Ich werde später etwas zu dieser Studie schreiben. In diesem Beitrag geht es aber um etwas anderes, nämlich:
Die Dürre in Kalifornien – wer ist verantwortlich für fehlende Vorbereitungen
Bei der Lektüre des exzellenten Beitrags von Anthony Watts über Swain et al. (2014) mit dem Titel „Behauptung: kalifornische Dürre hängt mit Klimawandel zusammen – nicht ein einziges Mal wurden ENSO oder El Nino erwähnt (hier)“ wurde wieder einmal eine Anzahl von Gedanken dazu wiederholt, die mir schon oft aufgestoßen sind, als sich die Dürre in den Westlichen Staaten im vorigen Jahr einstellte und sich in diesem Jahr intensivierte.
War Kalifornien auf eine Dürre vorbereitet?
Offensichtlich war Kalifornien auf eine derartig intensive Dürre nicht vorbereitet, und die Auswirkungen dieser fehlenden Vorbereitung auf die Bewohne Kaliforniens werden noch viel schlimmer werden, sollte sich die Dürre fortsetzen.
Warum war Kalifornien nicht auf eine kurzfristige (vieljährige) Dürre dieser Intensität vorbereitet?
Die realistische Schuldzuweisung sollte den Brennpunkt auf die Klimawissenschaft unter der Herrschaft des IPCC allgemein legen. Im Einführungsabsatz der Website über die Geschichte des IPCC wird festgestellt (Fettdruck von mir):
Die heutige Rolle des IPCC wird definiert in den Principles Governing IPCC Work: „…in umfassender Weise, objektiv, offen und transparent die wissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Informationen einzuschätzen, die relevant sind für die wissenschaftliche Basis der Risiken einer VOM MENSCHEN VERURSACHTEN Klimaänderung, dessen potentielle Auswirkungen und Optionen für Anpassung und Abschwächung“.
Die Tatsache, dass das IPCC all seine Bemühungen darauf konzentrieren muss, „die wissenschaftliche Basis der Risiken einer vom Menschen verursachten Klimaänderung zu verstehen“, ist sehr wichtig. Das IPCC hat niemals ernsthaft versucht zu bestimmen, ob natürliche Faktoren nicht für den größten Teil der Erwärmung verantwortlich waren, die es auf der Erde im vorigen Jahrhundert gegeben hat. Jahrzehnte lang hat man beim IPCC Augenklappen getragen, die die Sichtweise auf alle anderen Dinge außer Kohlendioxid blockiert haben. Die Rolle des IPCC ist es immer gewesen, Berichte vorzubereiten, die die Reduktion von Treibhausgasen als Folge des Verbrennens fossiler Treibstoffe unterstützen sollen. Folgerichtig fließen auch sämtliche Forschungsgelder in diesen Bereich. Die Entscheidung, ausschließlich eine vom Menschen verursachte globale Erwärmung zu untersuchen, ist eine politische Entscheidung und nicht eine wissenschaftliche. In dem Bemühen, ihre Agenden zu rechtfertigen, sind die Politiker auf der ganzen Welt auf den Klimawandel-Zug aufgesprungen und finanzierten modellbasierte Studien einer anthropogenen globalen Erwärmung … und verbrannten dabei jedes Jahr viele Milliarden Dollar.
Wegen dieser politischen Agenda können die jüngsten und größten Klimamodelle immer noch nicht die zugrunde liegenden Prozesse simulieren, also die natürlich regelmäßig wiederkehrenden, gekoppelten Ozean-Atmosphäre-Prozesse wie ENSO (El Niños und La Niñas), wie die Pazifische Dekadische Oszillation… Prozesse, die starken Einfluss auf Temperatur und Niederschlag in den US-Staaten der US-Westküste haben. Es gibt also keine Möglichkeit für die Klimamodelle, so wie sie sich heute darbieten, vorherzusagen, wie die Niederschlagsverteilung in Zukunft dort aussieht. Und dieses grundlegende Problem wird bestehen, bis die Finanzierung der Klimaforschung auf andere Wege gelenkt wird. Ja, Finanzierung. Die Forschung folgt dem Gelde.
Welchen Wert bieten Studien auf der Grundlage von Klimamodellen?
Überhaupt keinen.
Die Studie von Pierce et al. (2013) mit dem Titel [übersetzt] „Die Schlüsselrolle von Starkniederschlägen bei nicht mit den Klimamodellen übereinstimmenden Änderungen der jährlichen Regenmenge in Kalifornien“ (hier) bietet eine Übersicht, warum die Klimamodelle wertlos sind, wenn es um Vorhersagen wie der kalifornischen Dürre geht. Im Abstract schreiben Pierce et al. (Hervorhebung und Großschreibung von mir):
Von den hier untersuchten herabgestuften 25 Modellprojektionen stimmen 21 überein, dass die Häufigkeit von Niederschlag ABNEHMEN wird bis zu den sechziger Jahren dieses Jahrhunderts, was einen Rückgang von 6 bis 14 Tagen pro Jahr bedeutet. Dies reduziert die mittlere jährliche Regenmenge in Kalifornien um 5,7%. Teilweise im Widerspruch hierzu stimmen 16 der 25 Projektionen überein, dass die tägliche Niederschlagsintensität ZUNEHMEN wird, was auf ein Modellmittel der Zunahme um 5,3% hinausläuft. Zwischen diesen kontrastierenden Tendenzen zeigen 12 Projektionen trockener als normale Bedingungen und 13 nasser als normale Bedingungen, jeweils bis zu den sechziger Jahren dieses Jahrhunderts.
Fazit: Einige Klimamodelle sagen, dass die tägliche Niederschlagsintensität zunehmen wird, während andere sagen, dass diese abnehmen wird. Mit anderen Worten, die klimawissenschaftliche Gemeinschaft ist völlig ahnungslos hinsichtlich der zukünftigen Niederschlagsmenge an der US-Westküste.
Nun könnten Einige sagen, dass Klimatologen des Staates Kalifornien und aus anderen Westküstenstaaten von der Klimawissenschaft behindert worden seien. Es ist schwierig, staatlichen und lokalen Behörden Vorschläge für die langfristige Planung zu unterbreiten, wenn die klimawissenschaftliche Gemeinde ihnen nichts zur Verfügung stellt, mit dem man arbeiten kann.
Ist Kalifornien auf eine Dürre vorbereitet, die viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte andauern kann?
Im Beitrag von Anthony Watts war auch eine Graphik einer paläoklimatologischen Studie der Dürre an der Westküste (hier) enthalten, die zeigte, dass Dürren in der Vergangenheit hunderte von Jahren gedauert haben. Zur Originalgraphik und Diskussion darüber siehe Abbildung 10 von Cook et al. (2007) aus der Studie „Dürre in Nordamerika: Rekonstruktionen, Gründe und Konsequenzen“ (hier). (Hinweis: Es handelt sich nicht um den John Cook von SkepticalScience).
Nun hasse ich es, schlechte Nachrichten zu verbreiten. Aber wenn es in der Vergangenheit vorgekommen ist, kann es wieder vorkommen?
Warum plappern die Mainstream-Medien Presseerklärungen einfach nur nach?
Nachrichten über den Klimawandel wurden zu Echoräumen der Presseerklärungen, die von Kollegen, Universitäten und Forschungsagenturen der Regierung ausgestreut wurden. Individuelle Reporter könnten einen tiefer gehenden Bericht erstellen, indem sie die Wissenschaftsautoren nach ein paar zusätzlichen Worten der Weisheit fragen.
Aber warum stellen die Medien keine bohrenden Fragen wie:
• Warum hat man die Bewohner der Westküste nicht schon vor 10 oder 15 Jahren gewarnt, dass eine schwere Dürre nur eine Wetteranomalie entfernt auftreten wird?
• Warum gibt es nicht genügend Entsalzungs-Werke, um Regendefizite auszugleichen?
• Warum demonstrieren die Menschen an der Westküste für mehr Wind- und Solarparks, wenn sie etwas viel Dringenderes für ihr Leben brauchen, nämlich Wasser? Und warum finanziert die Regierung diese Parks?
Es scheint mir, dass wir sehr bald eine Umkehr von Steinbecks The Grapes of Wrath [etwa: Die Trauben der Wut] erleben, wobei eine große Anzahl von Bewohnern Kaliforniens zurück in die Staaten des Mittleren Westens emigriert, wo ebenfalls periodisch Dürren auftreten.
Eine armselige Planung einiger Weniger – basierend auf politisch motivierter, unseriöser Wissenschaft – kann zu Notlagen für Millionen führen.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/09/30/the-obvious-failures-of-climate-science-that-mainstream-media-ignores/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
An sich schreibt Tisdale hier nichts Neues – aber ich denke, man kann es nicht oft genug betonen. Darum habe ich das hier übersetzt.
C. F.
@ #8: von Dr. Gerhard Stehlik
Aufgrund Ihres hier in Ihrem Betrag ebenfalls enthaltenen, indirekten Hinweises auf das Siemens- Kombikraftwerk mit Meerwasserentsalzungsanlage Dschabal Ali, bin ich auf bei FERCHAU Engineering auf die folgende m. E. interessante Aussage gestoßen :
“Die Verdampfungstechnik hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Sie braucht viel Energie. Mit mindestens zehn Kilowattstunden pro Kubikmeter Wasser ist sie die am wenigsten effiziente zurzeit eingesetzte Entsalzungstechnik. Ökonomischer und ökologischer ist die sogenannte Umkehrosmose. Das Meerwasser wird bei dieser Technik durch eine Membran gepresst, ähnlich einem Kaffeefilter. Die Membran hält Salze, Bakterien, Schwermetalle und andere unerwünschte Stoffe zurück. Diese Wasseraufbereitungsmethode ist mit einem Energieverbrauch von zwei bis vier Kilowattstunden pro Kubikmeter schon effizienter.
Noch energiesparender soll eine Technik sein, die Siemens im April 2009 vorgestellt hat und die nach dem Prinzip des Ionentauschers funktioniert: Salz ist nichts anderes als die chemische Verbindung Natriumchlorid. Das Natriumion ist positiv geladen, das Chloridion negativ. Bei der neuen Technik läuft das Meerwasser durch zwei Elektroden hindurch. Die Chloridionen wandern zur Anode mit positiver Spannung, die Natriumionen wandern zur Kathode mit negativer Spannung. Das so entsalzte Wasser fließt ab. Die Technik ist zwar noch nicht verkaufsreif und auch noch nicht auf hohe Wassermengen ausgelegt, bis 2012 soll sich das jedoch ändern. DER ENERGIEBEDARF WIRD MIT 1,5 KILOWATT PRO KUBIKMETER BEZIFFERT.“
Tja inzwischen sind wir fast schon im Jahre 2015 angekommen.
Siemensaktien hatte ich übrigens noch nie im Depot, und das war schon immer gut so. 🙂
zu # 8
“Was soll das? Arbeiten Sie für die Osmose-Industrie?“
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Nein aber ich überlege, welche Aktien ich demnächst kaufen sollte.:-)
#3: H.R.Vogt sagt am Sonntag, 12.10.2014, 01:36:
„Preisfrage an alle Interessierte: Wie viele KWh sind heute noch erforderlich, um mithilfe neuester Verfahrenstechnik (Umkehrosmose mit bestmöglichen Membranen) aus 1000 kg Meerwasser oder auch Brackwasser fast 1000 kg Trinkwasser zu machen ?“
Was soll das? Arbeiten Sie für die Osmose-Industrie?
Hier aus Wikipedia („Meerwasserentsalzung“)
„Etablierte Techniken
Im folgenden Abschnitt sind die üblichen Verfahren in der Reihenfolge ihrer wirtschaftlichen Bedeutung aufgelistet. Das Verfahren der mehrstufigen Entspannungsverdampfung (MSF) besitzt die größte Verbreitung und wird im großindustriellen Maßstab eingesetzt. … Großanlagen, wie die Kraftwerks- und Meerwasserentsalzungsanlage Dschabal Ali, können mit dem Verfahren täglich bis zu 500.000 Kubikmeter Trinkwasser aus dem Meerwasser gewinnen.“
Es lebe die freie Marktwirtschaft und der Wettbewerb um die preiswerteste technische Lösung – auch bei der Meerwasserentsalzung.
Zum Vergleich.
Für ein kg Roh-Aluminium werden ca. 14 kWh Strom benötigt.
2011 erreichte die weltweite Produktion von Primäraluminium etwa 44 Millionen Tonnen.
Die Aluminiumerzeugung von Norsk Hydro belief sich 2011 dank billiger norwegischer Wasserkraft auf fast 2 Millionen Tonnen, das entspricht 4,5 Prozent der weltweiten Produktion.
Zu # 5 von Georg Schulz
„rechnen Sie bei aktuellen Anlagen zwischen 2 und 4 kW pro Kubikmeter Wasser. Die Großanlage in den Emirates liegt bei 3,37 kW pro Kubikmeter aus der Abwärme der Erzeugung von Elektroenergie.
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Was lange währt, wird manchmal doch noch gut. 🙂
Aber bitte verraten Sie etwas mehr über diese Anlagen.
Ich selber habe inzwischen die Victorian Desalination Plant , gebaut in der 125 km süd-westlich von Melbourne gelegenen Stadt Dalyston entdeckt, welche seit 2012 bis zu 150 000 t Trinkwasser pro Jahr ( = ungefähr ein Drittel des Trinkwasserbedarfs von Melbourne ) produziert und dafür angeblich 90 Gigawatt elektrische Antriebsleistung benötigt.
Außerdem ist nun nach langjährigen kontroversen Diskussionen derzeit in Carlsbad /Kalifornien, unweit von San Diego, eine Anlage in Bau, die ebenso mit Umkehrosmose arbeitet und pro Jahr 190 000 Kubikmeter Trinkwasser mit einem Stromverbrauch von rund 3 kWh Strom pro Kubikmeter produzieren soll.
Am Engineering ist hier eine Firma aus Israel beteiligt, wo man für den Bau solcher Anlagen bereits recht viel Knowhow zu haben scheint.
Gern würde ich zusätzlich auch wissen, wer jeweils die Membran- Filter zuliefert.
BTW
Israel wäre sicherlich auch in der Lage, seinen arabischen Nachbaren Meerwasserentsalzungsanlagen zu bauen, die mit Strom aus Kernspaltung arbeiten. Warum nicht sogar dafür zusammen mit iranischen Ingenieuren Kernkraftwerke entwickeln, welche Thorium anstelle von Uran verwenden?
M.E. wäre das besser, als iranische Atom-Wissenschaftler zu meucheln.
@ H.R. Vogt
rechnen Sie bei aktuellen Anlagen zwischen 2 und 4 kW pro Kubikmeter Wasser. Die Großanlage in den Emirates liegt bei 3,37 kW pro Kubikmeter aus der Abwärme der Erzeugung von Elektroenergie.
Versuch Nr. 8 diesen Beitrag abzuschicken
Besten Dank Herr Frey,
Steinbecks „Die Früchte des Zorns“ liegen mir vor, ich glaube ich sollte das wiedermal aus dem Regal holen. Ebenso die erste CoR Veröffentlichung. Da könnte doch tatsächlich ein Schuh daraus werden,bezüglich „geplanter“ Verblödung. Muß noch etwas nachdenken, dann lass ich den Pitbull raus.
Preisfrage an alle Interessierte:
Wie viele KWh sind heute noch erforderlich, um mithilfe neuester Verfahrenstechnik (Umkehrosmose mit bestmöglichen Membranen ) aus 1000 kg Meerwasser oder auch Brackwasser fast 1000 kg Trinkwasser zu machen ?
Habe selber schon etwas gegoogelt aber bisher leider noch keine konkreten Antworten gefunden dafür aber jede Menge Bla Bla.
Auch das rund 80 € teure
VEOLIA- Handbuch Wasser:
“ Verfahrenstechnologien der Aufbereitung“ scheint nicht das Gelbe vom Ei zu sein.
@ Chris Frey
Steinbecks „The Grapes of Wrath“ ist auf Deutsch unter dem Titel „Die Früchte des Zorns“ erschienen
In 1995 organisierte ich eine Tagung mit Fachkollegen in Kalifornien und wir nahmen uns die Zeit um im Napa Valley die Weine zu probieren. Auf unsere Frage nach der Wasserversorgung, deren Probleme ich von den Winzern der Kanarischen Inseln kannte, gab es immer dieselbe Antwort: wir bauen auf die Regierung (heute die Napa Water Division).
Aber die Regierung hat diese Verantwortung inzwischen an die Weltregierung IPCC abgegeben, zumindest scheint das die National Science Foundation vorgaukeln zu wollen.
Und was genau macht ein IPCC mit der Verantwortung? Genau, die Verantwortung wurde an Computer Modelle delegiert. Na sowas, die Verantwortlichen sind immer nur unschuldig.
Almost Everything Is For Sale In America (gemeint sind eigentlich nur die vorgetäuschten, angeblichen Rabatte).