Bild rechts: Gauklerplatz in Marrakesch. Bild: zaubervogel / pixelio.de

Doch was wollen diese irrgläubigen Gutmenschen eigentlichen bekämpfen? Den schon immer vorhandenen Klimawandel, der als ein Bestandteil der Schöpfung gilt? Nicht bloß, sie setzen noch eins drauf. Die Erderwärmung soll zurückgefahren werden, am besten wären gar die katastrophalen Zustände der kleinen Eiszeit ihr erstrebenswertes Ziel. Eine Erwärmung verhindern, die vor allem uns Deutschen gut tun würde, wenn es sie denn gäbe. Sie bekämpfen somit ein Phantom, eine herbeigeschwätzte Erderwärmung, die es über die letzten Jahrzehnte betrachtet in der Realität nicht gibt, sondern nur in ihren Computerprogrammen vor der warmen Heizung.

Die Globaltemperaturen sollen angeblich gestiegen sein und wir wären mittendrin in der Erderwärmung. Die Fakten: Weltweit lässt sich sowieso keine Globaltemperatur vergleichen, weil es vor 150 Jahren weltweit keine Messstationen gab, auf dem Meer gibt es heute noch keine zuverlässigen Stationen, und das sind 71% der Erdoberfläche. Verlässlich zum Vergleich wären nur die Temperaturen Deutschlands. Gibt es eine Deutschlanderwärmung für den Monat Oktober? Auf den ersten Blick, ja. Aber auch hier Vorsicht: Das Messnetz des Deutschen Wetterdienstes stand früher an viel kälteren Orten als heute. In der Oberamtsbeschreibung von Aalen (damals 6000 arme Einwohner) von 1854 steht, dass die Klimastation von einem Förster am Waldrand geführt wird, heute steht sie mitten in Aalen und die Stadt hat 60 000 Menschen, im Vergleich zu damals reiche Einwohner mit hoher menschengemachter Wärmefreisetzung. Erwärmung bei der Messstation durch den menschengemachten Wärmeinseleffekt, nennt das der Fachmann.

Deshalb ist es interessant, mal einen Ort zu nehmen, wo sich weniger verändert hat in der weiten Umgebung, wenigstens in den letzten 50 Jahren fast nichts, wie z.B. Zwönitz im Erzgebirge. Ein paar Straßen mehr, eine neue Bundesstraße, ein paar Häuser, aber sonst fast gleich wie vor über 50 Jahren. Nur andere Füchse und Hasen sagen sich dort, und hoffentlich noch recht lange gute Nacht, denn Zwönitz blieb naturbelassen. Die Gefahr der Naturzerstörung, die Altkanzler Kohl einst irrsinngerweise als „blühende Landschaften“ bezeichnet hat, ist real, denn mit der begonnen weiteren Urbanisierung und Bebauung gleicht sich der Ort immer mehr den restlichen wärmeinselbehafteten DWD-Standorten an. Über einen längeren Zeitraum von 50 Jahren verschwinden die letzten Wärmeinsel-Jahre jetzt noch im Rauschen der Trendlinie. Und die Überraschung beim Monat Oktober ist groß.

Abb. 1: Bei den wärmeinselbehafteten Messstationen des Deutschen Wetterdienstes wurde es seit 1965 leicht wärmer. Klimaerwärmung in Deutschland? Bei der mehr ländlichen, aber keinesfalls WI-freien Station Zwönitz im Erzgebirge wurde es geringfügig kälter in den letzten 50 Jahren. Die angeblichen Treibhausgase haben zugenommen, zeigen aber keine Wirkung.

Und wir können mit einiger Sicherheit sagen: In der ganz freien Natur, das sind immerhin 85% der Fläche Deutschlands, wurde es im Oktober noch kälter als in Zwönitz im Erzgebirge, die Trendlinie wäre noch fallender.
Naturliebhaber und gute Naturbeobachter, die täglich in der freien Natur unterwegs sind wie der Autor und sich nur selten in Städten aufhalten, für die sind solche Grafiken wie die Zwönitztrendlinie absolute Erlebnis-Realität. Die fallende Trendlinie ist identisch mit den vielfältigen Vegetationsbeobachtungen, die ein Naturbeobachter und aktiver Naturschützer täglich und seit Jahrzehnten macht und ständig vergleicht.

Der Leser möge nun selbst entscheiden, zu welchem Menschentypus er gehört. Zu den erdgebundenen Natur- und Vegetationsbeobachtern oder zu den Computererwärmungsideologen. Aber wenigstens gestehen schon einige der Erwärmungsgläubigen ein, dass seit knapp 20 Jahren die Temperaturen auf einem hohen Niveau stagnieren. Hohes Niveau, im Vergleich zur mittelalterlichen Warmzeit ist das derzeit hohe Niveau immer noch viel zu kalt in Deutschland. Es wird Zeit, dass der Natur- und Umweltschutz endlich in den Mittelpunkt menschlichen Handelns gestellt wird.

Josef Kowatsch, Klimawissenschaftler und Naturbeobachter

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken