von Hans Hofmann-Reinecke
Viel Sonne und stetiger Wind
Namibia soll der Joker in der deutschen Energiewende werden. Viel Sonne, stetiger Wind und weites Land rufen geradezu nach flächendeckenden PV-Anlagen und Windparks. Da aber Namibia weit weg ist – zwar keine 100.000 km, aber doch rund 10.000 km – ist der Stromtransport in Hochspannungsleitungen nicht machbar.
Man muss die Energie also in anderer Form befördern, wozu einige Schritte notwendig sind. Der Strom wird vor Ort durch Elektrolyse in Wasserstoff H2 verwandelt, der dann unter Zuführung von Stickstoff N2 (aus der Luft) und elektrischer Energie (woher wohl?) zu Ammoniak NH3 gebunden wird. Dieses Gas wird unter Druck (woher wohl?) verflüssigt und auf dem Seeweg nach Europa gebracht.
Ein weiter Weg
Von Namibias Hafen Walvis Bay nach Hamburg sind es rund 13.000 km. So ein Tanker, angetrieben von einem 62.000 PS Turbo-Diesel, macht 26 km/h wenn er mal in Fahrt ist. Er braucht für die Reise also rund drei Wochen und verbrennt nebenher ein paar Liter Sprit (woher wohl?). Nach seiner Ankunft geht der Ammoniak dann an Land, und dort wird bei einigen hundert Grad (woher wohl?) der Wasserstoff zurückgewonnen. Brennstoffzellen erzeugen daraus dann Elektrizität, die ins Netz gespeist wird, um bei uns Kühlschrank und Fernseher am Laufen zu halten. Einfacher geht’s nicht.
Auch ohne Supercomputer wird offensichtlich, dass nach dieser Odyssee nur ein kleiner Bruchteil der ursprünglich erzeugten Energie beim Verbraucher ankommt, angeblich 25%, vielleicht noch weniger.
Die Skelettküste
Dieses Konzept für die deutsche Stromversorgung ist sehr extravagant, um es höflich auszudrücken. Aus technisch – ökonomischer – ökologischer Sicht grenzt es an Wahnsinn. Aber es gibt noch andere Aspekte: menschliche.
Dazu ein paar Worte zu Namibia, welches ich sowohl im Auto als auch auf eigenen Schwingen bereist habe. Mein Resümee: Es ist das Land der gigantischen Entfernungen. Von A nach B sind es immer mindestens 500, meist aber 1.000 km.
Es ist eine riesige Wüste, auf der ein paar bewohnbare Flecken verteilt sind, wo dann Städte entstanden. Es sind aber so wenige, daß es genügt, jeweils die erste Hälfte des Namens zu sagen, und jeder weiß was gemeint ist: „Swakop“, „Otji“ oder „Walvis“. Die unendlich lange Atlantikküste ist bis auf ein paar Häfen unbewohnbar, der Name „Skeleton Coast“ deutet darauf hin. Besatzungen von gestrandeten Schiffen, die sich hier an Land retten konnten, sind dann verdurstet statt zu ertrinken.
Land und Leute
Das Land hat 823.000 qkm, ist also zweieinhalb Mal so groß wie Deutschland, und es hat so viele Einwohner wie Hamburg und Umgebung. Das Brutto-Inlandsprodukt pro Kopf beträgt $9.000 im Vergleich zu $51.000 für Deutschland. Falls das ein Maß für die Wirtschaftskraft ist, so entspräche die Produktivität Namibias nach deutschem Standard einer Gemeinde von einer halben Million, bei 38% Arbeitslosigkeit.
Was das Land rettet, sind Diamanten, Gold und Uran, die im Boden darauf warten, gefunden zu werden. Vor hundert Jahren genügten dafür Spaten, Wasserflasche und „Südwester“, ein Hut. Inzwischen ist das schwieriger geworden, und gigantische, teure Maschinen und technisches Knowhow sind erforderlich. Das Ganze ist also zu einem Spielfeld für internationale Konzerne geworden. De Beers kümmert sich um die Diamanten und die Guangdong Nuclear Power Group um das Uran.
Soweit so gut. Es ist eine „win-win“ Situation, welche für Entwicklungsländer typisch ist.
Nachhaltig ist etwas anderes
Wenn zu diesen Schätzen des Bodens nun ein weiterer Schatz kommt, der dem Land von Wind und Sonne geschenkt wird – wäre das nicht wunderbar?
Nun, die Realität ist kein Kinderbuch und sie spricht eine andere Sprache. Fakt ist, daß das ganze Konzept vom grünen Wasserstoff grotesk unökonomisch ist und das es nur durch astronomische, vom deutschen Steuerzahler geleistete Subventionen funktionieren kann. Aber eines Tages könnte jener merken, daß man ihm das Fell über die Ohren zieht. Und dann wird er für eine andere Energiepolitik sorgen. Und dann würden die Ausgaben für den grünen Wasserstoff aus Namibias Wüste gestoppt werden.
In der Folge würden dann Tausende von lokalen Mitarbeitern dieses Projekts arbeitslos. Die Windmühlen, Solarpanels und chemischen Anlagen würden verrotten und die wunderbare Landschaft mit ihrem Schrott verunstalten.
Unbestechlich
Das ist also der entscheidende Unterschied: der Abbau von Diamanten, Gold und Uran etc. ist nachhaltig. Er wird immer ein – mehr oder weniger – lukratives Geschäft sein. Der grüne Wasserstoff ist das Gegenteil von nachhaltig. Er ist von Anfang an nichts als eine sinnlose Geldvernichtung.
Vielleicht fragen Sie jetzt, ob die Regierung Namibias das nicht auch sieht.
Vermutlich schon, aber ihr Blick könnte etwas verschwimmen, wenn da jemand mit einem Scheck in Milliardenhöhe winkt. Bei einem Bruttosozialprodukt von ganzen 23 Mrd. ist das schon ein starkes Argument. Bestechung?
Nein, um Gottes Willen, man ist hier ebenso unbestechlich wie im EU-Parlament oder im Rest der Welt, zumindest so lange, als zu wenig geboten wird.
Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.
Warum fragt niemand, aber wirklich niemand, wie das mit dem Wasserstoff wohl mengenmäßig und wirtschaftlich klappen soll? Die Rechnung geht wie folgt: 60kWh pro 1kg H2 in der Elektrolyse. Wenn ein 2.5MW Windrad 24 Stunden läuft, was kein Windrad tut, wären das 60.000kWh pro Tag = 1.000kg H2 oder 1t pro Tag = 365t pro Jahr. Für 1.000t H2 pro Jahr also ca. 3 Windräder á 2,5 MW oder 1,5 á 5MW in Neufundland oder neuerdings Namibia – und die Vereinigten Arabischen Emirate bitte nicht vergessen.
Für 1.000.000t Wasserstoff pro Jahr – mengenmäßig etwa 1% des jährlichen Verbrauchs von Erdöl – benötigen wir nun 1.500 Räder á 5MW, die alle um die Uhr laufen. Für 2.000.000t würden also 3.000 Räder à 5MW und – siehe oben – ca. 120 TWh Elektrizität gebraucht; lt. Bundesumweltamt in 2021 exakt die Menge, die Wind und Sonne insgesamt in Deutschland produziert haben. Mit den 2 Mio t grünem Wasserstoff könnte man zum Beispiel die deutsche Stahlindustrie auf das Direktreduktionsverfahren zu gigantischen Kosten umstellen. Dann bliebe aber nicht eine einzige kWh für Haushalte, Verkehr und Industrie übrig. Und wie wird der Rest der fossilen Energie ersetzt? Um bei den Zahlen zu bleiben: wie die 98 Mio t Erdöl und 100 Mrd. Kubikmeter Erdgas?
Übrigens noch ein Wort zu den Kosten: Die Investition in die 1.500 Räder in Neufundland und nochmal 1.500 Räder in Namibia kosten zusammen ca. €15 Mrd. Dann muss der Wasserstoff bei -253°C verflüssigt und über den Ozean verschifft werden. Grauer Wasserstoff kostet heute ca. 0,5$/kg. Grüner Wasserstoff aus Neufundland/Namibia cif Hamburg wahrscheinlich mehr als 5$/kg. Welches technische – vom wirtschaftlichen ganz zu schweigen – Energieproblem soll mit dieser „Wasserstoffstrategie“ gelöst werden, Herr Habeck, Herr Scholz?
Lutz Peters
billigst keine Frage. Da gibt es außerhalb der Vertragslaufzeit aber keinen Anspruch drauf.
Was der Autor so raucht: „Das ist also der entscheidende Unterschied: der Abbau von Diamanten, Gold und Uran etc. ist nachhaltig.“ Viele Grüße aus der Roesing Mine. Der soll mal schön in Südafrika um Spenden werben und ob Enertrag für die Anlage Subventionen bekommt weiß der Autor nicht.
Nun Hr. Scharf, Sie haben sich ja als Vertreter der Interessen der Rössing-Mine ebenso wie von Enertrag zu erkennen gegeben. Eine interessante Kombination, denn Rössing fördert das BaPfui Uran, während Enertrag einer der Grossprofiteure der Energiewende ist. Von den mehr als 1.000 Mrd €, die allein Deutschland bisher für die Energiewende verpulvert hat, wird ja wohl das eine oder andere Millärdchen bei Enertrag hängengeblieben sein.
Wie passt das zusammen? Offensichtlich eine strategische Massnahme zum eleganten Wechsel des Geschäftsmodells für den Zeitpunkt, wenn der Betrug mit dem Klimagedöns in sich zusammenbricht. Man hat ja bereits gesehen, dass in Kanada die grösste Uranmine Cameco und ein „Grosser“ der Erneuerbaren zusammengespannt haben. Offensichtlich bereiten sich die gleichen Herrschaften, die uns jetzt für Windrädli und Solarunsinn aussaugen, bereits strategisch darauf vor, uns nach dem Zusammenbruch des „grünen“ Modells mit den ergaunerten Milliarden als Retter in der Not wieder mit Kernkraft zu beglücken! Möglicherweise werden auch schon fleissig Kohle- und Oelaktien gekauft? Fett schwimmt halt immer oben. Nachtigall, ick hör dir….
weniger
die (absichtlich) ausgebrachten Malaria- und sonstigen Schreckensmücken vom Kill Bill und anderen irren Psychopathen können ihren unseligen Auftrag nicht erfüllen, weil sie vorher von den Windrädern aufgesogen werden. Das ist der einzige Vorteil, sonst gibt es keinen – außer man hat sehr bösartige Absichten: Umwelt-, Tier- und Menschenvernichtung in sehr sehr großem Umfang.
Hier gibt´s ein gutes Video zu den Nachteilen:
Dürre durch Windräder? & Dürre durch Windräder? – Eine Nachlese Achgut.com 15.07.2022
https://www.youtube.com/watch?v=Ru4iVfPRLBs
Das führt wieder auf die Frage des Eigenverbrauchs dieser Windräder (wurde nach meiner Erinnerung bei EIKE schonmal thematisiert, und zwar im Zusammenhang mit Enteisung). Wird der überhaupt bei den Angaben zur Jahreserzeugung berücksichtigt? Das ganze Thema scheint mir bisher etwas unterbelichtet zu sein.
Die sicherlich berechtigte Frage müßte wohl lauten: wie viel Strom braucht so ein Windrad? 🙂 🙂 🙂
Wenn ich Richtung Bad Endbach fahre, kein Lüftchen weht und die Windräder auf der Bottenhorner Höhe mit gefühlten 120 km/h loslegen, dürfte diese Frage berechtigt sein.
Ich glaube, der Stromverbrauch für die Mechanik, Elektrik und Elektronik ist immens.
Die Austrocknung durch Mobilfunkmasten und sämtliche Funkgeräte wird auch nie besprochen und über den immensen Energeiverbrauch durch Kryptomining gibt´s auch wenig.
Vermutlich hatten wir eine derartige Redundanz in der Energiegeerzeugung durch die Kernkraftwerke, dass unter rein logischen Gesichtspunkten doch schon längst durch die Abschaltungen und Sprengungen (also staatsgefährdende Sabotagen in großem Umfang, s. § 88 Strafgesetzbuch) alles zusammengebrochen wäre, wenn man noch 30000 Windräder/Stromfresser und 800.000 Mobilfunkmasten an das Netz hängen kann, ohne dass es zusammenbricht.
Das von der selbsternannten Elite (also dem Abschaum) angestrebte Kontroll- und Überwachungssystem benötigt gigantische Mengen an Strom, woher auch immer der kommen mag.
2 kleine Filmchen dazu, absichtlich ohne Überschrift (die Anstaltsleitung ist vollkommen irre, hat aber jetzt übernommen):
https://www.brighteon.com/000b75f0-f84e-4bb2-b6eb-bac433301ef3
https://www.brighteon.com/0597cfec-22b3-4cea-a922-d9b0a3e6aa41