Man sagte uns, dass dies „keine Rolle spielt“ und dass „das Monitoring-Netzwerk gute Daten liefert“. Hinter den Kulissen jedoch erfuhren wir, dass NOAA/NCDC einknickten, als wir davon berichteten, und klammheimlich einige der schlimmsten Stationen still legten, während sie gleichzeitig fieberhaft und verzweifelt PR-Initiativen lostraten, um das Narrativ der „guten Daten“ aufrecht zu erhalten.
Man lese meinen Bericht über den Zustand des US Historical Climate Network:
Jener Report aus dem Jahre 2009 (veröffentlicht mit Hilfe des Heartland Institute) [hier] erregte eine Flut von Kritik sowie eine Untersuchung seitens des US-Büros des General-Inspekteurs, welcher schrieb:
Fehlende Übersicht, fehlende Erfüllung der Kriterien und ein laxer Begutachtungs-Prozess des Programms des globalen Klimawandels vom State Departments haben das Büro des General-Inspekteurs davon überzeugt, dass „die Entscheidungsträger sich nicht auf die Daten verlassen können“ und dass nicht sichergestellt werden kann, „dass öffentliche Gelder auf angemessene Weise ausgegeben worden sind“.
Der Untersuchungsbericht des General-Inspekteurs steht hier. Auf der AGU15 hielt ich einen Vortrag zum Thema „Qualität der Aufstellungsorte von Temperaturstationen, welche bei der Berechnung von Temperaturtrends eine große Rolle spielt“ (hier)
Darin zeigte ich mittels zweier Graphiken, wie schlecht das bisherige Netzwerk ist:
Nun haben einige der genau gleichen Menschen, welche meine Bemühungen sowie die Bemühungen Anderer, diese Schwächen der wissenschaftlichen Gemeinschaft bekannt zu machen, so vernichtend kritisiert hatten, im Wesentlichen eine Kehrtwende vollzogen. Sie schrieben eine Studie, in der sie ein neues globales Monitoring-Netzwerk forderten wie das des United States Climate Reference Network (USCRN), welches ich als den einzigen möglichen Weg ansehe, um Temperaturen ordentlich zu messen und langfristige Temperaturtrends daraus abzuleiten.
Während meiner jüngsten Reise zum Kennedy Space Center (ermöglicht durch großzügige Spenden der WUWT-Leserschaft) habe ich eine ASOS-Station alten Stils auf dem Flughafen entdeckt, die dicht neben einer der neuen USCRN-Stationen stand, neben der Rollbahn für die Shuttles. Offenbar hatte man beide dort aufgestellt, um Vergleiche zwischen ihnen anzustellen. Oder auch, weil sie vielleicht der ASOS-Station nicht trauen konnten, wenn sie am dringendsten gebraucht wurde – nämlich während der Landung eines Shuttles, wo genaue Temperaturwerte von entscheidender Bedeutung sind, um die Dichte [density altitude] zu berechnen und damit das glide ratio. Ich hoffe, in einem späteren Beitrag etwas zum Vergleich zwischen beiden schreiben zu können.
Und hier eine Luftaufnahme der beiden Standorte:
Mit der Auswahl der Stellen und den dreifach überzähligen [redundant], hypermodernen belüfteten Lufttemperatur-Sensoren ist die USCRN-Station eindeutig der bestmögliche Weg zur Messung langzeitlicher Temperaturtrends in 2 m Höhe. Unglücklicherweise bekommt die Öffentlichkeit die entsprechenden Temperaturaufzeichnungen in den „Klimazustands-Meldungen“ der NOAA nie zu sehen. Stattdessen verlässt man sich auf die antiquierten und kontaminierten COOP und GHCN-Netzwerke samt deren hoch verzerrten und dann adjustierten Daten.
Für diese Leute ist es folglich nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung, wenn sie jetzt ein weltweites Temperatur-Monitoring-Netzwerk nach Art des USCRN fordern, sondern auch ein klarer Hinweis darauf, dass sie das bestehende COOP/USHCN-Netzwerk als unzuverlässig und unsicher ansehen, wenngleich sie das auch niemals zugeben würden. Sie räumen damit ein, dass diese bestehenden Netzwerke „ungeeignet für den Zweck“ sind, und begrüßen in Wirklichkeit ein wahrhaft „zweckdienliches“ globales System zur Überwachung der Lufttemperatur; eines, dass nicht aufgrund der Standorte stark verzerrt ist, keine Schwächen bzgl. Ausrüstung und Instrumentierung aufweist und keinerlei Adjustierungen bedarf.
Ich begrüße diese Bemühungen und stelle mich hinter sie. Wenn ich das nämlich mache, bedeutet das das Ende von NASA GISS und HadCRUT, deren Betreiber (Gavin Schmidt und Phil Jones) einige der parteiischsten, herablassendsten und überheblichsten Wissenschaftler sind, welche die Welt jemals gesehen hat. Sie sollten nicht die Verwalter dieser Daten sein, und dies wird ihre Vornehmheit beenden. Zugunsten von Phil Jones muss man sagen, dass sein Name auf dieser neuen Studie zu finden ist, was bei Gavin Schmidt nicht der Fall ist, wie zu erwarten war.
Hier ist etwas im Gange, hinter das sich Alarmisten und Skeptiker gleichermaßen stellen sollten. Mehr dazu später.
Und hier ist diese Studie (man beachte, dass sie meine Arbeit in der Studie von Fall et al. 2011 als Referenz anführen)
Für ein globales treuhänderisches Netzwerk von Referenz-Messungen der globalen Temperatur
P. W. Thorne, H. J. Diamond, B. Goodison, S. Harrigan, Z. Hausfather, N. B. Ingleby, P. D. Jones, J. H. Lawrimore, D. H. Lister, A. Merlone, T. Oakley, M. Palecki, T. C. Peterson, M. de Podesta, C. Tassone, V. Venema, K. M. Willett
Abstract
Es gibt sehr starke Beweise dafür, dass sich das Klimasystem seit der Durchführung instrumenteller meteorologischer Beobachtungen erwärmt hat. Der 5. Zustandsbericht des IPCC kam zu dem Ergebnis, dass die Beweise für eine Erwärmung eindeutig waren. Allerdings verbleiben aufgrund nicht perfekter Messungen und allgegenwärtiger Änderungen der Messungen und der Messverfahren Unsicherheiten hinsichtlich vieler Details dieser historischen Änderungen. Diese Unsicherheiten stellen den Trend oder die Größenordnung insgesamt der Änderungen im globalen Klimasystem in Frage. Aber sie sorgen dafür, dass das Bild unklarer als nötig ist, vor allem im lokalen Maßstab, obwohl dort viele Entscheidungen hinsichtlich von Anpassungs-Maßnahmen getroffen werden müssen, sowohl derzeit als auch in Zukunft. Ein Satz treuhänderischer Referenz-Messungen grundlegender Klima-Variablen hoher Qualität wird es zukünftigen Generationen ermöglichen, rigorose Abschätzungen zukünftigen Klimawandels und -variabilität vorzunehmen. Damit kann man die Gesellschaft mit den bestmöglichen Informationen zur Stützung zukünftiger Entscheidungen versorgen. Hier begründen wir, dass mittels Implementierung und Erhalt eines stabilen und meteorologisch gut abgesicherten Referenz-Netzwerkes die heutige wissenschaftliche Gemeinschaft zukünftigen Generationen einen besseren Satz von Beobachtungen hinterlassen kann. Dies wird bei Entscheidungen über die zukünftige Anpassung helfen und bei der Überwachung und Quantifizierung der Effektivität international abgestimmter Anpassungs-Maßnahmen. Dieser Artikel bietet den Hintergrund, nämlich rationale, meteorologische Prinzipien, und umreißt praktische Überlegungen, was in ein solches Netzwerk eingehen müsste, und auch die wahrscheinlich anfallenden Vorteile. Die Herausforderung besteht natürlich darin, wie man eine solche Vision in eine langfristige nachhaltige Tauglichkeit überführen kann, welche die notwendigen und gut charakterisierten Messreihen ergibt, die der globalen Wissenschaft und zukünftigen Generationen zum Vorteil gereichen.
Einführung: historische Beobachtungen, Daten-Probleme und Homogenisierung
…
[Anmerkung des Übersetzers: Es folgt eine lange und detaillierte Beschreibung hinsichtlich Instrumente, Aufstellung, Standorte, Messverfahren und so weiter. Aus Zeitgründen und wegen der Länge dieser Ausführungen wird hier auf eine Übersetzung verzichtet. Der letzte Absatz lautet in der Übersetzung so:]
Es gibt viele mögliche Metriken, um den Erfolg eines globalen Referenz-Klimanetzwerkes auf dem Festland zu beurteilen, wie es sich entwickelt, wie etwa Anzahl und Verteilung von Referenz-Klimastationen oder der Prozentanteil der Stationen, welche den strikten Referenz-Klimakriterien genügen, die in diesem Artikel beschrieben wurden. Um jedoch im vollen Umfang die Bedeutung eines solchen globalen Klima-Referenznetzwerkes erfassen zu können, müssen wir uns in die Lage der Wissenschaftler versetzen, welche in der 2. Hälfte des 21. Jahrhunderts oder noch später arbeiten. Und das nicht nur bzgl. der Wissenschaftler, sondern auch bzgl. von Politikern, Beamten und Bürgern, die vor einer potentiell schwierigen Entscheidung stehen angesichts eines variablen und sich ändernden Klimas. In diesem Zusammenhang müssen wir jetzt aktiv werden und eine Vorstellung entwickeln, welche ihren Erfordernissen hinsichtlich eines soliden historischen Zusammenhangs gerecht wird, den sie verwenden können beim Treffen von wissenschaftlich fundierten Entscheidungen hinsichtlich der Maßnahmen zur Anpassung an das Klima. Daher ist es unsere Verpflichtung, all diesen Personen nach bestem Wissen die bestmöglichen Daten zu hinterlassen. Dies ist das Mindeste, was nachfolgende Generationen von uns erwarten können, um präziser anzugeben, wie genau sich das Klima denn nun geändert hat.
Die ganze Studie steht hier: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/joc.5458/full
Link: https://wattsupwiththat.com/2018/03/02/alarmists-throw-in-the-towel-on-poor-quality-surface-temperature-data-pitch-for-a-new-global-climate-reference-network/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Einmal wieder – Herr Prof. Rahmstorf:
„Wie genau sind die Klimadaten?
Verwirrspiel um die globale Mitteltemperatur
Wie warm die Erde ist, kann man nicht genau sagen – wie viel wärmer sie geworden ist, aber schon. Das klingt paradox, ist jedoch leicht zu erklären.“
Stefan Rahmstorf
——————————
Nur Abweichungen sind wichtig – Absolutwerte belanglos – ich gehe davon aus, dass der Prof. Rahmstorf schon lange mitbekommen hat, dass in Deutschland der Grenzwert für kritisches Denken wieder einmal gesenkt wurde!
Wenn etwas leicht zu erklären ist, benötige ein, zwei oder drei Sätze – keine ellenlangen Abhandlungen.
(Dass ausgerechnet „spektrum“ unkritisch so einen Unsinn verbreitet, zeigt, wie tief unsere „Eliten“ gesunken sind:)
http://www.spektrum.de/kolumne/verwirrspiel-um-die-globale-mitteltemperatur/1548343?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=news&utm_campaign=ZON_KOOP
Rahmstorf weiß nicht wovon er redet, genauso wieviele seiner Fachkollegen, die glauben mit dem Mitteln von Millionen von Messdaten könne man ungenaue Messungen genauer machen. Es gibt nur eine Art von Fehlern bei denen das bedingt zutrifft (nur bedingt, weil die Autokorrelation der Messwerte auch diese Eigenschaft zufälliger Fehler, begrenzt. Hat eine Statistiktruppe aus Dresden vor einiger Zeit herausgefunden), das sind die, die gleich verteilt um den „wahren“ Wert sind. Die nennt man dann zufällige Fehler. Die systematischen Fehler und davon haben die historischen Messwerte mehr als ein Hund Flöhe, sind davon unberührt. Sie addieren sich mit der Wurzel aus der Summe ihrer Quadrate. Auch die Anomalienbildung ändert daran nichts, denn sowohl der Referenzwert, als auch der Vergleichswert enthalten diese systematischen Fehler, die sich nun addieren wie zuvor beschrieben, mit dem großen Unterschied, dass der neue gemeinsame Fehler sich nun auf eine viel kleinere Zahl bezieht als zuvor. D.h.ihr Gewicht ist um ein Vielfaches größer. Näheres dazu hier
Siehe dazu auch die Diskussion auf:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/verwirrspiel-um-die-absolute-globale-mitteltemperatur
Die angeführten Beispiele mit dem Eiffelturm und der Badezimmerwaage sprechen für die Verwirrung der Beurteilungskraft, die in dieser Argumentation steckt. Gemessen werden kann immer nur eine Absoluttemperatur zu einem Zeitpunkt an einem Ort. Danach kommt Mathematik, die Mittelwerte bildet (zeitlich, räumlich), Einflüsse bereinigt usw. Einen Relativwert kann jedenfalls nur wer angeben, der auch den Bezugswert kennt! Die Frage ist auch, was bedeuten die ergänzenden z. B. ±0,05°C, ist das der Einfluß der Meßgenauigkeit oder eine Standardabweichung, die sich aus der Schwankungsbreite der unterschiedlichen Basiswerte ergibt.
Josef Kowatsch schrieb am 8. März 2018 um 13:29
Haben Sie mal einen Blick auf die Studie geworfen? Dort wird unter anderem ein Vergleich der Stationen des Referenznetzwerks mit den normalen Stationen gezeigt. Raten sie mal, welche Stationen die größere Erwärmung zeigten …
Es scheint so, als ob da jemand nicht raten will oder nicht darauf eingehen will, wie sich denn der Trend bei den normalen Stationen und denen des Referenz-Netzwerkes verhält. Das Diagramm, das diese Frage beantwortet, ist dieses – es zeigt, dass die Stationen des Referenz-Netzwerkes in den letzten Jahren eine leicht höhere Erwärmung aufweisen … Im Original-Artikel verweist Zeke Hausfather, der Anthony Watts auf das hier beschriebene Papier hingewiesen hat (hier nicht übersetzter Teil des Artikels), auf eine etwas ausführlichere Diskussion über den Vergleich des Referenz-Netzwerkes und des USHCN.
Werden „Daten“ richtiger weil sie plötzlich „ausführlicher“ diskutiert werden? Wird die Erde wärmer weil plötzlich durch Cherry-Picking „Daten“ gefunden wurden die das Herbeigewollte zeigen?
Jeder Wissenshaftler der korrekt vorgehen will widerlegt sich erstmal selbst wo und wie er das nur kann; Bestätigungsaberglaube dient nur den Anhängern der Klimakirche (vormals: Ökokirche).
Alwin Bruno schrieb am 12. März 2018 um 13:15:
Behauptet das irgend jemand? Der Verweis auf das Papier, das den Vergleich ausführlicher diskutiert war für Leute gedacht, die mehr über den Graphen wissen wollen.
Hmm, der einzige, der hier etwas von betätigen schrieb, war Herr Kowatsch: „Danke für diesen Artikel. Letzlich nur eine Bestätigung dessen, was wir (Kämpfe/Kowatsch/Leistenschneider) seit Jahren berichten.“ Wollten Sie diese Anmerkung an ihn richten?
Danke für diesen Artikel. Letzlich nur eine Bestätigung dessen, was wir (Kämpfe/Kowatsch/Leistenschneider) seit Jahren berichten. Es wäre nur schön gewesen, die Autoren hätten nach Stationen gesucht, die in den USA genauso unverändert stehen wie zu Opas Zeiten. Dafür ist die Dale-Enterprise-Station in Virginia geeignet, sicherlich auch noch andere, nur von meinem Wohnort im Ostalbkreis neue zu finden, ist schwierig. Eine weitere wäre die deutsche Südpolstation Neumayer, die seit 1981 zuverlässige Werte liefert. Zuverlässig deshalb, weil keine wachsende Stadt in der Nähe ist, die irgendwelche Messungen hätte wärmend beeinflussen können. Und: Beide Stationen zeigen keinerlei Erwärmung. Der Südpol schmilzt!, nicht bei Neumayer, dort wächst das Eis jährlich. Wetterstationen in Deutschland, die seit fast 40 Jahren keinerlei Umgebungsveränderungen wie am Südpol zeigen, gibt es nicht. Die deutschen Stationen messen letztlich die Zunahme des Wohlstandes, erstaunlich dass es vier Monate gibt, die beim Deutschlandschnitt trotzdem eine Abkühlung zeigen und bei wärmeinselarmen Stationen ist die Sache ausgeglichen. Und bei Dale-Enterprise? Ebenfalls keine Erwärmung in den letzten 30 Jahren, sondern ein Überhang an Monaten, die leicht kälter wurden. Wie es weitergeht, dass weiß niemand, denn beim Klima spielen viele Faktoren mit, CO2 hat wohl nur einen recht geringen Einfluss.