Bild rechts: Energiefahrrad „Free Electric“. Screenshot aus einem Werbefilm der Organisation Billions in Change
Was hat es mit diesem Gratis-Strom für alle auf sich?
Chip als technikaffine Zeitschrift beschreibt es wie folgt:
Die Strompreise steigen permanent – da kommt eine Erfindung wie diese genau richtig: Ein neu entwickeltes Fahrrad soll in nur einer Stunde so viel Energie erzeugen, dass sich damit ein einfacher Haushalt 24 Stunden betreiben lässt. Die Produktion startet noch in diesem Jahr.
Es klingt fast wie ein (Öko)Traum: Man schwingt sich eine Stunde aufs Fahrrad, verbessert die eigene Fitness, und produziert dabei genügend Strom, um damit den ganzen Haushalt betreiben zu können. Mit dem Bike “Free Electric” der Organisation Billions in Change soll genau das möglich sein. Die Idee dazu ist nicht neu, denn entsprechende Fahrräder sind seit Jahren auf dem Markt. Dennoch gibt es einen großen Unterschied: Die bisherigen Lösungen produzieren genügend Strom, um maximal eine Super-Öko-Energiespar-LED auf Sparflamme anzutreiben. Laut Manoj Bhargava, der hinter Billions in Change steht, soll sein Fahrrad in einer Stunde ausreichend Power für 24 Stunden Strom generieren. Ans Fahrrad angeschlossen ist ein Turbinengenerator, der eine Batterie speist.
Die ersten Geräte sollen im indischen Bundesstaat Uttarakhand getestet werden. Im Laufe des Jahres folgen laut Billions in Change 10.000 weitere Fahrräder, die ebenfalls in Indien zum Einsatz kommen.
Zum Schluss macht Chip ein paar Einschränkungen mit der Energiemenge, die sich so gewinnen lässt – aber an der guten Idee wird nicht gezweifelt.
Etwas Elektrotechnik
Wer auch nur ein bisschen etwas von Elektrotechnik versteht, ist gegenüber der Werbeaussage eher skeptisch. „Bisherige Lösungen“ waren schlecht und die neue ist bahnbrechend? Und das bei einer Technik, welche es seit über 100 Jahren gibt und seit mindestens 10 Jahren auch (Halbleiter-) technologisch praktisch nicht mehr zu verbessern ist – außer eben in der Werbung.
Im Werbefilm zeigt es sich ungewollt realistisch. Die Energie-radelnde Person generiert auf der (ganz kurz gezeigten) Anzeige ca. 11 V und 10 A, also 110 Watt. Wie man damit in einer Stunde mit dem Erradeln von 110 Wh einen „ausreichenden Enrgiebedarf für 24 h generiert, bleibt ein Geheimnis der Innovation.
Bild 2 Energieanzeige beim Energieradeln. Screenshot aus dem Werbefilm der Organisation Billions in Change
Eine einfache Elektrokochplatte für das Camping benötigt 1100 W. Um diese auf voller Leistung zu halten, müssten demnach 10 Personen parallel die Energie erradeln. Leider kann man damit nicht für 10 Personen gleichzeitig kochen, sondern vielleicht für zwei, drei. Also muss man länger radeln und nacheinander für die Radler kochen. Vielleicht sind dann nach ein paar Stunden alle bekocht – bis auf die Kochenden, denn die energieradeln ja nicht -. Wer nun mehrere Stunden ununterbrochen so fest energie-durchgeradelt hat bekommt dadurch aber bestimmt gleich wieder einen gewaltigen Hunger.
Schlimm wird es, wenn die Nacht beginnt. Denn nun muss man auch noch für die Beleuchtung der Kochstelle und des Ruheraumes mitradeln. Und nach einer so schweißtreibenden Öko-Kuli-Radelei will man vielleicht auch duschen. Also für die Duschpumpe noch etwas radeln, und wenn man dazu vielleicht etwas warmes Wasser will, eben noch einmal. Gerade zu ein Glück, dass man zum Schlafen nicht parallel weiter-radeln muss (ausser man stellt dabei so unökologische Ansprüche wie eine Heizung oder Klimaanlage).
Fazit: Die Energieradler befinden sich in einem endlosen Energieradel-Hamsterrad (gab es früher im Bergbau, wurde damals aber gelaufen und verschwand wohl deshalb).
Aber immerhin, designerisch erscheint das Energiefahrrad dagegen schon als Innovation.
Wie ist der monetäre Wert des Energieradelns zu bewerten
Der deutsche Mindestlohn beträgt Brutto 8,5 EUR. Somit beträgt der Netto-Energieradel-Abgabepreis einer einzigen KWh bei durchgängiger 100 % Radelleistung ohne auch nur ein Quentchen Gewinn gemacht zu haben abgerundet 77,2 EUR. Selbst wenn 1 EUR-Jobber dafür radeln, kostet die kWh mit 9,1 EUR noch immer viel zu viel. Daran würden sogar unsere Grünen mit dem Wunsch nach einem 1 EUR kWh-Preis nichts ändern.
Kohlestrom und auch jeder andere kostet so um die 4 … 6 ct / kWh, wenn es zwangsweise EEG sein muss aktuell eher 10 … 20 ct / kWh Gestehungskosten. Auch in armen Ländern ist Elektroenergie – so man sie bereitstellen will – nicht wesentlich teurer zu erzeugen.
Damit kann man ahnen, welchen Preis ein Energieradler in der dritten Welt (denn dafür ist die Innovation gedacht) erwirtschaften kann und auf welchem erbärmlichen Niveau damit sein Verdienst liegen wird.
Aber halt, es gibt doch den 100 Milliarden US$ Klimaopferfond. Bestimmt werden die künftigen Energieradler der dritten Welt daraus „versorgt“. Und dann wird daraus eine bewundernswerte, ökologische, nachhaltige, Welt-rettende WIN WIN WIN Situation für alle (werden) – ein innovatives Erfolgsmodell wie es das eben sonst nur noch in (sozialistischen) Märchen gibt.
Wahre Innovation erkennt nicht jeder
Irgend eine ganz besondere, Welt-rettende und vom Normalbürger bisher noch nicht erkannte Eigenschaft muss dem Fahrrad innewohnen. Warum wohl sonst radeln die Chinesen und Inder (und Holländer) so viel? Haben die unsere westliche Zeitrechnung ohne es zu wissen einfach überradelt? Bestimmt ist es kein Zufall, dass sich unsere – damit wieder einmal hoch-innovativ ausweisende – Klimawandel-Fachfrau Dr. Hendricks ebenfalls intensiv damit beschäftigt hat „Aktionsprogramm Klimaschutz – Frau Hendricks fördert Investitionen für Lastfahrräder zur CO2-Minderung“.
Das hat der Autor damals belächelt – eben nur ein Normalbürger und damit Asche aufs Haupt. Wahre Innovationen erkennen wirklich nur ökologisch nachhaltige Außerwählte. Vielleicht würde es auch helfen, Gehirn-Doping einzunehmen wie manche Grünen Politiker.
Ein Glück, dass wir hier nicht die Verhältnisse von Nordkorea haben. Nicht auszudenken was passiert wäre wenn der Autor es da gewagt hätte, eine solch innovative Eingebung einer großen Vorsitzenden nicht gleich als das was es wirklich ist erkannt zu haben.
Nachtrag
In den Zeitungen kam gerade, dass die United Nations Organization (UNO) als Millenniumsziel daran „arbeitet“, die bitterste Armut auf der Welt zu beseitigen. Als bitterarm gilt nach der UNO jemand, wenn er weniger als 1,25 US$ / Tag verdient.
Doch selbst dieses niedrige Einkommen ist durch Energieradeln niemals auch nur entfernt möglich – ein absolut treffendes Beispiel was Energiearmut wirklich bedeutet. Aber wenn Armut zur Klimarettung der Welt notwendig ist, muss man sie positiv sehen und umsetzen – und (in deutschen Medien) auch so publizieren.
@ # 42/43 Johannes Herbst
Lieber Hr. Herbst,
Heizen und Kochen mit Holz ist nicht nachhaltig, auch nicht in Afrika. Damit ist lediglich Subsistenz in manchen ländlichen Gebieten möglich, aber nicht in den rasch wachsenden Städten. Die „leave it in the ground“-Philosophie der Grünen läuft darauf hinaus, diese Menschen von fossilen Brennstoffen und damit von der Zivilisation abzuschneiden. Wie stehen Sie dazu?
Mfg
Ich war mit Frau und fünf Kindern von 1998 bis 2005 in Tansania/Ostafrika und habe dort eine Handwerkerschule für erneuerbare Energien gegründet und geleitet. Sie besteht heute noch unter afrikanischer Leitung (Mafinga LVTC RE Dept.).
Alle unsere Produkte bis hin zur Biogasanlage kosteten weniger als 50€. Als Batterien vewendeten wir handelsübliche chinesische Blei-Gel-Batterien, die ca. 4-7 € kosteten und 2-3 Jahre hielten. Der normale Verbrauch an Petroleum für einen Haushalt lag bei ca. 2€ pro Woche, so dass die Batterien ohne weiters erschwinglich waren.
Wieso ist Holzverbrennung keine Lösung, Herr Pesch?
Wir lebten im Hochland und es gab umsonst Sägespäne, Maiskolbenstrünke, Schwartenbretter, Kokosnussschalen und vieles mehr. Es gab auch Wäldchen mit schnellwachsenden Bäumen, die alle 3 Jahre geerntet wurden (armdick).
Mit unseren speziellen Öfen wurde das rauchfrei verbrannt.
Was hätten die Leute denn sonst tun sollen? Der normale Weg war in die indigenen Wälder, um dort illegal Holz zu schlagen, oder der Kauf von teurer Holzkohle, die auch irgendwo recht ineffizient aus illegalem Holz gewonnen wurde.
Wenn jemand genug Geld verdient, dann kann er sich auch Gas kaufen, wenn es welches gibt. Aber der Monatslohn lag damals bei 20-30€. Das Geld wird natürliche für Schulausbildung und andere wichtige Sachen verwendet. Heizmaterial besorgt man sich da, wo es nichts kostet.
#39: Johannes Herbst sagt:
am Samstag, 16.04.2016, 12:59
Probleme mit sinnentnehmenden Lesen,Herr Pesch?
#35,#36
Einen Satz weiter und sie sehen, mit was wir gekocht haben.
Aber: Haben sie schon mal im Dunkeln gekocht? Da ist eine 5-Watt-Beleuchtung ein Segen.
Natürlich kocht man nicht mit Solarstrom.
Der Spruch dazu lautet: The best solar collectior is a plot of firewood. Und es gibt genügend andere Dinge, die man sauber verbrennen kann.
Und alles, was mehr ist als ein 3-Steine Herd ist in Afrika eine Verbesserung.
######################################,
Stimmt, ich hatte das Oxymoron in Ihrem Beitrag übersehen. Probleme mit klaren Aussagen Herr Herbst?
Was Ihre PV Stromversorgung angeht:
10 W Licht x 6 h = 60 Wh
1 h Notebook = 20 Wh
Jetzt können wir schon aufhören, der Strom reicht nicht für Licht und Notebook. Auch ohne Kochen eine Energieversorgung die das Überleben keinen Tag sichert. Und die Holzverbrennung ist keine Lösung und schon gar kein Fortschritt. Fortschritt heißt nämlich Energieträger mit immer größerer Energiedichte nutzen – sprich Kohlenwasserstoffe und letztendlich Kernbrennstoffe. Den Afrikanern ein Fahrrad mit Dynamo hinstellen statt ihnen den Weg in eine Industriegesellschaft zu ermöglichen, ist keine „gute Tat“, auch wenn es im Land der grünen Schlümpfe so verkauft wird…..
@ # 39 Johannes Herbst
Lieber Hr. Herbst,
Nach meinem Kenntnisstand ist das Problem in vielen Ländern der 3. Welt nicht nur das fehlende Licht, sondern auch der Mangel an Brennstoffen. Da wird oft mit (Plastik-) Abfällen gekocht, weil nichts anderes zur Verfügung steht. Mit entsprechend katastrophalen Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung.
Wie lange sind Sie eigentlich dort gewesen? Sie erwähnen die Batterieproblematik mit keinem Wort.
Mfg
Probleme mit sinnentnehmenden Lesen,Herr Pesch?
#35,#36
Einen Satz weiter und sie sehen, mit was wir gekocht haben.
Aber: Haben sie schon mal im Dunkeln gekocht? Da ist eine 5-Watt-Beleuchtung ein Segen.
Natürlich kocht man nicht mit Solarstrom.
Der Spruch dazu lautet: The best solar collectior is a plot of firewood. Und es gibt genügend andere Dinge, die man sauber verbrennen kann.
Und alles, was mehr ist als ein 3-Steine Herd ist in Afrika eine Verbesserung.
#37: Gerald Pesch sagt:
————
Mit 60 Wh kochen? Wollen Sie mich verschaukeln??
————
Das hatte ich auch erst gedacht. Bei weiterlesen wurde mir aber klar das damit nur gemeint war „Wir hatten Licht zum Lesen, SChreiben und Kochen“
Gekocht wurde dann mit verbrannten Abfällen.
#36: Johannes Herbst sagt:
———————
Europäer haben keine Ahnung, wie es anderswo zugeht und schwadronieren über etwas, was sie nicht kennen.
———————
Die Kritik ist eher, das die Europäischen Medien ihre Bürger verschaukeln , indem sie publizieren das so ein Fahrrad eine tolle Errungenschaft ist. Dabei unterschlagen sie gerne das dieser durchschnittliche Haushalt nur 100Wh am Tag Verbraucht oder weniger. Die meisten Leser sind gar nicht in der Lage, das ohne solche Information ins richtige Verhältnis zu setzen und das wir z. 6000Wh, also das 60igfache pro Tag verbrauchen. Und das würde 60 Stunden Fahrradfahren am Tag bedeuten.
Oder anders herum: Nehmen wir mal an das Fahrrad kostet nur 100€, dafür bekommt man in Europa 400KWh Strom, also 400000Wh/100Wh/Tag = 4000 Tage Strampeln. So lange wird das Fahrrad und der Akku nicht halten.
Anstatt also sinnvolle Energieversorgung für die 3. Welt zu forcieren schwadronieren wir hier über sinnlose „EE“.
Der Westen ist nicht industrialisiert, weil unsere Vorfahren damals alle Strom mit Fahrrädern erzeugt haben.
Ich selbst habe geschrieben, das ich auch eher radeln würde bevor ich GAR KEINEN Strom habe.
#36: Johannes Herbst sagt:
am Freitag, 15.04.2016, 23:33
Ich hatte in Tansania eine 10 Watt Solaranlage und konnte damit 60 Wh pro Tag einspeisen. Abends hatten wir dann bis zu 2×6 Stunden Beleuchtung mit 5 Watt-leuchten. Damit konnte man abends ab 6.30 Uhr (ja, da geht die Sonne regelmäßig schlagartig unter) lesen, kochen, schreiben. Für Radio und CD-Spieler langte es auch. Und für das aufladen von Handys und LED-Taschlampen.
Mit 60 Wh kochen? Wollen Sie mich verschaukeln?? Sie mögen vielleicht etwas über Afrika wissen, aber einem E-Techniker erzählen zu wollen dass man mit 60 Wh – ich zitiere Sie jetzt – „lesen, kochen, schreiben .Für Radio und CD-Spieler langte es auch. Und für das aufladen von Handys und LED-Taschlampen“ ist einfach nur frech!
Ich hatte in Tansania eine 10 Watt Solaranlage und konnte damit 60 Wh pro Tag einspeisen. Abends hatten wir dann bis zu 2×6 Stunden Beleuchtung mit 5 Watt-leuchten. Damit konnte man abends ab 6.30 Uhr (ja, da geht die Sonne regelmäßig schlagartig unter) lesen, kochen, schreiben. Für Radio und CD-Spieler langte es auch. Und für das aufladen von Handys und LED-Taschlampen.
Gekocht und geheizt (Im Hochland)wurde mit einem sparsamen und sauberen Allesbrenner für landwirtschaftliche Abfälle. Einen Wärmetauscher für warmes Duschwasser gab es auch.
Wir hatten eine schöne Zeit mit unserem 8-Personen-Haushalt. Und in der Regenzeit, wenn es bedeckt war, hätten wir uns gerne eine Zeit aufs Fahrrad gesetzt um etwas mehr Power zu haben.
Die Alternative wären Benzingeneratoren gewesen oder Petroleumlampen. Oder ein paar Stunden Fahrt zu einem Geschäft, wo man Handys aufladen konnte.
Europäer haben keine Ahnung, wie es anderswo zugeht und schwadronieren über etwas, was sie nicht kennen.
Wenn kein Stromanschluss da ist, dann sind kleine erneuerbare Energien ein Segen. Aber natürlich können sie nicht die vorhandene Industrie-Struktur ersetzen.
Sehr interessanter Artikel. Danke.
Völlig unabhängig von der Idiotie einer derartigen Konstruktion bzgl. des Energiehaushaltes. Dieses Fahrrad gibt einen sehr schönen Ausblick darauf, wie sich Leute, wie Manoj Bhargava die Zukunft vorstellen. Damit sie sich ihren Lebensstandard weiter leisten können, die meiste Arbeit wird dann ja von Robotern getan (dummerweise brauchen die Strom) soll der Rest der Menschheit dafür Radfahren. Irgendwas muss man doch mit den überflüssigen Menschen machen. Also lösen wir das wie die Nazis oder auch Stalin. Arbeitslager, in denen die Menschen bei Minimalkost verheizt werden. Erst Radfahren und dann als regenerative Energiequelle zum Heizen dienen. Das ist doch Kreislaufwirtschaft, oder nicht? Umweltfreundlich und man erspart sich den Krieg. Sorry, für den überbordenden Sarkasmus, aber diese Typen gehen mir auf die Nerven.
#33
Sehr geehrter Herr Goldberg,
Zustimmung, denn auch der Spitzensteuersatz bei den Nazis von 80% für die „Reichen Plutokraten“ war nicht gerade Kapitalismusfreundlich.
zu #12
Werter Herr Reuter,
Ihren Text möchte man als Beweis heranziehen, dass sich selbständiges Nachdenken tatsächlich lohnt.
Wie Sie sehr richtig festgestellt haben, hat es zwischen 1933 und 1945 in Deutschland tatsächlich keinen Kapitalismus gegeben.
Oder anders ausgedrückt: Das Deutschland in diesen 12 Jahren war so kapitalistisch wie die Deutsche Demokratische Republik demokratisch war.
Die nationalSOZIALISTISCHE Partei Deutschlands kümmerte sich nur so lange um Eigentumsrechte, so lang deren Ziele erreichbar blieben. Desweiteren wurden Unternehmer gezwungen ihre Produktpalette anzupassen. Von einem freien Markt konnte keine Rede sein. Diktaturwirtschaft trifft es wohl eher.
Wie Sie wahrscheinlich erahnen, wird Ihnen Guido Knopp etwas anderes erzählen.
Google ist auch Ihr Freund: https://arbeitertum.wordpress.com/2010/10/11/warum-sind-wir-sozialisten/
Ein Mensch braucht in Jahr Nahrung mit einem Primärenergiegehalt von rund 1000 kWh als Grundumsatz. Wenn er hart arbeitet auf dem Energierad braucht er dazu zusätzliche 1000 kWh als Nahrung, mit seinen Beinen kann er damit 100 kWh Arbeit leisten (Wirkungsgrad des Körpers etwa 0,1). Insgesamt braucht er also 2000 kWh Primärenergie in der Form von Nahrung. Nehmen wir an, dass dabei 10%, also 200 kWh in der Form von Fleisch dabei sind, das wiederum aus etwa 2000 kWh pflanzlicher Nahrung erzeugt wurde. Dann braucht man zur Ernährung eines hart arbeitenden Men-schen pflanzliche Nahrung mit 4000 kWh Primärenergie. Laut Heinloth („Die Energiefrage“) braucht man dazu 50%, also 2000 kWh fossiler Energie in der Landwirtschaft.
Fazit: Aus den eingesetzten 2000 kWh fossiler Energie werden 100 kWh Arbeit, vom Menschen erzeugt.
zu #27
„Wenn die Begutachtung der Pilotanlage ergeben würde, dass hier tatsächlich überschüssige Energie entsteht, wäre die Bundesregierung sicher die letzte, die sich dieser Technologie gegenüber verschließen würde.“
Wer das Auswahlverfahren des Wissenschaftsministeriums unter der Plagiateurin Schavan kennt, wundert sich nicht über diese höchstqualifizierende Antwort.
#28
Das dürfte eher schlimmer sein. Ein Jahr reicht für die benötigte Anzahl an 1. Aprils nicht aus.
Jetzt noch Solarplatten und ’ne Windmühle dran und das „Ökokraftwerk“ ist komplett.
😉
@#22: Herr Trausch,
wenn dem so wäre, dann wäre in der Energiepolitik das ganze Jahr der 1.April!
#23:
„Man muss nichts von Elektrotechnik verstehen um den Unsinn zu erkennen. Eigentlich müsste jeder Schulabbrecher das Naturgesetz kennen, dass man in einem Prozess nicht mehr Energie rausholen kann, als man reinsteckt.“
Ja, eigentlich. Eigentlich müsste ich schon Millionär sein 😉
Hier mal ein schönes Beispiel wie manche Ökojünger ticken.
http://tinyurl.com/auftriebskw
#22: Guido Trausch sagt:
am Dienstag, 12.04.2016, 08:55
Die Herrschaften oben haben aber schon daran gedacht, dass chip im Aprilheft gerne einen Scherz versteckt?!
===========================
sehr geehrter Herr Trausch,
das ist anscheinend ernst gemeint, der Artikel ist mit 7.3.2016 datiert.
Der Artikel erinnert mich an meine Studienzeit in München in den 50er Jahren. Da hat damals Professor Prinz im Deutschen Museum schon so ein Fahrad mit Wh-Zähler installieren lassen (gibt es übrigens heute noch in einer etwas veränderten Form). Uns Studenten hat er in der Vorlesung dazu animiert uns dort zu versuchen, um ein besseres Gefühl zu bekommen, was es heißt, wenn man von einer Kilowattstunde spricht. Um noch ein´s drauf zu setzen, hat er einen Preis ausgesetzt, ich meine es war eine Flasche Sekt, wenn einer eine vom Aufseher bestätigte Kilowattstunde schafft. Ich meine einer allein hat es nie geschafft, einem Team ist es dann mal gelungen mit vielen Stunden strampeln dieses Ziel zu erreichen. Unter großem Hallo bekamen die dann in der Vorlesung ihren Preis. Übrigens hat Prof. Prinz nicht nur Wert darauf gelegt, dass wir ein Gefühl bekommen sollten, was es heißt, eine kwh zu „erarbeiten“, sondern welchen Aufwand es bedeutet eine solche zu speichern. Wie viel Tonnen Kondesator, wie viel Tonnen Bleiakku, welche Wassermenge über wie viel Meter Gefälle, das waren alles beliebte Prüfungsfragen im Mündlichen. Dabei waren nicht die Rechenkünste gefragt, sondern das Zahlengefühl für die Größen, „damit Sie wissen von was Sie reden“, wie er immer sagte. Wenn man das vergleicht mit den heutigen Protagonisten der Energiewende, wie weit sind die doch davon entfernt
Doch wenn man also den hier verlinkten Text bei Chip.de liest, wird klar was ja nur gemeint sein kann:
Es wird der Strom generiert, welcher zum „betreiben“ eines Haushalt notwendig ist.
Also mindestens der, der für eine Software, – also ein Computerprogramm laufen zu lassen – notwendig ist einen Haushalt eben per diesen Software „betreiben“ zu können.
Weil müssen sie mal lesen, ein Kernkraftwerk wird ja auch per Computerprogramme – sogar in Echtzeit – „betrieben“
wozu jedoch dann die Softwareentwickler keinerlei Verantwortung übernehmen wollen.
Diese läge ja in Händen der Auftraggeber, also in Welcher Hände, die die Software anwenden.
Wie das mal zu: „Software“ :Waffe sein: definiert wurde.
Und demnächst tut Software ja auch Fahrzeug
– klar zum Fahren ganz allein –
betreiben.
„Dennoch gibt es einen großen Unterschied: Die bisherigen Lösungen produzieren genügend Strom, um maximal eine Super-Öko-Energiespar-LED auf Sparflamme…“
„Wer auch nur ein bisschen etwas von Elektrotechnik versteht, ist gegenüber der Werbeaussage eher skeptisch.“
Man muss nichts von Elektrotechnik verstehen um den Unsinn zu erkennen. Eigentlich müsste jeder Schulabbrecher das Naturgesetz kennen, dass man in einem Prozess nicht mehr Energie rausholen kann, als man reinsteckt. Wenn man mehr Elektroenergie hinten haben will, muss man vorn kräftiger trampeln, das ist alles.
Bei solchen Meldungen staune ich vor allem über den naturwisscenschaftlichen Verdummungsgrad, den der Westen erreicht hat.
Die trainierten indischen Rikschafahrer werden ohne Physikkenntnisse ahnen, dass es zu einer kurzen Notbeleuchtung reicht, nicht aber zum Eierkochen. Bezeichnend ist aber die Schlagzeile im Chip: Mit einem Tick Wissen und Verstand müsste diese lauten:
„Züruck in die Steinzeit, Muskelkraft als einzige Energiequelle im Haushalt“
Die Herrschaften oben haben aber schon daran gedacht, dass chip im Aprilheft gerne einen Scherz versteckt?!
Sehr geehrter Herr Kuntz,
Besten Dank fuer Ihren Artikel.
Das Oeko-Kuli-Ding macht mich durstig, auch ohne Watt-Minuten zu erzeugen.
D’rum leiste ich mir nun eine Radler-Halbe.
#7 Michael Poost
Die nach Ihrer Auffassung überflüssigen Räder sind Schwungmassen, die zur Glättung des Stromflusses dienen und das Treten etwas angenehmer machen. Hat das Fahrad beim Leistungs EKG auch. Diese Irrsinsmaschine ist in sich schon konsistent, das gilt auch für die Armlehnen, die zur Optimierung der Ergonomie hilfreich sein dürften.
besser ist: damit dirket eine Wasserpumpe anzutreiben zu beispielsweise ein Pumpspeicherkraftwerksoberbecken damit zu füllen:-))
– jedenfalls hat man dann nicht soviel Verluste über den Wechselrichter!
Und glücklicher Weise Herr Richter gehört ja auch zum Verbessern, das jemand einem die Idee auch abkauft.
Doch vielleicht solls einfach nur mal eben was zu Lachen sein, um die Hendricks auf die Schippe mal zu nehmen von aus anderen Ländern Techniker, zu der BRD da Pläne, wie gemein!
Wenn der Durchschnittsradler (100 Watt) dann 24 Stunden ununterbrochen geradelt ist, reicht die gewonnene Energie für eine Ladung 60°-Wäsche in der Maschine. Dann noch ein wenig radeln für Licht, kochen, Kühlschrank, Staubsaugen.
Ob ein Radfahrer 50, 100 (Durchschnitt) oder 350 Watt erzeugt, es ist immer das gleiche Problem: Jede aus der Maschine gewonnene Energie muss vorher EXTRA in Form von Nahrung aufgenommen werden, deren Herstellung ein Vielfaches der anschließend gewonnenen Energie benötigt.
Jetzt rechnen wir mal anders herum: Ein Liter Öl hat einen Energiegehalt von 10 kWh und kostet 0,5 Euro (großzügig aufgerundet). Unser Durchschnittsradler müsste dafür 100 Stunden (mehr als 4 Tage!) in die Pedale treten! Das heißt: Die Erfinder billigen den Menschen in den Entwicklungsländern einen Stundenlohn von 0,05 ct zu (großzügig aufgerundet)! Wahre Menschenfreunde!!
Davon abziehen müsste man noch die Kosten für die zusätzlich erforderliche Nahrungsaufnahme für die 4 Tage. Ob man da mit 50 ct auskommen würde?
Ich bin immer wieder schockiert, was für ein ausgemachter Schwachsinn es regelmäßig in die Presse schaft. Die „Journalisten“ sind offenbar nicht nur dumm wie Brot, sondern widerliche Zyniker.
MfG Jeve R. Huels
Der alte Fritz war wenigstens so klug, das den Pferden zu überlassen.
Zitat:“Laut Manoj Bhargava, der hinter Billions in Change steht, soll sein Fahrrad in einer Stunde ausreichend Power für 24 Stunden Strom generieren.“
Das ist verständlich, wenn man nach dem Namen dieses Unternehmers googelt. Es ist ein amerikanischer Milliardär mit Herkunft aus Indien. Wenn der der Aussage nur meint, dass in armen Gebieten Indiens etwas Strom für eine kleine LED-Lampe erzeugt werden soll, dann reicht das bisschen Strom. Es ist trotzdem keine Innovation sondern nur Folter. Da kann er mal darüber nachdenken, wie er den Strom bequemer erzeugen kann. Dann bleibt auch Zeit für Nahrungsmittelanbau.
Noch eine kleine Ergänzung: es entsteht nicht nur etwas mehr Hunger.
Energie wird nicht durch Radfahren erzeugt sondern nur umgewandelt. Wenn ein Mensch auch nur einen Teil dieser Energiemenge über ein Fahrrad erzeugen soll, dann muss er viel mehr essen. Die Grünen müssten nun mehr Ernährung fordern. Vegetarische oder sogar vegane Ernährung reicht nicht. Einen kleinen Fortschritt bringt fettes Fleisch. Übergewichtige sind gute Speicher für diese Ökoenergie. Mit Tofu geht es nicht. Die Verarbeitung von Soja braucht soviel Energie wie beim braten von Fleisch erforderlich ist. Dazu braucht man auch noch mehr Gips. Sojaprodukte sind sonst nicht essbar. Die Grünen werden nun eine Vergrößerung der Massentierhaltung fordern müssen und die sicher auch subventionieren.
Man kann nur hoffen, dass es für ein solch komisches „Fahrrad“ keinen Geldgeber gibt. Sonst müssen wir alle per Gesetz in der Wohnung fahren und damit Geräusche erzeugen.
@ # Hr. Kuntz,
Lieber Hr. Kuntz,
schöner Artikel. Die Dinger sollte man jetzt schnellstens kaufen. Sobald die Pläne von Ministerin Hendricks erstmal greifen, werden sie auf Jahre ausverkauft sein. Oder wie will Deutschland sonst zurechtkommen, wenn wir 80-95% (!!!!!!!!!!) unserer CO2-Emissionen einsparen müssen?
Willkommen in der schönen neuen Energiesparwelt.
Mfg
Fitnessstudios sollten verpflichtet werden, die dort von ihren Kunden erzeugte und bisher nutzlos verschwendete Energie, in das deutsche Stromnetz einzuspeisen. Ich starte einen Aufruf bei Campact.
@#1: E. Teufel:
Zitat aus dem Artikel:
„Die ersten Geräte sollen im indischen Bundesstaat Uttarakhand getestet werden. Im Laufe des Jahres folgen laut Billions in Change 10.000 weitere Fahrräder, die ebenfalls in Indien zum Einsatz kommen.“
Die letzte Zeile reicht mir, um zu verstehen, dass diese Fahrräder (zumindest die erwähnten 10.000) NICHT in einem anderen Land außer eben Indien zum Einsatz kommen werden.
Diese Information muss meines Erachtens aber nicht schon in der Überschrift übermittelt werden. Dazu ist der Artikel nicht nichtssagend, sondern stellt dar, dass diese „Erfindung“ purer Unfug und der zugehörige Werbespot mindestens Veräppelung, wenn nicht gar Betrug, ist.
Sehr geehrter Herr Kuntz,
im letzten hervorgehobenen Satz Ihres Artikels erklären Sie, dass der Kapitalismus ein Auslaufmodell sei, wenn die Ökodiktatur erst einmal errichtet ist.
Hierzu habe ich zwei Fragen. Erstens, was ist eine Ökodiktatur? Zweitens, sind Sie der Meinung, dass Diktaturen den Kapitalismus beseitigen? Wenn das so wäre, hätte es zwischen 1933 und 1945 in Deutschland keinen Kapitalismus gegeben, ebenso-wenig wie in vielen heutigen Diktaturen, die von der westlichen Welt, z.B. der Rohstoffe, umworben werden. Allerdings, da haben Sie Recht, es handelte und handelt sich dabei nicht um „Öko“-Diktaturen.
Um die Frage anders zu stellen, was unterscheidet die den Kapitalismus zum Auslaufmodell machende „Öko“-Diktatur von jenen Diktaturen, die den Kapitalismus erhalten?
Ich sehe täglich bei Eike nach, welche wissenschaftlichen Argumente vorgetragen werden, welche die Behauptung der Menschen gemachten Erderwärmung widerlegen. Hier ist Eike sehr hilfreich. Aber immer wieder wird auf diffuse, linke Gegner gezielt, mit so in-differenzierten Begriffen wie Ökosozialismus, Ökodiktatur und andere. Das ist schade und unter Ihrem beanspruchten Niveau. Um einem Argument vorsorglich entgegen zu treten: Selbstverständlich haben Autoren und Schreiber von Leserbriefen das Recht, ihre Meinung zu äußern. Aber dann hat Eike auch die Pflicht, solche unsachlichen Äußerungen in den Anmerkungen als solche zu kennzeichnen und Sachlichkeit anzumahnen.
Mit frewundlichen Grüßen
Alles ein alter Hut!Die alte Flakhelfergeneration weiß noch,daß die deutsche Wehrmacht so ein Gerät schon zur Stromversorgung von Funkgeräten hatte.Ich glaube,das Ding hieß
„Tretmax“Damals nannte man das aber noch nicht
Ökostrom.Aber auch damals wollte man die Welt schon retten-aber etwas anders als heute.Aber
Ideologie war und ist beides!
Also im Westen nichts Neues.
Das Problem ist, die meisten Menschen hier in Deutschland „Arbeiten“ doch gar nichtmehr, wissen also nicht was es bedeutet sich für ein kWh zu bewegen, geschweigedenn welche Leistung sie verbrauchen um sich gerademal ein Ei zu braten; oder welche halt für 5 Minuten zu kochen.
…
Einfach doch dazu mal treten lassen
und auch nichts geben bevor es damit so halt fertig ist.
Am besten gleich die Merkel Angela
sonst merkt die nicht wie dämlich
sie gar ist.
Wer nicht hören will muss fühlen.
Den Wechselrichter und seine Verluste nicht vergessen.
Wer solche Ideen hervor bringt und diese noch als Verbesserung der Lebensumständ verkauft hat nicht mehr alle Tassen im Schrank
So, so. In Indien soll das Teil eingesetzt werden. Die Räder an dem Teil sind völlig überflüssig, oder ein cleverer Inder bastelt daraus eine Rikscha.
Die Armlehnen sind ebenfalls völlig überflüssig. Stattdessen könnte man noch eine Handkurbel einbauen, welche dann noch ein paar Watt produzieren.
Man sieht, das Konzept ist noch nicht durchdacht.
Das Teil wäre ja auch als produktives Fitnessgerät in deutschen Seniorenheimen einsetzbar.
#2: L. Stiller sagt:
„Aber bevor man keinen Strom hat, weil eine depperte Regierung einem das Vorenthält weil sie Bedenken gegen Kohle, Gas und Atom hat oder einfach die Mittel fehlen weil die westlichen Geldgeber für „echte“ Energiehilfe kein Geld geben wollen sondern nur für Ideologische Spinnereien, würde ich auch das Fahrrad vorziehen.“
Sie dürfen selbstverständlich das Radeln für 110 Wh vorziehen. Dann stimmen Sie aber zu, dass bitterste Armut eine zulässige Lösung ist, wenn es um das Klima, den Zwang zur Ökoenergie und unfähige Regierungen geht.
Meine Ausführung belächelt weniger das Fahrrad, sondern die begrüßte Idee dass für „das Gute“ keine Regeln mehr gelten. Bin gespannt was passiert, wenn die ersten Kinder notgedrungen auf solchen Fahrrädern energieradeln müssen und das ein westlicher NGO „aufdeckt“.
Ein Mensch kann mit seinen Beinen im Jahr etwa 100 kWh Arbeit leisten (1000 Stunden zu 100 Watt), mit den Armen reicht es für etwa 10 kWh. Ich habe so etwas als Jungspund geschafft, bin in 7 Stunden als Tagestour auf die Zugspitze. Heute schaffe ich noch etwa 50 Watt, aber nach höchstens 2 Stunden bin ich als ALTER SACK am Ende.
Nun mag jeder selber ausrechnen, wie viele Sklaven er braucht um seinen benötigten Strom zu Hause und an der Arbeitsstelle zu erzeugen. Und wie viel dieser Strom dann kostet, wenn man dem Sklaven Mindestlohn bezahlen muß.
Die Funkertruppe von General Rommel im Afrikafeldzug WKII benutzte solche Fahräder zur Erzeugung des Stromes für die Funkgeräte. Es standen bis zu 10 „Fahrräder“ nebeneinander und die armen Landser durften bei Temperaturen über 40 Grad Celsius stundenlang strampeln. Es gab natürlich auch Benzin getriebene Stromgeneratoren, aber Benzin war sehr knapp, Landser gab es schon eher. Unsere Grünen Traumtänzer, die meist nicht einmal eine Dreisatzaufgabe lösen können, haben nun die Lösung des Energieproblems gefunden. Heureka!
#1
Bevor Sie fehlende Information anklagen sollten sie die vorhandene schon durchlesen.
„Damit kann man ahnen, welchen Preis ein Energieradler in der dritten Welt (denn dafür ist die Innovation gedacht) erwirtschaften kann und auf welchem erbärmlichen Niveau damit sein Verdienst liegen wird.“
„Wie man damit in einer Stunde mit dem Erradeln von 110 Wh einen „ausreichenden Enrgiebedarf für 24 h generiert, bleibt ein Geheimnis der Innovation. “
Man muss einfach etwas zwischen den Zeilen Lesen:
„Die Strompreise steigen permanent – da kommt eine Erfindung wie diese genau richtig: Ein neu entwickeltes Fahrrad soll in nur einer Stunde so viel Energie erzeugen, dass sich damit ein einfacher Haushalt 24 Stunden betreiben lässt. Die Produktion startet noch in diesem Jahr.“
Man kann also davon ausgehen, das ist für Indien und dort wird wohl eine durchschnittlicher Haushalt 100Wh/Tag verbrauchen und keine 6-12KWh wie in Deutschland 🙂
Interessanter wäre für mich die Frage, wie viel Energieaufwand benötigt die Herstellung des „Stromrades“ und des Speichers inklusive Transport etc.
Ich habe gefunden, das ein Lithium Akku mit 1KWh Speicherkapazität 125KG Co2 emittiert wird.
Für eine Speicherkapazität von 100Wh habe ich einfach mal ein Zehntel angesetzt (also 12,5KG)obwohl ich davon ausgehe das kleine Speicher im Verhältnis mehr CO2 bei der Herstellung emittieren.
Auf einer anderen Seite habe ich herausgefunden, das Öl ca. 0,25Kg Co2 pro KWh emittiert. Der Akku würde also schon 12,5kg/0,25kg = 50KWh Energie benötigen. Der Rest des Rades schätze ich noch mal so viel.
Wenn es 100KWh zur Produktion des Rades benötigt (aber ich vermute den Energieaufwand noch etwas höher) und man jeden Tag ein Stunde lange Strom produziert also 0,1 KWh, dann hat man in 1000 Tagen die Energie vielleicht wieder drin die reingesteckt wurde. Allerdings fehlt in der Berechnung noch:
– Der Mehrverbrauch durch gesteigerten „Hunger“
– Reparaturaufwand
– Akkuverschleiß
Für mich sieht das nicht nach einer Revolution aus. Aber bevor man keinen Strom hat, weil eine depperte Regierung einem das Vorenthält weil sie Bedenken gegen Kohle, Gas und Atom hat oder einfach die Mittel fehlen weil die westlichen Geldgeber für „echte“ Energiehilfe kein Geld geben wollen sondern nur für Ideologische Spinnereien, würde ich auch das Fahrrad vorziehen.
„Lügenpresse“ ist ein Terminus dem man immer wieder den „Mainstreammedien“ vorwirft. Man meint damit nicht das Verbreiten von Lügen (das ist nach wie vor der Bild vorbehalten), sondern das Weglassen von Informationen. Und man kritisiert damit die „eye-catching-headlines“, welche suggerieren, dass in dem Artikel wichtige Informationen stehen, was aber nicht der Fall ist. Es werden damit nur Klickzahlen generiert (das war früher mal allein der Bild vorbehalten). Der Inhalt des Artikel ist dann relativ banal bis nichtssagend (Beispiele: http://bit.ly/1VhQNRJ).
Ähnlich ist es mit dem hier vorgestellten Chip-Artikel: „Gratisstrom für alle“ Also auch für mich? Nein. Denn das Fahrrad ist laut Artikel nicht für Industriestaaten gedacht. Genau, richtig gelesen. Steht so im Chip-Artikel: Nichts für Industriestaaten. Dieser Fakt wurde aber hier auf EIKE nicht erwähnt. Warum nicht? Dann wäre wohl die restliche Empörung ziemlich sinnlos gewesen. Deswegen wurden diese Informationen weggelassen.