichzeitig nahm der Sonnenanteil von 2.130 MW um 6:00 Uhr auf 21.133 MW um 12:00 Uhr zu. Der Verbrauch lag um 6:00 Uhr bei 64.194 MW und um 12:00 Uhr bei 79.352 MW. Um 6:00 Uhr war die Differenz zwischen Verbrauch und Wind plus Sonne, welche konventionell zu erzeugen war, also 55.376 MW und um 12:00 Uhr 31.494 MW. Um 23.881 MW mußten also die die regelbaren Konventionellen zwischen 6:00 und 12:00 Uhr zurückgefahren werden, um kurz danach mit sinkender Sonne wieder hochgefahren zu werden. Technisch geht das natürlich, nur die zurück- und wieder hochgefahrenen Kraftwerke (Kohle) werden dabei natürlich nicht abgeschaltet, sondern nur in ungünstige Arbeitspunkte gedrosselt und emittieren natürlich ununterbrochen CO₂ weiter. Gleichzeitig arbeitet die Netzregelung ununterbrochen nicht nur mit der Führungsgröße Verbrauch, sondern mit einer zweiten, der zufälligen Einspeisung, um der volatilen Charakteristik von Wind plus Sonne gerecht zu werden. Das erhöht die erforderlichen Regelbandbreiten mit all den damit gekoppelten Brennstoffverbrauchscharakteristika.
Fazit: Grob gerechnet kann man sagen, wenn man 65 GW als durchschnittlichen Bedarf annimmt, dann werden im Mittel ca. 8,8 GW, also etwa 13,5% davon durch Windkraft abgedeckt. Gleichzeitig müssen die Konventionellen dauernd höher und tiefer geregelt werden, um die Balance zu halten. Selbst der Laie muß erkennen, daß auf diese Weise die CO₂ -Einsparung minimal bis nicht vorhanden ist. Was höher ist, sind die Kosten, Windkraft muß teuer errichtet werden und muß teuer abgegolten werden. Von der Umweltunverträglichkeit einmal ganz abgesehen. Aber das Wichtigste: ohne einen Park, der die gesamte erforderliche Leistung konventionell alleine bereitstellen kann, ist so ein Modell nicht funktionsfähig.
Da können „Professoren“ wie z. B. Horst Wildemann schwafeln, was sie wollen, von wegen „dem Untergang geweihte CO2-Schleudern“ …
„Der „Spiegel“ steht beispielhaft für den Qualitätsverlust der Medien. Berichterstattung ist heute wohl nur noch interessen- und gesinnungsgeleitet.“
Das war beim SPIEGEL schon immer so
„Der „Spiegel“ übernimmt von E.on-Energie, dass die erzeugte Menge ausreichen würde, alle deutschen Haushalte bei einem Jahresverbrauch von 2.500 Kilowattstunden zu „versorgen“.“
Wann lernen die Journalisten endlich, dass der Bedarf an elektrischer Leistung die „Versorgung“ bestimmt und nicht der Bedarf an kWh?
Dies nicht zu wissen wollen oder zu ignorieren ist ein Armutszeugnis für Menschen aus einem Industriestaat wie Deutschland. Herr wirf Hirn vom Himmel um die Gläubigen zu bekehren.
Mit der Anzahl der Deutschen Haushalte die man mit Windstrom versorgen könnte, wird mindestens seit 2005 – seit ich zu dem Thema in den Foren aktiv bin – Ökopropaganda betrieben. Es ist nicht möglich dass die Redaktionen der Leitmedien noch immer nicht verstanden haben dass man Energieerträge und Verbräuche nicht bilanzieren kann, wenn die nachfrageorientierte Leistungsbereitstellung nicht gegeben ist. Es ist also eine WKA süß Propaganda die da betrieben wird um den grünen Schlümpfen weiter vorzugaukeln dass man mit Wind- und Sonnenstrom problemlos KKW und Kohlekraftwerke ersetzen könne! Ein weiteres Beispiel dieses EE-Stürmer Journalismus wird hier geboten:
https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/article179477888/Alternative-Stromgewinnung-Mehr-Windkraft-weniger-Kohle.html
Wind ist eine unendliche Ressource, praktisch kostenlos, die fast überall und zu jeder Zeit zur Verfügung steht. Das ist besonders für rohstoffarme Länder wie Deutschland ein wichtiger Vorteil, weil es die wirtschaftliche Abhängigkeit verringert.
Der Autor solcher grenzdebilen Aussagen schmückt sich mit einem Professorentitel:
Der Autor ist Professor an der TU München und leitet die Unternehmensberatung TCW.
Die Irren haben die Leitung der Anstalt übernommen. Wir schaffen das…
Der Typ spinnt total, denn Deutschland verfügt über genug Braun- und Steinkohle um die Stromerzeugung für 300 Jahre sicherzustellen. Und wenn Thorium als „Kernenergiebrennstoff“ genutzt werden würde, gäbe es noch nicht einmal Abgas- und Müllprobleme mit den Brennstoffresten von Kohle. Aber das will man ja nicht. Man will die deutsche Industrie vernichten. Deshalb ja auch der Quatsch mit Akku-Autos.
„Der Autor solcher grenzdebilen Aussagen schmückt sich mit einem Professorentitel:
Der Autor ist Professor an der TU München und leitet die Unternehmensberatung TCW.“
Ich habe den ehrenwerten Professor Wildemann persönlich kennengelernt.
Es gilt: Wes Brot ich eß, deß Lied ich sing.
Werter Herr Frank Hennig, mit dem Verstehen stehen nicht nur die „Qualität“smedien auf Kriegsfuss, sondern auch deren Konkurrenz — die Freien Medien.
Es nützt nichts den Freien Medien z.B. zu zeigen (ich spreche da aus Erfahrung) dass demnächst UNO und Google bestimmen welche Daten richtig sind für den Umweltschutz.
Wenn man nicht im selben Atemzug auf die Konsequenzen hinweist –in marktschreierischer Absicht– dann laufen bei den Redakteuren die Neuronen mit Nullleistung und man wird ignoriert. Wo die das wohl gelernt haben /sarc.
Um so wichtiger ist die Arbeit von EIKE, auch wenn deren Verunglimpfer oftmals Schlange stehen um ihre ideologische Verblödung im Examen bei EIKE unter „Beweis“ zu stellen.