Das folgende Interview wurde im Original für die französische „Association des climato-réalistes” gegeben.
Patrick Moore ist ein kanadischer Aktivist und ehemaliger Präsident von Greenpeace Kanada. Seit seinem Ausscheiden aus dem von ihm mitgegründeten Verein Greenpeace hat Moore die Umweltbewegung scharf kritisiert, weil er deren Verhalten als Taktik zur Angsterzeugung und Desinformation betrachtet. Seinen Worten zufolge hat die Umweltbewegung „Wissenschaft und Logik verworfen zugunsten von Emotionen und Sensations-Hascherei“. Er hat sich scharf öffentlich von vielen politischen Aktivitäten großer Umweltgruppen distanziert, darunter Greenpeace selbst.
Mr.Moore unterhielt sich mit Grégoire Canlorbe,einem unabhängigen Journalisten, während seines Aufenthaltes in Paris im Dezember 2017, um am climate-realist conference day teilzunehmen. Das Interview wurde im Namen der französischen „Association des climato-réalistes*“ durchgeführt, der einzigen klima-realistischen Organisation in Frankreich.
[*Wer der französischen Sprache mächtig ist, findet hier sicher auch sehr interessante Beiträge. Anm. d. Übers.]
Grégoire Canlorbe: Die Glaubenswelt und die Werte eines Individuums erreichen im Allgemeinen einen solchen Grad an Verflechtung (egal ob diese Wechselwirkung nun logisch ist oder nicht), dass die Frage nach einem bestimmten Einzelaspekt seiner Weltsicht das gesamte Gefüge ins Wanken bringt, und nicht nur diesen einzelnen Aspekt. Als Sie sich schließlich entschlossen, sich von Greenpeace zu distanzieren – inwiefern hat sich das auf Ihre persönliche Philosophie ausgewirkt?
Patrick Moore: Nun, zunächst muss ich sagen, dass ich selbst bei den Anfängen von Greenpeace nicht durchweg die gleichen Werte und Meinungen meiner Kameraden teilte. Ich legte einen PhD in Ökologie ab, weshalb ich eine wissenschaftliche Ausbildung hatte, und obwohl es einige Leute in der ursprünglichen Gruppe gab, die ebenfalls eine wissenschaftliche Ausbildung durchlaufen haben, ging die Wissenschaft im Zuge der Evolution von Greenpeace vollständig verloren, und während meiner 6 letzten Jahre als Direktor von Greenpeace International hatte keiner meiner Direktoren-Kollegen irgendeine formelle wissenschaftliche Ausbildung. Zu Beginn waren wir auch streng humanitär orientiert, um die Menschheit vor einem atomaren Weltkrieg zu bewahren.
Das war im Wesentlichen der Hauptpunkt, auf den sich Greenpeace konzentrierte. Der „Peace“-Part war wirklich das, was wir in den Anfängen betont haben. Unsere Prämisse war außerdem, dass ein globaler Atomkrieg extrem die Umwelt schädigen würde – dafür stand der „Green“-Part. Also war das Zusammenfügen der Begriffe „green“ und „peace“ ein revolutionäres Konzept und einer der Gründe, warum die Organisation so geachtet und mächtig wurde. Es hallte nämlich in der Bevölkerung nach, dass die Menschen und die Umwelt etwas waren, dass eng aneinander gekoppelt war.
Mit der Zeit ging der „peace“-Tel verloren, als wir uns Slogans zuwandten wie „rettet die Wale“, „rettet die Seehund-Babys“, Aufhören mit der Ablagerung giftiger Abfälle“ und „Anti-Kernkraft“ anstatt „Anti-Kernwaffen“. So verlagerte sich unser Schwerpunkt mehr in den Bereich Natur, und dies ließ den „peace“-Anteil immer mehr verschwinden. Als ich bei Greenpeace im Jahre 1986 ausgetreten bin, haben Greenpeace und die übrigen Umweltbewegungen die Menschen als Feinde der Erde, Feinde der Natur charakterisiert. Das konnte ich absolut nicht mittragen.
Als Ökologe betrachte ich alles Leben auf der Erde als ein einziges System. Bei Ökologie geht es um die Wechselbeziehungen sämtlicher unterschiedlicher Lebensformen, einschließlich der Menschen natürlich. Wir kamen aus der Natur, wir entwickelten uns aus der Natur aus evolutionärer Sicht wie alle anderen Spezies auch. Jetzt dagegen wird kolportiert, dass wir das einzig schlimme Wesen, die einzige schlechte Spezies sind. Sogar Unkraut ist besser als wir, Krankheitserreger sind nicht übel, sie sind einfach da, ein Teil der Natur. Weil es immer mehr in Mode kam, die Menschen als eine Art Ur-Sünde und als Feinde der Natur zu betrachten, habe ich Greenpeace schließlich verlassen. Ich habe nämlich nicht eine Sekunde daran geglaubt, dass wir Feinde der Natur sind, und später in diesem Interview werden Sie verstehen, dass meine Distanzierung von Greenpeace schon vier Jahre vor meinem Austritt begann.
Das war, als im Jahre 1982 in Nairobi auf einer Tagung anlässlich des zehnten Jahrestages der ersten Umweltkonferenz der UN 1972 in Stockholm in Kenia das United Nations Environment Program (UNEP) ins Leben gerufen wurde. Es war das erste Mal, dass eine UN-Unterorganisation in einem Entwicklungsland gegründet worden ist. Hier hörte ich zum ersten Mal den Terminus „nachhaltige Entwicklung“.
Die meisten Menschen denken, dass es sich bei nachhaltiger Entwicklung um einen Kompromiss handelt zwischen Umweltaktivisten und Industriellen, aber das ist er nicht. Es war ein Kompromiss unter Umweltaktivisten. Wenn man nämlich Umweltaktivist in einem Entwicklungsland ist, kann man nicht gegen Entwicklung sein. Die meisten Umwelt-Menschen aus den Industrieländern waren im Wesentlichen gegen Mega-Projekte wie große Staudämme und Kernkraftwerke. Sie waren immer gegen große Bauprojekte, und das sind sie bis heute. Aber falls man in einem Entwicklungsland gegen Entwicklung ist, wird man ausgelacht oder des Raumes verwiesen, weil sich Entwicklungsländer entwickeln, und das ist alles. Diese Länder versuchen einfach, ihren Bürgern ein besseres Leben zu vermitteln und dem Land mehr Wohlstand zu verschaffen.
Teil 2 mit dem Thema Kohlendioxid und Klima folgt demnächst
In Teil 3 nimmt Moore dann zum Thema Energie und Gesellschaft Stellung.
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Link: https://wattsupwiththat.com/2018/03/13/a-conversation-with-patrick-moore/
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Ehrlich gesagt, traue ich Herrn Moore nicht. Es ist Monsanto-Lobbyist, oder? Es gibt da dieses berühmte Video (hier: https://youtu.be/uc-wP1Qo1Jk), wo er, nachdem er behauptet, Glyphosat wäre harmlos, von dem interviewenden Reporter ein Glas mit Glyphosat angeboten bekommt, das er dann aber nicht trinkt und das Interview dann abbricht. Zwielichtiger Typ.
@Guido Scholzen
Sozialismus dient den Reichen. Der Sozialismus (Sozialistische Elite/Politische Führerschaft) hält die Armen und die Mittelschicht am Bettelstab des Staates (Sozialstaates) und wird selbst mit dem Wohlstand der Reichen verführt. Oder anders gesagt…die Reichen Eliten des Landes haben sich dem Sozialstaat als Werkzeug herangezogen/eingekauft.
Karl Marx und Lenin haben zwar für die Armen der Gesellschaft und die Arbeiterschaft eine bessere Welt gepredigt…aber selbst haben die vom Wohlstand der Reichen Oberschicht ganz gut gelebt. Früher oder Später verfällt nämlich jeder dem Geld, dem Wohlstand und Luxus…weil jeder Mensch nach MEHR…einen MEHRWERT strebt. Und dieser Mehrwert ist nur mit Geld, Energie (Strom), Oel, Gas, Kohle, Uran zu haben.
Würde die Grün-Sozialistische Merkel-Medien Gesinnungspolitik wirklich all ihre Ansichten…ihre Gesinnung SELBST LEBEN, dann müssten die schon längst wieder mit Pferden und Kutschen vor dem Bundestag vorfahren…ohne Strom und fließend Wasser im Bundestag ihre Debatten halten…und das Digitalezeitaler VERTEUFELN!
Das Problem ist, dass diese ganze Ökoschiene…dieser Öko-Grüne Komplex nur in einer gesättigten Wohlstandsgesellschaft sich so fanatisch verbreiten kann….die Öko-Grünen Sozialisten wissen doch gar nicht, wie HART und ENTBEHRUNGSREICH das Leben in und mit der Natur ist….wie es ist…dem Wetter und den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert zu sein…sich gegen wilde Tiere mit den eigene Fäusten, Körper, Erfinderreichtum zu verteidigen…OHNE GEWEHR, OHNE VERBRENNUNGSMOTOR…OHNE TECHNISCHE HILFSMITTEL/SCHUTZ- und WOHLSTANDSMITTEL auzukommen. OHNE STROM…nur mit der eigenen KÖRPERENERGIE zu überleben…seinen Alltag zu bewältigen. Diese Wohlstand Grünen Fanatiker wollen uns in einen Sozialismus des Jäger und Sammler zwingen….im Einklang mit der Natur OHNE Technische Hilfsmittel das Leben zu einen täglichen Überlebenskampf zu machen…
Richtig. Sozialismus ist nur was für Reiche.
Auch Karl Marx und Lenin haben nie arbeitsmäßig einen Finger krumm gemacht.