Im kommenden Jahr soll der fünfte Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) veröffentlicht werden. Dann wird es auch wieder eine Debatte um die Seriosität dieses Reports geben. In der Vergangenheit hatten Manipulationsvorwürfe die Glaubwürdigkeit des Papiers als Ganzes in Mitleidenschaft gezogen.
Nun hat mit einem der Autoren des vierten IPCC-Berichts erstmals ein Insider aus dem Weltklimarat die Methoden enthüllt, unter denen der Bericht zustande kommt: Ross McKIttrick, Ökonomieprofessor an der Universität Guelph im kanadischen Bundesstaat Ontario.
McKIttrick ist am 17.9.12 in Berlin aufgetreten, und was er dort in einem minutiös detaillierten Vortrag berichtete, untermauert die Zweifel an dem Hunderte von Seiten umfassenden Gesamtwerk. „Es ist sehr schwach und weit weg von akademischen Standards“, sagte McKittrick über den Inhalt der Studie, an der er 2005 und 2006 mitgearbeitet hat.
Großer Einfluß des WWF in allen Autorengruppen
Zum einen kritisiert er die Zusammensetzung des Autorengremiums. Es wird suggeriert, als wäre die Elite der Wissenschaft zusammen, um die Berichte des IPCC zu schreiben. In Wahrheit entsenden viele Länder gar keine Experten.
Jedes einzelne Hauptkapitel (gegliedert nach Arbeitsgebieten: hier "Working Group I", The Scientific Basis) nach wird von Autorengruppen, die wiederum die Unterkapitel bearbeiten. McKIttrick war in der Working Group I und arbeitete an Entwürfen mit. Er mußte jedoch feststellen, daß seine Korrekturvorschläge ohne Begründung regelmäßig zurückgewiesen wurden. Nach Abschluß der Arbeit wurden zudem ohne Diskussion mit den Beteiligten gravierende Änderungen eingefügt. Im akademischen Bereich eine völlig inakzeptable Vorgehensweise, so McKIttrick.
Der Wissenschaftler weist zudem auf den Einfluß der Lobbygruppe World Wide Fund For Nature WWF (Details dazu hier im Vortrag von D. Lafromboise) hin.
28 von 44 Kapiteln seien von Gruppen verfaßt worden, in denen mindestens ein WWF-Mitglied saß. Auch die Führungsgruppen seien von WWF-Leuten dominiert.
McKittrick unterbreitet zehn Reformvorschläge. So rät er unter anderem dazu, die Berichte der Arbeitsgruppen immer gleich online zu stellen, um nachträglichen Manipulationen durch die IPCC-Strippenzieher einen Riegel vorzuschieben. Die Auswahlkriterien für die Autoren sollten härter werden.
Vorschläge für eine Reform
1. Einführung eines objektiven und transparenten Auswahlverfahren für die Lead Autoren.
2. Einführung eines transparente Ernennugnsprozesses der jeweiligen Fach-Autoren
3. Ernennung von Redakteurs-Aufsichtsräten und Identifizierung von potenziell kontroversen Abschnitte.
4. Explizite Zuordnung von beiden: Autoren- und Gutachter Positionen.
5. Einführung eines iterativen Prozess, um eine endgültige Fassung unter der gemeinsamen Aufsicht von Autoren, Gutachtern und Redakteuren zu erreichen.
6. Einführung eines Verfahrens für die Suche nach sachlich geeigneten Inhalten, wenn nötig von außerhalb der Liste der Autoren und Gutachter an der Assessment-Prozess.
7. Einführung eines "Due Diiligence"- (gebotene Sorgfalt) Verfahrens in Bezug auf zentrale papers und die vollständige Offenlegung aller Daten und Methoden die die ursprünglichen IPCC Abbildungen und Tabellen zu erzeugen.
8. Sofortige Online-Veröffentlichung jedes vollständigen Berichts bei Abschluss desselben, noch vor der Erstellung der Zusammenfassung.
9. Erstellung der Zusammenfassung durch Ad-hoc-Arbeits-Gruppen des Gremiums, die auf Empfehlungen des Redakteurs-Aufsichtsrats (Editorial Advisory Board) basierend, ernannt werden.
10. Veröffentlichung aller Entwürfe, Review-Kommentaren, Antworten und Autoren-Korrespondenz samt Datensätzen innerhalb von 3 Monaten nach Online-Veröffentlichung des vollständigen Berichts.
1. Einführung eines objektiven und transparenten Auswahlverfahren für die Lead Autoren.
2. Einführung eines transparente Ernennugnsprozesses der jeweiligen Fach-Autoren
3. Ernennung von Redakteurs-Aufsichtsräten und Identifizierung von potenziell kontroversen Abschnitte.
4. Explizite Zuordnung von beiden: Autoren- und Gutachter Positionen.
5. Einführung eines iterativen Prozess, um eine endgültige Fassung unter der gemeinsamen Aufsicht von Autoren, Gutachtern und Redakteuren zu erreichen.
6. Einführung eines Verfahrens für die Suche nach sachlich geeigneten Inhalten, wenn nötig von außerhalb der Liste der Autoren und Gutachter an der Assessment-Prozess.
7. Einführung eines "Due Diiligence"- (gebotene Sorgfalt) Verfahrens in Bezug auf zentrale papers und die vollständige Offenlegung aller Daten und Methoden die die ursprünglichen IPCC Abbildungen und Tabellen zu erzeugen.
8. Sofortige Online-Veröffentlichung jedes vollständigen Berichts bei Abschluss desselben, noch vor der Erstellung der Zusammenfassung.
9. Erstellung der Zusammenfassung durch Ad-hoc-Arbeits-Gruppen des Gremiums, die auf Empfehlungen des Redakteurs-Aufsichtsrats (Editorial Advisory Board) basierend, ernannt werden.
10. Veröffentlichung aller Entwürfe, Review-Kommentaren, Antworten und Autoren-Korrespondenz samt Datensätzen innerhalb von 3 Monaten nach Online-Veröffentlichung des vollständigen Berichts.
Der Katalog von McKittrick endet mit der Forderung:
Dass die am IPCC beteiligten Nationen diese Reformen sofort starten, und, wenn ein solcher Reform-Prozess nicht eingeleitet werden kann, dann sollten sich die nationalen Regierungen, die wirklich an objektiver und fundierter Beratung zu Fragen des Klimawandels interessiert sein sollten, aus dem IPCC zurückziehen. Sie sollten dann den Prozess zum Aufbau einer neuen Institution beginnen, die frei von den oben genannten Mängeln ist.
Das Vorwort zu McKittricks Studie ( What is wrong with the IPCC?) hat der frühere australische Premierminister John Howard geschrieben, ein erklärter Gegner der gängigen Erderwärmungsthese. Der Report sei „gut recherchiert“ und seine Lektüre „notwendig“, um den IPCC-Bericht verstehen zu können, so Howard. (rg)
R. Gläser (Red. M.Limburg); zuerst erschienen auf Junge Freiheit
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Lieber Herr Demmig,
„#4 Lieber Herr Baecker,
„Nachtigall ick hör Dir trapsen“ kam mir spontan in den Sinn, als ich Ihren Beitrag las.
Natürlich kann ich Ihnen in vielen Dingen zustimmen, jedoch fachfremde Wissenschaftler bestimmen bereits schon sehr mit – und Skeptiker haben sowieso keinm Problem damit.
„Nur die selbsternannten Päpste der AGW sehen überall Verrat, wenn auf die Realität (Fehlende Erwärmung, kein Beweis für „A“WG) hingewiesen wird.“
Verrat nicht, nur fehlende wiseenschaftliche Beweise. Ausserdem mag man es als Fachwissenschaftler nicht, wenn irgendwelche Trottel glauben, etwas verstanden zu haben, was offenkundig nicht zutrifft oder wissenschaftliche Definitionen durch subjektive Auffassungen zu ersetzten.
Ich halte die Kommunikation mit fachfremden Wissenschaftler fuer wichtig, betone jedoch, dass es sich bei diesen um Wissenschaftler handeln soll, die in anderen Gebieten ausserhalb der Klimaforschung Wissenschaft betreiben und wissenschaftliches Arbeiten kennen. Dass bei der Kommunikation mit Laien noch vieles schief gehen kann und dieser sich alles moegliche vorstellen kann und trotz Wiederholung von wissenschaftlichen Aussagen ueberfordert ist, erleben wir ja nun jeden Tag hier am besten.
Der Fahrplan zur Fertigstellung des Summary for Policy Makers (SPM) und des Berichts der Working Group I des 5. IPCC Sachstandsbericht (Assessment Report) sieht wie folgt aus:
5. Oktober – 30. November 2012: Second Order Draft Government and Expert Review
13. bis 19. Januar 2013: Fourth Lead Author Meeting in Hobart (Australien)
7. Juni bis 2. August 2013: AR5 Final Government Distribution; Final Government Review of SPM (Summary for Policy Makers)
23. bis 26. September 2013: WGI Session to Approve SPM and accept underlying Assessment Report (Stockholm, Sweden)
Das politisch hochbrisante Summary for Policy Makers (SPM) wird also zwischen 7. Juni und 2. August 2013 verfasst.
Es gilt diesmal zu verhindern, dass alarm-hysterische CO2 Klimafanatiker wieder (wie schon bei den früheren IPCC Berichten) wieder in einseitigster ihre massivst übertriebenen Befürchtungen für das Ende der Welt unter die Politiker bringen können.
Man könnte schon jetzt den Oberguru der WG1, den Schweizerischen „Klimaforscher“ Prof. Stocker, befragen, wie er gedenkt die Forderungen des IAC nach dem Climategate Skandal nach drastischer Verbesserung der Objektivität des SPM zu garantieren, und ob er dazu Hilfe benötigt, falls er den möglichen inherenten Fälschungstendenzen zum Alarmismus seiner Abstract Schreiber nicht Einhalt zu gebieten imstande ist.
Im AR5 des IPCC gibt es 255 Autoren der Working Group I (Scientific Basis, der einzig relevante Teil, die beiden anderen Teile WG2 und WG3 sind ja reine Folklore und sonst allerlei Buntes von Ökonomen, Juristen, etc. etc.).
Folgende Länder stellen Autoren für die WG1 des AR5 (Assessment Report 5, Publikation erwartet für September 2013):
ARGENTINA : 2 Autor(en)
AUSTRALIA : 13 Autor(en)
AUSTRIA : 1 Autor(en)
BELGIUM : 2 Autor(en)
BOTSWANA : 1 Autor(en)
BRAZIL : 5 Autor(en)
CANADA : 10 Autor(en)
CHILE : 2 Autor(en)
CHINA : 17 Autor(en)
DENMARK : 1 Autor(en)
THE NETHERLANDS : 1 Autor(en)
FINLAND : 2 Autor(en)
FRANCE : 17 Autor(en)
GERMANY : 13 Autor(en)
HUNGARY : 1 Autor(en)
INDIA : 9 Autor(en)
INDONESIA : 1 Autor(en)
IRAN : 1 Autor(en)
ITALY : 2 Autor(en)
JAPAN : 10 Autor(en)
KOREA : 2 Autor(en)
MALAYSIA : 1 Autor(en)
MEXICO : 1 Autor(en)
MOROCCO : 3 Autor(en)
NEW ZEALAND : 4 Autor(en)
NORWAY : 6 Autor(en)
OMAN : 1 Autor(en)
PORTUGAL : 1 Autor(en)
ROMANIA : 1 Autor(en)
RUSSIA : 5 Autor(en)
SENEGAL : 1 Autor(en)
SOUTH AFRICA : 3 Autor(en)
SPAIN : 3 Autor(en)
SWEDEN : 2 Autor(en)
SWITZERLAND : 8 Autor(en)
THE NETHERLANDS : 3 Autor(en)
UNITED KINGDOM : 27 Autor(en)
USA : 69 Autor(en)
ZAMBIA : 3 Autor(en)
Die deutschen Autoren sind:
Ulrich CUBASCH, Chapter 1: Introduction, Coordinating Lead Authors
Monika RHEIN, Chapter 3: Observations: Oceans, Coordinating Lead Author
Peter LEMKE, Chapter 4: Observations: Cryosphere, Review Editor
Michael SCHULZ, Chapter 5: Information from Paleoclimate Archives, Coordinating Lead Author
Andrey GANOPOLSKI, Chapter 5: Information from Paleoclimate Archives, Lead Author
Juerg LUTERBACHER, Chapter 5: Information from Paleoclimate Archives, Lead Author
Victor BROVKIN, Chapter 6: Carbon and Other Biogeochemical Cycles, Lead Author
Martin HEIMANN, Chapter 6: Carbon and Other Biogeochemical Cycles, Lead Author
Bjorn STEVENS, Chapter 7: Clouds and Aerosols, Lead Author
Jochem MAROTZKE, Chapter 9: Evaluation of Climate Models, Coordinating Lead Author
Veronika EYRING, Chapter 9: Evaluation of Climate Models, Lead Author
Anders LEVERMANN, Chapter 13: Sea Level Change, Lead Author
Detlef STAMMER, Chapter 13: Sea Level Change, Lead Author
Denen sollte man schon heute auf die Finger schauen und sie daran erinnern, dass sie nicht schwindeln dürfen und keine falschen Temperaturdaten und Meeresspiegeldaten publizieren dürfen!!!
#4 Lieber Herr Baecker,
„Nachtigall ick hör Dir trapsen“ kam mir spontan in den Sinn, als ich Ihren Beitrag las.
Natürlich kann ich Ihnen in vielen Dingen zustimmen, jedoch fachfremde Wissenschaftler bestimmen bereits schon sehr mit – und Skeptiker haben sowieso keinm Problem damit.
Nur die selbsternannten Päpste der AGW sehen überall Verrat, wenn auf die Realität (Fehlende Erwärmung, kein Beweis für „A“WG) hingewiesen wird.
Das aber bei fachfremden Gläubigern kein Argument, keine Erklärung nutzt, das beweisen Sie und Ihresgleichen schon oft genug.
Gruß nach Berlin
Lieber Herr Fischer, #2:
die Vorschläge klingen gar nicht so dumm. Ich wäre dafür, bei den Zusammenfassungen auch fachfremde Wissenschaftler zu beteiligen (z.B. Vertreter von wiss. Gesellschaften). Dann wäre man gezwungen, auch Fachfremden die Ergebnisse zu erklären und würde bei diesem Schritt sicherstellen, dass die allgemeinen Regeln der Wissenschaft beachtet werden und so Wind aus den Segeln genommen wird, wenn behauptet wird, beim Klima würden andere Regeln gelten…und Skeptiker haben ohnehin kein Problem damit, den Kreis der „Fälscher“ beliebig nach Ihrem Gutdünken auszuweiten.
Beim IPCC geht es ausschließlich darum, eine Ideologie an den Mann zu bringen. Die Umsetzung der obigen Vorschläge würde dies zumindest stark erschweren. Darum werden solche Vorschläge bestenfalls zu kosmetischen Veränderungen beim IPCC führen.
Ein Zentralkomitee der SED kann man nicht reformieren – man kann es nur abschaffen! Genau das wird auch mit dem IPCC geschehen.
Herr Limburg,
Weiß man eigentlich schon, wer die Summaries for Policy Makers für den AR5 des IPCC, speziell den der Working Group I, The Scientific Basis, schreiben wird? Vielleicht wieder so eine handverlesene Insidergruppe aus dem Dunstkreis von Al Gore (Trenberth, Hansen, Jones, Mann und wenige weitere), die dann für Politiker in völlig einseitiger und manipulativer Weise die Sachverhalte alarmistisch, hysterisch „verdichten“, worauf sich dann wieder Denker wie Röttgen, Altmaier, Kleber etc. mit heiligem Ernst als einzige Offenbarung der Wahrheit beziehen?
Zwei Fehler:
Im ersten Einleitungssatz wurde McKitrick mit Doppel-T geschrieben. Etwas später wird er als „IPCC-Autor“ bezeichnet, was ebenfalls falsch ist. Wie an anderer Stelle richtig steht, war McKitrick ein sogenannter „Expert-Reviewer“, ein Amt, um das sich jedermann/frau bewerben kann.
Zu den Reformvorschlägen:
Vieles davon findet man auch an anderen Stellen, z.B. dem IAC-Bericht. Insbesondere die Forderung, die Ernennungsprozesse transparenter zu gestalten, findet sich in allen Lagern der Debatte und wird auch von mir geteilt. Ich wünschte mir z.B., dass Schluss gemacht wird mit dem Proporzdenken, möglichst viele aus möglichst vielen Ländern zu beteiligen. Ich hätte stattdessen lieber die Besten der Besten.