Christopher Monckton of Brenchley
Der Neue Stillstand verlängert sich mehr und mehr. Im zuverlässigsten aller Datensätze, also dem von UAH, zeigt sich ganze 7 Jahre lang keinerlei globale Erwärmung:
Beim HadCRUT4-Datensatz ist es unter Verwendung des veröffentlichten monatlichen Unsicherheits-Intervalls möglich, 9 Jahre und 3 Monate zurückzugehen – von August 2012 bis Oktober 2021 – bevor man eine statistisch signifikante globale Erwärmung findet. Der Bereich der statistischen Unbedeutsamkeit ist unten in hellblau dargestellt. Schon lange vor dem vorletzten IPCC-Bericht hat es keine statistisch signifikante globale Erwärmung mehr gegeben:
Seit 7 Jahren und 8 Monaten – also einen Monat länger als die Daten des letzten Monats zeigen – hat es im HadCRUT4-Datensatz überhaupt keine globale Erwärmung mehr gegeben. Der Trend der linearen Regression nach der Methode der kleinsten Quadrate liegt ein wenig unter Null:
Wie immer wird der in den Stillstands-Grafiken gezeigte Trend über den längsten Zeitraum genommen, verglichen mit dem jüngsten Monat, für den Daten verfügbar sind, in dem die lineare Regression nach der Methode der kleinsten Quadrate nicht positiv ist.
Angesichts der Abfolge langer Perioden ohne globale Erwärmung, die jeweils mit einem starken El Niño beginnen, überrascht es nicht, dass die globale Erwärmung weit unter dem Drittel Grad pro Jahrzehnt liegt, das der IPCC in seinem ersten Zustandsbericht von 1990 als mittelfristige Erwärmung prophezeit hat.
Die Bedeutung der Abfolge langer Perioden ohne globale Erwärmung, von denen die derzeitige Pause die jüngste ist, sollte nicht unterschätzt werden. Es ist legitim, aus der Länge solcher Pausen die Schlussfolgerung zu ziehen, dass, da das Klimasystem im Wesentlichen thermostatisch ist, das aus den Satellitendaten abgeleitete Strahlungsungleichgewicht entweder übertrieben ist oder einen geringeren Einfluss auf die Klimasensitivität ausübt, als man derzeit annimmt.
Die Tatsache, dass es seit fast einem Jahrzehnt keine statistisch signifikante globale Erwärmung mehr gibt, wird nicht zuletzt deshalb so heftig beanstandet, weil nicht mehr glaubhaft behauptet werden kann, dass „es schlimmer ist, als wir je gedacht haben“.
In Wahrheit ist es nicht schlimmer als zum Zeitpunkt des letzten IPeCaC-Bewertungsberichts im Jahr 2013. Aber die Rhetorik muss – und wurde – immer weiter aufgebläht mit totalitären Regierungen wie der des Vereinigten Königreichs, die von einem imaginären „Klimanotstand“ schwafeln.
Sogar im ländlichen Cornwall hat eine lokale Verwaltung großspurig einen „Klimanotstand“ ausgerufen. Dabei gibt es heute genauso wenig einen „Klimanotstand“ wie 2012. Der einzige Grund, ihn jetzt auszurufen, ist also nicht, dass er wahr ist (denn das ist er nicht), sondern dass er politisch zweckmäßig ist.
Ganze Industriezweige wurden bereits oder werden bald in den Ruin getrieben – Kohleförderung, -verteilung und -erzeugung (und damit auch Stahl und Aluminium); Öl- und Gasexploration und -verbrennung; Verbrennungsfahrzeuge; eine Vielzahl nachgelagerter Industrien und immer mehr energieintensive Industrien. Aber nur im Westen ist die politische Kaste dumm oder feige genug, dieses wirtschaftliche Harakiri zu begehen.
Die Hauptprofiteure der Selbstzerstörung des Westens sind Russland und China. Russland, das maßgeblichen Einfluss auf die Kabale nicht gewählter Kommissare hat, die in der zusammenbrechenden europäischen Tyrannei alle reale Macht innehaben, macht Europa seit Jahrzehnten immer abhängiger von sibirischem Methan, dessen Preis vor einigen Wochen auf das 30-fache des Weltmarktpreises stieg, als der Wind nachließ. Derzeit ist der normale Preis für Methangas in Europa sechsmal höher als in den Vereinigten Staaten.
China hat die meisten der Industrien übernommen, die der Westen abgewickelt hat, und stößt pro Produktionseinheit weit mehr CO2 aus als die Unternehmen, die der Westen zwangsweise und unnötigerweise geschlossen hat. Im Endeffekt besteht die Netto-Null-Politik also darin, dass der weltweite CO2-Ausstoß zunimmt, und zwar zu einem enormen Preis in Form von sinnlos vernichteten Arbeitsplätzen in der westlichen Arbeiterklasse und in Form von rapide steigenden Kraftstoff- und Energiepreisen. Hinzu kommt, dass jetzt, da ein Kommunist Präsident von Chile geworden ist, die letzten bedeutenden Lithium-Vorkommen, die nicht unter chinesischer Kontrolle sind, wahrscheinlich in Pekings greifende Hände fallen werden, so wie die Lithium-Vorkommen in Afrika, im besetzten Tibet, in Afghanistan, in Grönland, in Cornwall und fast überall sonst schon, so dass jeder, der dumm genug ist, einen elektrischen Buggy zu kaufen, bald viel mehr als jetzt für das Privileg bezahlen wird.
All diese wirtschaftlichen Verwüstungen beruhen auf einem elementaren physikalischen Irrtum, der erstmals 1984 von einem mehrfach verhafteten linksradikalen Agitator bei der NASA begangen und daraufhin in der gesamten Klimatologie an den kommunistisch dominierten Universitäten des Westens eifrig fortgesetzt wurde. Ich habe den Irrtum im letzten Monat skizziert, aber in einer der Tabellen hat sich ein Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen, den ich hier korrigiere.
Eine einfache Zusammenfassung des Fehlers, zusammen mit einem Hinweis auf seine wirtschaftlichen Auswirkungen, findet sich im ausgezeichneten Blog American Thinker vom 31. Dezember 2021.
Aufgrund dieses Irrtums gehen die Klimaforscher fälschlicherweise davon aus, dass jede direkte Erwärmung von 1 K durch die Anreicherung der Atmosphäre mit Treibhausgasen zwangsläufig zu einer endgültigen Erwärmung von 4 K oder einer Gleichgewichtserwärmung führt, wenn man die Rückkopplungen berücksichtigt. In Wahrheit ist dies jedoch nur ein – und nicht besonders wahrscheinliches – Ergebnis aus einem Spektrum möglicher Ergebnisse.
Für das Jahr 1850 vernachlässigen Klimatologen (z. B. Lacis et al. 2010 in einer einflussreichen Studie, das diesen Fehler explizit enthält) die Emissionstemperatur bei der Ableitung des Systemgewinnfaktors [system-gain factor], den sie als das Verhältnis zwischen dem natürlichen Treibhauseffekt von 32,5 K und der direkten Erwärmung von 7,6 K durch alle natürlich vorkommenden Treibhausgase bis 1850 betrachten. Somit ergibt 32,5 K / 7,6 K den impliziten Systemgewinnfaktor 4,3 (in Lacis als ~4 angegeben). Multipliziert man die 1,05 K direkte CO2-Verdopplungs-Erwärmung mit 4,3, erhält man 4,5 K endgültige CO2-Verdopplungs-Erwärmung, auch bekannt als Gleichgewichts-CO2-Verdopplungs-Sensitivität (ECS).
Den korrigierten Systemgewinnfaktor für 1850 erhält man, indem man die Emissionstemperatur von 255,2 K sowohl zum Zähler als auch zum Nenner hinzufügt: Der Systemgewinnfaktor ist also in Wirklichkeit (255,2 + 32,5) / (255,2 + 7,6), also 1,095. Diese einfache Korrektur bedeutet, dass der ECS auf der Grundlage des Rückkopplungsregimes von 1850 nur 1,095 x 1,06 K oder etwa 1,2 K betragen würde. Der ECS von Lacis et al. ist also etwa viermal zu groß.
Aber was wäre, wenn die Rückkopplung heute nicht die gleiche wäre wie 1850? Nehmen wir an, der Systemverstärkungsfaktor wäre heute nur 1 % größer als 1850. In diesem Fall würde der ECS nach der fehlerhaften Methode der Klimatologie immer noch 4,5 K betragen, wie 1850. Bei Anwendung der korrigierten Methode würden wir jedoch einen ECS-Wert von 4 K erwarten, der etwa 250 % über den 1,2 K liegt, die auf der Grundlage der Rückkopplung im Jahr 1850 ermittelt wurden.
Gerade weil eine Erhöhung des Systemverstärkungsfaktors um nur 1 % zu einem Anstieg des ECS um 250 % führen würde, ist es unmöglich, genaue Vorhersagen zur globalen Erwärmung zu machen. Die Klimaforscher kennen die Werte der relevanten Rückkopplungsstärken einfach nicht annähernd bis auf 1 % genau. Hansen et al. (1984), die ersten Verursacher des Fehlers in der Klimatologie, gaben zu, dass sie die Stärke der Rückkopplung nicht auf 100 % genau kannten, geschweige denn auf 1 %. IPCC (2013) geht in seiner Tabelle der wichtigsten Temperatur-Rückkopplungen von einem Systemgewinnfaktor von eins bis unendlich aus – eine der am wenigsten gut kontrollierten Größen in der gesamten Physik.
Aus diesem Grund sind alle Unkenrufe, die sich auf den elementaren Kontroll-theoretischen Irrtum der Klimatologen stützen, der sie dazu gebracht hat, ECS mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für hoch zu halten, völlig sinnlos. Sie sind bloße Mutmaßungen, die auf diesem elementaren, aber schwerwiegenden Irrtum der Physik beruhen.
Es spielt keine Rolle, dass die gigantischen Modelle, auf die sich die Klimapanik stützt, die Rückkopplungsformel nicht direkt anwenden. Sobald klar ist, dass keine einzige Rückkopplungsreaktion durch direkte Messung quantifiziert werden kann, so dass die Unsicherheit in der Stärke der Rückkopplung sehr groß ist, folgt daraus, dass man sich auf keine Vorhersage der globalen Erwärmung verlassen kann, die auf der derzeitigen Annahme beruht, dass der Systemverstärkungsfaktor in der Größenordnung 4 liegt. Denn es gibt keinen guten klimatologischen Grund für die Annahme, dass das Rückkopplungsregime heute in irgendeiner Weise anders ist als im Jahr 1850, nicht zuletzt, weil das Klimasystem im Wesentlichen thermostatisch ist.
Wenn man den Fehler der Klimatologie einmal verstanden hat, kann man die Bedeutung des Musters der langen Pausen in der globalen Temperatur, gefolgt von starken Anstiegen, die durch die natürlich auftretende El-Niño-Südliche Oszillation verursacht werden, besser verstehen. Und man kann besser verstehen, warum es sich nicht lohnt, auch nur einen einzigen roten Cent für den Versuch auszugeben, die globale Erwärmung einzudämmen. Denn die Korrektur des Fehlers beseitigt die Fast-Sicherheit einer starken Erwärmung.
Selbst vor der Korrektur des Fehlers der Klimatologen würde die globale Erwärmung, die durch die westliche Netto-Null reduziert wird (selbst wenn wir sie erreichen würden, was nicht der Fall sein wird), nur 1/13 K betragen. Daher lohnt es sich einfach nicht, Quadrillionen auszugeben, um eine globale Erwärmung zu reduzieren, die nach der Korrektur bis 2050 nur 1/40 K betragen würde. Das ist eine viel zu geringe Temperatursenkung, um mit den heutigen Temperaturdaten messbar zu sein. Die Berechnung, bei der die Mainstream-Daten Schritt für Schritt verwendet werden, finden Sie hier:
In Großbritannien wächst die Enttäuschung der einfachen Leute über alle ihre Politiker, egal welcher Partei, wegen ihrer krankhaften Angst vor dem Imageschaden, den die Klimakommunisten all jenen von uns zugefügt haben, die – aus fundierten wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Gründen – die Parteilinie zur globalen Erwärmung abgelehnt haben. Die erste politische Partei, die die Courage hat, sich dem Unsinn der globalen Erwärmung von Grund auf zu widersetzen, wird bei den nächsten Wahlen den Sieg davontragen.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Deren Mitglieder werden wohl eher als Faschisten, NAZIs und Wissenschaftsleugner denunziert die man keinesfalls in den MEdien zu wort kommen lassen darf. Sozusagen die Alterntive for Britain 😉
Knapp 10 Jahre sind zu kurz, um irgendwelchen Rückschlüsse ziehen zu können. In Deutschland wurden bei allen Wetterstationen, also auch bei den ländlichen die Jahresmittel wärmer, daran ändert auch das realtive kalte 2021 noch nichts. Weiter muss man bedenken, dass die lineare Trendlinie nur die Entwicklung der Vergangenheit wiedergibt, auch wenn sie in die Zukunft zeigt. Wie die nächsten Jahre witterungsmäßig werden, kann diese Regressionslinie nicht vorhersagen.
„Der Neue Stillstand verlängert sich mehr und mehr.“
Die Ursache ist dass einem starken El Nino nun ein starker La Nina folgt. Man müsste einmal analysieren inwieweit die Extrema zunehmen.
„Im zuverlässigsten aller Datensätze, also dem von UAH, …“ UAH misst eine gewichtete Temperatur der unteren Troposphäre, Reanalyse (z.B. NCEP air 2m) berechnet mit einem Wetter-Modell global die Luft-Temperatur in 2m Höhe, HADCRUT gibt eine Temperatur-Anomalie der von Land- Stationen gemessenen Luft-Temperatur in 2m Höhe und der Wasser-Temperatur der Ozean-Oberfläche. Obwohl die Datensätze eigentlich nicht vergleichbar sind liefern sie doch ähnliche Ergebnisse.
„Sogar im ländlichen Cornwall hat eine lokale Verwaltung großspurig einen „Klimanotstand“ ausgerufen. Dabei gibt es heute genauso wenig einen „Klimanotstand“ wie 2012. Der einzige Grund, ihn jetzt auszurufen, ist also nicht, dass er wahr ist (denn das ist er nicht), sondern dass er politisch zweckmäßig ist.“
Dies sollte man unterstreichen.
Paul Berberich am 6. Januar 2022 um 10:21
Wenn man die Enso-Daten nimmt und die Temperaturen getrennt für La Nina, El Nino und neutrale Bedingen darstellt, sieht man bei allen dreien einen steigenden Trend – die El Nino-Spitzen gehen höher, während La Nina geht es weniger weit runter und dazwischen geht es auch aufwärts.
Für Jahresmittelemperaturen ist das hier mal dargestellt (aus „Warming Trend and Effects of El Niño/La Niña„):
„Wenn man die Enso-Daten nimmt und die Temperaturen getrennt für La Nina, El Nino und neutrale Bedingen darstellt, sieht man bei allen dreien einen steigenden Trend“. Herzlichen Dank für die Analyse. Die Analyse scheint aber nicht aktuell zu sein. Ich habe deshalb versucht die Analyse zu aktualisieren. Ich habe den monatlichen ONI-Index und die monatliche Anomalie (1991-2020) von NCEP Reanalysis Surface Air Temperature Glb 194801 202111 verwendet. Beide Zeitreihen findet man bei NOAA. Ich habe getrennt für La Nina, El Nino und Neutral den Temperatur-Trend in den Zeit-Intervallen 1950-2021 (Spalte 2) 1950-1985 (Spalte 3) und 1986-202111 (Spalte 4) berechnet. Ergebnis in °C/Dekade:
La Nina;0,15;0,08;0,15
El Nino;0,12;0,02;0,22
Neutral;0,14;0,08;0,22
Für das Zei-Intervall 1950-2021 (Spalte 2) ist der Trend für alle 3 Zustände in etwa gleich groß. Im Zeit-Intervall 1986-2021 (Spalte 4) ist der Trend unter El Nino-Bedingungen größer als unter La Nina-Bedingungen.