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Fritz Vahrenholt *
Die dramatischen Anstiege bei den Energiekosten ärgern Verbraucher und Industrie gleichermaßen.
Doch sie sind nicht die einzige Folge einer fahrlässigen Energiepolitik.
Vor allem die Versorgungssicherheit rückt nun in den Fokus.
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Der Krieg in der Ukraine hat uns allen vor Augen geführt, wie fahrlässig die deutsche Energiepolitik in den letzten zwölf Jahren betrieben wurde. Doch schon vor dem Krieg manifestierten sich die Fehler in steigenden Preisen und in Defiziten in der Versorgungssicherheit. Allein seit Mitte des Jahres 2021 stiegen die Preise für Erdgas massiv an, bis Dezember 2021 vervierfachten sie sich. In der Folge hat sich auch der Strompreis vervielfältigt, denn immer mehr Gaskraftwerke mussten für die stillgelegten 20.000 Megawatt-Kohlekraftwerke in Europa und 20.000 Megawatt-Kernkraftwerke in Deutschland einspringen.
Schon bei der Durchführung des Doppelausstiegs aus Kohle und Kernenergie in der Ära Merkel war klar, dass der Ersatz der gesicherten Leistung der konventionellen Kraftwerke nur durch einen erheblichen Import von Erdgas gewährleistet werden könnte. Die neue Ampelkoalition verstärkte diese Erdgasabhängigkeit sogar noch, indem sie in ihrem Koalitionsvertrag vom Dezember 2021 einen forcierten Ausbau von Wind- und Solarenergie ankündigte. Denn auch dieser löst das Problem der Volatilität der Erneuerbaren Energieerzeugung nicht: Wind steht eben nur mit 25 Prozent der Vollaststundenzahl des Jahres zur Verfügung, Sonne nur zu etwa zehn Prozent des Jahres. Daher hatte der Koalitionsvertrag folgerichtig einen massiven Ausbau von bis zu fünfzig neuen Gaskraftwerken vorgesehen, die über die Nord-Stream-2-Pipeline gespeist werden sollten. Der durch Bundeskanzler Olaf Scholz zu Beginn des Ukrainekriegs verhängte Stopp von Nord Stream 2 hat somit eine tragende Säule der deutschen Energiewende eingerissen.
Preistreiber „Greenflation“
Inzwischen wird immer offensichtlicher, wie dramatisch die Verteuerung von Energie die privaten Haushalte und vor allem die mittelständische Industrie belastet. Doch bei den Ursachen kommt man meistens nicht auf des Pudels Kern. Der bedeutendste Preistreiber sind die europäischen Emissionszertifikate, die sich auf über 90 Euro je Tonne CO2 katapultierten. Allein durch die politisch gewollte Verknappung und Verteuerung der CO2-Zertifkate haben sich die Strompreise verdoppelt bis verdreifacht. Der Ukrainekrieg hat die Situation also nur noch weiter verschärft.
Die Bundesregierung ist nun auf dem Boden der Realität angekommen. Zwar gibt es immer noch genug Märchenerzähler wie den Bundesverband WindEnergie, der Windkraft als Lösung zur Unabhängigkeit von Russland anpreist, oder die Deutsche Umwelthilfe, die gerade gegen den Braunkohletagebau Jänschwalde klagt. Doch ist die Lage genau andersherum:
Jeder weitere Ausbau mit schwankenden Windkraftanlagen erhöht die Notwendigkeit von Backup-Kraftwerken, solange Speicher nicht zur Verfügung stehen.
Wirtschaftsminister Robert Habeck scheinen diese Zusammenhänge mittlerweile klar geworden zu sein, immerhin schließt er nicht mehr aus, dass Kohlekraftwerke in Deutschland länger laufen könnten. Einer Laufzeitverlängerung der noch verbliebenen Kernkraftwerke erteilte er allerdings eine Absage. Das wäre nicht verantwortbar, assistierte die grüne Umweltministerin Steffi Lemke.
Fest steht, dass die Stilllegung der letzten Kernkraftwerke und weiterer Kohlekraftwerke die Sicherheit der Stromversorgung weiter belasten wird. Schon heute wird regelmäßig bei schwacher Wind- oder Solarstromversorgung Betrieben der Stahlindustrie und der Metallindustrie zeitweilig der Strom abgeschaltet. Immer häufiger muss die Bundesnetzagentur in die Stromversorgung eingreifen, um das Stromnetz nicht zusammenbrechen zu lassen.
Wie groß die Herausforderung ist, zeigt ein Blick auf die Quellen der deutschen Energieversorgung. Danach leisteten im Jahr 2021 Wind und Sonnenenergie gerade einmal 5,1 Prozent der gesamten deutschen Energieversorgung (Strom, Wärme, Mobilität). Dass nun Wind- und Solarenergie ohne Rücksicht auf die Natur massiv ausgebaut werden sollen, hilft da wenig. Selbst eine Vervierfachung der Wind- und Sonnenenergieanlagen wird allenfalls ein Viertel der Energieversorgung abdecken.
Was fehlt ist das Eingeständnis, dass die Energiewende undurchführbar geworden ist.
Schon vor dem Ukrainekrieg hatte Deutschland die höchsten Strompreise der Welt. Zwar gelingt es mittlerweile, Strom aus Windenergieanlagen und Solaranlagen immer günstiger zu erzeugen. Solarstrom kann hierzulande bereits zu sechs Cent je Kilowattstunde erzeugt werden, Windstrom ebenso. Doch versucht man, den Strom durch Batterie- oder Wasserstoffspeicher der Nachfrage entsprechend zu liefern, verdrei- bis vervierfacht sich der Preis. Denn auf dem Wege von grünem Strom über die Elektrolyse, Zwischenspeicherung und Wiederverstromung in einem Kraftwerk gehen drei Viertel der eingesetzten Energie verloren. Zu diesen Konditionen ist keine industrielle Produktion wettbewerbsfähig.
Kehrtwende von einem Irrweg
Es ist also höchste Zeit, sich neben der ökologischen Frage auch den zwei anderen Säulen einer nachhaltigen Energieversorgung zu widmen: der Wirtschaftlichkeit und der Versorgungssicherheit. Der Ausstieg aus der heimischen Braunkohle – „idealerweise 2030“(Koalitionsvertrag) – wird sich ohne russisches Erdgas nicht realisieren lassen. Wer sich von der russischen Abhängigkeit lösen möchte, kommt an drei Alternativen nicht vorbei:
• die Fortführung und Erweiterung der Nutzung der heimischen Braunkohle, idealerweise mit der in Deutschland entwickelten CO2-Abscheidung,
• die Nutzung der bis zu 2300 Milliarden Kubikmeter Schiefergas in Norddeutschland und unter der Nordsee,
• die Fortsetzung der Nutzung der Kernenergie und die Reaktivierung der Ende des vergangenen Jahres stillgelegten Kernkraftwerke.
Nach dem Reaktorunfall in Fukushima 2011 in Japan gab es ein einziges Land auf der Welt, das daraufhin einen Ausstieg aus der Kernenergie beschloss: Deutschland. Es war Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in einer Kurzschlussreaktion vier Tage nach dem Störfall erklärte, dass die ältesten acht Kernkraftwerke abgestellt werden sollten.
Trotz des Unfalls von Fukushima, der in Deutschland laut Reaktorsicherheitskommission niemals hätte passieren können, kamen alle anderen Kernenergieländer der Welt zu anderen Schlussfolgerungen. Spanien, Belgien, Schweiz, USA und Schweden verlängerten die Laufzeit ihrer Kernkraftwerke. Holland und Polen planen den Einstieg in die Kerntechnik. Auch Schweden, das in den 1980er Jahren beschlossen hatte, bis 2000 alle Kernkraftwerke zu schließen, hat mittlerweile den Betrieb einzelner Kraftwerke bis 2040 erlaubt. Sogar der Ersatz bestehender Kernkraftwerke ist dort nunmehr möglich.
In Deutschland war die Laufzeitverlängerung ein halbes Jahr vor dem Ausstiegsbeschluss ebenfalls erfolgt: Im Herbst 2010 beschloss der Deutsche Bundestag eine Verlängerung der Laufzeiten um acht Betriebsjahre für ältere Kraftwerke und um 14 Jahre für jüngere Kraftwerke. Danach wäre Brokdorf im Jahre 2036 vom Netz gegangen. Noch 2008 sagte Bundeskanzlerin Merkel :
„Ich halte es nicht für sinnvoll, dass ausgerechnet das Land mit den sichersten Atomkraftwerken die friedliche Nutzung der Kernenergie einstellt.“
Die Folgeschäden der Fehlentscheidung der Kanzlerin und des Deutschen Bundestages von 2011 für den Wohlstand Deutschlands sind immens. Denn in der Regierungserklärung von 2009 hatte die CDU-FDP-Koalition das Ziel der Vorgängerregierung einer 40-prozentigen CO2-Minderung bis 2020 übernommen. Ein Großteil der durch den Ausstieg wegfallenden CO2-freien Stromproduktion musste nun durch Kohle- und Braunkohlekraftwerke ersetzt werden.
Um die CO2-Ziele trotz Kernenergieausstiegs dennoch einzuhalten, mussten andere Bereiche herangezogen werden wie der Verkehr, die Wärmeversorgung und die Landwirtschaft, die mit weiteren CO2-Einsparvorgaben belastet wurden. Am Ende wurde sogar der Verbrennungsmotor geopfert, eine Schlüsseltechnologie Deutschlands.
Eine neue Kerntechnikgeneration
Mit der Stilllegung der Kernkraftwerke rückt auch das Problem der radioaktiven Rückstände in den abgebrannten Brennelementen, die in zwölf Zwischenlagern neben den Kernkraftwerken aufbewahrt werden, wieder in den Fokus. Eine neue Generation von Kerntechnologien, die inhärent sicher sind und das Endlagerproblem auflösen, wird weltweit entwickelt – nur nicht in Deutschland. Denn die bis 2011 gültige Zweckbestimmung des Atomgesetzes, die Erforschung der Nutzung der Kernenergie zu fördern, wurde ersatzlos gestrichen.
Die Kerntechnik der IV. Generation, an der weltweit geforscht wird, arbeitet überwiegend mit schnellen Neutronen. Sie sind in der Lage, auch nicht spaltbare Atomkerne durch Neutroneneinfang zu spaltbaren zu machen. Damit wäre das Problem der Reichweite gelöst, denn herkömmliche Reaktoren nutzen lediglich fünf Prozent des Urans durch Kernspaltung.
Zugleich wird aber auch das Problem des Atomabfalls gelöst, denn dieser kann als Ausgangsstoff eingesetzt werden. Selbst wenn es nicht um die kostengünstige CO2-freie Stromerzeugung durch Kernenergie ginge, müsste sich Deutschland mit dieser Technologie befassen, denn sie sichert die Umwandlung der über Zehntausende von Jahren langlebigen Rückstände in Stoffe, die bereits nach einigen hundert Jahren als abgeklungen gelten.
Ein neues Konzept der IV. Generation ist auch der Dual-Fluid-Reaktor (DFR). Er wurde als privates Projekt von Kernphysikern aus Deutschland ohne staatliche Zuschüsse entwickelt und hat mittlerweile weltweit Patente. Die Beschreibung des Reaktors durch die Erfinder liest sich wie die Beschreibung des Steins der Weisen:
• Der DFR erzeugt wie die meisten Konzepte der IV. Generation keinen langlebigen Atommüll. Im Gegenteil, er baut bestehenden Atommüll ab.
• Die Energieeffizienz ist etwa 1000 Mal so groß wie bei Stromerzeugungen auf Basis Erneuerbarer Energien.
• Das Kraftwerk ist inhärent sicher.
• Die Erzeugungskosten für Strom sollen für ein Großkraftwerk von 1500 Megawatt elektrischer Leistung bei einem Cent pro Kilowattstunde liegen.
Die Patentinhaber, die sich im privaten Institut für Festkörper-Kernphysik in Berlin organisiert haben, haben ihre Zelte mittlerweile in Vancouver in Kanada aufgeschlagen.
Nun ist die Politik gefragt
Je mehr die desaströsen Unzulänglichkeiten der Energiewende auf Wind- und Solarbasis in den nächsten Jahren zutage treten werden, umso mehr sollte in Deutschland die Offenheit kluger politischer Köpfe wachsen, sich mit einem neuen, sicheren Kapitel der Kernenergie zu beschäftigen.
Ganz dringlich ist aber die Entscheidung, die noch drei bestehenden und die drei gerade geschlossenen Kernkraftwerke fortzuführen. Zusammen würde dadurch so viel Strom produziert wie alle Solaranlagen in Deutschland – und das bedarfsgerecht sowie zu einem Bruchteil der Kosten.
Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die Grünen – die in der Bundesregierung wichtige Schlüsselpositionen innehaben – einen solchen Schritt gehen werden. Damit übernehmen sie aber auch die politische Verantwortung für den Zusammenbruch der Stromversorgung in den nächsten Jahren.
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Prof. Dr. Fritz Vahrenholt war von 1991 bis 1997 Umweltsenator der Freien und Hansestadt Hamburg und anschließend Mitglied im Vorstand der Deutschen Shell sowie Vorstandsvorsitzender der REpower Systems und der RWE Innogy. Seit 1998 ist er Honorarprofessor an der Universität Hamburg. Zu seinen Schriften gehört „Unerwünschte Wahrheiten. Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ (mit Sebastian Lüning, Langen Müller 2020). vahrenholt.net
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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :
Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 17. Juni 2022, S.3; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Fritz Vahrenholt für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln : https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.
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Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„die Fortführung und Erweiterung der Nutzung der heimischen Braunkohle, idealerweise mit der in Deutschland entwickelten CO2-Abscheidung,“
Was soll dieser Schwachsinn von CO2-Abscheidung, der nur Geld kostet und den Wirkungsgrad der Kohlekraftwerke senkt? CO2 ist essentielles Pflanzenfutter und nicht klimaschädlich; aber bis zu Ober-Schlaumeier Vahrenholt hat sich das offenbar noch nicht rumgesprochen.
„Nach dem Reaktorunfall in Fukushima 2011 in Japan gab es ein einziges Land auf der Welt, das daraufhin einen Ausstieg aus der Kernenergie beschloss: Deutschland. Es war Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in einer Kurzschlussreaktion vier Tage nach dem Störfall erklärte, dass die ältesten acht Kernkraftwerke abgestellt werden sollten.“ und
„Wirtschaftsminister Robert Habeck …. Einer Laufzeitverlängerung der noch verbliebenen Kernkraftwerke erteilte er … eine Absage. Das wäre nicht verantwortbar, assistierte die grüne Umweltministerin Steffi Lemke.“
Mit seinen Politikern*innen ist Vorreiterland hart bestraft – nicht unverdient. Zwei verlorene Weltkriege gegen die ganze Welt beweisen die einmalige Dummheit – es muss an den Genen liegen. Ein gescheiterter Österreicher kam eigens nach Deutschland, um es zu ruinieren. Genauso „effektiv“ ist heute die Klima- und Energiewende-Verdummung. Eine Umkehr ist in Absurdistan erst möglich, wenn der Schaden groß ist – deutsche Politiker können nicht anders. Klima-Verdummte, Ideologie-Gläubige und grüne Journalisten helfen nach Kräften mit und huldigen dem Klima-Wahn. Hinterher will man (Frau) es nicht gewesen sein…
Einfach mal abwarten bis Februar/März 2023. Wenn es einen strengen Winter gibt, kommt es hier zum Knall.
„Granaten-Uschi“ oder „Flinten-Uschi“ hat zuvor die deutsche Bundeswehr entwaffnet.
Jetzt entwaffnet sie Europa im übertragenen Sinn durch Niederfahren der bewährten und zuverlässigen Energieversorgung und verursacht damit steigende Preise/Inflation/Krise in allen Bereichen.
Die Spitze der EU macht also genau das Gegenteil dessen, wozu sie eigentlich verpflichtet wäre. Und viele Politiker und Journalisten jubeln …
Braunkohle? Schiefergas? Kernenergie?
Das ist doch albern.
Silke Kosch
Silke Kosch
Die ist doch albern.
… schauen Sie sich das Diagramm hier
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/29.05.2022/21.06.2022/today/
an. — dann sehen Sie was albern ist.
Ein Invest an 30000 Anlagen und die stehen über 3 Wochen die meiste Zeit still, liefern also keinen bis kaum Strom, und die Anlagen, die Sie als albern bezeichnen versorgen uns zuverlässig mit Strom!
Was also soll daran albern sein?
Die Windkraft hat bisher im Juni etwa dreimal soviel Strom produziert, wie die Kernenergie.
Nach Ihrer Wortwahl von „keinen bis kaum Strom“ durch Windenergie wäre der Beitrag der Kernenergie also vernachlässigbar und kann weg.
Silke Kosch
Sehr geehrte Frau Kosch,
in Ihrer Antwort gehen Sie leider nicht auf den von mir genannten Invest ein. Während dieser bei Kernenergie sehr effizient zu Nutzen gebracht wird, ist ein eben so hoher bei Einsatz in die Windenergieanlagen unter ferner liefen. Recherchieren Sie mal die Kosten für die 30000 Windenergieanlagen, gegenüber den Kosten für die 3 Kernenergieanlagen!
Soetwa nennt man dann im entferntesten Sinne Ökonomie im volkswirtschaftlichen Interesse.
Was Sie in Ihre Überlegung und Argumentation offensichtlich nicht einbeziehen!
H. Neulen,
Ihre Zahlen zum Invest sind irrelevant. Letztendlich kommt es darauf an, was Strom pro kWh kostet. Und die Zahlen sind eindeutig. Kernenergie ist etwa 3-mal so teuer wie Windenergie onshore und etwa so teuer wie Windenergie offshore. Kernenergie ist also auch wirtschaftlich nicht zukunftsfähig.
Es gibt keinen Grund, in die ausgediente Technik der Wasserkocher noch Geld zu stecken. Die taugen nur als schnell regelbarer Ersatz z.B. in Form von Gaskraftwerken, falls die Erneuerbaren nicht genug Strom liefern.
Silke Kosch
ijebb Frau Kosch,
der Invest bestimmt den Preis für Elektrizität. Wie jeder Invest denn Preis für seinen Nutzen daraus bestimmt!
Und die letzten Jahre sind die Preise für Elektrizität nur gestiegen, Windräder, die sich nicht drehen, also in Flaute stehen sind totes Kapital! Oder woher soll sich das eingesetzte Kapital wieder hereinkommen?
Noch dazu der Markt um Elektrizität ist hier in Deutschland kein freier Markt mehr, denn er wird politisch gewollt geregelt, das hat mit Marktwirtscahft nichts mehr zu tun!
Leider Frau Kosch verstehen Sie das offensichtlich nicht, so wie die derzeitige Politik das nicht versteht!
Aber wie ich in einem weiteren Kommentar von Ihnen gelesen habe, sind Sie ja froh, dass Ihnen das Geld für Nix aus der Tasche gezogen wird, dass es mit unserer Wirtschaft bald bergab geht, Frau Kosch. Nehmen Sie doch einen Kredit für Nichts auf und werfen das geliehene Geld auf die Straße, dann sind Sie ganz schnell am Ende, dort wo Sie offensichtlich wohl unbedingt hinwollen.
Weitere Ausführungen von Ihnen werde ich nicht beantworten, da ich für Ihre lebensmüden Vorstellungen nicht der richtige Ansprechpartner bin.
Genießen Sie also den Fortschritt, wie Sie ihn sich vorstellen. Schneller als gedacht wird er kommen!
Mfg
Neulen, Holger
… und Frau Kosch, Sie widersprechen sich in Ihren eigenen Aussagen zum Thema Kosten für Elektrizität!
… haben Sie wohl selbst noch nicht bemerkt, was?
Wie der Geisterfahrer, dem seiner Meinung nach hunderte von Geisterfahrern entgegekommen!
… und ach so, ja, wenn Windenergieanlagen still stehen, also in Flaute stehen, liefern diese ja auch keine Elektrizität. Die kostet ja dann auch nix! und Sie kommen Ihrem herbeigesehten Ende ganz schnellnahe!
Die Erwaehnung von Gaskraftwerken ist unwahrscheinlich unsensibel in der derzeitigen politischen Lage.
Genau. Seriös hingegen ist die vermehrte Nutzung von importierter Steinkohle und von importiertem Öl. Und natürlich der massive Ausbau von Wind- und Solarenergie, die schnell regelbare (Gas-) Kraftwerke als Backup benötigen. So spart man Gas! Nicht zu vergessen natürlich Energiesparduschköpfe, da wird Putin schon zittern. Und natürlich die Absenkung der Raumtemperatur im Winter, Schimmel ist ja auch ein Lebewesen.
Und richtig albern wird es, wenn der erste größere Blackout über mehrere Tage eintritt. Da gibt es dann Folkloreveranstaltungen in den Supermärkten. Und eine wegen ausgefallenen Pumpen und Kläranlagen nicht abfließende Toilette ist ja auch ein erheiternder Anblick.
Genau die von Ihnen, Frau Kosch, genannten und als albern bezeichneten 3 Eckpfeiler brauchen wir künftig in der Energiepolitik. Wenn wir auf dem bisher eingeschlagenen zugegebenermaßen ganz bequemen Weg weiter laufen, wird es für Deutschland sehr, sehr schwierig, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Wir brauchen also den sofortigen Ausstieg aus dem Ausstieg der Braunkohlekraftwerke, den sofortigen Wiedereinstieg in die Forschung der Kernkraftwerkstechnologie mit dem Ziel, über das ganze Land die Stromversorgung mittels Small Modular Reaktors (SMR) zu erreichen sowie die Laufzeitverlängerung der noch vorhandenen KKW, und 3. die sofortige Nutzung der in unserem Land reichlich vorhandenen Schiefergasvorkommen voran zu bringen. Alle 3 Maßnahmen sind mit einer Bestandsgarantie über 20 – 30 Jahre auszustatten, es sei denn der Markt kann eine bessere Technologie zur Verfügung stellen. Hierzu ist natürlich ein radikaler Sinneswandel erforderlich.
Ob wir mal zu diesem Sinneswandel gezwungen werden? Ich vermute, dass wir schon in 7-8 Monaten eine Antwort auf diese Frage bekommen werden.
=> Was fehlt ist das Eingeständnis, dass die Energiewende undurchführbar geworden ist.
Herr Prof. Vahrenholt, allerbesten Dank für diesen exzellenten Beitrag! Klar dass unsere Energiewende hin zu CO2-NetZero mitsamt Kernenergieausstieg weder machbar noch bezahlbar ist. Leider haben Sie das wichtigste Argument nicht erwähnt, nämlich dass sie GARNICHT NÖTIG ist.
1. ist bei heute 420-280=140 ppm Anstieg der (hierzu proportionale) natürliche Senkenfluss in die Ozeane und Biomasse bereits auf etwa 55% der globalen Gesamtemission angestiegen. Bei harmlosen 500 ppm (+0,15 Grad gegen heute) würde also CO2-NetZero ganz von selbst (!!) erreicht.
2. würde z.B. eine Halbierung der deutschen CO2-Emission (etwa 700 Mt/a) langfristig nur 0,0035 Grad (!) bewirken, wie ich im Kommentar zur Klimaschau 115 nachgewiesen habe.
3. bei der in einigen Jahren verfügbaren Fusionsenergie entstehen gemäss e=mc² pro Gramm (!!) Masseverlust 25 Mio kWh. Mit Brennstoffkosten für Deuterium und Tritium von nur 10 €ct können bei 0,7% Masseverlust und 50% Wirkungsgrad etwa 67.000 kWh erzeugt werden.
Es hilft selten viel weiter, eine richtige Aussage falsch zu begründen: Es stimmt, die Energiewende ist höchstwahrscheinlich GAR NICHT NÖTIG, aber erstens, weil CO2 höchstwahrscheinlich nur schwach klimawirksam ist, und zweitens, weil das viele CO2 in der Atmosphäre höchstwahrscheinlich nicht menschengemacht, sondern natürlichen Ursprungs ist.
CO2.
=> In den letzten 10 Jahren ist die Konzentration laufend um ca. 2 ppm/a gewachsen, wesentlich schneller, als die anthropogenen Freisetzungen gewachsen sind. Diese können daher gar nicht die Ursache des starken Wachsens der Konzentration sein!
Herr Dr. Roth, Ihre Aussage zeigt dass Sie die Dynamik des anthropogen gestörten C-Kreislaufs nicht verstanden haben. Der Anstieg der Konzentration um 2 ppm/a erfolgt auch dann wenn die anthropogene Emission KONSTANT bleibt – und noch keine Sättigung erreicht ist. Siehe z.B. Fig.2 mit dem Anstieg nach einer e-Funktion bei konstant 7 GtC/a Emission unter http://www.fachinfo.eu/dietze2020e.pdf
Herr Dietze,
natürlich steigt die Konzentration bei konstanter Freisetzung weiter, solange keine Sättigung erreicht ist, das ist Tautologie. Nur steigt die Konzentration dann nicht konstant um 2 ppm/a, sondern sie steigt immer langsamer und bei der hohen natürlichen Umwälzung wird die Sättigung innerhalb weniger Jahre erreicht (und können Transienten nicht weit weg vom Gleichgewicht ablaufen). Damit die Konzentration konstant um 2 ppm/a ansteigen kann, müssen auch die Freisetzungen konstant im gleichen Maße ansteigen! Schließlich muss das viele CO2 ja irgendwoher kommen. Die anthropogenen Freisetzungen wachsen da bei weitem zu langsam, also müssen andere Freisetzungen stärker wachsen!
Ihre Fig. 2 sagt nichts über die physikalische Berechtigung aus, sondern veranschaulicht nur, was Sie mathematisch als Ablauf des Geschehens annehmen. Die Frage ist, ob diese mathematische Annahme der Physik entspricht. Meines Erachtens eindeutig nicht, denn die Physik fordert nun einmal, dass die Anzahl der CO2-Moleküle, die pro Sekunde per Diffusion der Atmosphäre entnommen wird, proportional zur Konzentration ist. Dann gilt meine Berechnung der Entnahme in Abhängigkeit von der Konzentration (nur die messen wir!) und aus dem Anstieg der Konzentration ergibt sich zwangsweise die Höhe der (gesamten) Freisetzungen. Wenn Sie das nicht anerkennen wollen, dann müssen Sie zuerst eine Erklärung liefern, warum die Entnahme von CO2-Molekülen aus der Atmosphäre in den Ozean und in die Biomasse nicht proportional zur Konzentration erfolgen sollte (zur Klarstellung: Die Entnahme, nicht die Netto-Entnahme unter Gegenrechnung der gleichzeitigen Freisetzung). Ich warte gespannt!
„=> Was fehlt ist das Eingeständnis, dass die Energiewende undurchführbar geworden ist.“
Es ging ja auch nicht um die Energieversorgung sondern um politische Spiele.
Man einigt sich zuerst mit einer Partei gemeinsam regieren zu wollen und macht danach Politik
um ihre Wähler zu überzeugen oder zu gewinnen.
So wurde immer von den Medien und den Altparteien, um an der Macht zu bleiben den grünen Ideologien die Stange gehalten. Später fanden sie es auch nützlich, weil man damit globale Probleme kreieren kann, die dann auch globale Lösungen erfordern. Insbesondere freuen sich die globalen Institute und die Globalisten über solche Szenarien, weil sie sich dadurch bestätigt fühlen und das Recht nehmen nationale Staaten mehr zu manipulieren durch verschiedene NGO’s.
Niemand wird aber jetzt zugeben, dass es inszeniert und gelogen war. Sonst würde man diesen Parteien, die das Volk und sogar die Welt nur wegen Machtinteressen belogen haben, nie wieder die Stimme geben. Sie haben sich hinein manövriert und kommen nicht wieder mit einer weißen Weste raus. Das ist das Problem.
Die Geburt dieser Lügen oder dieser grünen Ideologie ist Merkel‘ s Deutschland, weil es sonst in anderen Ländern keine relevanten grünen Parteien gibt. In keinem anderen Land würde man auf eine grüne Partei so viel Wert legen. In USA gibt es z.B. nur die Republikaner oder die Demokraten. Das war es aber auch schon.
Die Quelle dieses Betruges liegt hier (Frau Merkel). Da braucht man nicht in China, Russland, USA oder sogar anderen EU Ländern auf die Suche gehen und sich wundern wie so eine Lüge oder Volksirrführung überhaupt entstanden ist. Einfach weil Merkel mit den Grünen einer Partei, die auch leicht zu manipulieren ist, zusammen regieren wollte.
„Es war Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in einer Kurzschlussreaktion vier Tage nach dem Störfall erklärte, dass die ältesten acht Kernkraftwerke abgestellt werden sollten.“
Das ist eine fast verzeihende und beschönigende Ausführung zu dem, was Frau Merkel tatsächlich im Sinn hatte. Frau Merkel wollte sich mit diesem einsamen Beschluss zusätzliche Wählerstimmen aus dem grünen Lager einfangen. Frau Merkel ist nicht so dumm wie Frau Kemfert, die in Fukushima 20.000 Tote den explodierenden Kernkraftwerken anhängt. Frau Merkel ist zwar keine perfekte Physikerin, weil sie nicht zwischen Leistung und Energie unterscheiden kann, da ist sie aber in Deutschland in guter Gesellschaft (das entsprechende Dolument mit ihrer persönlichen Unterschrift liegt mir in Kopie vor).
Frau Kemfert sollte mal jemand beibringen, dass die 20.000 Toten in Fukushima durch den Tsunami schon zu beklagen waren, als die Kernkraftwerke noch gar nicht wußten, dass sie später wegen ausgefallener Kühlaggregate explodieren würde.
Bei solchen Politgrößen bleibt es einem nicht erspart, sich für diese Personen zu schämen, sie selbst sind dazu aus Charaktergründen leider nicht imstande!
Genauso erinnere ich auch Merkels eigentliche Atomausstiegszweck, dem Volk wurde das verschleiert. Man (sie) hat betrogen.
Das Ganze ist ein Witz der deutschen Geschichte:
– Es soll Flüssiggas importiert werden, das z.T. durch das ach so böse Fracking gewonnen wird (USA), erste Vorschläge sind zu hören, Fracking auch in D zu erlauben.
– Kohlekraftwerke sollen länger laufen, um Gaskraftwerke zu ersetzen.
– Aktuell redet aber keiner über die beste Lösung: Die Kernkraftwerke länger laufen zu lassen.
– Statt dessen soll die Windkraft ausgebaut werden; wobei dann bei Flauten halt noch mehr Windräder still stehen.
Ein Irrenhaus!
„Ein Irrenhaus!“
Ja ,da haben Sie recht.Die Patienten haben die Verwaltung der Anstalt übernommen und niemand bringt sie in ihre Zellen zurück.Die Opposition versagt auf ganzer Linie.
Welche Opposition??!
Man lese bei Achgut, 11.06.2022, Von China lernen?, nach (https://www.achgut.com/artikel/von_china_lernen). Um 1450 beging China ökonomischen Suizid, d.h. dessen Führung – die Ming-Dynastie – verordnete dies. Es brauchte sodann über 200 Jahre um wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen.
Deutschland folgt gerade diesem Beispiel – ökonomischer Suizid!
Herr Lange,
im Gegensatz zum diktatorisch regierten China von Einst(heute auch noch) ist in D immerhin noch ein erheblicher Rest an wirtschaftlichem Verstand erhalten und der scheint sich gerade durchzusetzen: Kohle- und KernKW sollen länger laufen, Fracking ist wieder in der Diskussion; weitere Themen werden folgen.
Dass aber ausgerechnet der Vorsitzende der ideologisch geprägten Grünen Nouripour gestern den Befürwortern der KKW-Laufzeitverlängerung „Ideologie“ vorgeworfen hat, ist ein weiterer Witz der Geschichte!
Es bleibt spannend.
Wären die Gasspeicher voll, so würden die Vorräte für 2 1/2 Wintermonate reichen. Bei bisherigen Füllstand nur für 1 Wintermonat! Es gibt 5 große Gas-Pipelines, die nach Deutschland führen. 3 aus Russland und 2 aus Norwegen. Über 50% des Gas beziehen wir aus Russland. Die wichtigste Pipeline ist Nordstream 1. Putin hat dort die Lieferungen gerade um fast die Hälfte drosseln lassen. Ca. 1/4 der russischen Gaslieferungen fällt dadurch weg! Was wir jetzt bekommen reicht nicht mehr für/ über den Winter. Das weiß Harbeck auch schon lange. Deshalb auch seine Programme zum Gassparen und Strom aus Gas durch Kohle zu ersetzen! Die dumme, deutsche Bevölkerung und Presse hat es nur noch nicht begriffen! Die feiert weiter, bis der Winter kommt und die Gasspeicher leer sind! Hurricane, Wacken, Deichbrand … Bring it on! Ich persönlich drehe auch noch mal voll auf, bis die Speicher leer sind.