Seit 1850 wurde es wärmer, darüber besteht Konsens. Das Archiv des Deutschen Wetterdienstes (DWD) geht bis 1881 zurück, bis dahin seien die Werte über Wetterstation quer durch Deutschland verteilt, zuverlässig erhoben, begründet der DWD. Und die in einem Diagramm aneinandergereihten Jahresmittel ergeben auch die behauptete Erwärmung von gut 1,5 Grad.
Seit 30 Jahren hat sich in den Medien und der Politik, angetrieben durch das IPPC, die vorherrschende Meinung gebildet, diese Erwärmung sei auf die Industrialisierung zurückzuführen, die nach 1850 verstärkt begonnen hat. Und mit der Industrialisierung verbunden wäre die vermehrte anthropogene Kohlendioxidfreisetzung. Nur deshalb sei der C02– Gehalt in der Atmosphäre von damals 0,028% auf jetzt über 0,04% gestiegen. Andere Möglichkeiten dieses Konzentrationsanstieges werden erst gar nicht untersucht. Die Treibhaustheorie besagt, dass ausschließlich die zunehmende und menschenversurachte C02 Konzentration diese Erwärmung von etwa 1,5 K seit gut 150 Jahren bewirkt habe. Da diese CO2-Treibhaustheorie bis zum heutigen Tag keinem wissenschaftlich durchgeführten Versuchsbeweis standhält, handelt es sich streng genommen um einen Glauben, aus dem inzwischen eine Erwärmungsreligion entstanden ist, die lautet: Mehr CO2 bringt mehr Hitze.
Frage: Sind die Temperaturen nun tatsächlich auf der gesamten Fläche Deutschlands gestiegen, so wie es die Grafik 1 zeigt?
Die richtige Antwort wäre: Die Trendlinien steigen, weil die Temperaturen bei den Stationen zugenommen haben. Und die stehen bekanntlich an viel wärmeren Plätzen als noch 1881. Jedoch die Schlussfolgerung, wir hätten in der ganzen Fläche Deutschlands eine Erwärmung von gut 1,5 Grad, ist naturwissenschaftlich nicht gerechtfertigt, und somit falsch. Das soll im Folgenden untersucht werden:
Jeder Student im Anfangsstudium eines naturwissenschaftlichen Faches lernt, dass er bei Langzeitversuchen seine Versuchsbedingungen nicht ändern darf, sonst sind die Ergebnisse nicht vergleichbar. Und genau das ist bei den Messstationen Deutschlands der Fall. Vor über 150 Jahren standen diese an ganz anderen, viel kälteren Orten, oder die Orte wurden selbst wärmer durch menschliche Eingriffe in der Umgebung einer Wetterstation. All dies haben wir bereits ausführlich in vielen Artikeln beschrieben. siehe Kowatsch/Kämpfe/Leistenschneider unter „Wärmeinseleffekte bei den Messstationen“.http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/der-waermeinseleffekt-wi-als-massgeblicher-treiber-der-temperaturen/
Im Grunde wären die Temperaturwerte nur direkt vergleichbar, wenn Deutschland und die Welt genauso geblieben wären, wie sie damals 1881 war, und wenn sich nichts, aber auch gar nichts seitdem verändert hätte. Und natürlich die Wetterstationen noch an denselben kalten Plätzen wie damals stehen würden. Nur dann hätten wir identische Vergleichsbedingungen bei den Messstationen. Dass dies nicht so ist, dafür ist der DWD nicht verantwortlich. Deshalb ist die steigende Trendlinie der Grafik 1 nur mit Einschränkungen aussagekräftig.
Richtig wäre lediglich die Aussage: Es wurde bei den Messstationen auch aufgrund der veränderten Mess- und Umgebungsbedingungen wärmer. Die Trendlinie der Grafik 1 spiegelt aber auch die veränderten Messmethoden sowie die geänderten Besonnungsverhältnisse und die Häufigkeitszunahme südlicher Großwetterlagen wieder.
Wie vergleicht man richtig?
Für einen aussagekräftigen Temperaturvergleich mit früher bräuchte man einen Temperatur- Korrekturfaktor, der die wärmende bebauende Veränderung bei den Messstationen berücksichtigt. Diesen Faktor nennen wir Wärmeinseleffekt. (WI- Effekt). Kowatsch/Kämpfe/ Leistenschneider haben diesen Korrekturfaktor bereits 2010 ermittelt und eine WI-Bereinigung (Wärme-Inselbereinigung) in die DWD-Jahres-Diagramme eingefügt.
Die hier dargestellte WI- Bereinigung (statistische Berechnung: R. LEISTENSCHNEIDER) entspricht sicher nicht völlig der (leider schwer zu fassenden) Realität, weil für große Teile Deutschlands (Wald, größere Gewässer, leider auch weite Teile des Offenlandes fernab der Siedlungen) keine seriösen, langjährigen Messreihen vorliegen. Der DWD unterzieht seine Messungen (rote Linien in der Grafik) keiner WI-Korrektur, was er allerdings auch zugibt.
Die WI-bereinigte (grüne) Deutschlandkurve
Nehmen wir nun an, dass Deutschland und die Welt sich seit 150 Jahren überhaupt nicht verändert hätten, und die Messstationen auch noch an denselben kalten Orten wie früher ständen, dann würde uns der Deutsche Wetterdienst diese Grafik seit 1881 vorlegen müssen:
Die WI-Datenbereinigung nach R. Leistenschneider geht von 1,3 K (plus/-0,3K) seit 1881 aus, wobei ab 1980 bis heute die größte WI-Spreizung erfolgte. Man sieht deutlich, dass der größte Teil der Erwärmung in Grafik 1 auf den schleichend steigenden Wärmeinseleffekt vor allem der letzten vier Jahrzehnte zurückzuführen ist und nicht auf eine C02-Erwärmung. Das wärmste Jahr wäre deswegen 1934 gewesen und nicht 2014. Immerhin war das abgelaufene Jahr 2017 auch WI-bereinigt wärmer als der Gesamtschnitt und deutlich wärmer als 1881 und den kälteren Folgejahren.
Erkenntnis: Wäre Deutschland genauso geblieben wie 1881, mit derselben Einwohnerzahl, demselben Energieverbrauch, Lebensstandard und der noch viel geringeren Urbanisierung der Fläche und würden alle Messstationen noch an denselben kälteren Plätzen stehen wie damals, (einsame Klöster, Forsthäuser am Waldrand, usw.) dann würde die Temperaturtrendlinie nur einen minimalen Temperaturanstieg anzeigen: Die Erwärmung Deutschlands ist ganz wesentlich durch den stetig wachsenden Wärmeinseleffekt bei den Messstationen hervorgerufen worden und nicht durch die behauptete CO2-Treibhauserwärmung.
Fragwürdiger Aufzeichnungs-Beginn 1881.
Nun gibt es in Deutschland einzelne Messstationen, die noch länger zurückreichen. Z.B. Berlin-Tempelhof. Zuverlässige Messreihen liegen in Tempelhof seit 1756 vor. Allerdings hatte der kleine Gutshof vor den damaligen Toren Berlins wohl nur um die 200 Einwohner und der Ort ist mit dem heutigen Stadtteil nicht vergleichbar, alles hat sich seitdem verändert. Und die Messstation hat natürlich einen wärmeren Platz bekommen. Trotzdem ist die Aufzeichnungskurve interessant.
Aufzeichnungsbeginn 1881: Die heutigen DWD-Messreihen beginnen also in einer Kaltphase, damals 8,3° C in Tempelhof, noch krasser tritt der BaWü-Umweltminister Untersteller auf, er lässt seine Vergleiche immer 1931 beginnen, um die Leute in diesem inzwischen grünem Bundesland mit einer fragwürdigen Erwärmung aufgrund eines kalten Startjahres zu ängstigen.
Ergebnis 1: Aufgrund von kalten Startjahren bei den Temperaturbetrachtungen und aufgrund der ständig zunehmenden Wärmeinseleffekte bei den Messstationen ergeben sich steigende Trendlinien vom jeweiligen Startjahr aus bis heute.
Ergebnis 2: Richtig wäre die Behauptung, bei den Standorten der heutigen Messstationen ist es wärmer als bei den Standorten der Messstationen im Jahre 1881.
Messstation ohne wärmende Umgebungsveränderung:
Glücklicherweise gibt es eine Temperatur-Messstation, bei der sich in diesem langen Zeitraum nur wenig in der weiten Umgebung verändert hat, leider nicht bei uns, sondern in den USA. In der nächsten Grafik sind die Temperaturdaten der sehr ländlichen Dale-Enterprise-Virginia Wetter-Station eingezeichnet, deren Umgebung in den letzten 140 Jahren nahezu gleich blieb, sieht man vom Bau breitspuriger amerikanischer Straßen ab. Dale Enterprise liegt etwa 160 Km westsüdwestlich von Washington und westlich der Kleinstadt Harrisonburg an der breiten US- Straße 33, die es natürlich 1881 noch nicht gab. (geringer WI-effekt). Auch die Tagesmittelwerte wurden seit drei Generationen in der Familie immer nach demselben Muster bestimmt und so die Jahreswerte ermittelt. Googeln: Dale Enterprise Virginia Weather-Station. Leider breitet sich der einst kleine Ort Harrisonburg jährlich immer weiter in die Ebene hinein aus und die Außenbezirke reichen bereits auf eine Meile an die Farm heran.
Auch wenn in Virginia ein gänzlich anderes Klima herrscht als bei uns in Mitteleuropa, wollen wir den Temperaturverlauf seit 1881 gerne zeigen, denn eine globale CO2-Erwärmung müsste natürlich auch an einem fast WI-freien Standort in den USA und überall auf der Welt zu einer Erwärmung geführt haben.
Die Überraschung ist groß. Eine gleichmäßige durch CO2 hervorgerufene Erwärmung gibt es nicht. CO2 hat nichts bewirkt. Die Trendlinie dieser Station in den USA bestätigt eher unsere grüne WI-bereinigte Deutschland-Trendlinie der Grafik 4.
Kritiker könnten nun einwenden, es handele sich bei Dale Enterprise um einen Einzelfall. Leider ist, besonders in langfristiger Hinsicht, die Datenlage in Nordamerika nicht so gut wie in Deutschland. Doch kurzfristige Vergleiche deuten auf merkliche WI- Effekte auch andernorts im Nordosten der USA hin, wie das folgende Beispiel der städtischen Station Scranton (41°N, 44°W) mit dem ländlichen Harvard Forest (42,5°N, 72°W) nahelegt (leider liegen die Harvard- Forest- Werte erst seit 2002 komplett vor):
Starke Wärmeinselbildung in den letzten 40 Jahren.
Vor allem in den letzten vier Jahrzehnten hat sich die Bevölkerung vermehrt und die Städte und Ansiedlungen wurden in die freie Landschaft hinein wärmend urbanisiert. Auch die freie Landschaft selbst wurde durch diverse Eingriffe wie den Straßenbau und durch zusätzliche Stromleitungen wärmer. Beide Baumaßnahmen sind zusätzliche Wärmebänder in der freien Landschaft
Spannend war für uns die Frage, ob es, ähnlich wie in Deutschland (Frankfurt/Main- Flughafen) oder Berlin auch im Nordosten der USA vielleicht Wetterstationen gibt, die sich durch eine besonders starke Erwärmung in den letzten 3 bis 4 Jahrzehnten auszeichnen. Leider reichen die Werte der meisten, offiziellen CDC- Klimastationen der USA nur bis 1986 zurück; oder davor weisen sie zu große Lücken auf. Zufällig stießen wir auf einen kritischen Beitrag über die Station am Flughafen der Bundeshauptstadt Washington, welche fast auf gleicher Breite und nur etwa einen Längengrad östlicher als Dale Enterprise liegt, wenngleich in viel geringerer Höhe über dem Meeresspiegel. Sie finden diesen Beitrag (englisch) unter http://thevane.gawker.com/exploring-the-urban-heat-island-washingtons-infamous-1539669759 . Daraufhin sahen wir uns den Trendverlauf beider Stationen für die letzten 37 Jahre an (die Daten für Washington, Stations- ID 72405, sind bis 1981 nahezu lückenlos) und erlebten eine große Überraschung:
Weil die Daten monatsweise vorliegen, verglichen wir den monatsweisen Gang der Differenzen beider Stationen seit 1981. Auf eine Höhenbereinigung verzichteten wir (Dale Enterprise liegt etwa 400 Meter höher als Washington), so dass die sehr großen Temperaturdifferenzen größtenteils der Höhendifferenz anzulasten sind. Der WI- Effekt zeigt sich jedoch deutlich an den viel größeren Differenzen während der Sommermonate, in welchen sich die dicht bebaute Stadt meist besonders stark aufheizt:
Zu dieser spannenden Thematik wird es weitere Untersuchungen mit mehr Stationsdaten geben müssen.
Ergebnis 3: Eine CO2-Erwärmung aufgrund der auch in Virginia seit 1880 gestiegenen CO2-Konzentration von 280 auf 400 ppm ist aus den Daten der fast WI-freien Station Dale Enterprise Virginia nicht erkennbar, und schon gar keine Erwärmungskatastrophe. Daraus kann man nur den Schluss ziehen, dass der behauptete CO2-Erwärmungseffekt nicht existiert oder fast keine Wirkung hat.
Ergebnis 4: Teure Maßnahmen zur CO2-Einsparung haben keinerlei Wirkung auf die Temperaturen.
Kürzere Zeiträume: Zwar schreitet der wärmende Eingriff des Menschen in die Landschaft weiter voran, täglich werden in Deutschland 0,7 km² freie Fläche in die Natur hinein urbanisiert und damit weiter erwärmt, innerhalb der bebauten Ansiedlungen gehen Grundstücke mit großen Gärten durch den Trend zur Häuservergrößerung verloren, was nicht durch die Statistik der täglichen 0,7 Quadratkilometer erfasst wird, und in der freien Fläche werden durch Windräder der kühlende Wind und damit die natürliche Abkühlung zusätzlich vermindert und über Strom letztlich erneut Wärme hergestellt. Jedoch sind diese durch Menschenhand erzeugten wärmenden Effekte innerhalb der letzten 20 Jahre relativ klein im Vergleich zum Gesamtzeitraum bis 1881 und bisweilen bei ländlichen Stationen wohl auch vernachlässigbar. Doch muss man sich im Klaren sein, direkt vergleichbar sind beim DWD immer nur die Folgejahre. In 365 Tagen machen sich die zunehmenden wärmeerzeugenden Zusatzeffekte im Gesamtschnitt Deutschlands mit 2000 Klimastationen noch nicht bemerkbar.
Anders verhält es sich bei Einzelstationen, hier können durch Stationsverlegung oder durch ein neues Gewerbegebiet oder Vergrößerungsbau eines Flughafens enorme Zusatzwärmemengen entstanden sein, schließlich kann sich der dunkle Asphaltbelag im Sommer bis auf 50 C aufheizen, und bei ungünstiger Stationslage wärmen dann auch noch die Abgase der Fahr- und Flugzeuge. Autobahnen und Straßen sind Wärmebänder in der Landschaft, genauso wie die im Zuge der bisher äußerst umweltschädlichen und teuren „Energiewende“ zusätzlich gebauten Hochtemperatur-Stromleitungen, die bei guten alternativen Bedingungen einen plötzlich entstehenden Überschussstrom in die Landschaft verheizen oder als Erdleitung die Böden aufwärmen werden.
Im Folgenden betrachten wir kürzere Zeiträume, nämlich die letzten 30 Jahre, weil 30 Jahre als kleinste Klimaeinheit definiert ist. Wir vergleichen die Wetterstation am Frankfurter Großflughafen (rot) mit der fast WI-freien ländlichen Station Amtsberg-Dittersdorf (blau), dessen Stationsumgebung in den letzten 30 Jahren relativ unverändert blieb. Dazu in brauner Farbe der DWD-Deutschlandwert.
Und als vergleichende Ergänzung die Grafik 10b von Berlin/Tempelhof:
Ergebnis: Frankfurt und Berlin/Tempelhof zeigen wie erwartet den größten Trendlinienanstieg, in der Umgebung beider Messstandorte wurde es eindeutig wärmer. ( gleiche Trendlinienanstiegsformel). Die fast WI-freie sehr ländliche Station Amtsberg zeigt seit 30 Jahren keine Erwärmung mehr, obwohl an allen drei Standorten, Frankfurt, Berlin und Amtsberg die CO2-Konzentrationen der Atmosphäre gleichmäßig auf jetzt über 0,04% angestiegen sind.
Wir fragen: Warum wirkt derselbe CO2-Anstieg in Amtsberg nicht erwärmend?
Antwort: Der CO2-Konzentrationsanstieg wirkt auch in Frankfurt und Berlin nicht erwärmend. Die Thermometer der Wetterstationen zeigen vielmehr die Zunahme des Flugverkehrs, den Ausbau des Flughafens und in Berlin die zunehmende wärmende Bebauung zur neuen Hauptstand an.
Die Leser mögen hier nochmals einen Blick auf die Grafik 7 richten. Bei der noch WI-ärmeren Virginiastation – noch WI-ärmer als Amtsberg – ist die Trendlinie sogar fallend in den letzten 30 Jahren.
Fazit: Unsere Behauptung war, die 140-jährige Erwärmung Deutschlands gibt es nur im Umfeld der DWD-Wetterstationen im Vergleich zu den einst kälteren Standorten der damaligen Wetterstationen. Die Stationen stehen heute dort, wo die Menschen wohnen und arbeiten, wo die einst freie Fläche immer weiter wärmend urbanisiert wird.
Zusammenfassung: Die Erwärmung der letzten 140 Jahre fand fast nur in den Wärmeinseln statt. In Deutschland sind inzwischen nahezu 15% der Gesamtfläche wärmend urbanisiert worden. Das heißt aber auch, dass es in 85% der restlichen freien Fläche fast keine Erwärmung gegeben hat.
Nicht die Konzentrationszunahme von CO2 hat die gemessene Erwärmung der letzten 140 Jahre bewirkt, sondern hauptsächlich die immer noch anhaltende Ausbreitung der Wärmeinseln in Deutschland und überall auf der Welt und die vielen wärmenden Standortveränderungen der Klimastationen. Die Sonne und die vielen anderen Wetterbedingungen sind für das stets wiederkehrende Auf und Ab in den Temperaturreihen verantwortlich.
WI-arme ländliche Klima-Stationen zeigen in Deutschland einen Temperaturstillstand seit 30 Jahren.
Es wird Zeit, dass endlich wieder Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des menschlichen Handelns gestellt werden und nicht das Geschäftsmodell Klimaschutz. Eine teure Einsparung von CO2 hat keinerlei Einfluss auf die Temperaturen. CO2 ist vielmehr ein lebensnotwendiges Gas, genauso wie Sauerstoff und Wasser. Für das Wachstum der Pflanzen braucht die Erde mehr CO2 und nicht weniger. Ohne CO2, vor allem aber ohne Wasserdampf und Wolken, wäre die Erde kahl wie der Mond.
Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Sehr geeherter Herr Kowatttsch und Kämpfe. Ich möchte den WI nicht in Frage stellen, den gibt es, nur bei der Größenordnung haben wir verschiedene Standpunkte. Nur:
Herr Kowatsch Sie können es nicht lassen: Sie tun so, als habe Herr Leistenschneider mit irgendeiner fundierten Statistik den WI berechnet.
In seinem Beitrag (2012) hatte Herr Leistenschneider zur Unterscheidung verschiedener WI-Perioden dir Durschnitts-Temperaturen von Deutschland durch die des Hohenpeißenbergs dividiert. Solch ein Berechnung ist zum Scheitern verurteilt und sollten eigentlich jedem mathematisch leicht vorbelasteten Leser auffallen, denn:
Die Intervallskala der Temperatur [°C] lässt mathematische Operationen wie Multiplikation und Division nicht (sinnvoll) zu. Kritik an diesem Vorgehen wurde schon mehrfach geäußert, stößt aber auf hartnäckige Resistenz. Schade eigentlich, da das Thema ziemlich spannend ist. So bleibt es dabei: der hier dargestellte WI ist ein Schätzwert und mit dieser Grundlage kann man dann die Details diskutieren.
MfG
Ketterer
„über die Station am Flughafen der Bundeshauptstadt Washington,“
Nur unterliegt die Stadt keinem Wachstum mehr. Und der Flughafen liegt am Fluß, unterhalb eines sehr langen Wasserfalls.
Lieber Herr Heinzow
Aus der Literatur haben wir entnommen, dass die Bevölkerung der US-amerikanischen Hauptstadt im Betrachtungszeitraum sehr stark angewachsen ist und nur in der Kernstadt gibt es in der Gegenwart eine Stagnation. Die Stadt ufert kontinuierlich zu einer großflächigen Wärmeregion aus mit einem sich vergrößernden Natur- und Landschaftsverbrauch. Es kommt aber nicht nur auf die Einwohnerzahl an, auch die Zunahme der Touristen und Besucher prägen die sich ständig vergrößernde Wärmeinsel Washington mit. Außerdem ist der im Betrachtungszeitraum zunehmende Luftverkehr am Flughafen mit entscheidend, insofern hat die Messstation ähnliche Bedingungen wie Frankfurt, siehe die Grafik 10a. Man könnte sogar sagen, der WI-effekt Washingtons ist noch größer als der von Frankfurt.
Ja und die Flugbewegungen sind am Washongton National Airport auf dem Level, wo sie vor mehr als 50 Jahren waren.
echt? Herr Ketterer, was Sie nicht alles ausgraben. Da lerne ich soeben erst durch Sie, dass es zwei Flughäfen gibt. Bei beiden haben die Fluggastzahlen im Betrachtungszeitraum zugenommen, die Fugzeuge wurden jedoch größer und bei dem älteren Flughafen blieb die Anzahl der Flugbewegungen wohl deshalb diesselbe. Beim vor über 50 Jahren neu eingeweihten Großflughafen haben wir ein Riesenwachstum. Da fragt sich nur, an welchem von beiden Flughäfen die Messstation steht.
Google hilft:
Washington, Stations- ID 7240
National Air Port nicht Dulles
Gerne geschehen
MfG
Ketterer
Sehr geehrter Herr Kowatsch
Google hilft:
Washington, Stations- ID 72405
National Air Port nicht Dulles
Gerne geschehen
MfG
Ketterer
Herr Kowatsch, vielleicht schauen Sie sich mal die Gegend mit Google Earth an. Desweiteren hat Washington DC seit 1962 auch den Dulles Airport, verbunden mit einer Straße, die man erst am Airport verlassen kann. Inzwischen gibt es parallel dazu auch eine Tollroad. Der National Airport sollte geschlossen werden, aber die Kongreßabgeordneten wollten eben nicht weit nach Virginia hinein fahren. Wenn Sie oben im Obelisken stehen, können Sie bei der vorherrschenden Windrichtung die Flugzeuge wie an einer Perlenschnur aufgereiht anfliegen sehen. Ist ein Flieger unten, rollt der abfliegende schon auf die Bahn und gibt Gas, wenn der gelandete abgerollt ist. Das war schon immer so, denn ich war 1967 zum ersten mal da.
Und wenn Sie einen Wärmeinseleffekt bestimmen wollen, dann müssen Sie die Stationen in Virginia (Loundon County) oder eine in West Virginia nehmen, die nahe bei sind. Ihre Station in der Nähe von Charlottesville ist zu weit weg und im Lee eines Höhenzuges der Apalachen, den Blue Ridge Mountains. Ich kenne die Gegend persönlich. Verstädterung? Da nicht. Ist ähnlich wie Hamburg mit den Speckgürtel und den vielen Autobahnpendlern. Gut, ein paar kommen auch per Bahn.
Zu Gletschern:
Man liest häufig, Schnee und Eis wären für Strahlung „schwarz“, also sehr empfänglich.
Auf Gletscher wirken sowohl thermodynamische als auch Strahlungseinflüsse. Warme Thermodynamik ergibt sich durch atmosphärische Strömungen, die abseits der Gletscher anderswo entstehen. Strahlungsanteile sind am intensivsten, wenn klarer Himmel ohne Bewölkung herrscht.
Es wäre als Theorie also durchaus denkbar, daß bei statistischem Rückgang von Bewölkung Gletscher schmelzen, obwohl die Lufttemperatur dies nicht verursacht, einfach weil sie die Strahlung direkt aufnehmen und in Wärme umsetzen.
Ergänzend liest man, daß die Nährung im Winter wesentlicher für die Mächtigkeit von Gletschern ist als sommerlicher Verlust. Die Neuschneemenge im Winter ist also wichtig.
Real wirkt eben eine Kombination all dieser Einflüsse.
Dazu sollte es aber Studien geben …
Sehr geehrter Herr Strasser,
die Empfänglichkeit für Strahlung von frisch gefallenem Schnee begrenzt sich auf den IR.Intel des Lichtes. Die kurzwellige Strahlung der Sonne (also ca 50% der einfallenden solaren Energie) wird von Schnee zu über 90% reflektiert. Zugegeben, bei Eis ist dies un einiges weniger, bei verschmutztem Eis – wie von Herrn Urbahn angemerkt – deutlich weniger.
MfG
Ketterer
Und was bringt Ihre Aussage an Neuem, Frau/Herr Ketterer?
Werter Herr Heinzow,
Nichts, nur dass Herr Strasser die Details möglicherweise besser versteht.
Aber im Gegenzug könnten Sie ja mal erklären weswegen Sie solche „Weisheiten“ hier verbreiten.
Wo liest man das? Mit Bezug auf die Alpen? In den Österreichischen Alpen ist die Ändereung der thermischen Verhältnisse im Sommer wohl von wesentlicher als die (leicht schwankende) Änderung der Schneemenge im Winter.
MfG
Ketterer
Sehr geehrte Herren Kämpfe und Kowatsch,
ihre Arbeit schätze ich sehr und lese stets mit großem Interesse Ihre Beiträge. Allerdings habe ich Schwierigkeiten, z.B. den Inhalt des obigen Artikels mit dem Verhalten der Alpengletscher in Übereinstimmung zu bringen. Die sind ja nun von Deutschland nicht so sehr weit entfernt und sie schrumpfen seit Jahren offensichtlich, was für mich besonders augenfällig bei mehreren Besuchen der Pasterze war. Für mich zeigt der Rückzug der Gletscher jedenfalls klar eine Erwärmung an. Und diese dürfte auch mit Wärmeinseleffekten nicht erklärbar sein.
Dass die Gletscher immer mal wieder alte Baumstämme freigeben, es also früher dort auch noch wärmer gewesen sein muss, steht auf einem anderen Blatt.
Mit freundlichen Grüßen
Lieber Herr Lange
Genau Ihre Frage habe ich immer wieder in diese Kommentarrunde ebenso wie in meinen mail-Bekanntenkreis hinein gestellt und viele gute Antworten erhalten, insbesondere von Herrn Ketterer. Ich selbst verfolge den Schneefernergletscher und die Zugspitztemperaturen seit Jahren und stelle dasselbe fest wie Sie. Anscheinend gibt es viele Gründe , weshalb in den Alpen das Eis der Gletscher schneller schmilzt als es nachwächst. (es gibt übrigens auch Ausnahmen). In den letzten 40 Jahren lagen die Jahrestemperaturen der Zugspitze immer im Minusbereich, (zwischen minus 3 und minus 5 Grad, das vergangene Jahr hatte – 3,9 C) Schon das zeigt, dass das Temperaturmittel allein nicht ausschlaggebend ist. Angeblich sollen auch die Polkappen auf dem Mars geschrumpft sein, und dort gibt es keinen von Menschen verursachten WI-effekt, den Sie ja auch bei den Alpengletschern weitgehend ausschließen. Meine Bitte: Schreiben Sie doch selbst ihre Vermutung über andere mögliche Gründe hier in der Kommentarfunktion.
Eis thick deposits hat es auch in den mittleren Breiten.
Werter Herr Hartmann,
warum Gletscher schmelzen kann unterschiedliche Ursachen haben, z.B durch höhere Sonneneinstrahlung oder durch Staub, der auf den Gletschern abgelagert wird. Mit höheren Temperaturen, die sicher auch einen Beitrag liefern können, tue ich mich deshalb schwer, weil die Wärmekapazität von Luft sehr gering ist und Schnee oder Eis zu schmelzen sehr große Wärmemengen benötigt. Es gibt auf der Welt etwa 150000 Gletscher. Die allermeisten davon sind noch nie untersucht worden. Das Verhalten der Gletscher im Himalya ist von Bahuguna et al untersucht worden. Danach sind von den 2018 Gletschern 1757 stabil, 248 zeigen einen Rückgang und 18 rücken vor.
Der Thwaites Gletscher in der Westantarktis schmilzt aufgrund geothermischer Quellen von unten.
Sehr geehrter Herr Lange,
vielleicht hilft es, sich einmal die Sonnenscheindauer einmal näher anzusehen, welche im Alpenraum in den vergangenen Jahrzehnten leicht zunahm. Stellen Sie sich bei Minusgraden ein nur leicht nach Süden geneigtes Hausdach vor, auf das die Wintersonne scheint! Der Schnee schmilzt trotz des Frostes; es tropft vom Dach. Auf der Zugspitze scheint heuer die Sonne etwa 32 Stunden im Jahresmittel länger, als 1946; Daten der viel aussagefähigeren Globalstrahlung fehlen leider. Außerdem sind für die Gletscher auch die Niederschlagsverhältnisse maßgebend (je mehr Winterniederschlag, desto besser ist das für die Gletscher). Die Gletscherentwicklung ist also ein komplizierter Prozess und keineswegs nur mit der Lufttemperatur erklärbar; eventuell hat auch die Luftverschmutzung der vergangenen 70 Jahre die Albedo des Eises verringert.
Sehr geehrter Herr Kämpfe,
für die Zugspitze erscheint ja heute gerade auf Kaltesonne ein Schaubild von Ihnen, welches unter Verwendung von Daten des DWD und der österreichischen Meterorologen aufzeigt, dass seit Beginn der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sich sowohl die Sonnenscheindauer verlängert hat, als auch die Temperaturen gestiegen sind, was für mich natürlich das Schmelzen der Gletscher erklären würde.
Meinen Sie aber nicht, dass es einen logischen Widerspruch darstellt, wenn hier oben ein Artikel überschrieben ist mit „Erwärmung in Deutschland … – nur bei den Messstationen in den Wärmeinseln“ und drei Tage später scheinbar vom selben Autor in einem anderen Blog getitelt wird: „Wärmer und schöner: Deutscher Sommer heute mit 50 Stunden mehr Sonnenschein als noch vor 65 Jahren“?
„Und diese dürfte auch mit Wärmeinseleffekten nicht erklärbar sein.“
Aber mit Ruß und daraus resultierender Änderung der Albedo. Deweiteren kommt eine Verringerung der Niederschläge in Betracht. Nur gibt es da oben keine Niederschlagsmesser.
Ich habe an der Gartenbau Uni in Hannover studert. Die hatten eine Wetter Messstation seit dem 19. Jahrhundert. Bis auf wenige Jahre im 2. Weltkrieg haben die immer gmessen.
Kurz, ich habe die Rohdaten selber ausgewertet und eine minimale Abkühlung innerhalb des gesamten Zeitraumes herausbekommen.. Mit sehr grossen Schwankungen.
Lieber Herr Frei
Das ist sehr interessant, könnten Sie diese Auswertung Herrn Limburg zukommen lassen, evt mit einer kurzen Erläuterung? Ich nehme an, dass aber nach dem Krieg, neben den Gründen einer leichten natürlichen Erwärmung vor allem die Stadtentwicklung Hannovers zu einer Erwärmung bei der Messstation geführt hat. Eventuell ist ähnlich wie in Düsseldorf oder wie in der Innenstadt Hamburgs der anfänglich zunehmende WI-effekt aber bereits ausgereizt ist , und wir haben seit 30 Jahren einen Erwärmungstillstand. In Hamburg ist dies durch die Verspätung der Forsythienblüte seit 1987 gut dokumentiert.
Lieber Herr Kowatsch,
selbst der IPCC sagt: wir können erst ab 1950 von einem Einfluß des CO2 auf das Klima (stimmt zwar nicht, es hat überhaupt keinen Einfluß, aber darum geht es nicht), vor 1950 wäre der CO2-Gehalt in der Luft viel zu gering gewesen.