Joel Shore wies darauf hin, dass Schwartz, auf dessen Studie aus dem Jahr 2007 ich mich stützte, in der er eine Klimasensitivität von ~1K errechnete, 2008 eine zweite Studie erstellt hatte, in der er diese Sensitivität mit fast 2 K berechnete. Shore nahm an, dass ich das gesehen, aber unterdrückt hatte. Inzwischen dürften die meisten Leser bei Anthony weniger unfreundlich von mir zu denken. Die neue .pdf-Version des Kommentars, bei Anthony (hier), lässt beide Studien von Schwartz wegfallen: aber sie werden in einer Vollversion des Streits der Reihe nach erwähnt, zusammen mit anderen Studien, die auf Beobachtungen und Messungen basieren und nicht auf bloßes modellieren, um die Klimasensitivität zu bestimmen.
Professor Michael Asten von der Monash University stellte eine gute Referenz in der begutachteten Literatur zur Verfügung, und zwar für die Studie von Christopher Scotese aus dem Jahr 1999, in der die mittlere globale Temperatur vom Kambrium bis zur Gegenwart rekonstruiert worden war. Auch diese Studie fand Eingang in die neue .pdf.Version.
Professor Asten stellte auch die Kopie einer Studie von David Douglass und John Christie zur Verfügung, die in dem vitalen Outlet der Wahrheit Energy & Environment 2009 veröffentlicht worden war, und schloss daraus auf der Basis gegenwärtiger Temperaturtrends, dass Feedbacks wahrscheinlich nicht positiv seien, einschließlich der Klimasensitivität von ~ 1 K. Ich sollte diese Studie und viele andere in der Vollversion des Papers sicher hinzufügen, welches den von Anthony veröffentlichten Kommentaren zugrunde liegt. Diese Studie ist jetzt in Arbeit, und ich werde sie gerne jedem interessierten Leser zukommen lassen, der mir mailt: monckton@mail.com.
Eine sich immer wieder zu Wort meldende Kritikerin, Lucia Liljegren, brannte wie schon so oft zuvor darauf, meine Berechnungen anzugreifen – sie veröffentlichte ein Dementi, dass ich ihr eine Referenz nicht gesandt hatte (dabei kann ich beweisen, dass sie sie empfangen haben musste), und sie bloggte fälschlich, dass Moncktons Planck-Parameter „aus einem Hut gezaubert wurde“ (hier), obwohl ich ihr gezeigt hatte, dass ich in meinem Kommentar den IPCC-Wert als korrekt bezeichnet hatte. Sie führte ihre Leser in die Irre, indem sie ihnen nicht sagte, dass die „aus-dem-Hut-Zauberei“, über die sie sich beklagte, eine ist, die Kiehl und Trenberth (1997) schon vermutet hatten, wenn auch mit einer geringen Variation (ihr Wert von λ beträgt 0,18 und nicht die 0,15, die ich aus einer Studie von Kimoto (2009) abgeleitet habe). Und sie war selektiv, indem sie nicht erwähnte, dass sie mit ihrer Vermutung, dass eine Schwarzkörper-Beziehung zwischen Flüssen und der Temperatur an der Oberfläche stattfindet, falsch lag (sollte das stimmen, wie ich in meinem Kommentar schrieb, würde dies eine Klimasensitivität von ~1 K bedeuten).
Ein Troll (Kommentator auf WUWT) sagte, dass ich die Treiberfunktion für CO2 „fabriziert“ hätte. Als ich darauf hinwies, dass ich diese aus Myhre et al. (1998) abgeleitet hatte (welche vom IPCC 2001 und 2007 abgenommen worden ist), jammerte er darüber, als Troll bezeichnet zu werden. (Also man werfe mir nicht „fabriziertes“ Zeug vor, besonders wenn ich Sorgfalt hatte walten lassen, viele Quellen zu nennen, von denen er keine einzige in Frage stellen konnte). Er verrannte sich noch weiter mit dem Vorwurf, dass auch das IPCC die CO2-Funktion „fabriziert“ hätte. Nein: Das IPCC hatte sie von Myhre et al., die sie wiederum durch Vergleich von drei Modellrechnungen gewannen. Ich konnte und kann nicht garantieren, dass diese CO2-Treiberfunktion richtig ist: das liegt über meinem Horizont. Jedoch hat Chris Essex, der Mathematiker, der als Erster einige der frühesten Spektraluntersuchungen des treibenden CO2-Effektes untersucht hatte, bestätigt, dass Myhre und das IPCC mit ihrer Feststellung, dass diese Funktion logarithmischer Natur sei, richtig gelegen haben. Also werde ich sie auch in meinen Berechnungen weiter benutzen, bis ich den Beweis des Gegenteils habe.
Ein anderer Troll behauptete – wie üblich ohne jeden Beweis – dass ich das Ergebnis des Prozesses, der zu einer ausschlaggebenden (und niedrigen) oberen Grenze der Klimasensitivität führte, falsch dargestellt habe. Tatsächlich kam das Ergebnis von einem Verfahrenstechniker, Dr. David Evans, der einer der besten intuitiven Mathematiker ist, den ich je getroffen habe. Er wandte viel Zeit in seiner früheren Karriere auf, Schaltkreise zu entwerfen und zu bauen. Daher kann man ihm kaum vorwerfen, nicht zu wissen, worüber er spricht. Da die obere Grenze der Klimasensitivität nicht höher als bei 1,2 K liegt, dachte ich, dass die Leser vielleicht interessiert wären, einen tieferen Einblick davon zu bekommen, was zum größten Teil das Werk von David Evans ist. Er ist unter diesen Ausführungen gepostet.
Hereward Corley wies darauf hin, dass die Referenz zu Shaviv (2008) eher Shaviv (2005) sein sollte. Nir Shaviv – ein weiterer genialer Mathematiker – hat mir das Originalpapier mit der Bemerkung gesandt, es stamme aus dem Jahr 2008, aber seine Version war eine undatierte Kopie einer Vorveröffentlichung. Mr. Corley stellte freundlicherweise ein halbes Dutzend weiterer Studien zur Verfügung, die die Klimasensitivität empirisch berechnen. Die meisten Studien zeigen, dass sie niedrig liegt, und alle zeigen, dass sie niedriger als vom IPCC geschätzt liegt. Bei den Studien handelt es sich um Chylek & Lohman (2008); Douglass & Knox (2005); Gregory et al. (2002); Hoffert & Covey (1992); Idso (1998); und Loehle & Scafetta (2011).
Ich würde es sehr begrüßen, wenn Leser so freundlich wären und mich über weitere Studien informieren, in denen die Bestimmung der Klimasensitivität auf empirischen Methoden und nicht auf den Ergebnissen globaler Klimamodelle beruhen. Es ist egal, zu welchen Ergebnissen diese Studien kommen, aber mir geht es nur um solche, die eine Antwort aufgrund von Messungen und Beobachtungen geben und die diese Ergebnisse mit den Resultaten der etablierten Theorien vergleichen.
Vielen Dank an alle für Ihr Interesse und Ihre Assistenz. Zu viele der wissenschaftlich begutachteten Journale sind nicht mehr professionell genug oder frei genug von Vorurteilen, um irgendetwas zu veröffentlichen, das die neue Staatsreligion einer vermutlichen katastrophalen, von Menschen verursachten globalen Erwärmung in Frage stellt. Remote Sensing zum Beispiel hatte bis heute nicht die Freundlichkeit, den Empfang des Kommentars, den ich ihnen habe zukommen lassen, zu bestätigen. Da die Herausgeber der gelehrten Journale ihre Rolle als unparteiische Schiedsrichter aufgegeben zu haben scheinen, ist die Site WattsUpWithThat derzeit die Stelle, wo zwischen all dem Jammern, Heulen und Zähneklappern der Trolle echte Wissenschaft betrieben wird.
Im Original folgt hier eine hoch wissenschaftliche Betrachtung Lord Moncktons zur Klimasensitivität unter der Überschrift „The fundamental constraint on climate sensitivity“. Der Inhalt übersteigt deutlich meine Fachkenntnisse. Ich gehe davon aus, dass jemand, der das dort Geschriebene versteht und nachvollziehen kann, der englischen Sprache mächtig genug ist, um auf eine deutsche Übersetzung verzichten zu können.
Mit bestem Dank an Prof. Lüdecke, den ich um Hilfe gefragt hatte und der mir diesen Hinweis gab.
Chris Frey
Link: http://wattsupwiththat.com/2011/09/27/monckton-on-pulling-planck-out-of-a-hat/
Übersetzt von Chris Frey für EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
@Norbert Fischer
—–
„Ich bin bessere Umgangsformen gewohnt.“
—–
Deine Witze waren schon besser.
#1 richtig Fischer, über Trenberth/Kiel muss man auch stutzen,
da sie die Physik auf den Kopf stellen.
Wer an denen weiter klebt,
dem ist halt nicht zu helfen.
mfG
„Er [Moncktons These]zirkuliert unter den Klimawissenschaftlern auf beiden Seiten der Debatte.“
Eigentlich nicht, ich wüsste keinen AGW-Blog, der sich auch nur die Mühe machen würde, diese Thesen überhaupt ernstzunehmen. Fündig wird man allerdings in Liljegrens Blog, der ähnlich wie Currys Blog eher dem pseudoskeptischen Lager zugerechnet wird, Moncktons Thesen werden dort regelrecht zerpflückt. (s. rankexploits.com/musings/2011/).
Moncktons Fehler beginnt hier:
„Sie führte ihre Leser in die Irre, indem sie ihnen nicht sagte, dass die „aus-dem-Hut-Zauberei“, über die sie sich beklagte, eine ist, die Kiehl und Trenberth (1997) schon vermutet hatten, wenn auch mit einer geringen Variation (ihr Wert von ? beträgt 0,18 und nicht die 0,15, die ich aus einer Studie von Kimoto (2009) abgeleitet habe).“
Man stutzt schon bei der Erwähnung von Trenberth/Kiel (1997). Das Paper untersucht Strahlungsflüsse in der Atmosphäre, macht aber überhaupt keine Aussagen über Veränderungen, z.B. durch anthropogenes CO2. Kurz: Ein Paper über den natürl. Treibhauseffekt, über GW, nicht AGW. Daraus dann einen Wert für die Klimasensitivität ableiten zu wollen, ist – hmm – etwas optimistisch. Dass diese einen Wert von lambda von 0,18 darin angegeben haben sollen, ist schlicht falsch.
Neben Moncktons Fehler krankt die Arbeit aber auch daran, dass er sich auf Kimoto (2009) bezieht. Auch dieses Paper ist fehlerhaft, wie schon die Leser Liljegrens richtig erkannt haben. Überrascht es jemanden, wenn ich erwähne, dass es bei E&E erschienen ist?
Also: Wer sich für Details zu den Fehlern interessiert, kann einfach mal die Kommentare bei Liljegrens zu beiden zuerst erschienenen Artikeln zu Monckton sich anschauen.
PS:
Lieber Lord Monckton, nicht jeder, der Kritik äußert, ist ein „Troll“. Ich bin bessere Umgangsformen gewohnt.