Eine neue klimawissenschaftliche Studie, an der ein Gremium von 17 Experten aus 13 Ländern beteiligt war, wurde soeben in der Fachzeitschrift Atmosphere veröffentlicht. In der Studie wurden die verschiedenen Datenanpassungen untersucht, die in den letzten zehn Jahren routinemäßig an den europäischen Temperaturaufzeichnungen im weit verbreiteten Datensatz des Global Historical Climatology Network (GHCN) vorgenommen worden waren.
Der monatliche Temperaturdatensatz des GHCN ist die wichtigste Datenquelle für Thermometer-Aufzeichnungen, die von vielen Wissenschaftlern zur Berechnung der globalen Erwärmung verwendet werden, darunter die NOAA, das Goddard Institute for Space Studies (GISS) der NASA und die Japan Meteorological Agency (JMA).
Die Länge dieser Thermometer-Aufzeichnungen kann von Jahrzehnten bis zu mehr als einem Jahrhundert reichen. In diesen langen Zeiträumen enthalten die Aufzeichnungen einzelner Wetterstationen oft abrupte Veränderungen aufgrund lokaler Faktoren, die nichts mit globalen oder nationalen Temperaturtrends zu tun haben. Dazu gehören beispielsweise Änderungen des Standorts der Wetterstation, der Art der verwendeten Thermometer oder das Wachstum städtischer Wärmeinseln in der Umgebung der Station.
Um diese nicht klimabedingten Verzerrungen zu korrigieren, hat die NOAA, die den GHCN-Datensatz verwaltet, ein Computerprogramm laufen lassen, das mit Hilfe statistischer Methoden abrupte Sprünge in den Aufzeichnungen erkennt. Wann immer das Programm einen abrupten Sprung feststellt, wird eine Anpassung vorgenommen, um diesen Sprung aus den Aufzeichnungen der Station zu entfernen. Dieser Vorgang wird als Temperatur-Homogenisierung bezeichnet. Bis jetzt sind die meisten Wissenschaftler davon ausgegangen, dass der Prozess im Allgemeinen korrekt funktioniert.
In dieser neuen Studie analysierten die Autoren Tausende verschiedener Versionen des Datensatzes, die über 10 Jahre hinweg heruntergeladen wurden. Sie untersuchten die Homogenisierungs-Anpassungen für mehr als 800 europäische Temperatur-Aufzeichnungen. Sie fanden heraus, dass sich diese Anpassungen jeden Tag dramatisch änderten, wenn die NOAA ihr Computerprogramm erneut laufen ließ.
Die Autoren stellten fest, dass nur 17 % der NOAA-Anpassungen von Lauf zu Lauf konsistent waren.
Durch die Zusammenstellung historischer Aufzeichnungen, so genannter Stationsverlaufs-Metadaten, für jede der Stationen konnten sie außerdem die vom NOAA-Computerprogramm vorgenommenen Anpassungen mit den dokumentierten Veränderungen vergleichen, von denen bekannt war, dass sie an der Wetterstation stattgefunden hatten. Sie fanden heraus, dass weniger als 20 % der von der NOAA vorgenommenen Anpassungen mit einem von den Stationsbeobachtern festgestellten Ereignis übereinstimmten, wie z. B. einer Änderung der Instrumentierung oder einer Stations-Verlagerung.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die meisten der von der NOAA vorgenommenen Homogenisierungsanpassungen erstaunlich inkonsistent waren.
Außerdem werden die Anpassungen, die NOAA auf den gesamten Datensatz anwendet, jeden Tag neu berechnet und geändert, sobald die neuesten Aktualisierungen der Thermometer-Aufzeichnungen eintreffen. Dies hat zur Folge, dass für eine bestimmte Station, z. B. Cheb in der Tschechischen Republik, die offiziellen homogenisierten Temperaturen für 1951 (als Beispiel) im Datensatz von Dienstag ganz anders aussehen können als im Datensatz von Montag.
Die Studie selbst befasste sich nicht mit den Nettoauswirkungen dieser Anpassungen auf langfristige Klimatrends. Die Autoren warnten jedoch, dass diese bizarren Ungereimtheiten in diesem weit verbreiteten Klimadatensatz wissenschaftlich beunruhigend sind. Sie sind auch besorgt darüber, dass die meisten Forscher, die diesen wichtigen Datensatz verwenden, sich dieser Probleme bisher nicht bewusst waren.
Die Autoren schließen ihre Studie mit verschiedenen Empfehlungen, wie diese Probleme gelöst werden könnten und wie die Temperatur-Homogenisierung in Zukunft verbessert werden kann.
Die Studie
Titel: Evaluation of the Homogenization Adjustments Applied to European Temperature Records in the Global Historical Climatology Network Dataset
by Peter O’Neill, Ronan Connolly, Michael Connolly, Willie Soon, Barbara Chimani, Marcel Crok, Rob de Vos, Hermann Harde, Peter Kajaba, Peter Nojarov, Rajmund Przybylak, Dubravka Rasol, Oleg Skrynyk, Olesya Skrynyk, Petr Štěpánek, Agnieszka Wypych and Pavel Zahradníček
Atmosphere 2022, 13(2), 285; https://doi.org/10.3390/atmos13020285
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
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https://eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2022/02/press-release-for-ONeill-et-al-2022.pdf
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Danke für diesen informativen Artikel:
„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die meisten der von der NOAA vorgenommenen Homogenisierungsanpassungen erstaunlich inkonsistent waren.“
Und sich von Samstags auf Montags ändern! Und dabei geht es weltweit um wenige Zehntelgrad, aus der die Klima-Irren im Westen eine Katastrophe ableiten und nach Kräften die Menschheit schädigen! Mit Ölverknappung und Verteuerung fördern sie wie die Irren den Welthunger, während der wertvolle Pflanzendünger CO2, wegen dessen die Klima-Irren durchdrehen, der Menschheit ausschließlich zum Vorteil gereicht! Und selbst ohne Dekarbonisierungs-Wahn im zuträglichen Bereich verbleiben wird – auf die Natur und die CO2-Lösungsgesetze ist Verlass!
Ähnlich „zuverlässig“ sind die westlichen Klimatrottel, von denen zuverlässig stets nur das Allerdümmste kommt. Der Westen hält trotz seiner Alarm- und Panikforscher, die nichts als Fehlprognosen liefern, stur an der eigenen Klima-Verdummung fest und verplempert Billionen – wie Dummköpfe eben. Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen – bei den bekloppten Vorreitern ganz besonders, die erst vom Ausland sonst wohin getreten werden müssen, damit sie aufwachen.
>>Dazu gehören beispielsweise Änderungen des Standorts der Wetterstation, der Art der verwendeten Thermometer oder das Wachstum städtischer Wärmeinseln in der Umgebung der Station.<<
Ja und? Zum Nachweis der Unrichtigkeit der Behauptungen der sog. „Klimaforscher“ bzgl. der angeblichen menschengemachten Erwärmung bedarf es letztendlich nur der Werte einer einzigen Meßstation, die nicht durch die Standortumgebungen (Flüsse etc. und menschliche Ansammlungen bis hin zu Großstädten) beeinflußt wird. Und die gibt es es in den USA im Bereich des sog. Mittleren Westens östlich des Mississippi/Missouri, nördlich des Golfs von Mexiko und südlich der Großen Seen.
Eines der Beurteilungsprobleme bestimmter angeblicher Fachleute wird dadurch verursacht, daß die nicht im Laufe des Tages, wo die Sonne nebst Bewölkungsvariation durch die Thermik nicht die horizontale Temperaturverteilung kennen. Die kennt aber jeder Segelflieger, denn die fliegen fast immer im oberen Bereich unter den Cumuluswolken. Und 100m Höhendifferenz bedeuten zwischen den Wolken entlang der Flugstrecke bedeutet eine Temperaturifferenz von 1 °C am Boden. Voraussetzung ist natürlich gleiche absolute Luftfeuchtigkeit. Meist ist die gegeben, außer im Bereich von Flußläufen wie der Aller, Weser oder Elbe.
>>Die Länge dieser Thermometer-Aufzeichnungen kann von Jahrzehnten bis zu mehr als einem Jahrhundert reichen.<<
Welchen Wert haben denn Temperaturmessungen in Bodennähe ohne Kenntnis der atmosphärischen Temperaturen incl. deren Variabilität oberhalb der Meßgeräte und ohne Kenntnis der Bewölkungsverhältnisse?
Es gibt nur sehr wenige Meßstationen, die fernab menschlicher Betätigung von Beginn an sind und nicht von Flüssen, Großen Seen und den Meeren beeinflußt werden. In Europa ist mir keine einzige Station bekannt und in den USA habe ich auch nur 5 gefunden. Und selbst diese Stationen haben keine fehlerfreien Meßdaten.
>>In der Studie wurden die verschiedenen Datenanpassungen untersucht …<<
Daten werden in der Regel erhoben, gemessen usw. , je nach Typ. Nur fehlerhafte Daten dürfen verändert werden, also dann, wenn das Meßgerät Fehler fabriziert. Das kann z.B. der Fall sein, wenn ein Meßgerät, wie die Wetterhütten der Meteorologen an falschen Stellen aufgestellt wurden. Oder wenn die Struktur der Gegend vom Menschen verändert wurde. Ein spezielles Beispiel ist die Wetterwarte in BHV. Die steht zwischen Weser und Fischereihafenschleuse und Geestemündung. Und dann gab es südlich von BHV über ein paar Jahrzehnte ein Kewrnkraftwerk. Das entließ das Kühlwasser in die hin- und herschwappende Weser. Und Cuxdorf an der Elbe hat eine ähnliche Wetterstation.
Und die Flughafenwetterwarte HH befindet sich jetzt auch mitten einem Wohngebiet mit ca. 4 Millionen Anwohnern. Und die Wetterwarte Lübeck ist auch mittig eines großen Asphaltgebietes im Westen des Flughafens hingestellt. Insofern sind deren Daten nicht nur wegen des nahen Ratzeburger Sees und der Startbahn nebst Vorfeld bei östlichen Winden unbrauchbar.