Bild rechts: Vom Menschen angetriebener Schredder von Aluminium-Dosen, Burning Man 2012.
Im Zusammenhang mit der Diskussion über die Energiekosten wurde ich zum Nachdenken über diese Zahl angeregt, eine Kilowattstunde Strom nach einem langen Zehn-Stunden-Arbeitstag. Einige Leute glauben, dass steigende Energiekosten zur Verringerung des CO2-Ausstoßes eine gute Sache seien. Ich sage, dass steigende Energiekosten, um den CO2-Ausstoß zu verringern oder aus irgendwelchen anderen Gründen einen gewissen Verlust in der Gegenwart bedeutet für einen sehr zweifelhaften zukünftigen Gewinn. Als solches ist das ein extrem schlechter Gedanke, weil:
Die Existenz elektrischen Stromes ist vielleicht die Sache, die als Symbol für die menschliche Entwicklung steht. Mit Strom erreichen wir Kühlung, um Arzneien und Nahrungsmittel haltbar zu machen, Licht zur Verlängerung des Tages, elektrische Wärme, Strom um Betreiben von Maschinen – die Liste geht weiter und immer weiter. Nun können wir, wie ich oben erwähnt habe, jemanden anheuern, um Strom für uns zu erzeugen, und zwar mit einer Rate von einer Kilowattstunde für jeden Zehn-Stunden-Arbeitstag. Dort, wo ich lebe, besteht der Wert dieses Tages aus Sklavenarbeit, diese tausend Watt-Stunden Energie kosten mich die fürstliche Summe von dreizehn US-Cent. Ich kann mir einen elektrischen Sklaventag Arbeit für dreizehn Cent kaufen.
Darum geht es mir gut. Anstatt Sklaven zu halten wie im alten Rom kann ich mir einen Tag konstanter Sklavenarbeit für dreizehn lumpige Cent kaufen. Das ist es, woraus Entwicklung besteht, der Verbrauch von Strom und anderen Formen billiger Energie zusätzlich zu und stellvertretend für menschliche Energie.
Jetzt folgt das nächste Teil dieses Puzzles. An den äußeren Rändern der Gesellschaft, wo Menschen von einem Dollar pro Tag oder weniger leben, ist Strom viel teurer als da, wo ich lebe. Auf den Solomon-Inseln, wo ich vor meiner Rückkehr in die USA im Jahre 2009 gelebt habe, kostet Strom in der Hauptstadt 52 Cent pro Kilowattstunde, und noch mehr auf den äußeren Inseln.
Jetzt wollen wir uns einmal die menschlichen Kosten von der Art von „Cap and Trade“ oder „Kohlenstoff-Steuer“ oder Übereinkommen im Kyoto-Protokoll Gedanken machen. Alle diese Versuche, das CO2 zu verringern, haben die gleiche Auswirkung. Aber die Schwere dieser Änderung müssen nicht Leute wie ich ausbaden. Oh, merken tue ich das schon. Aber jemand, der z. B. 26,00 Dollar pro Stunde verdient, kann sich 200 Sklavenarbeitstage mit einem Stundenlohn kaufen. (26 Dollar pro Stunde geteilt durch 13 Cent pro kWh). Zweihundert Tage, die jemand zehn Stunden pro Tag arbeitet, erzeugen Energie für mehr als sechs Monate jemandes konstanter Arbeit … und ich kann mir das mit dem Lohn einer Stunde kaufen.
Am anderen Ende der Skala stelle man sich jemanden vor, der einen Dollar pro Tag verdient, gewöhnlich ein Zehn-Stunden-Tag. Das sind etwa zehn Cent pro Stunde an einem Ort, an dem Strom gut und gern 52 Cent pro Kilowattstunde kostet. Energiekosten sind für sie auch heute noch eine gewaltige Bedrohung. Ich kann mir sechs Monate Sklavenarbeit für eine Stunde meiner Arbeit kaufen. Sie können sich dafür ein paar Sklavenstunden kaufen, nicht Tage oder Monate, sondern Stunden, Sklavenarbeit für jede Stunde, die sie arbeiten.
Und als Ergebnis ist eine Zunahme der Energiekosten, die für mich ziemlich gering ist, für die Armen riesengroß. Jede Art von Steuer auf Energie, oder allgemein jede Politik, die zu einer Erhöhung der Energiekosten führt, ist eine der rückschrittlichsten Steuern für die Menschen. Sie erdrückt jene am niedrigsten Ende der Skala, und das Schlimmste ist, es gibt am Grund keine Erleichterung. Sie wissen, wie das mit der Einkommenssteuer ist – wenn Sie unter einer bestimmten Grenze liegen, zahlen sie überhaupt keine Steuern. Wenn Sie unter der Schwelle liegen, sind Sie von der Einkommenssteuer ausgenommen.
Aber Erhöhungen der Energiepreise wie Kohlenstoffsteuern haben nicht einmal diesen Effekt. Sie treffen umso härter, je weiter man die ökonomische Leiter hinabsteigt, bis zum bitteren Ende. Am härtesten trifft es die Ärmsten der Armen.
Wenn also James Hansen darüber lamentiert, welche Welt seine armen Enkelkinder in fünfzig Jahren vorfinden werden, boo-boo, schüttele ich erstaunt den Kopf. Seine Politik hat doch schon jetzt zu etwas geführt, von dem ich in meiner Kindheit noch nie etwas gehört habe: „Energiearmut“. Sie entsteht, weil die unmenschliche pseudo-grüne Energiepolitik, befürwortet von Hansen und anderen, die Energiepreise derart in die Höhe getrieben hat, dass Leute, die zuvor nicht arm waren, jetzt ihre Wohnungen im Winter nicht mehr heizen können … in UK beispielsweise ist das bereits erschreckend weit verbreitet.
Mit anderen Worten, wenn Hansen mit verweinten Augen darauf kommt, was eventuell seinen armen Enkelkindern in 50 Jahren passieren könnte, konzentriert er sich so sehr auf die Zukunft, dass er die hässlichen heutigen Ergebnisse seiner Politik übersieht, darunter die Großeltern, die in ihren Häusern zittern, weil sie sich die Heizung nicht länger leisten können…
Vielleicht gibt es einige Menschen, die mit gewissen, aktuell präsenten und messbaren Nachteilen für ihre Großeltern handeln wollen, um eine Chance zu haben, einen möglichen, weit von Sicherheit entfernten Nachteil in ferner Zukunft für ihre Enkelkinder zu vermeiden.
Ich nicht.
Ich sage, sorgen wir dafür, dass es die alten Knacker hier und jetzt warm haben, denn was soll’s, sie waren gut zu uns, meistens jedenfalls; und lassen Sie uns der Welt billige Energie zur Verfügung stellen, um so Industrie und Landwirtschaft in die Lage zu versetzen, die Menschen zu kleiden und zu ernähren, und lassen Sie unsere Enkelkinder sich mit der verdammten Zukunft befassen. Das haben unsere Großeltern jedenfalls getan. Sie sind nicht herumgewuselt, um zu versuchen, die Probleme herauszufinden, denen wir heute gegenüber stehen. Sie kümmerten sich um die Probleme ihrer Tage.
Im Übrigen, dem IPCC zufolge werden jene Kerle in 50 Jahren viele Male reicher sein als wir heute. Warum also sollte ich mir um Hansens und meine wahrscheinlich wohlhabenden Enkelkinder Sorgen machen, wenn es doch schon heute wirklich so viele arme Kinder gibt? Meinen Enkelkindern wird es einfach gut gehen. Vielleicht haben sie sogar dann die fliegenden Autos, die mir versprochen worden waren, also sollen sie sich darum kümmern. Wir haben viele Probleme der heutigen Armen, um die wir uns kümmern müssen. Wollen wir uns darauf konzentrieren und es der Zukunft überlassen, sich um die Armen der Zukunft zu kümmern.
Die wirkliche Ironie ist, dass Leute wie Hansen von sich behaupten, im Namen der Armen zu agieren, wenn sie behaupten, dass die Auswirkungen der globalen Erwärmung die Ärmsten am härtesten treffen werden. Ich habe niemals herausgefunden, wie das geschehen soll. Ich sage das, weil die Auswirkungen der globalen Erwärmung vermeintlich am stärksten in außertropischen Gebieten zu spüren sein sollen, im Winter, des nachts. Ich habe große Schwierigkeiten zu glauben, dass manche obdachlosen Menschen, die im Dezember auf dem Bürgersteig in New York übernachten, die Tatsache verfluchen werden, dass die eisigen Winternächte einen Grad wärmer werden … also welche Armen wollen sie retten, und von was?
Willis Eschenbach
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/01/02/the-cost-in-human-energy/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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