Report der UNEP soll die Delegierten aufrütteln

Zur Rechtfertigung solcher Maßnahmen wird in der Regel auf die Ergebnisse des Weltklimarates IPCC verwiesen, der in seinem letzten Zustandsbericht schließlich davon sprach, dass es “sehr wahrscheinlich” wäre dass der Mensch das Klima in jüngster Zeit maßgeblich beeinflusst habe.

Nun liegt die letzte Veröffentlichung eines Zustandsberichtes von Seiten des IPCC allerdings mehr als zwei Jahre zurück. Aus diesem Grund hat die Umweltorganisation der Vereinten Nationen UNEP einen Report veröffentlicht, in dem die Entwicklungen in der Klimaforschung in den letzten Jahren aufgezeigt werden sollen [2].

UNEP Climate Change Science Compendium Quelle: UNEP

Dieser Bericht soll die Delegierten der Welt davon überzeugen, dass die Situation kritisch ist und dass drastische Aktionen zur Verhinderung einer globalen Katastrophe unabdingbar sind. Schon das dramatische Titelbild soll wohl verdeutlichen, dass die Uhr tickt und wir auf dem besten Weg sind die Erde in eine unbewohnbare Wüste zu verwandeln. Und auch der Bericht selbst lässt keine Zweifel an seinem Anliegen. Nämlich aufzuzeigen, dass sich das Klima durch den Einfluss des Menschen immer dramatischer verändert.

So werden auf einer Weltkarte Wetterextreme der letzten Jahre gezeigt, die wohl das Fortschreiten der globalen Erwärmung illustrieren sollen. Dabei fällt auf, dass auch Ereignisse genannt werden, die so gar nicht in das Bild einer sich erwärmenden Erde passen wollen. Man bekommt zum Beispiel mitgeteilt, dass es zwischen Mai und Juni 2007 in Südafrika zu ungewöhnlichen Kälteereignissen kam und Johannesburg den ersten Schneefall seit 1981 erlebte. Auch eine Kältewelle in Usbekistan im Januar 2008 oder dass 2008/2009 der kälteste Winter seit mehr als zehn Jahren in Großbritannien war, wird erwähnt, ebenso die Tatsache, dass im Januar 2008 zum ersten mal in der Geschichte der Menschheit Schnee in Bagdad gefallen ist.

Kältewellen und Schneefall als Beleg für die globale Erwärmung? Aber natürlich!

Seitdem von offizieller Seite der Begriff “globale Erwärmung” durch das eingängige Wort “Klimawandel” ersetzt wurde, lässt sich wirklich jede Abweichung vom Mittel als Folge menschlichen Handelns verkaufen. Hitze oder Kälte, Überschwemmungen oder Dürren, Stürme oder Flauten, warme Sommer oder kalte Winter – egal, Hauptsache der Mensch ist schuld.

Beweise für die CO2-Klima-Hypothese fehlen

Einen Beweis hingegen, dass CO2 in der Atmosphäre zu den vorhergesagten Temperaturänderungen führt, hat bis heute niemand erbringen können. Eher das Gegenteil ist der Fall, seit die beiden deutschen Wissenschaftler Gerhard Gerlich und Ralf D. Tscheuschner eine Studie veröffentlicht haben, in der der postulierte CO2-Klima-Effekt mit physikalischen Mitteln widerlegt wurde [3].

Da waren die Zeiten für die Warner und Mahner im IPCC im Jahr 2001 noch besser. Von der Abkühlung, die die Welt seit fast zehn Jahren erlebt war noch nichts zu sehen und der lang ersehnte wissenschaftlich gesicherte Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und der steigenden Temperatur schien gefunden, eindrucksvoll illustriert durch den mittlerweile berüchtigten Hockeystick [4].

Seitdem dieser allerdings in Verruf geraten ist, fehlt den Verantwortlichen so etwas wie die sprichwörtliche “smoking gun”, ein direkter Beleg für den Einfluss des Menschen auf das Klima. Das ganze wundert ein wenig, wo doch dass IPCC nicht müde wird zu betonen, dass außer dem Original-Hockeystick noch dutzende weitere Publikationen das Gleiche gefunden hätten. Einen ungewöhnlich starken Temperaturanstieg seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Und genau so einen Befund präsentiert uns auch die UNEP in ihrem Bericht. Ganz zu Anfang, auf Seite 5, wird eine Grafik mit dem Titel “Korrelation zwischen Temperatur und CO2? präsentiert.

„Korrelation zwischen Temperatur und CO2“ Quelle: Wikimedia ( http://commons.wikimedia.org/wiki/File:CO2-Temp.png)

Diese Grafik entspricht bis auf wenige Details fast exakt dem Hockeystick aus dem IPCC Report von 2001. Als Quelle wird Hanno 2009 angegeben. So wie es dargestellt wird, könnte sich die klimawissenschaftliche Gemeinde wieder beruhigt zurücklehnen. Die Ergebnisse von Michael Manns Hockeystick wurden, so scheint es, im Jahr 2009 durch eine wissenschaftliche Veröffentlichung bestätigt. Stutzig machen konnte einen lediglich, dass in der Literaturliste des UNEP-Reports eine solche Studie überhaupt nicht erwähnt wurde.

Wie ein Wikipedia-User den Gang der Welt verändern soll

Wer ist also dieser Hanno, dessen Grafik die Entscheider der Welt von der Dringlichkeit sofortiger drastischer Maßnahmen überzeugen soll? Wie sich herausstellte, handelt es sich bei ihm nicht, wie man annehmen sollte, um einen renommierten Klimawissenschaftler, sondern um einen norwegischen Biologen und Umweltschützer [5], der unter anderem für die Gesellschaft für Ökologie und für Friends of the Earth arbeitet [6]. Die Grafik, welche jetzt von der UNEP präsentiert wurde stammt von Ihm und wurde auf Wikipedia publiziert [7]. Die Darstellung im UNEP-Report hingegen suggeriert durch die Art der Literaturangabe unter der Grafik (Hanno 2009), es handele sich bei der Quelle um eine wissenschaftliche Veröffentlichung. Und selbst bei der Jahreszahl hat die UNEP geschlampt, wurde diese Skizze doch bereits 2005 erstellt.

Auch der Urheber der Grafik zeigte sich verwundert, dass sein Machwerk zu solch unerwarteter Prominenz gekommen ist. In einer Stellungnahme schrieb er: “Mein Graph ist in keinem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht worden, schließlich bin ich kein Klimawissenschaftler.” [8].

Das Ganze stellt sich für den Außenstehenden so dar, als wäre die UNEP weniger daran interessiert korrekte wissenschaftliche Informationen zu verbreiten, als eine politische Botschaft zu übermitteln. In diesem Fall hat sie sich einfach einer Grafik aus Wikipedia bedient, welche ihre Sicht unterstützt und ihr durch die Art der Darstellung im Nachhinein einen wissenschaftlichen Anstrich gegeben.

Ein solches Vorgehen mag eventuell bei einem Schulaufsatz noch gerade so durchgehen. Bei jeder Arbeit mit nur halbwegs wissenschaftlichem Anspruch würde es jedoch zu Recht untersagt und müsste korrigiert werden. Wenn aber in einem zentralen Dokument einer globalen Umweltschutzorganisation, erstellt von Wissenschaftlern und von über 50 weiteren Wissenschaftlern begutachtet, eine solche unwissenschaftliche Vorgehensweise durchgehen kann, fragt man sich tatsächlich, ob die Wissenschaft bei der politischen Entscheidungsfindung überhaupt noch eine Rolle spielt.

Ab Anfang Dezember werden tausende Entscheider aus der ganzen Welt den Report der UNEP in den Händen halten. Ob den Delegierten wohl mitgeteilt wird, dass die Informationen die ihre Entscheidungen beeinflussen sollen das Resultat einer Bildersuche bei Wikipedia sind? Das wäre zu wünschen, aber glauben mag ich nicht daran.

Nachtrag: Nicht nur die inzwischen entfernte Hockeystickgrafik zierte diesen Bericht, sondern es werden Eisberge aus der Arktis als antarktische ausgegeben. (A misidentified image of “Arctic Icebergs” used by the United Nations Environment Program. (Source: Shutterstock) S. Dateianlage. Mit Dank an Spürnase K. Gans

Zur Fälschungsgeschichte "Hockeystick" siehe auch: http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/die-hockeystick-affaere-erklaeren-oder-zuruecktreten/

mehr weiterführende Links:

* Carbonsteuer siehe hier http://www.welt.de/wirtschaft/article4712076/EU-plant-Klima-Steuer-auf-Kohle-Gas-und-Sprit.html

ClimateAudit

Talkingaboutweather

Watts Up With That

Mit Dank an Readers Edition und Gastautor Rudolf Kipp

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