Das ist ein ganz schöner Hammer. Hier sieht man den Graph von M&W:
McShane-Wyner Abbildung 16
Ich musste nur den ersten Absatz des Papieres lesen, um mich verärgert abzuwenden. Einfügungen von mir:
McShane und Wyner (2010) (im Folgenden “MW”) analysieren einen Datensatz von “Proxy”-Klimadaten, der von Mann et al (2008) (im Folgenden M08) benutzt wurde, um zu versuchen, deren Brauchbarkeit hinsichtlich der Rekonstruktion von historischen Temperaturverläufen abzuschätzen. MW wenden in ihren Analysen neue Methoden an, was sehr willkommen ist. Jedoch machen sowohl das Fehlen einer sauberen Qualitätskontrolle der Daten als auch eines angemessenen “Pseudoproxytests” zur Einschätzung der Güte ihrer Verfahren ihre wesentlichen Schlussfolgerungen ungültig.
Warum war ich verärgert?
Die schiere Arroganz der Behauptung einer unsauberen “Qualitätskontrolle der Daten” ist verwirrend, wenn man bedenkt, dass Mann selbst in seinen eigenen Arbeiten Dinge wie falsche Werte von geogr. Länge und Breite der Fundorte seiner Proxydaten (incorrect lat/lon values of proxy samples), verkehrt angeordneten Proxies aus den Tiljander-Sedimenten (upside down Tiljander sediment proxies) sowie abgeschnittene oder ganz andere Daten (truncated/switched data) verwendet. Es ist doppelt verwirrend, wenn Tausenden Menschen dies wohlbekannt ist und Mann nichts getan hat, um diese Fehler zu korrigieren, sondern stattdessen in seiner Widerlegung von Qualitätskontrollen spricht. Immerhin verteidigt Schmidt diese Sicht der Dinge auf RC [RealClimate] (Schmidt defends these sort of things). Es scheint, dass das Team die Arbeit von McShane und Wyner nie gelesen hat, weil sie ganz klar Folgendes über Datenqualität gesagt haben:
Wir sind in diesem Stadium nicht daran interessiert, uns mit der Datenqualität zu befassen. Das heißt, im Folgenden und der gesamten übrigen Arbeit verwenden wir ausschließlich die Daten von Mann et al. (2008)
Also haben MW Manns eigene Daten benutzt und erklärt, dass es in ihrer Arbeit lediglich um Anwendungen für diese Daten geht, und nicht um die Daten selbst. Und jetzt beklagt sich das Team über die Kontrolle der Datenqualität?
Das hier zum Ausdruck kommende Selbstbewusstsein des Teams muss so groß sein, dass die Autobahndirektion Leitkegel aufstellen muss, wenn sie reisen. Und sie wundern sich, warum man sich in Cartoons über sie lustig macht:
Dann jammern sie darüber, dass die MWP “aufgeblasen” wurde.
Der Gebrauch zusätzlicher Proxies von minderer Qualität hat einen substanziellen Einfluss auf die Rekonstruktionen, indem sie die mittelalterliche Wärmespitze aufblähen, vor allem in ihrem vorgestellten “OLS PC 10” [?]
Das ist also der Punkt: man WEISS nicht, wie hoch die Temperatur in der MWP war. Es gibt keine Absolutmessungen davon, sondern nur Rekonstruktionen aus Proxies; und die Meinung des Teams, wie die Temperatur gewesen sein könnte, basiert auf Annahmen und nicht aktuellen Messungen. Man kann sich nicht als Autorität aufspielen, die bestimmt, ob die Wärme aufgebläht war oder nicht, wenn man gar nicht weiß, wie die Temperatur wirklich war. Auch regen sie sich über „Proxies minderer Qualität“ auf (ihren eigenen), die in MW verwendet wurden. So wie die hier [these]?
Der Hockeyschlägergraph basiert zur Hälfte auf Proxies von Grannenkiefern, deren Wertlosigkeit schon längst bekannt war [already been exposed]. Man hatte sie beibehalten, weil die anderen HS-Graphen, basierend auf Briffas Yamal Baumringdaten aus Lärchen, nicht widerlegt werden konnten. Wir wissen heute, dass Briffa den Temperaturverlauf von Jahrhunderten aus den Daten von 12 Bäumen und einem gemeinen Ausreißer abgeleitet hatte. Eine so kleine Datenmenge ist skandalös; die Verwendung dieser nicht veröffentlichten Daten als endgültiger Beweis für viele andere HS-Graphen ist skandalös. Und die nicht erfolgte säuberliche Trennung von Baumringdaten und lokalen Temperaturaufzeichnungen ist die Mutter aller Skandale.
Lesen Sie die ganze Antwort des Teams hier; Kommentare sind willkommen: http://pubs.giss.nasa.gov/docs/notyet/inpress_Schmidt_etal_2.pdf
Falls man damit nicht weiterkommt: inpress_Schmidt_etal_2
Zum Ausgleich findet man hier das Papier von McShane und Wyner: http://wattsupwiththat.files.wordpress.com/2010/08/mcshane-and-wyner-2010.pdf ======================
Übersetzt von Chris Frey für EIKE unter Mithilfe von Pierre Gosselin
Also meine Analyse der MWP – zu finden in meinem Blog: http://mittelalterlichewarmperiode.blogspot.com deckt sich nicht mit der von Mann et al.
Super, nur „schade“ dass wir auf NF´s aufschrei „es gibt kein Climatgate“ verzichten müssen.
Ach nein da findet sich ganz sicher der eine oder andere Spi**er …
Wieder einmal viel Lärm um nichts.
Hier eine vernichgtende Kritik an der Kompetenz von McShane und Wyner in der Klimazwiebel:
http://tinyurl.com/32qlhje
Der Autor weist nach, dass McShane und Wyner das Paper, das sie angeblich kritisieren, nicht einmal gelesen haben können!
Ich glaube nicht, dass man weiter kommt, wenn man von der Site von Anthony Watts irgendetwas übernimmt. Ein Großteil davon hat sich bei Nachprüfen immer noch als Unsinn herausgestellt.