Zur Erinnerung: Im Herbst 2010 wurde in Cancun Mexiko formal beschlossen, die "Schuld" der Industriestaaten am vermuteten Klimawandel in hundert Jahren durch einen internationalen Ablasshandel zu mildern.
Dieser Ablasshandel erhielt den irreführenden Namen grüner Klimafonds, und die anwesenden Industrie-Staaten verpflichteten sich – zunächst noch nur auf dem Papier- bis 2020 in diesen Fonds jährlich 100 Mrd $ einzuzahlen. In Erwartung dieses Geldregens und zur Sicherung und Verteilung dieser fetten Pfründe hatte die UN in Cancun bereits begeistert um die 90 Unterbehörden gegründet. Die bekommen jetzt ein wenig Arbeit. Reichlich Lohn bezogen sie sicher schon vorher. 
Bei n-tv liest sich das so

Sie (Merkel) erinnert an den grünen Klimafonds, mit dem die Industriestaaten von 2020 an rund 100 Milliarden Euro bereitstellen wollen. Für dieses Jahr sagt Merkel zur Auffüllung des Fonds dann auch noch 750 Millionen Euro zu. Vielleicht ein wichtiges Signal für die Entwicklungs- und Schwellenländer.die Industriestaaten von 2020 an rund 100 Milliarden Euro bereitstellen wollen. Für dieses Jahr sagt Merkel zur Auffüllung des Fonds dann auch noch 750 Millionen Euro zu. Vielleicht ein wichtiges Signal für die Entwicklungs- und Schwellenländer.

Es störte die Kanzlerin wenig, dass keine andere Regierung, weder kleinlich noch generös, bisher ihrem Tun folgen wollte. Wenn es um die Vorreiter-Rolle im Weltretten durch viel deutsches Steuer-Geld geht, lässt sich die Klimakanzlerin von niemandem übertreffen.  Es störte sie ebenso wenig, dass sie damit deutschen Verpflichtungen zur Rettung aller möglichen bürokratischen Erfindungen vom Euro bis zum Weltklima, auf neue ungeahnte Höhen trieb.

Abb. 1 Verlauf der globalen Mitteltemperatur ermittel durch das RSS-Satellitensystem. Keine Erwärmung seit 17 Jahren und 10 Monaten. Details dazu hier
Diese 750 Mio € sollten noch dieses Jahr fließen und ein Abkommen 2015 in Paris vorbereiten helfen, dass das ominöse, wissenschaftlich durch nichts gerechtfertigte, 2 ° Ziel zu erreichen. Obwohl es die Spatzen inzwischen von den Dächern pfeifen, obwohl die deutschen Verhandlungsführer, in Person  der Wissenschaftsministerin Frau Wanka noch im April, bei den Verhandlungen in Stockholm zum Wortlaut der Zusammenfassung der Entscheider des SPM, alles daran setzten, die "Pause" in der Erwärmung nicht im Dokument erscheinen zu lassen, ist es der Kanzlerin, wie auch allen berichtenden Journalisten offenbar völlig wurscht, dass sich das statistische Konstrukt globale Mitteltemperatur seit nunmehr 17 Jahren und 10 Monaten nicht mehr erhöht hat, die CO2 Konzentration aber weiter auf nunmehr glatte 0,04 % angestiegen ist. Dem Klima hat´s offenbar nicht geschadet, wenn man eine moderate Erwärmung überhaupt als Schaden einstufen möchte, was manche Ideologen offenbar tun.

Abbildung 2: Prof. Dr. Dieter Spethmann war lange Jahre Chef von Thyssen  und gehört zu den aktiven Eurokritikern der ersten Stunde
Obwohl offenkundige Realitätsverweigerung klar zur Grundausstattung all jener zu gehören scheint, die sich in Politik und Medien ganz oben tummeln, wird diese die Realität negierende Grundhaltung für uns mal wieder besonders teuer. Doch das Motto ist: Wer braucht schon Realitätssinn, wenn es Visionen z.B. der Klimarettung auch tun.
In der Welt liest man zum Thema:

Deutschland ist das erste große Geberland, das seine Zusagen erfüllt. Klimaschutz und Wohlstandssicherung müssten zusammen gedacht werden, Nichthandeln werde teurer, sagte Merkel. Niemand müsse wegen Klimaschutz auf Wachstum verzichten, betonte Merkel. Je größer die Verantwortlichkeit für Emissionen ist, umso ambitionierter sollten die Verpflichtungen sein.

Es wäre vielleicht gut, wenn jemand – allerdings gehört dazu wohl viel Mut- die "Klimakanzlerin" die nun 60 jährige Frau Angela Merkel, daran erinnern könnte, dass z.B. die Verkehrs-Infrastruktur in diesem Land seit vielen Jahrzehnten auf Verschleiß gefahren wird. Das Institut der deutsche Wirtschaft beziffert in einer Studie den Investitionsbedarf dafür auf 120 Mrd € allein in den nächsten zehn Jahren. Auch wenn man locker von den darin veranschlagten Milliarden, ein Drittel wegstreichen könnte, welches die Autoren für den Netzausbau für die Energiewende veranschlagen, bleibt genügend dringendes zu tun übrig, für das kein Geld mehr da ist. ZDF Zoom widmete sich unlängst auch diesem Thema. Titel "Kaputt gespart" (Mit Dank an Leser Uhlemann für den Hinweis)

Abb. 3 Eine von zahlreichen aber immer noch viel zuwenig Baustellen auf Deutschlands Brücken. Bild aus ZDF Zoom "Kaputt gespart" Sehenswerte Details hier
Obwohl jetzt schon fast 2/3 der Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit durch die marode Verkehrsinfrastruktur beeinträchtigt sehen.
Doch Frau Merkel und die Ihren haben andere Prioritäten. Die Sicherung des deutschen Wirtschaftsstandortes zur Erhaltung des Wohlstandes gehört trotz gegenteiliger wortreicher Bekundungen nicht dazu.
Deshalb lasst sie uns an ihren Taten messen.
Auch die Leipziger Volkszeitung stimme in Person ihres Redakteurs Arnold Petersen begeistert in die Lobeshymnen auf die 750 € Mio Zusage der Klimakanzlerin ein. Der Kommentar ist leider nicht online verfügbar. Unser Gründungsmitglied Dr. Dietmar Ufer veranlasste diese Hymne zu einem Leserbrief:
an politik@lvz.de per E-Mail 15.07.14
Sehr geehrter Herr Petersen,
Ihr Artikel „Deutschland steckt 750 Millionen in grüne Klimafonds“ und Ihr dazu gehöriger Kommentar (LVZ 15. Juli 2014) hat sicher bei allen Lesern, die sich jemals mit dem Thema „Klimaschutz“ aus fachlicher Sicht auseinandergesetzt haben, heftiges Kopfschütteln ausgelöst.
Anstatt zwar politisch korrekte, aber wissenschaftlich unhaltbare Hypothesen zu kolportieren, wäre es richtig gewesen, diese neuen Aktivitäten der Bundesregierung einer kritischen Wertung zu unterziehen. Das beginnt bereits mit der Frage, was „Klimaschutz“ eigentlich ist. Nach der Definition der World Meteorological Organization von 1992 ist Klima der Mittelwert des Wetter-Geschehens während eines langfristigen Zeitraumes, für den dreißig Jahre vereinbart wurden. Das bedeutet, Klima ist eine vom Wetterverlauf abhängige statistische Größe. Nicht das Klima bestimmt das Wettergeschehen, sondern – umgekehrt – bestimmt das Wettergeschehen das Klima! Und wie soll nun eine statistische Größe (!), die real nicht gemessen, sondern nur berechnet werden kann, „geschützt“ werden? Und wovor soll sie geschützt werden? Nicht einmal das Wetter, die Basisgröße des Klimas, lässt sich schützen! Vor dem Wetter kann man sich zwar schützen (feste Häuser, Wintermantel, Regenschirm etc.) – aber noch nie hat jemand den Versuch unternommen, „das Wetter“ zu schützen! – Sie sehen, schon rein sprachlich ist der in der Politik so überaus beliebte Begriff „Klimaschutz“ ein Nonsens!
Nun gibt es ja angeblich Mittel, den statistischen (de facto abstrakten) Wert Klima zu „schützen“, auf die auch Sie verweisen. So stellen Sie fest dass „die Emissionen“ rund um den Globus weiter steigen (trotzdem steigen die Temperaturen seit mehr als 15 Jahren nicht mehr!!!). Sie meinen damit in erster Linie die Emissionen des Spurengases Kohlendioxid (0,04 Prozent der Atmosphäre) und befürchten, dass „wenn es so weitergeht“, „die Durchschnittstemperaturen auf der Erde bis zum Ende des Jahrzehnts um verheerende 3,7 bis 4,8 Grad“ steigen. Ich möchte Sie gern von Ihren Ängsten („Klimaphobie“), die Sie auch noch unter Ihrer Leserschaft verbreiten wollen, befreien.
Erstens gibt es keinerlei wissenschaftliche, messtechnisch untermauerte Beweise dafür, dass dieses Gas, das für uns alle lebensnotwendig ist – wie auch Sie im Biologieunterricht schon lernen konnten! – irgend einen Einfluss auf Wetter oder Klima hätte. So schrieb erst kürzlich der bekannte Physikochemiker Prof. Dr. Reinhard Zellner: „Es gibt kein Laborexperiment, das die Erwär­mung durch Infrarotabsorption des CO2 direkt nachweist… Wir sind also auf ein klimawissenschaftliches Modell angewiesen." (Nachrichten aus der Chemie, Mai 2014) Aber: „Wir“ glauben ganz fest daran! Ich verzichte hier auf Parallelen zur Religion.
Zweitens: Schon 2001 stellte der “Weltklimarat” fest: „In der Klimaforschung und  -modellierung sollten wir erkennen, dass es sich um ein gekoppeltes nicht-lineares chaotisches System handelt. Deshalb sind längerfristige Vorhersagen über die Klima-Entwicklung nicht möglich. (IPCC, Third Assessment Report, 2001, Section 14.2.2.2, S.774) Daran erkennen Sie den “Wert” der von Prof. Zellner erwähnten Modelle: Sie taugen nicht für „Klimaprognosen“! (Nebenbei: Um das Klima prognostizieren zu können, müsste – in Übereinstimmung mit der o. a. Klima-Definition – erst einmal das Wetter der kommenden Jahrzehnte prognostiziert werden.) Die von Ihnen zitierten „verheerenden 3,7 bis 4,8 Grad“ Temperatursteigerung sind also nichts als inhaltlose Zahlen!
Und dafür sollen weitere Milliarden ausgegeben werden? Die verhängnisvolle deutsche „Energiewende“ (nach Peter Altmaier eine Billion Euro) reicht ja schon! Und dafür verunglimpfen auch noch Sie die Kohlenutzung („Renaissance der Kohle“). Bitte begreifen Sie: Steigende Kohlendioxid-Emissionen sind kein „Teufelszeug“ („Klimakiller“ etc.), sondern dieses Gas ist ein für die Pflanzenwelt auf der Erde höchst nützlicher Stoff, der hilft, die Ernährung der wachsenden Menschheit zu verbessern. Biologen gehen davon aus, dass ein Mehrfaches des heutigen Kohlendioxid-Gehaltes unserer Lufthülle optimal fürs Pflanzenwachstum wäre! Wir sollten beispielsweise den Chinesen dankbar dafür sein, dass sie mit ihren Kohlekraftwerken helfen, die Erde besser zu begrünen!
Sie zitieren unsere Kanzlerin: Meinen Sie nicht auch, dass die Physikerin Merkel diese einfachen Zusammenhänge, die ich Ihnen hier aufgeschrieben habe, nicht auch kennt? Bitte fragen Sie sie, warum sie sich dann immer noch die Rolle einer „Klimakanzlerin“ spielt! 
Ich frage mich immer wieder: Warum sind Sie und die Mehrheit Ihrer Journalistenkollegen nicht bereit, diese Akzente der sog. „Klimapolitik“ in die Öffentlichkeit zu tragen? – Ich bin mir darüber im klaren, auf mein Schreiben keine Antwort zu erhalten. Falls wider Erwarten doch, könnte Ihre Antwort entweder eine Zustimmung zu meinen Ausführungen sein oder eine strikte Ablehnung – in diesem Falle wäre ich auf eine fachliche Begründung gespannt… 
Ich hielt es trotzdem für notwendig, Ihnen diese Gedanken als Anregung für Ihre weitere journalistische Arbeit zukommen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dietmar Ufer
Grünewaldstr. 1
04103 Leipzig

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