Bild rechts: © Alan Caruba †
Hintergrund
Der erste IPCC-Bericht war im Jahre 1990 erschienen, aber einen mehr konzertierten Schub der AGW-Hypothese gab es erst im Bericht 1995. Vier Jahre später wurde die Auswertung eines Eisbohrkerns aus der Antarktis von Petit et al. in Nature veröffentlicht. Der Artikel enthielt auch eine Graphik, in der Temperatur, CO2, Methan und Einstrahlung miteinander verglichen werden (Abbildung 1)
Abbildung 1
Die Graphik scheint die AGW-Hypothese zu stützen. Es sieht so aus, als ob eine Temperaturzunahme einer CO2-Zunahme vorausgegangen war [It looked like temperature increase preceded CO2 increase. Das passt nicht zum Satz davor. Hat der Autor hier vielleicht etwas verwechselt? Anm. d. Übers.] Ich kontaktierte einen der Autoren, Jean Jouzel, und warnte ihn davor, in einem Interview zu einer Beurteilung zu kommen. Er merkte an, dass 420.000 Jahre in einer 10 cm langen Graphik geplottet waren, kompliziert durch ein über 70 Jahre geglättetes Mittel, das viele Details maskiert hatte. Er war vorausschauend. AGW-Befürworter ignorierten die Warnung und nutzten die Graphik als Unterstützung für ihre Hypothese. Im Endeffekt wurde sie zum Vorläufer des ,Hockeyschlägers‘, der so viel Aufmerksamkeit in den Medien und der Öffentlichkeit erregt hatte.
Allerdings hat schon Hubertus Fischer von der Scripps Institution of Oceanography in guter wissenschaftlicher Tradition die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung in einer Studie aus dem Jahr 1999 in Frage gestellt. Im Jahre 2001 hat Manfred Mudelsee im Quaternary Science Review eine andere Studie veröffentlicht, in welcher er diese Beziehung ebenfalls in Frage stellt.
Lowell Stott wartete im Jahre 2007 mit einer Studie auf, veröffentlicht in Science, mit dem Titel Southern Hemisphere and Deep-Sea Warming Led Deglacial Atmospheric CO2 Rise and Tropical Warming [etwa: Erwärmung auf der Südhalbkugel und in der Tiefsee führte zu einem CO2-Anstieg und einer Erwärmung in den Tropen]. Sherwood und Craig Idso betreiben die beste Website hinsichtlich aller mit CO2 zusammenhängenden Themen. Dort findet sich auch eine Liste mit Studien und weiteren Beweisen, dass die Beziehung umgekehrt zur IPCC-Hypothese ist. Keine einzige dieser Studien hat jemals die Aufmerksamkeit der Mainstream-Medien erregt.
Gescheiterte Prognosen, welche schon im IPCC-Bericht 1990 aufgetaucht waren, waren eines der ersten Anzeichen des Problems. Anstatt die Hypothese zu überdenken und die Wissenschaft hinter ihr zu überprüfen, vollführte es die erste politische Adjustierung mit der Erzeugung von Projektionen anstatt Prophezeiungen. Dabei ließen sie es bewusst zu, dass Medien und Öffentlichkeit glaubte, es handele sich um Vorhersagen. Hansen et al. erzeugten einen Vorläufer der Projektions-Szenarien im Jahre 1988, also im gleichen Jahr, in dem er vor dem Komitee des US-Senats den gesamten AGW-Betrug losgetreten hatte. Abbildung 2 zeigt die Originalgraphik aus jenem Artikel.
Abbildung 2
In einem prägnanten Beitrag über Hansens Modell erstellte Anthony Watts* eine modifizierte Version der Abbildung 2 und fügte aktuelle Temperaturen hinzu (Abbildung 3)
[*Das ist etwas vereinfacht. Watts bezieht sich darin ausdrücklich auf Arbeiten von Sebastian Lüning und Fritz Vahrenholt vom Blog „Die Kalte Sonne“ sowie auf einen Beitrag von Pierre Gosselin auf seinem Blog NoTricksZone. Nur der Vollständigkeit halber. Anm. d. Übers.]
Abbildung 3
Hansen et al.postulierten drei Szenarien:
A: Zunahme der CO2- Emissionen um 1,5% pro Jahr
B: konstante Zunahme der CO2-Emissionen nach dem Jahr 2000
C: Keine Zunahme der CO2-Emissionen nach dem Jahr 2000
Natürlich haben sich die Mainstream-Medien sofort auf die Temperaturprojektionen von Szenario A gestürzt. Einige von uns wussten, dass die Szenarien A und B unrealistisch waren, und wir wussten, wie falsch sie lagen. Ich hatte in den neunziger Jahren viele Diskussionen mit dem kanadischen Experten für Eisbohrkerne Fritz Koerner über seine Bohrkerne von den Arktischen Inseln. Er sagte mir, dass die Bohrkerne eine Temperaturzunahme vor einer CO2-Zunahme zeigten. Im Rückblick ist Szenario C interessanter und aussagekräftiger.
Hansen präsentiert es als das ideale Szenario. Er sagt Politikern und Medien, was geschehen würde, falls die Menschen aufhören, CO2 in die Atmosphäre freizusetzen. Heissa! Die Temperaturen werden aufhören zu steigen. Ironischerweise ist dies äquivalent zu Modellläufen, als ob CO2 keine Erwärmung verursacht. Damit wird im Endeffekt die Null-Hypothese der AGW-Hypothese präsentiert. Es zeigt, was geschehen würde, falls CO2 nicht die Ursache der Erwärmung wäre. Es nähert sich der Realität an.
Abbildung 4 zeigt ähnliche Szenario-Projektionen aus dem AR 4 des IPCC im Jahre 2007, überlagert mit der tatsächlichen CO2-Zunahme. Der Unterschied zu Hansen liegt im niedrigen Szenario. Im AR 4 des IPCC heißt es:
Modellexperimente zeigen, dass selbst wenn wir alle Strahlungsantriebe konstant auf dem Niveau des Jahres 2000 halten würden, ein weiterer Erwärmungstrend während der nächsten beiden Jahrzehnte auftreten würde von etwa 0,1°C pro Dekade, hauptsächlich infolge der Trägheit der Ozeane.
Abbildung 4
Abbildung 4 scheint zu zeigen, dass die Projektionen für „Best“ und „Hoch“ primär eine Funktion der Zunahme des atmosphärischen CO2-Niveaus sind. Selbst die Projektion „Niedrig“ weicht vom tatsächlichen Temperaturtrend ab, wie die Aufzeichnungen am Boden (HadCRUT) und vom Satelliten (UAH) belegen. Außer dass sie die Null-Hypothese bestätigen zeigen die Ergebnisse auch, dass die IPCC-Behauptung des fortgesetzten Anstiegs infolge der Trägheit der Ozeane ebenfalls falsch ist.
Hansen begrenzte seine Forschung und seine Klimamodelle auf menschliche Ursachen des Klimawandels. Er erzeugte zwei Projektionen mit der Grundlage, dass CO2 weiterhin zunehmen werde. Damit hat er das Ergebnis im Voraus festgelegt. Er bestätigte seine Hypothese, der zufolge eine fortgesetzte menschliche Erzeugung eine globale Erwärmung verursachen werde, aber nur in den Modellen. Allerdings musste er, offensichtlich getrieben von seiner politischen Agenda, Politiker davon überzeugen, dass eine Reduktion der CO2-Emissionen das Problem lösen werde. Um dies zu unterstreichen, ließ er sein Modell ohne CO2-Zunahme laufen, um zu sehen, was dann passieren würde. Es erzeugte eine Kurve, die zum tatsächlichen Temperaturtrend der inzwischen vergangenen 27 Jahre passt. Dieses Ergebnis würde man erwarten, falls man die Null-Hypothese akzeptiert, dass CO2 aus jedweder Quelle keine globale Erwärmung verursacht. Danke, Jim, genießen Sie ihren Ruhestand.
Link: http://wattsupwiththat.com/2015/10/03/did-james-hansen-unwittingly-prove-the-null-hypothesis-of-agw/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Nachtrag zu meiner obigen Bemerkung: Ich nehme an, mit Szenario B sei ein linearer Zuwachs gemeint. Aber dann sollte man den Basis-Wert angeben und den jährlichen, auf dieser Basis berechneten Zuwachs.
#2: Werner Furrer sagt am Montag, 12.10.2015, 22:15:
„Diese Fragen sollten dringend geklärt werden, damit man mit dieser an sich interessanten Geschichte ins Publikum gehen kann.“
Solcher Szenario-Quatsch soll interessant sein für das Publikum?
Man kann daran erkennen, wie selbstverstärkend und selbstverliebt Klimaretter und Klimaleugner mit Nonsens umgehen. In der Kunstgeschichte nannte man das mal „L’art pour l’art“.
Jedes Infrarot-Fernthermometer im Freien Boden- und Lufttemperaturen messen zeigt jedermann, die Atmosphäre ganz ist kein Treibhaus, sondern ein Kühlhaus.
Übrigens beträgt jetzt gerade um 9:00 bei klarem Himmel mit wunderbarer Morgensonne die Bodentemperatur vor meinem Haus 5,1°C und die Lufttemperatur –31,3°C.
Von den vielen Menschen, die mir meine Messergebnisse inzwischen bestätigt haben, ist es noch keinem gelungen, einmal eine Inversion – höhere Luft- als Bodentemperatur – zu beobachten. Beim raschen Zustrom warmer Luft aus Süden, sollte das ja mal der Fall sein!
Das Szenario B «konstante Zunahme» ist nicht klar definiert. Bereits das Szenario A bedeutet ja eine «konstante Zunahme», nämlich von jährlich 1.5%. Um wie viel genau «konstant» nimmt die Temperatur beim Szenario B zu? Auch beim Szenario C gibt es offene Fragen. Nehmen wir mal an, gemeint sei, ab 2000 würde jedes Jahr gleich viel CO2 produziert. Wieso wird dann bereits vorher ein Szenario mit niedrigerem Temperatur-Anstieg gezeigt? Diese Fragen sollten dringend geklärt werden, damit man mit dieser an sich interessanten Geschichte ins Publikum gehen kann. Sachdienliche Hinweise gerne direkt an initiative@klima-schwindel.com
Jeder chemische Stoff hat grundsätzlich eine physikalische, chemische und biologisch Wirkung. Die physikalische Wirkung eines chemischen Stoffes ist Gegenstand der Laboratoriumstechnik der Physikalischen Chemie.
Eine „Null-Hypothese“ ist nur ein Konstrukt eines chemisch völlig ungebildeten Gehirns.
Die physikalisch chemische Wirkung IR-aktiver Gasmoleküle wie H2O und CO2 im Vergleich zu IR-inaktiven wie N2 und O2 besteht darin, das die IR-aktiven Energie elektromagnetisch leiten könnten und die IR-inaktiven können das nicht.
Die elektromagnetische Leitung von Energie ins Weltall (= Kühlung der Erde durch das Weltall) erfolgt aus der Atmosphäre heraus nur durch CO2 und H2O, nicht durch N2 und O2. Das ist der Fundamental-Irrtum der Anhänger des Treibhauseffektes der Atmosphäre. Der elektromagnetische Energieleitungsanteil wird von unten nach oben immer wichtiger. In Bodennähe liegt er bei ca. – 4°C und nicht bei völlig falschen +33°C. IR-Aktive Gase wärmen nicht, sondern sie kühlen.