Von Fritz Vahrenholt
Russland liefert nach wie vor die gleichen Mengen an Erdgas nach Europa und Deutschland. Die Bundesregierung widersteht bislang den allfälligen Aufforderungen, auf den Gasimport aus Russland zu verzichten, weil sie weiss, dass der wirtschaftliche Absturz Deutschlands verheerend sein würde. Die Räder der deutschen Produktionsmaschine würden stillgelegt, nichts würde mehr funktionieren, kaum etwas noch bezahlbar. Warum gerade Deutschland aber so hart getroffen würde, darüber schweigt die Bundesregierung. Es ist der Doppelausstieg der Energiewende, der durch Erdgas plus unstetige Wind- und Sonnenenergie uns so verletzlich gemacht hat. Wir wollen die Zusammenhänge weiter unten untersuchen.
Die Bundesregierung nähert sich der Realität aber verbirgt die ganze Wahrheit
Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, umso mehr häufen sich die Stimmen, die einen Boykott der Energielieferungen aus Russland fordern. Der erste war der Ex-Bundespräsident Joachim Gauck (Pension 385 000 €), der einen Stopp der russischen Energieimporte forderte : „Wir können auch einmal frieren für die Freiheit.“ Bald verging kaum ein Tag, in dem nicht in „Bild“ („Schluss mit dem Russen-Gas“) oder „Die Zeit“ die Forderung nach einem Energieboykott erhoben wurde.
Die Tagesschau verbreitete die dümmlichen Kommentare von Martin Ganslmeier ( „Teuer, aber machbar“) oder Kai Küstner („Energieboykott gegen Putin jetzt“). Da wundert man sich nicht, dass die Mehrheit der Wähler der Grünen ( 71 %), der SPD (56 %), der CDU (55 %) einen sofortigen Energieboykott befürworten. Am Ende fand ein Energie-Embargo die überwältigende Mehrheit des EUParlament : 413 Ja Stimmen, 93 Nein Stimmen.
Vor diesem Hintergrund ist die Position der Bundesregierung erstaunlich standhaft. Sie weiss, was droht. Kein geringerer als Wirtschaftsminister Robert Habeck hat in einem Bericht an den Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages vom 6.4.2022 ein sofortiges Embargo kategorisch ausgeschlossen.
Im Bereich Kohle, so der Bericht, mit einer Importabhängigkeit von 50 %, ist eine Umstellung auf andere Lieferländer (z.B. Australien) bis zum Herbst möglich.
Die Vorräte an den Kraftwerksstandorten reicht für etwa vier bis sechs Wochen. Ein früherer Ausstieg als Herbst würde nach etwa vier bis sechs Wochen zu Kraftwerksstillegungen führen.
Die 35 % Erdölimporte zu ersetzen wird „bis zum Jahresende angestrebt“(S.4 des Berichts). Die Druschba-Pipeline liefert 750 000 barrel Rohöl, davon 250 000 barrel durch den südlichen Zweig zur Versorgung von Ungarn, Slowakei und der Tschechischen Republik. Besonders heikel dabei ist, dass die ostdeutschen Raffinerien ausschliesslich durch die Druschba -Pipeline beliefert werden. Sie versorgen Ostdeutschland mit Benzin, Diesel und Chemierohstoffen und haben keinen Zugang zu einem Hafenstandort. Durch die nationale Ölreserve wird Rohöl im Umfang der Importe von 3 Monaten vorgehalten.
Die Abhängigkeit, in die sich die deutsche Energiepolitik im Zuge des Doppelausstiegs der drei letzten Regierungen Merkel gebracht hat, ist beim Erdgas am gravierendsten. Erdgas deckt eine Viertel des deutschen Energiebedarfs. Mehr als die Hälfte des importierten Erdgases (nur noch 5 % macht die Eigenförderung aus) stammt aus der Russischen Föderation. 38 % wird in der Industrie verwendet (S.5 des Berichts), 12 % im Gewerbe, 30 % in den Wohngebäuden, 13 % in der Stromversorgung und 7 % zur Fernwärmeerzeugung.
Der „Notfallplan Gas“ sieht vor, dass in einer Krisensituation die Bundesnetzagentur die Verteilung des restlichen Gases vornimmt. „Dabei sind bestimmte Verbrauchergruppen gesetzlich besonders geschützt, d. h. diese sind bis zuletzt mit Gas zu versorgen. Zu diesen geschützen Verbrauchern gehören Haushalte, soziale Einrichtungen wie etwa Krankenhäuser und Gasheizkraftwerke“ (S.6 der Drucksache. )Sollten russische Gaslieferungen ausfallen, so der Bericht, „ist die Sicherstellung der Versorgungssicherheit ab dem nächsten Winter in Deutschland und seinen Nachbarstaaten gefährdet“. Im Klartext heisst das, dass die Arbeit von 6 Millionen Beschäftigten in 42 000 Industriebetrieben zum Erliegen kommt. Und zwar nicht nur für 3 Wochen, sondern bis zum Sommer
2024, so die Schätzung des Berichtes. Der BASF – Chef Brudermüller sieht einen Ersatz des russischen Erdgases realistischerweise erst in 4-5 Jahren und warnt vor beispiellosen wirtschaftlichen Schäden : „„Wollen wir sehenden Auges unsere gesamte Volkswirtschaft zerstören? Das, was wir über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben? Ich glaube, ein solches Experiment wäre unverantwortlich“. Auch der Bericht von Robert Habeck sieht selbst bei günstigstem Verlauf – Bau von Flüssiggas LNG-Terminals und Regasifizierungsanlagen (schwimmende LNG-Terminals) von bis 2022-24 noch einen ungedeckten Restbedarf in 2024 von 10 %, immerhin ein Drittel des industriellen Bedarfs. Allerdings müsste Robert Habeck seine schleswig-holsteinischen Grünen noch überzeugen, denn die gehen mit einer Absage an einen LNG-Terminal in Brunsbüttel in den Landtagswahlkampf : „Schleswig-Holstein braucht kein LNG Terminal.“ (Wahlkampfprogramm S.133)
Die Bundesregierung verschweigt uns, dass auf diesem Pfad ein großer Teil der Industrie nicht überleben wird. Schon vor dem Krieg Russlands hatte Deutschland die höchsten Strompreise weltweit, die Gaspreise waren bereits auf Grund der Energiewende auf das Vier-bis Fünffache gestiegen. Im Vergleich zu den US-amerikanischen Gaspreisen (Henry Hub etwa 20 € /MWh) liegen wir bei 100- 150 € /MWh. LNG – Gas war vor der Gaspreisexplosion aber bis zu dreimal so teuer wie Pipeline-Gas. Die Versorgung mit LNG-Gas anstatt mit Pipeline Gas wird die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie weiter verschlechtern.
Die Entwicklung des Gaspreises in €/MWh Quelle TTF Dutch Gas price
Was fehlt, ist das Eingeständnis, dass die Energiewende undurchführbar geworden ist. Der Ausstieg aus der Kohle und dem Rest der Kernenergie hätte 30 bis 50 Gaskraftwerke erfordert (siehe Koalitionsvereinbarung), die durch zusätzliche Gasimporte über Nordstream 2 herangeschafft worden wären. Das heisst: zusätzlich zu den zu ersetzenden Mengen aus Russland müssten noch einmal eine ähnlich große Menge aus Übersee beschafft werden. Heute verbraucht Deutschland etwa 95 Mrd. m³, 50 Mrd. m³ stammen aus Russland. Der Ausstieg aus Kohle und Kernenegie würde etwa 30-50 Mrd. m³ zusätzlich erfordern. Wo sollen 100 Mrd. m³ herkommen ? Das ist mehr als das LNG Aufkommen der USA (61) und entspricht der gesamten Menge Katars(106). Dass man nun Wind -und Solarenergie ohne Rücksicht auf die Natur über die deutsche Landschaft ausrollen will, hilft da wenig. In 2021 war der Primärenergieanteil von Sonnen- und Windenergie bei 5,1 % (siehe Grafik meiner letzten Kolumne) !
Wer sich in der Realität von der russischen Erdgasabhängigkeit verabschieden möchte, kommt an drei Alternativen nicht vorbei:
- Fortführung und Erweiterung der Nutzung der heimischen Braunkohle,idealerweise mit der in Deutschland entwickelten CO2-Abscheidung,
- Fortsetzung der Nutzung der Kernenergie und Reaktivierung der vor 4 Monaten stillgelegten Kernkraftwerke
- Nutzung der 1300 Mrd. m³ Schiefergas in Norddeutschland und unter der Nordsee
Braunkohle, Kernenergie und Schiefergas sind die gutmütigen großen Elefanten, die im Raum stehen, die aber von Robert Habeck, Christian Lindner und Olaf Scholz übersehen werden. Diese Elefanten gehören uns. Das wäre Energie- Souveränität. Das ist allemal besser als ein Weg des „Energie–Patriotismus“ Robert Habeck), ein Begriff der nur notdürftig kaschiert, dass dieser Weg in Richtung 100 % Erneuerbare Energien die deutsche Landschaft und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zerstört.
Die Merit-Order des Strom – und Gaspreises
Viele Leser fragen sich, wie kann es zu einer Explosion der Strom- und Gaspreise kommen? Russland liefert doch nach wie vor die gleiche Menge Erdgas, auch die anderen Zulieferer. Allerdings liefern nicht alle zu Festpreisen. Und wie beim Strom wird der Gaspreis der handelbaren Mengen vom teuersten Lieferanten bestimmt.
Die Ursache liegt in der Merit order. Ich will das an Hand der Strombörse erläutern.
Als Merit-Order wir die Einsatzreihenfolge der an der Strombörse anbietenden Kraftwerke bezeichnet. Diese werden aufsteigend sortiert. Das Kraftwerk, das als letztes mit dem teuersten Preis zugeschaltet wird, bestimmt den Börsenpreis. Im Beispiel unten aus dem Jahre 2019 also bei 60 000 MW Nachfrage etwa 60 €/MWh (6 €ct/kWh). Wenn nun der Gaspreis steigt und die hellbraun gezeichneten Gaskraftwerke im Preis nach oben gehen und das teuerste Gaskraftwerk bei 200 €/MWh (20 €ct/kWh) Strom produziert, ist das der Börsenpreis, den alle bezahlen müssen. Erneuerbare Energie-Anlagen, die eine fixe EEG-Vergütung erhalten, speisen in das Netz ein, unabhängig davon, welcher Preis am Markt erzielt werden kann. Sie schieben die Kraftwerksreihenfolge nach rechts, der Preis sinkt. Bei großen Angeboten an Wind- oder Sonnenstrom sinkt der Strompreis gegen Null oder sogar unter Null (negative Strompreise). Nachts oder bei Windflaute schiesst der Preis wieder in extreme Höhen. Die Grafik zeigt aber auch, was passiert, wenn die gelben, dunkelbraunen oder schwarzen Flächen der Kernenergie, der Braunkohle oder der Steinkohle verschwinden. Wenn Wind da ist oder in den Sommermittagsstunden wird das mengenmässig funktionieren. Aber da der Normalzustand der Windräder der Stillstand ist (Vollaststundenzahl 25 % des Jahres), werden immer öfter extreme Preisspitzen entstehen und wenn die hellbraunen Gaskraftwerke und die Ölkraftwerke nicht ausreichen: Strommangel, Abschaltung der Verbraucher, brown-out. Das nützliche tool des EWI kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Nachtrag der Redaktion:
Was Herr Vahrenholt hier nur etwas am Rande erwähnt, ist der unglaublich reiche Vorrat an Schiefergasen und Methan aus Kohlenflözen, über den Deutschland verfügt. Wichtig ist, das es darüber innerhalb von 6 bis 12 Monaten verfügen könnte. Die Standorte sind bekannt, die Lagerinhalte sind bekannt, die Technik ist bekannt und weitgehendst auf Abruf verfügbar. Ließen sich alle bekannten Vorräte gewinnen, genügte deren Menge um die russischen Mengen für ca. 50 Jahre komplett ersetzen. Die einzige Voraussetzung dafür wäre das Frackingverbot von 2017 aufzuheben. Mehr hier
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Also mir fällt auf, da existieren solche „US-Thinktanks“, die dann in stark, von Milliardären gesponserten Organisationen auftreten, wie „Agora für Energie-wenden“ oder „Agora für Verkehr-wenden“ usw.
Das ist praktisch so, als ob die hinterhältigen US-Finanz-Onkels, ein „virtuelles Ingenieur-Büro“ gekauft haben, in dem aber nur „Werbe-Text-Designer“ umeinandermachen. Grafiken und wirre Konzepte beschwören. In der Substanz, frei von jeglichen Spuren, kognitiver Intelligenz, also echten Ingenieur-Wissenschaften. Und darum wundern wir uns, was für völlig bekloppte Sachen die in die Steilkurve treiben. Unsere Kritik aber durch „US-Großmaul-Sprach-Phrasen“ unwirsch bei Seite wischen.
Und dieses „Agora-Personal“ dekoriert sich natürlich mit akademischen „tütelüt Titeln“, um hübsche Namensschilder am Revers, bei politischen Gala-Palaver-Festivals zu genießen. Dass die jetzt mit den Grünen, ganz amtlich aufgerückt sind, um in ihrer Liga, „beim Topfschlagen und um den Baum tanzen“ Silberlinge in vollen Säcken abgreifen, ist leider Tatsache.
Von den „Journaille-Designern“, in den Medien, die täglich irgendwelche absurden Visionen präsentieren, kann man nicht erwarten, dass sie „exhibitionistische Wasserstoff-Projekte“ plus „Ökostrom-Trallala“ als peinliches öffentliches onanieren erkennen können. Wie denn auch, dazu benötigten sie andere Köpfe, bzw. funktionierende Hirne.
In dem Bericht von Herrn Fritz Vahrenholt erwähnt er ja, welche abartige Dekadenz sich zur Selbstverständlichkeit in einer absurden Elite von Tagedieben, und Großmäulern etabliert hat.
Wir haben fertige Gaspipelines aus Russland, Gasprom kann liefern, der US-Präsident beschuldigt uns, und blockiert die Leitung, damit wir seine „Freunde sein sollen“. Was machen die in New York, London und Brüssel eigentlich hauptberuflich? Und was nach Feierabend?
Welche irren Narrative weiter verbreitet werden kann auf Welt-online lesen
Viele Windräder sind also ein Garant für eine wirtschaftlich starke Region! Welche ein Irrsinn! Flatterstrom, hoch subventioniert, ist ein Mühlstein am Hals jeder Volkswirtschaft. Und diese „Investoren“ greifen nur Staatsgelder ab, aber zwischen einer echten Investition und einer schädlichen Subvention kann ja keiner von denen „die etwas mit Medien studiert haben“, unterscheiden.
Den Schwachsinn habe ich auch gelesen. „Investoren“ die Staatsknete absaugen wollen.
Man darf gespannt sein! Doch dazu muss sich Vernunft gegen grüne Ideologie durchsetzen! Ob wir das im Vorreiterland jemals erleben? Alle anderen Länder sind mit Sicherheit pragmatisch – Vorreiterland eher nicht. Doch Wunschdenken alleine reicht halt auch nicht…
Fridays for Future hat auch schon im letzten Jahr mit gegen LNG-Terminals und Gas demonstriert. Fracking wird hier im Norden bei den Vorkommen/ Lagerstätten abgelehnt. In Lilienthal und Rotenburg, etc. demonstrieren die Leute, stellen rote Kreuze in ihre Vorgärten und veranstalten schon seit einigen Jahren Großproteste. Toni Hofreiter hat sich zuletzt im TV auch nochmal gegen Fracking ausgesprochen. Die Grünen setzten auf Braunkohle. Habeck, Hofreiter und Co.. Zudem haben wir keine Fachkräfte und nicht genügend Gerät, um hunderte von Bohrungen mal eben zu abzuteufen und Fraking-Injektionen dort durchzuführen.
Hab mal ne Überschlagsrechnung für den Transport von 56 Mrd. m³ gemacht (Nordstream 1 ) ein üblicher Gastanker schafft ca. 100.000 t , je Tag müssen 2 ankommen. Daraus ergibt sich eine Flotte von etwa 140 bis 200 Tankschiffen die ständig unterwegs sind. Die Werften die so etwas bauen können, kann man an einer Hand abzählen. Selbst bei höchster Anstrengung bräuchte man etwa 10-15 Jahre. und das nur für eine Leitung.
Und wieder steht bei Herrn Vahrenholt die „CO2“ Abscheidung idealerweise an erster Stelle. Ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben, wenn ein modernes Braunkohlekraftwerk heutzutage auf ca. 45% Wirkungsgrad kommt dann gehen durch den Betrieb der Chemieanlage, die zur „CO2“ Abscheidung benötigt wird, ca. 10…12 Prozentpunkte verloren! Und wo wollen Sie dann mit all dem abgeschiedenen CO2 hin? Das ist eine unverantwortliche Energieverschwendung!
Ein guter Punkt.
Hinzukommt, dass Felsgestein (ca. 95 % weltweit), in welches das CO2 verpresst werden soll, bei Drücken über 15 bar brüchig wird. Hochdruck CO2 wird dann entspannt und als leichtes Gas aufsteigen. Solange bis es an die Oberfläche gelangt. Dort sammelt es sich – bei Windstille – in den Senken und reichert sich an. Dort liegen aber so gut wie alle menschlichen Siedlungen. Es drohen daher von diesen Senken Unfälle wie 1986 am Nyosee in Afrika, bei dem in einer Nacht 1700 Menschen erstickten.
Was Vahrenholt über Merit Order berichtet, ist mißverständlich. Merit Order bedeutet beim Strom, es erfolgt seitens der Bundesnetzagentur eine Reihung der Kraftwerke nach aufsteigendem Preis. Zur Deckung des Bedarfs werden dann am Vortag bei der Fahrplanerstellung aufgrund der Anforderungen des Bilanzkreismanagements für den nächsten Tag zuerst die billigsten eingeplant, dann die nächstteureren usw. Die Teuersten kommen erst kurzzeitig zur Deckung der Spitzen oder überhaupt nicht zum Einsatz, was deren Vorhaltung noch teurer macht. Dem überlagert sind die Regeln der Abnahmeverpflichtung aus Wind und PV.
Es wäre gegen jeden Wettbewerb, wenn der Teuerste für alle den Preis bestimmt, so wie ich Vahrenholt verstehe. Dann würden nämlich alle billigeren permanent extreme Gewinne abschöpfen und es würde sich ein Marktsystem etablieren, daß auf alle Fälle immer auch sehr teure Anbieter vorhanden sind, um den anderen hohe Gewinne zuzuschanzen.
Daß sich der momentane Börsenpreis am aktuell höchsten orientiert, ist aber klar, weil alle billigeren bereits liefern und zur Bedarfsdeckung damit vergeben sind. Und der laufende Betrieb wird vorrangig nicht über die Börse abgewickelt. Dazu dienen die direkten Angebote, die Erzeuger der Netzagentur am Vortag machen.
Der Börsenpreis ist also jener Preis, den ich zahlen muß, wenn ich sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt Strom über den geplanten Fahrplan hinaus beziehen will, weil ich dann in der Merit Order Reihenfolge der oberste und damit aktuell teuerste bin. Vielleicht habe ich ihn aber nur falsch verstanden.
Der Basispreis zum Kunden hin ergibt sich nun aus dem Mittelwert des üblicherweise im Einsatz befindlichen Kraftwerksmix‘.
Das Merit Order System soll also Wettbewerb und damit möglichst günstige Preise bewirken, jedenfalls nicht Höchstpreise.
Nicht nur der Realitätsverlust bei Abhängigkeit von Rohstoffen wie Gas aus Russland sondern auch, dass wir das Klima aus Deutschland nicht retten können. Realitätsverlust auch bei EU. Die EU als Währung und als Union funktioniert schon seit der Gründung nicht. Der DM war eine sehr stabile und vorbildliche Währung auch für andere Länder insbesondere in Europa. Nun hat die EU als Währung ihre Stabilität und Verlässlichkeit komplett verloren. Bei dieser Inflation sollte man sich schon längst eigentlich davon lösen und eine nationale Währung einführen. Die Menschen werden schon seit Jahren enteignet mit historisch negativen Zinsen und jetzt kommt die Inflation auch noch dazu. Die EU ist krachend gescheitert und EU ist nicht Europa. Alles was Frau Merkel angepackt hat, ist krachend gescheitert. Die EU Politik, Energiewende und die Migrationspolitik. Von den Medien wird aber seit Jahren anders berichtet.
Herr Salk, ich finde es gut, dass Sie auf EIKE den Währungs-Aspekt einbringen. In diesem wissenschaftlichen Blog kommen ja zum Glück viele fachliche, qualifizierte Beiträge, als Teil-Aspekte eher sachlicher Analysen ans Licht. (Ok es gibt natürlich Quertreiber, denen niemand aus ihrer Lage helfe kann.) Das Dilemma des EURO in den schon jetzt, kein EU-Land mehr als Währung einsteigen will, sagt was die Stunde geschlagen hat.
Der EURO ist eine völlig überschuldete Kunst oder Papier-Währung, die an der Inflation, eine Entwicklung nimmt, wie zuvor die „Weichwährungen“ Drachme Lire, Peseten, Franc usw. Diese Länder mit ihren sehr schwachen Anteilen an Werte erzeugenden Branchen, werden nie in der Lage sein, die hohen Kredite, die ihre Landeszentralbanken bei der EZB gezogen haben, um Produkte der deutschen Industrie auf Pump liefern zu lassen.
Ich gebe ihnen Recht, taktisch hat dieser Euro keine Chance mehr, die Wertaufbewahrungs-Funktion ist längst zerstört. Damit verliert dieses „flüchtige“ Zahlungsmittel, schon jetzt gegen die Zukunft des Rubel und Yuan.
Die Absicht der „vereinigten zickigen West-Staaten“ war schon seit Jahren bekannt, darum hat man einen Ersatz für die US-$-Vision, systematisch mit Expertise aufgebaut. Denn nur gut vorbereitet kann man einer Hyperinflation aus dem Westen, ungeschoren entkommen.
Reif für diesen Trend, sind Pfund, Dollar und Euro. Deren zentrale Währungsbank hat diese Währungen dermaßen aufgeblasen, dass die hohen Inflations-Raten die nun zu steigen beginnen nicht mehr zu stoppen sein werden.
Verordnen die nun wesentlich höhere Leitzinsen, um die Geldentwertung zu stoppen, dreht sich die Spirale einer Währungs- und Wirtschafts-Zerstörung immer flotter. Ich finde das Drama daran bleibt, die „blicken“ den Zusammenhang noch nicht mal, weil politische Flachköpfe, auf allen Ebenen, die einfachen Axiome der Statik, der Dynamik oder Kybernetik, ignorieren. Nach dem Motto, Hauptsache das Outfit und die Pressefotos machen was her.
Was jetzt abläuft war auch nicht Plan vom WEF, sondern ein gewaltiger Betriebsunfall durch West-Inkompetenz.
Sehr gute Analyse!
Allen, die mehr wirtschaftliche Hintergründe über den Ukrainekriegs lesen wollen, möchte ich contra24.online empfehlen.
Dazu noch Aktuelles aus Belarus v.O. : Keine Masken, kein Mangel an Sonnenblumenöl, angenehme Spritpreise. Natürlich ist hier nicht alles perfekt.
„Belarus … Natürlich ist hier nicht alles perfekt.“
Echt?
Silke Kosch
„Belarus … Natürlich ist hier nicht alles perfekt.“
Echt?
Aber in Dämlich-Land mit seinem tendenziösen, Zwangsgebühren-finanzierten Staatsfunk, seinen hohen Krankenkassenbeiträgen und Steuern, seinen Weltrekord-hohen Energiepreisen, seiner Weltrekord-Bürokratie und seiner von Windrädern und Solarparks vermurksten Landschaft ist alles bestens, gell?
Hilfe!! CO2 ist doch lebensnotwendig für alle Pflanzen! Sind diese Autoren nicht gesund?
Wieso sperrren Sie sich denn dann nicht in eine CO2-Kammer? Ist doch sooooo gesund!!
Selbst die eingeflogenen Flüchtlinge wollen nicht in Weißrussland bleiben. Und Putin handelt nur für Putin und hat Corona-Angst und deshalb lange Tische. Durch den Krieg und Energiekrieg werden der Westen und Osten ärmer und China macht Profit.
Die „eingeflogenen“ Migranten haben die Schlepper bezahlt, um nach Deutschland zu kommen, wo eine Rundrumversorgung wartet. In Belarus bekommen sie nichts, höchstens Strafen für Visa Missbrauch. Richtigerweise.