Die Teilnehmer, darunter einige Gouverneure und Bürgermeister von einigen Blue Cities mokierten sich über Präsident Donald Trump, weil dieser die USA aus dem Pariser Klima-Abkommen zurückgezogen hatte, und äußerten, dass seine Maßnahme Bemühungen zuwiderläuft, den Klimawandel zum Halten zu bringen – als ob Menschen wirklich den Wechsel der Jahreszeiten, Temperaturänderungen und Extremwetter aufhalten oder verhindern könnten. Wir können aber mit Sicherheit auf die Heuchelei der Unterhändler zeigen: Obwohl die USA keine Partei mehr sind in dem Abkommen, reduzieren sie ihre Treibhausgas-Emissionen schneller als jede andere Nation, während die Wirtschaft wächst und der Energieverbrauch zunimmt. Dieses Beispiel zeigt, dass es technologische Innovationen und Effizienz sind, welche den Energieverbrauch verbessern, und nicht Worte auf Papier.
Ein vom UN-Umweltprogramm UNEP vor den Bonner Gesprächen veröffentlichter Report kommt zu dem Ergebnis, dass selbst wenn jedes Land zu seinen in Paris eingegangenen Verpflichtungen steht bzgl. der Reduktion von Emissionen die Temperatur bis zum Jahr 2100 immer noch um 3 Grad steigen wird, was essentiell zum Untergang des Planeten führen würde, falls man denn so tut, als ob man den 2015 aufgestellten Behauptungen glaubt, wonach schon ein Anstieg von 2 Grad in eine Katastrophe führen würde.
Mit diesem UNEP-Bericht im Hintergrund verfolgten die Unterhändler in Bonn zwei Ziele: Pläne zu entwickeln, um den Ländern Anreize zu bieten, ihre Emissionen noch unter die Grenzen von Paris zu drücken sowie Leitlinien zu entwickeln, wie man die Emissionen eines jeden Landes messen und überwachen kann. Zu keinem der beiden Ziele gab es irgendwelche Fortschritte. Stattdessen wurden alle soliden Beschlüsse auf die nächste Vergnügungsreise nach Katowice in Polen 2018 vertagt.
Falls man dem UNEP-Bericht wirklich glaubt, war das, was in Bonn geschah, mehr als nur unverantwortlich; es könnte tödlich sein. Für die Unterhändler ist der entscheidende Schritt, den Temperaturanstieg unter 2 Grad zu halten, der rapide Ausstieg aus der Kohle für die Energieerzeugung, und zwar ab sofort. Und doch sind derzeit den UN zufolge 273 Gigawatt Kohle-Kapazität rund um die Welt im Bau und weitere 570 Gigawatt in der Planung – was eine Zunahme der globalen Energieerzeugung mittels Kohle um 42% bedeutet.
27 Länder und ein paar US-Bundesstaaten verkündeten in Bonn die Bildung der „Powering Past Coal Alliance”, um traditionelle Kohlekraftwerke zu schließen und alle Investitionen in Kohle im In- und Ausland bis zum Jahr 2030 oder früher zu streichen. Und doch, falls man dem UNEP Glauben schenkt, liegt das Ziel 2030 zehn Jahre zu spät. Außerdem ist keine der 10 am meisten Kohle verbrauchenden Nationen in der Allianz, während viele Mitglieder überhaupt keine Kohle verbrauchen, so dass deren Mitgliedschaft rein symbolischer Natur ist. Die übrigen Mitglieder verbrauchen gegenwärtig nur wenig Kohle und befinden sich bereits auf dem Weg, diese ganz auslaufen zu lassen.
Während des Gipfels hat das Gastland Deutschland, welches lange Zeit führend beim Durchdrücken starker Klima-Abkommen gewesen ist, es standhaft abgelehnt, seinen Kohleverbrauch zur Stromerzeugung aufzugeben, welcher während der letzten Jahre zugenommen hat. Und Polen, wo die Klimakonferenz im nächsten Jahr stattfinden wird, ist Mitglied in einer Gruppe des früheren Ostblocks innerhalb der EU, welche zunehmend kurzfristig auf Kohle bzgl. der Elektrifizierung zurückgreifen und erst längerfristig deren Verbrauch drosseln will. Selbst in den Allianz-Mitgliedern Frankreich und UK hat der Kohleverbrauch während dieses Jahres zugenommen, musste doch Frankreich Kernkraftreaktoren stilllegen – welche Energie nach UK via Leitungen über den Ärmelkanal geliefert haben – wegen Wartung und Reparaturen. Dies führte dazu, dass Kohlekraftwerke in UK anstatt den Kohleverbrauch zurückzufahren diesen steigerten, um Strom für den Transport nach Frankreich zu erzeugen.
Die EU als Ganzes hat eingeräumt, dass das Erreichen der vom Paris-Abkommen geforderten Ziele bzgl. der Reduktion von Emissionen unwahrscheinlich ist, geschweige denn die vom UNEP gesetzten Schätzungen, die angeblich notwendig seien, um eine Klimakatastrophe zu verhindern.
In Abwandlung eines Zitates aus Macbeth von William Shakespeare lässt sich das Ergebnis von Bonn sowie aller Klimakonferenzen zuvor so ausdrücken: „Diese Nachrichten mussten eines Tages kommen … (Klima-Abkommen und der anthropogene Klimawandel selbst) ist eine Story, erzählt von … Idioten mit Lärm und Inbrunst und die nichts bedeutet“.
— H. Sterling Burnett
SOURCES: The Guardian The Independent Politico und Deutsche Welle
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Ich habe Schwierigkeiten, die Originaltexte dem als Übersetzung von Herrn Frey gekennzeichneten Text zuzuordnen (anders gesagt: was ist übersetzt worden und welchen Originalen entsprechen die Übersetzungen?). Übersehe ich etwas? Oder sind die Quellen tatsächlich unzureichend kenntlich gemacht. Ich unterstütze EIKE und würde es daher bedauern, wenn EIKEs ohnehin schwerer Stand durch offene Flanken in Sachen Quellenangaben noch verschärft würde. Wenn ich mich in meiner Beobachtung geirrt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung. Mir geht es nicht darum EIKE bloßzustellen. Im Gegenteil. Ich erwarte auch nicht, dass dieser Kommentar veröffentlicht wird. Es geht mir um einen sachdienlichen Hinweis. Eine Antwort per E-Mail würde mir genügen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Georg Thomas schrieb am 6. Dezember 2017 um 16:49 :
Es gibt mehrere Versionen des Artikels:
* Townhall vom 22.11
* Heartland Institute vom 1.12
Die Version hier sieht eher aus wie die auf der Heartland-Seite veröffentlichte …
Lieber Herr Marvin Müller,
herzlichen Dank für die Hinweise auf die möglichen Quellen.
Hallo Herr Thomas,
Ihre Frage ist berechtigt! Autor Burnett hat aus den genannten Quellen eine Zusammenfassung geschrieben, und das Heartland Institute hat dies dann als ,Rundbrief‘ veröffentlicht. Falls gewünscht kann ich in solchen Fällen in Zukunft gerne das Dokument mit dem Original-Rundbrief einfügen.
Ich übersetze diese Rundbriefe ganz gerne, weil sie einen Überblick über mehrere Themen geben. Die Übersetzung der Beiträge aus den vier verlinkten Quellen würde viel zu lange dauern.
Chris Frey, Übersetzer
Lieber Herr Frey,
danke für Ihre Antwort. Da ich die Artikel Ihres Blogs vielfach weiterempfehle, ist es mir wichtig – gerade als oft angefochtener EIKE-Unterstützer – die korrekten Quellen nachvollziehbar anzugeben. Daher begrüße ich Ihren Vorschlag.
Deutschland hat sich über die CO2 Einsparziele der EU hinaus freiwillig dazu verpflichtet, bis 2020 gegenüber 1990 insgesamt 40% CO2 Emissionen zu reduzieren. Geschafft haben wir in 27 Jahren 32% (und da war die DDR-Abwicklung mit drin), fehlen noch 8 Prozentpunkte in den nächsten drei Jahren. Dazu kommt, dass wir bis 2022 auch noch die letzten „CO2-freien“ Kernkraftwerke mit 7 Blöcken und rund 10 GW Leistung stilllegen wollen. Und die Grünen wollten weitere 8-10 GW Kohlekraftwerke stilllegen, die Kanzlerin bot immerhin 7 GW an. Die Lücke ist gewaltig. Wir brauchen immerhin rund 80 GW installierte Regelleistung (also keinen Wind und keine Sonne) um Deutschland ausreichend mit Strom zu versorgen und mir fehlt die Phantasie, wie das funktionieren soll. Wie kann man eine solche Politik bezeichnen, tollkühn, tollwütig, dummdreist, Morgenthau 2.0? Ich weiß es nicht.
Oder wird sich unsere Realpolitikerin Merkel am Ende einfach hinstellen und sagen, „nu, haben wir es halt nicht ganz geschafft, aber so is es jetzt mal“. Dann werden alle sich verblüfft die Augen reiben und alles geht irgendwie weiter wie gewohnt.
Umso wichtiger war es, dass alle 25.000 Teilnehmer der Konferenz klimafreundlich mit dem Segelboot, dem Fahrrad, per Pedes oder mit solargetriebenen Flugzeugen und Eisenbahnen angereist sind.
Oder habe ich da etwas übersehen?
Sie müssen umdenken, sehr geehrter Herr Geiselhart.
Je komfortabler die Teilnehmer anreisen, je teurer die Unterbringung ist und je zahlreicher die Konferenz von Teilnehmern aller Bildungsschichten besucht werden kann, desto ausgeruhter und leistungsfähiger sind die dort versammelten Eliten und desto sinnvoller und zukunftsweisende werden ihre Entscheidungen und Beschlüsse sein.
Also wirklich, Herr Geiselhart, daß ich Ihnen das extra erklären muß…
Danke Herr Kaiser für den Hinweis. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Die 120 Millionen für das seelische und leibliche Wohlbefinden der Klimabewegten haben sich wirklich gelohnt, die Ergebnisse zeigen es. Ein Beispiel ist die Allianz der 20 Staaten für den Kohleausstieg. Für diese Staaten, die kaum Kohlekraftwerke haben, muss das ein wirklich schwerer Schritt gewesen sein, der Beifall verdient. Und eine solch faktenorientierte Rede wie die unseres Bundespräsidenten wäre wahrscheinlich ohne den Genuß einiger Gläser Champagner gar nicht zustande gekommen. Steini in Hochform. Auch die restlichen Beschlüsse der Versammlung wären ohne stimulierenden Kräuter nicht möglich gewesen. Deren Inhalt läßt das wenigstens vermuten. Sie haben recht, Herr Kaiser, das Umfeld entscheidet;-)