Garry White The Daily Telegraph
Im Moment ist der Weg zu Netto-Null für die meisten unerschwinglich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in einem Jahrzehnt ein Feuerwerk der langfristigen Ziele brauchen.
Wie viel sind Sie bereit zu zahlen, um die Welt grün zu machen? Der Klimawandel wird beim G7-Gipfel in Cornwall an diesem Wochenende ganz oben auf der Tagesordnung stehen, wenn Joe Biden zum ersten Mal als US-Präsident die Staats- und Regierungschefs persönlich trifft. Der Klima-Evangelist wird zweifellos für schlagzeilenträchtige Umweltziele sorgen, aber es gibt ein großes Problem mit diesen schönen Bestrebungen. Im Moment ist der Weg zu Netto-Null für die meisten unerschwinglich.
Es ist klar, dass es in der Klimadebatte nur eine Fahrtrichtung gibt. Die Emissionen werden gesenkt, und es werden strenge Ziele gesetzt. Aber die steigenden Kosten für die Schaffung einer emissionsfreien Wirtschaft bis 2050 werden diese Ziele wahrscheinlich erschweren, besonders wenn es um persönliche Konsumentscheidungen geht.
Laut dem Department for Business, Energy & Industrial Strategy (BEIS) waren die mit der Beheizung von Wohn- und Nichtwohngebäuden (ohne Industrie) verbundenen Emissionen im Jahr 2016 für 23 % der britischen Emissionen verantwortlich.
Erdgas war bisher der vorherrschende Brennstoff für die Beheizung des britischen Gebäudebestands, aber wenn das Ziel der Regierung, bis 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen, erreicht werden soll, muss sich dies ändern. Schnell.
Wärmepumpen sind eine große Hoffnung für Wohngebäude, aber die größte Herausforderung besteht darin, die Hausbesitzer davon zu überzeugen, überhaupt eine Wärmepumpe zu installieren. Natürlich gibt es Alternativen, und Wärmepumpen werden nur ein Teil des Mixes sein, aber das Committee on Climate Change (CCC) hat den Einsatz von Wärmepumpen unter der Annahme modelliert, dass Großbritannien bis 2050 netto null Kohlenstoffemissionen erreicht. Es kam zu dem Schluss, dass bis 2050 19 Mio. Wärmepumpen in bestehenden Häusern (ohne Neubauten) installiert werden müssten.
Der CCC hat berechnet, dass Großbritannien bis 2030 eine jährliche Installationsrate von 1.149.000 Wärmepumpen erreichen muss, um seine Emissionsverpflichtungen zu erfüllen. Die Regierung hat sich in ihrem 10-Punkte-Plan für die grüne Industrie verpflichtet, bis 2028 jährlich 600.000 Wärmepumpen zu installieren.
Derzeit sind in Großbritannien etwa 240.000 Wärmepumpen in Betrieb, was im Vergleich zu den 26 Mio. bereits installierten Heizkesseln für fossile Brennstoffe verschwindend gering ist. Sie machen weniger als 1 Prozent aller Heizungsanlagen im Land aus. Das liegt natürlich an deren hohen Preis.
Luft-Wärmepumpen liegen preislich zwischen £7.000 und £14.000, während Erdwärmepumpen, die die Wärme aus in den Boden gebohrten Löchern beziehen, zwischen £15.000 und £35.000 kosten. Die Kosten sind hoch, weil es nur eine begrenzte Anzahl von ausgebildeten Installateuren gibt.
Hier liegt das Hauptproblem, das es zu lösen gilt. Die Verbraucher sind zurückhaltend beim Kauf von Wärmepumpen, weil sie teurer sind als ihre traditionellen Heizkessel, aber die Preise werden nicht so weit sinken, dass sie erschwinglich werden, bis die Mengen für eine Massenproduktion ausreichen, um die Preise zu senken. Die Regierungen werden die Menschen dazu zwingen müssen, Geld auszugeben, oder die Steuerzahler werden die Rechnung bezahlen müssen.
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Es wird erwartet, dass Boris Johnsons Regierung in Kürze Pläne vorstellt, die Hausbesitzer dazu zwingen, ihre konventionellen Gaskessel durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen, wenn sie ihre Immobilie verkaufen – oder umfangreiche Renovierungen durchführen – um sicherzustellen, dass ihre Heizungssysteme den strengeren neuen Umweltstandards entsprechen. Es wird erwartet, dass bald eine Konsultation über die beste Art und Weise, dies umzusetzen, eingeleitet wird, aber es sieht so aus, als ob der Großteil der Kosten den Hausbesitzern aufgebürdet wird.
Wenn also die Staats- und Regierungschefs der Welt an diesem Wochenende Schulter an Schulter stehen und ihre kühnen Umweltziele verkünden, werden diese von uns allen bezahlt werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in einem Jahrzehnt ein Feuerwerk der langfristigen Ziele brauchen werden. Andernfalls könnte es zu einem erheblichen Anstieg der Kosten kommen, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen, wenn die Politiker versuchen, Ziele zu erreichen, die vielleicht ohnehin nicht zu erreichen sind.
Der ganze Beitrag steht hier.
Link: https://www.thegwpf.com/were-going-to-pay-a-high-price-for-the-net-zero-agenda/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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Wir sind nun seit mehr als 20 Jahren in Katalonien heimisch. Die Eingeborenen hier heizen meist mit Kaminen, offenen oder neuerdings meist mit holzbefüllten Stahlgehäusen, vorne eine Scheibe zum reingucken, ab und zu noch ein Pustefix zur Unterstützung.
Die nach und nach hier eingetroffenen Migranten aus nördlichen Ländern übernahmen die bereits gebauten Objekte mit ebendiesen Holz- und Kohlemeilern. Nach ein paar Winteraufenthalten wurden dann entweder Elektrodrähte zur Wärmegewinnung ins Refugium eingebaut oder aber Gasheizungen. Letztere waren deutlich zu erkennen an dem regelmäßigen Gepoltere der Stahlgefäße, die ziemlich oft im kälteren Halbjahr angeliefert wurden.
Als wir 2003 hier ein neues Zuhause bezogen, wurden wir von unserem spanischen Hauskurator beglückwünscht zum wunderbaren Kamin im Wohnzimmer, mit Glasguckfenster und Pustefix.
Wir Nordmänner sind da irgendwie temperaturtechnisch wohl anders gestrickt als Spanier!
Der einigermassen preisgünstig gehaltene Umbau beinhaltete eine Ölheizung Marke Roca, Fußbodenheizung unter dem Wohnbereich, Unterflurheizkörper im Wintergarten und wassergefüllte Stahlbehälter in allen anderen Räumen. Und das war gut so, denn wir heizen auch hier 6 Monate im Jahr.
Natürlich wurden auch alle Fenster mit doppelwandigen Glasflächen bestückt.
1000 Liter Heizöl kostet das winterliche Wohlgefühl allerdings! Hoffentlich belassen uns die Grünen noch ein paar Jahre in diesem Zustand!
Heizung ist natürlich auch ein Riesenproblem, könnte man letztendlich wahrscheinlich billiger direkt mit Strom machen, ja wenn…
Wenn wir der neuen Studie von der Fraunhofergesellschaft folgen „Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem“ folgen. Darin werden 530 GW PV gefordert und 310 GW Wind. Dazu noch Import von Strom und Wasserstoff. Das erfordet einen jährlichen Ausbau von über 30 GW Erneuerbaren jährlich. Zzt sind es 3 GW. Dazu lesen wir heute bei PV Magazine, dass die weltweit steigenden Rohstoffpreise und Transportkosten die PV Module massiv veteuern.
Es ist ja nicht nur der Preis für die Wärmepumpenanlage, sondern auch die Umrüstung des gesamten Heizsystems! Wärmepumpenheizungen funktionieren nur für Niedertemperaturheizsysteme, also nicht für Radiatoren, die an der Wand hängen, sondern nur für Fußbodenheizungen. Wie soll jemand, der eine solche herkömmliche Heizung hat, das umrüsten? Dazu müsste der Fußbodenbelag und der Estrich entfernt werden, praktisch das gesamte Haus innen neu ausgebaut werden. Da kommen Sie mit den lächerliche 14 – 35.000 Euro nicht aus! Ebenso gibt es ein Problem mit Mehrparteienhäusern in der Stadt. Keine handelsübliche Wärmepumpe, jedenfalls keine, die mir bekannt wäre, ist in der Lage, viele Haushalte auf einmal mit Heizung und warmem Wasser zu versorgen. Dazu kommt die Abhängigkeit der Wärmepumpe vom Strom. Der wird gerade durch politischen Wahnsinn so volatil wie möglich gemacht. Keine gute Idee, in solch einer Situation sich noch mehr abhängig zu machen. Öl brennt immer und eine Ölheizung kann man auch ohne Probleme mit einem Notstromaggregat niedriger Leistung betreiben.
Hinzu kommt, dass neben dem Einbau einer Niedertemperaturheizung man das Haus auch auf den modernen Isolier-Standard bringen müsste. Was nicht nur Unsummen verschlingt, sondern höchstwahrscheinlich auch den Schimmel ins Haus bringt. Offenbar muss man darauf hoffen, dass die verbliebenen Ölheizer dann wenigstens noch mit pflanzlichen Öl heizen dürfen. Alles komplett unsinnig und teuer, aber die grünen Klima-Irren wollen es so.
Und wenn wir mit den Erdwärmepumpen dem Untergrund großflächig die Wärme entziehen bekommen wir gleich noch Erfahrungswerte was Permafrost bedeutet.