Meine Wette lautet: die mittlere Meereis-Ausdehnung im September der Jahre 2017 bis 2022 wird größer sein als das entsprechende September-Mittel der Jahre 2007 bis 2012.
Ich war nicht überrascht, keine Antwort zu bekommen.
Ich habe Versionen dieser E-Mail auch anderen Instituten zukommen lassen, von denen einige die Angewohnheit haben, Alarm zu schreien, wenn es um das globale Meereis geht. Meine E-Mail:
Dear —
mit großem Interesse habe ich die jüngste AWI-Presseerklärung zum globalen Meereis gelesen. www.awi.de/en/news/pressreleases/de3
Man bekommt leicht den Eindruck, dass die Experten glauben, das arktische Meereis werde seinen Abwärtstrend während der kommenden Jahre fortsetzen. Das überrascht mich. Ich selbst denke, dass sich das arktische Meereis tatsächlich erholen wird während der nächsten ein bis zwei Jahrzehnte. Davon bin ich so überzeugt, dass ich 1000 Dollar darauf wetten möchte. Ich glaube, dass die Meereisausdehnung im Septembermittel der Jahre 2017 bis 2022 größer sein wird als das Septembermittel der Jahre 2007 bis 2012.
Würden Sie mir empfehlen, eine solche Wette nicht einzugehen? Würden Sie wetten? Sicher kann doch die Wissenschaft hier eine Wahrscheinlichkeit nennen. Ihre kurze Antwort hierauf würde ich sehr begrüßen.
Freundliche Grüße Pierre Gosselin
Eine entsprechende E-Mail habe ich an folgende Wissenschaftler/Institute geschickt:
1. Marcel Nicolaus, AWI
2. Lars Kaleschke, University of Hamburg
3. Stefan Rahmstorf, PotsInstitute
4. NSIDC
5. Dirk Notz, Max Planck Institute
6. Leif Riemenschneider, Max Planck Institute
7. Rebecca Rolf, Max Planck Institute
8. Frank Sienz, Max Planck Institute
9. Peter Wadhams, University of Cambridge
10. Dr. Andrey Proshutinsky, Woods Hole Institute
11. Anders Levermann, Potsdam Institute
12. Mojib Latif,
Wer mir geantwortet hat, ist in Fettdruck genannt, und ich bedanke mich bei diesen Personen, sich Zeit für eine Antwort genommen zu haben, besonders Dr. Dirk Notz und Dr. Andrey Proshutinsky. Sie haben sich beide die Zeit genommen, eine wirkliche Antwort zu schreiben, siehe hier und hier.
Drei der vier Antwortenden empfahlen, nicht darauf zu wetten, dass die Arktis schmelzen würde, weil dabei die natürliche Variabilität eine zu große Rolle spielt. Dr. Andrey Proshutinsky wies sogar darauf hin, dass die Arktis in Wirklichkeit genau das Gegenteil tun könnte.
Mojib Latif hat ebenfalls kurz geantwortet und sich gegen eine Wette ausgesprochen mit Verweis auf die „natürliche dekadische Variabilität“. Er schrieb:
Ich wette nicht. Es gibt natürlich die natürliche dekadische Variabilität, welche dem langfristigen Abwärtstrend der Meereisausdehnung überlagert ist, aber diese dekadische Variabilität ist schwer vorherzusagen.
Lisa vom NSIDC sandte ebenfalls eine Antwort und nannte zwei Links: hier und hier. Wissenschaftler am NSIDC haben es ebenfalls abgelehnt zu wetten.
Die anderen acht Wissenschaftler haben nicht einmal geantwortet. Es sieht so aus, als schreie jemand auf dem Dach lauthals, dass uns der Himmel auf den Kopf falle, aber echt wirklich still wird bei der Aufforderung, Geld darauf zu setzen.
Zusammengefasst: Niemand hat irgendwelches Interesse bekundet, obige Wette anzunehmen, und nicht einer hat empfohlen, dies zu tun. Ergebnis: Aus einer Wissenschaft mit einem „97%-Konsens“ und einer „99%-Sicherheit“ sind 0% der Wissenschaftler bereit, darauf zu wetten.
Drei der 4 Wissenschaftler, die geantwortet haben, sagten, es sei nicht möglich das Verhalten des arktischen Meereises für die nächsten 8 Jahre vorherzusagen (und doch behaupten viele Wissenschaftler, dass die Vorhersage in der Arktis in 50, 100 oder 200 Jahren „zu 99% sicher“ ist. Todsicher?)
Natürlich ist das Zögern der Wissenschaftler verständlich, Wetten hinsichtlich des arktischen Meereises abzuschließen. Andererseits, warum bestehen so viele dieser Wissenschaftler darauf, dass der Rest von uns unseren modernen Wohlstand aufgrund ihrer Modelle aufs Spiel setzen soll, wenn offensichtlich sie selbst nicht einmal einer Vorhersage für 8 Jahre vertrauen?
Das alles schmeckt mir sehr nach Schwindel.
Link: http://notrickszone.com/2014/09/30/science-with-97-consensus-and-99-certainty-sees-0-of-its-scientists-willing-to-bet-on-it/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Hallo Herr Jensen,
„Die Kalte Sonne“ hat sich des Walross-Themas übrigens angenommen:
http://kaltesonne.de/?p=21066
Herr Hartmann,
nein Danke, mein Angebot gilt speziell für Pierre Gosselin.
Aus mehreren Gründen:
1.) Gäbe es keine Abnahme des arktischen Seeeises, dann hätte es Gosselin nicht nötig, mit Start- und Endjahr „zufällig“ zwei Jahre mit extrem niedrigen Seeeis herauszupicken, dann hätte er einfach die letzten 5 Jahre genommen. Ich glaube, sein Trick wird ihm nicht helfen, aber so in Verbindung mit natürlicher Variabilität wird es natürlich spannender.
2.) Gosselin hatte vor etwa einem halben Jahr Klimawissenschaftler pauschal mit Boko Hamam verglichen (siehe http://tinyurl.com/okwabfa). Auf die Idee, dass auch wegen solcher Sachen keiner mehr Lust hat, sich überhaupt mit Gosselin abzugeben, darauf kommt er gar nicht. Ich finde es bemerkenswert, dass ihm überhaupt ein paar Wissenschaftler geantwortet haben, vermutlich kannten sie sein Blog nicht.
3.) Die plumpe Polemik Gosselins
Als Beispiel betrachte man die Überschrift. Wenn Gosselin an den Konsens nicht glaubt, warum wettet er dann nicht gegen etwas, was zum Konsens zählt? Die arktische Seeeisbedeckung von 2017-2022 zählt definitiv nicht zum Konsens.
Kurz: Gosselin ist ein Zeitgenosse, bei dem es mir ein sehr sympathischer Gedanke ist, von ihm 1000€ auf meinem Konto begrüßen zu dürfen. Er wird doch wohl nicht kneifen 😉
Vielen Dank Herr Kohl für die links. Sehr interessant und am Ende: viel Wind um nichts. Aber welcher Normalbürger interessiert sich schon für die Angewohnheiten der Walrosse. Da ist es einfach für die Öko-Verführer, mit so einer Nachricht Schuldgefühle zu verbreiten. Kann ja kaum einer nachprüfen. Zum Glück tun es aber doch ein paar!
#9:
Hallo Herr Jensen,
laut der englischen Wikipedia
http://en.wikipedia.org/wiki/Walrus
passiert sowas häufiger:
„The rest of the year (late summer and fall), walruses tend to form massive aggregations of tens of thousands of individuals on rocky beaches or outcrops.“
Der Tipp kam von einem WUWT-Kommentar:
http://tinyurl.com/qzbverr
Im übrigen fand ich die Logik zum Schreien, dass sich die armen Walrosse wegen des Eisrückgangs auf anderem Untergrund zusammendrängen müssen.
Erstens sieht man auf den Fotos, dass es in der Umgebung Eis gibt.
Zweitens gibt es keinen Grund, sich zusammendrängen zu müssen – gibt es doch genug Platz, wie die Fotos auch beweisen.
Ich weiß nur nicht, ob die Autoren des ursprünglichen Artikels uns für dumm verkaufen wollen oder das selbst glauben.
Na ja, es gibt ja Hanlon’s Razor.
Da ja hier dasarktische Meereis angesprochen wurde, möchte ich nochmal meine Frage wiederholen, die ich vor ein paar Tagen in einem anderen Beitrag hier gepostet habe:
Mal ne Frage in die Runde:
Letztens ging ja die Meldung von den 35.000 Walrossen durch die Presse, die irgendwo in Alaska an einem Strand gelandet sind. Es waren sich natürlich alle einig, dass der Klimawandel Schuld sei, weil den Walrossen das Eis unter den Flossen quasi weggeschmolzen wäre.
Hat irgend jemand Kenntnisse, ob so etwas öfter mal passiert oder ob es andere Ursachen gibt? Walrosse halten sich ja durchaus regelmäßig auch an Land auf. Und wir alle kennen ja auch die Bilder von Walen, die aus unerfindlichen Gründen in großen Mengen irgendwo stranden. Kein Mensch weiß warum und manche vermuten dann, es könnte mit Störungen des Erdmagnetfeldes zusammen hängen…
Und was die Walrosse angeht: vielleicht hat sich das Eis zufällig diesmal in der Region mehr zurückgezogen als woanders, also ein natürlicher Vorgang.
Also kurz: hat da jemand mehr Infos als das, was man aus den Mainstream-Medien erfährt?
#6: Norbert Fischer sagt:
am Dienstag, 07.10.2014, 00:55
…. Haben Sie den Mut anzunehmen?
——————
Darf ich stellvertretend für Herrn Pierre Gosselin auf Ihre Wette eingehen?!
Vorschlag:
Vielleicht könnte EIKE ja treuhänderisch transparent die Einsätze verwalten und welche Gruppe in 8 Jahren richtiger lag ausbezahlen?!
So würde der jeweilige Wetteinsatz verdoppelt.
Vorausetzung wäre der GLEICHE EINSATZ an Geldern jeder Gruppe.
Das wäre über eine website schön spannend zu kommunizieren!
😉
3. Stefan Rahmstorf, PotsInstitute
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PIK
Klar, dass dieser Meeresspiegel-Alarmist nicht mal seinen eigenen Weltuntergangsphantasien glaubt.
Herr Gosselin,
warum haben Sie ihr Wettangebot auf Klimawissenschaftler beschränkt? Ich bin wie Sie keiner, würde aber ihr Wettangebot gerne annehmen und erhöhe auf 1.000 € (Gewinn aber auf mein Konto).
PS:
Ihre geschickte, sicherlich nicht zufällige Wahl von Start- und Endjahr (2007 und 2012) sowie der kurze Zeitraum, in dem natürliche Variabilität eine Rolle spielt, lässt ihnen sogar Chancen. Haben Sie den Mut anzunehmen?
Sehr geehrter Herr Gosselin,
tolle Idee! Ich wollte mir von Damen und Herren, die Computermodelle über das Klima schreiben eine Prognose für Fußballspiele schreiben lassen mit Beteiligung an den Kosten und an den Gewinnen. Niemand wäre wohl eine solche Wette eingegangen.
Gruß Peter
P.S. Vor einigen Tagen waren es Walrosse, die wieder einmal dringend auf das Eis der Arktis warteten.
#3: Ulrich Walter sagt:
am Montag, 06.10.2014, 17:29
Schachmatt in EINEM Zug!
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Beim Schach haben Schwarz und Weiß ähnlich gute Chancen.
Schauen sie sich mal den Grafen mit dem Trend der September-Ausdehnung an:
http://tinyurl.com/NSIDC-Sept-Trend
Pierre Gosselin hat Platz eins und zwei-Minima Jahre in seinem 5-Jarhes-Päckchen gepackt. Gegen den Mittelwert 2009 bis 2014 zu wetten, wäre eine faire Wette gewesen: oder 2005 bis 2010. Aber 2007 bis 2012, da hat P.Gosselin die 5 Jahre rausgepickt, die die beiden bisherigen (gemessenen) Minima enthält. Das wäre keine faire Wette gewesen.
Schachmatt in EINEM Zug!
Interessant wäre gewesen, wenn auch Jochem Marothke (MPI) nach einer solchen Wette gefragt worden wäre…wegen seiner damaligen Zitate, die ich hier archivert habe:
http://youtu.be/1VYx4ETLwCg
Danke für die Übersetzung!
Kleiner Tippfehler:
Der Zeitraum „2017 bis 2011“ muss heißen: „2017 bis 2022“.