Wolfgang Kaufmann (Red. PAZ)*
Elektro-Mobilität: Die Antriebsbatterie ist aus vielfältigen Gründen die größte Schwachstelle eines jeden E-Fahrzeugs. Aber sie ist bei Weitem nicht die einzige. Stromspeicher von E-Fahrzeugen brennen, explodieren, stehen unter Hochspannung und sind ein Gefahrgut.
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Die größte Schwachstelle eines jeden Elektro-Autos ist seine Antriebsbatterie. Deren Lebensdauer leidet beim schnellen oder vollständigen Aufladen über 80 Prozent. Außerdem kommt es manchmal zu spontanen Entzündungen der Akkus beim Stromtanken. Deshalb soll der Chevrolet Bolt beispielsweise weder in einer Garage noch über Nacht ans Netz angeschlossen werden. Andere Speicherelemente laufen unvermittelt aus und geraten daraufhin in Brand – so wie beim Mercedes EQC oder beim Hyundai Ioniq.
Nicht ganz einfach ist auch das Löschen des Fahrzeuges in solchen Situationen. Die Hochvolt-Batterie kann sich immer wieder von Neuem entzünden, explodieren oder einen elektrischen Schlag erzeugen. Deswegen ist es am Sichersten, das Fahrzeug im Brandfall komplett mittels Kran in einem großen Wasserbehälter zu versenken. Zumal die Feuerwehrleute oftmals auch nicht genau wissen, mit welchen Gefahren sie sonst noch vor Ort rechnen müssen. Hilfreich wären hier die Rettungsdatenblätter, die es inzwischen für jedes E-Auto gibt. Aber die liegen meist unzugänglich im Handschuhfach, was zeitraubende Nachfragen bei der Leitstelle oder gar beim Hersteller nötig macht.
Das Recyceln der Akkus ist teuer
Auch ohne Brandgeschehen ist die Bergung der Fahrzeuge nach Unfällen kompliziert. Die mögliche Restspannung von 300 bis 400 Volt sorgt für hohe Risiken und erfordert den Einsatz von fachkundigem Personal. Die mehrere hundert Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Batterien gelten als Gefahrgut.
Deshalb darf ihr Transport nur durch Speditionsunternehmen erfolgen, die über eine entsprechende Zulassung gemäß der strengen Vorgaben des Übereinkommens über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) verfügen. Und davon gibt es nur extrem wenige. Stefan Jacobs vom Vorstand des Verbands der Bergungs- und Abschleppunternehmen (VBA) teilte hierzu auf Anfrage des Portals Sonderabfallwissen mit: „Mir fallen vielleicht ein, zwei Betriebe in ganz Deutschland ein.“
Und auch die Wiederverwertung der im Normalbetrieb verschlissenen Akkus steckt derzeit noch in den Kinderschuhen, obwohl inzwischen einige hierauf spezialisierte Unternehmen den Betrieb aufgenommen haben. Denn die Rückgewinnung der in den Stromspeichern enthaltenen Materialien ist keineswegs so lukrativ, wie es scheint. So urteilte der Batterie-Experte Falk Petrikowski vom Umweltbundesamt (UBA): „Die Einnahmen durch den Verkauf der recycelten Stoffe wiegen die Kosten für Sammlung, Demontage und Recycling nicht auf.“
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Bananen-Strategie: Das Produkt reift beim Kunden
Mit der für 2025 geplanten neuen Euro-7-Abgasnorm droht das sukzessive Aus für Wagen mit Benzin- oder Dieselmotoren. Deshalb gehen nun immer mehr Fahrzeughersteller dazu über, ihre Produktpalette um E-Autos zu erweitern. Dabei setzen sie aber eher auf Schnelligkeit als auf Gründlichkeit und Qualität, zumal es außerdem noch gilt, den jahrelangen technischen Vorsprung des derzeitigen Weltmarktführers Tesla aufzuholen.
Das bekommen die Kunden in Form von unablässigen Rückrufaktionen oder gar nicht systematisch beziehungsweise auf Herstellerkosten beseitigten Mängeln an ihren Fahrzeugen zu spüren. Dabei unterlaufen selbst dem Branchenprimus Fehler. So brannte inzwischen auch ein erstes Exemplar des neu entwickelten und 130.000 US-Dollar teuren Model S Plaid aus, obwohl dies laut Tesla nicht mehr möglich sein sollte, da in dem Wagen neuartige Akkus verbaut wurden.
Kritiker unterstellen Tesla sowie den anderen Herstellern von E-Autos zu Recht eine „Bananen-Strategie“, die darin besteht, das Produkt beim Kunden reifen zu lassen. Es fehlt noch an Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen, deshalb liefert man Konstruktionen aus, von denen von vornherein klar ist, dass sie nicht perfekt sind. Und dann wird auf die Beschwerden der Käufer reagiert und das Auto sukzessive „optimiert“.
Damit übernehmen die Kunden faktisch die Rolle eines Mitentwicklers und Testers. Dafür erhalten sie allerdings kein Geld, sondern müssen noch kräftig draufzahlen, wenn ihr Wagen teure Reparaturen benötigt oder seine Lebenszeit viel früher als erwartet endet. Der einzige Lohn, der den E-Auto-Nutzern von heute winkt, ist das Gefühl, als sogenannte Early Adopter (Frühzeitige Anwender) dem Fortschritt beziehungsweise Umweltschutz zu dienen und dadurch einen höheren sozialen Status und eine ganz neue Art von Fahrgefühl zu genießen, sofern das Auto denn fährt.
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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :
Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 7. Januar 2022, S.2; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor Wolfgang Kaufmann für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln : https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.
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Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
VERBRENNER-Auto brennt; im Bild oben!
Der technische Fortschritt wird uns Akkus bringen,
die weder brennen noch mit Kobolden befüllt werden müssen!
Einfach abwarten und Probefahrten genießen!
😉
Nun ja, ich arbeite in einer Firma die wohl gegen 150 Laptops und andere Batteriegeräte in gebrauch hat.
Und ich sehe was da alles daneben geht.
Batterien bei Handys, Laptops usw….. davon haben wir jedes Jahr sicher 10 Stück die platzen, brennen usw.
Immerhin bringen unsere Mitarbeiter diese Geräte sofort wenn sie sich aufwölben, bei denen zu Hause hats noch nicht gebrannt. Und ja, explosionsartige Zwischenfälle hatten wir bisher auch noch nicht.
Die Geräte landen dann sofort in einem Blechkontainer wo sie ausbrennen und ausgasen dürfen…… bis sie entsorgt werden. Oft kann man die Batterien nicht mehr vom Gerät trennen.
Bei Handys verdicken die Batterien auf das 3-4 fache …… das Cover wölbt sich stark, sie werden beim telefonieren sehr heiss.
Bei den Laptops das selbe, die Batterie wölbt sich, mitunter schmilzt der Kunststoff und sie brennen zum Ende hin offen aus.
Die werden draussen in einen leeren Container geworfen….. denn sonst rauchen und gasen die alles voll…….. und den Gestank davon bringen sie da nicht mehr raus.
Die Folge ist………. das ich bei mir zu Hause solche Geräte nur noch lade, wenn ich anwesend bin …….und dass dann auch nur noch in der Küche wo ich eine Granit Arbeitsflächen habe, damit die nicht gleich mit anfinge zu brennen.
Ich verbrauche hier sicher auch noch gegen 200 Batterien herkömmlicher Art, also meist CR-32, AA-Zellen usw.
Und es ist erstaunlich wie viele davon immer noch auslaufen und die Geräte beschädigen, obwohl jede Werbung ja verspricht ……..das die eben Auslaufsicher seien.
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Mein Kollege der einen Hyundai-Ionic hat, dem habe ich empfohlen den Wagen draussen zu laden, oder die Garage feuersicher zu machen. Dort hat er ne Betondecke und 2 Betonwände, die dritte Wand ist aus Gasbetonsteinen und die Kellertüre ist ein leichtes Papier-Wabenmodell.
Diese Türe abzusichern braucht was teures…… kostet hier um die 2500 Franken.
Damit hat er in der Nacht immerhin die Chance aufzuwachen und das Haus verlassen zu können.
Das Haus dürfte bei einem Batteriebrand nahezu vollständig zerstört werden, denn das brennt heiss ….und der Gestank, ….. sogar allenfalls unbeschädigte Hausteile müssten ausgeräumt, das Inventar entsorgt, Deckenbalken ausgebaut, alles neu verputzt und gestrichen werden.
Mein Kollege liest jeden Monat so eine Zeitschrift über Elektroautos…. ich glaube die heisst „Elektro Automobil – Das Magazin für Elektromobilität“
Wer die liesst weiss alles.
Und dort steht schliesslich nichts drin von wegen Batteriebränden…..(((-:
Das die Akkus von E-Autos gelegentlich mal spontan abbrennen ist wohl mittlerweile bekannt. Das soll ja sogar bei Mobiltelefonen und Kleingeräte Akkus ab und zu mal vorkommen ( Erinnert sich noch jemand an das Problem mit einem neuen Telefon von Samsung vor ein paar Jahren?). Die Ursache hierfür sind wohl in kleinsten unerkannten Fertigungsfehleren zu suchen die letztlich zu einem internen Kurzschluss und damit zur Überhitzung des ganzen Akkus führen kann.
Und das sie nicht so einfach zu löschen sind ist auch an anderer Stelle mehrfach geschrieben worden.
Und das 400V bei Berührung tödlich sein können sollte jedem klar sein der weiss das man auch nicht so einfach in den Hausanschlusskasten greifen darf, dort liegen nämlich ebenfalls 3x400V an, gegen Erde immerhin noch 230V.
Das ein solcher Artikel aber mit einem Foto von einem brennenden Renault Clio, offensichtlich älteres Modell, der garantiert nicht mit Li-Ionen Akkus bestückt ist, illustriert wird enttäuscht mich ein weiteres mal von Eike. Gab es keine Bilder von den ausgebrannten Teslas?
Auf eine sehr reißerische Überschrift folgt ein langweiliger Artikel. Letztlich eine bekannte Aufzählung aller Nachteile einer Lithium-Traktionsbatterie.
“teuflisch gefährliche“ Batterien? Wenn ich neben einem Fahrzeug mit brennender Traktionsbatterie stünde, so würde ich gemächlichen Schrittes zur Seite gehen. Würde ich neben einem brennenden Fahrzeug mit vollem Benzintank stehen so würde ich so schnell weglaufen wie möglich. Da muß man einfach wissen, was wirklich gefährlich ist.
Übrigens, nicht nur E-Autos brennen. Jedes Jahr brennen in Deutschland 15000 Verbrenner-Autos komplett ab. Bezogen auf den jeweiligen Gesamtbestand brennen E-Autos nicht häufiger als Verbrennerautos.
@ Heinrich….
Das ist richtig.
E-Autos brennen vermutlich nicht häufiger……….. aber sie tun es weit gefährlicher.
Die Hitze ist gross, man kann die Batterie fast gar nicht löschen, ja sogar Explosionsartige Brände sind möglich.
Es gab ja bereits Opfer in E-Fahrzeugen die nicht mal mehr Aussteigen konnten und verbrannten… so schnell war das Brand-Geschehen.
Übrigens, bei Wasserstoff ist das weit weniger gefährlich.
Natürlich könnte man so einen Tank auch sprengen, aber bekommt der aufgrund eines Unfalle ein Loch oder wird er stark deformiert….. zischt der Inhalt in vielleicht 20 Sekunden weg. Ist ein Riss entstanden….. ist das Gas innert wenigen Sekunden weg.
Wird der Wasserstoff dabei gezündet….. gibts eine Stichflamme, die aber auch nur so lange brennt bis das Gas entwichen ist, der Tank explodiert dabei nicht. Natürlich könnte das Gas in den Passagierraum ausbrennen, aber sowas lässt sich recht einfach Konstruktionsbedingt verhindern.
Auch das haben Feuerwehrleute schon durchgeprobt.
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Als Taucher habe ich mal eine 15 Liter Flasche entleert. Das heisst, ich habe den Hahn einfach aufgemacht und sie auslaufen lassen. Diese 15 Liter mit ca. 220 Bar Fülldruck, zischten innert ca. 30 Sekunden weg. Der Hahn war danach aber dick mit Eis zugefroren…… denn das Abströmen erzeugt Kälte und die führt mittels Luftfeuchtigkeit eben zur Eisbildung……(((-:
Hilfreich und sehr berechtigt! E-Mobile werden aus politischen Gründen in aller Regel schön geredet. Bis dann der idealistische und durch die Kaufprämie verführte Käufer erst im Alltag allmählich dazulernt. Zur Frage des Hauptschalters: Den wird es für Mechaniker möglicherweise geben und wenn nur ein Hauptanschluss abgeklemmt werden kann. Schützt aber bei Pannen-, Unfall- oder Brandereignissen sicherlich nur sehr unvollständig. So ähnlich, wie man eine einmal gezündete Feststoffrakete von außen nicht mehr kontrollieren kann.
Welche Schutzmechanismen greifen bei einem Stromausfall, wenn ein E-Fahrzeug in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses zum Laden unbeaufsichtigt abgestellt ist? Kann die Gebäudestruktur beeinträchtigt werden? Welche Versicherung ist für eventuelle Folgeschäden zuständig?
@ Blumenreuther……
ich Schweizer, habe einen Kollegen der seit sicher 30 Jahren in der freiwilligen Feuerwehr dient.
Und die haben das Thema Autobrände bei E-Mobilen, schon vor 3-4 Jahren durchexerziert.
Und dabei haben die sich auch darüber ausgelassen was passiert, wenn der Batteriebrand im 3-ten Tiefgeschoss einer Parkgarage passiert.
Tja, das wird so heiss, gasig und rauchig, das sie wohl samt Atemschutzausrüstung ziemlich hilflos wären. Denn sie bräuchten dort auch noch Hitzeschutzanzüge. Aber wenn man rein gar nichts mehr sehen kann, was dann ?
Hat es dort eine Rauchabzugsanlage die das bewältigen könnte….. beziehungsweise, facht die den Brand noch weiter an?
Autobrände erzeugen generell viel Rauch …….und der ist auch noch schwärzer wie schwarz…….
Ich hatte man einen Wagen der abgebrannt ist, und das nur 10m nach einer Tunnelausfahrt, allerdings gerade neben einer Notrufsäule. Ein Lastwagen Chauffeur versuchte noch den Wagen zu löschen…. und der hatte einen grossen 6 kg. Feuerlöscher dabei.
Die Rauchsäule war wohl 40m hoch, dick und schwarz und obwohl die Feuerwehr innert 5 Minuten da war, ist in der Zeit das Auto total abgebrannt.
Also den E-Wagen in der Tiefgarage würde man wohl ausbrennen lassen müssen und dabei nur verhindern wollen, dass sich der Brand in andere Etagen ausweitet…… Aber alle dort parkierten Fahrzeuge wären wohl vollständig im Eimer.
Sehr geehrter Herr Roth, danke für die Praxisberichte. Klingt ja nicht so gut . . .
Die meisten E-Autos arbeiten mit 400 V= ab Akku, Porsche sogar mit 800 V= ab Akku. Bei 400 V sind das ca 115 Li-Ion-Zellen in Serie (und zusätzlich wegen Kapazitätsvergrößerung jeweils mehrere auch noch parallel), bei 800 V das Doppelte, dafür weniger parallel.
Jedenfalls ist Gleichspannung dieser Größenordnung für Lebewesen lebensgefährlich, wenn man sie so berührt, daß Strom z. B. von der linken Hand über den Körper zur rechten Hand fließt. Aber auch einhändige Berührung führt zur augenblicklichen lokalen Verbrennung der betroffenen Stellen.
Aus elektrotechnischer Sicht müßte ein E-Auto also einen Hauptschalter direkt am Batterieanschluß haben, mit dem man für Wartungsarbeiten die Batterie freischalten kann. Gibt es hier im Forum E-Auto Fahrer, die dazu etwas sagen können?
@ Strasser…..
Klingt logisch……. so analog zum Hauptschalter an Armeefahrzeugen. Bei Unfällen haben die einen „Notaus“…. der Automatisch funktioniert. Danach braucht so ein Wagen aber die Garage, nicht wegen der Schäden, sondern weil der nicht mehr anspringen würde, auch wenn alles noch ganz wäre.
Moderne Computerautos vertragen das also nicht, den Absturz. Da müssen die in der Wartung erst den Stromkreislauf überbrücken, damit die Elektronik keinen Schaden nimmt.
Mein Tiguan ist ein Benziner, aber auch das ist nichts ……mit einfach Batterie ausbauen und neue reintun, so wie wir das früher machten.