Wie groß ist das Einsparpotenzial durch intelligente Netze? Nun, vermutlich ist es nahe Null, solange kein nicht wegregelbarer Überbedarf an elektrischer Energie besteht. Aber das ist ja auch nicht das Ziel intelligenter Netze! Intelligente Netze haben einzig die Aufgabe, auch auf Nutzerseite eine Anpassung von Bedarf und Angebot im Strommarkt herzustellen. Und das ist notwendig, wenn wir beim Umstieg auf erneuerbare Energien eben nicht mehr 100% Kontrolle auf die Angebotsseite im Stromnetz haben.
Es ist die subventionsgetriebene Einspeisung von Strom aus alternativen Energieträgern, die hier auf Kosten der Verbraucher, Stromproduzenten und Netzbetreiber umfangreiche Investitionen in neue Netztechnologien erfordert. Eine durch Konsumentensouveränität und Marktwettbewerb vorgegebene Anpassung an den Bedarf wird hier durch ein politisches Privileg verhindert, wobei es für die Missachtung der Zwänge des Marktes noch eine fürstliche Belohnung gibt. Hoffnungen auf eine positive Bilanz der Investitionen in intelligente Netze erscheinen jedoch zu optimistisch, denn das würde voraussetzen, dass auch die Verbraucher sich die Kontrolle ihres Stromverbrauchs abnehmen lassen.
Gastautor Steffen Hentrich Liberales Institut
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@#10, Herr Hader,
genau das ist „des Pudels Kern“ (frei nach Goethe´s Faust):
Die Lasten, die man zeitlich flexibel gestalten kann, sind aber sehr gering im Vergleich zur Gesamtlast – und damit läuft es auf Abschaltungen hinaus, wenn das System irgendwelchen „Nutzen“ haben soll. Ansonsten bleibt es eine teure Spielerei.
Hallo Götz Woitoll,
#5: „Nachtspeicheröfen wurden propagiert und gefördert, weil el. Strom unbegrenzt und billig zur Verfügung stand, im Prinzip handelte es sich dabei um eine verkaufsfördernde Maßnahme eines reichlich vorhandenen Gutes.“
Das ist nicht ganz genau der Grund gewesen, sondern das nachts zu verbrauchsarmen Zeiten mehr Strom als benötigt wurde, vorhanden war, weil man die Kraftwerke gleichmässiger durchlaufen lassen wollte. Aus dem Grund gab man seinen Kunden Anreize, damit sie die Lastkurve etwas entzerren würden. Schon damals wurde man nicht gezwungen, Nachtstrom zu nutzen, aber wer es tat, hatte Vorteile.
„“Wenn die EE keinen Strom erzeugen, wird die Belieferung des Kunden gestoppt“. Faktisch wird der Strom abgestellt, nix anderes passiert.“
Das ist nicht richtig. Der Strom wird natürlich geliefert. Es ist nur für den Kraftwerksbetreiber aufwendiger, wenn wenig Wind und Sonne vorhanden sind, diesen durch beispielsweise Gaskraftwerke schnell zu erzeugen. Aus dem Grund schafft man für den Kunden Anreize, dass er Strom dann hauptsächlich nutzt (soweit das geht), wenn er im Überfluss vorhanden ist. Der Strom wird nicht abgestellt, sondern einfach nur teurer in seiner Produktion.
MfG
S.Hader
@Stefan Steger,
das Prinzip des Smart Grid ist mir im wesentlichen schon vertraut. Und da muss man eindeutig sagen, dass ein stunden- oder gar tageweiser Ausfall der Stromlieferung, wie er in #1 befürchtet wird, nicht das Ziel dahinter ist. Beim Smart Grid geht es eher darum, Lasten, die man zeitlich flexibel gestalten kann, kurzzeitig zu verschieben.
#8: W.Rassbach
Rauschgeschissenes Geld für die Forschung.Da gibt es nicht´s was nachhaltig von Wert wäre. Ich hatte schon mal Planwirtschaft in meiner Jugend durchgemacht und jetzt muss es wieder erleben. Dieser Bürgerdialog ist nur ein Feigenblatt der Ministerien. Suchen Sie mal nach dem Bonner Dialog und Ihnen wird sofort klar wie der Hase Läuft.
Es ist nicht zu fassen, die paar Zustimmer im Bürgerdialog müssen wohl ihren Physiklehrer damals nur von weiten gesehen haben.
Dank EE fallen jetzt schon die Preise an den Börsen;-)
Das ist deutsche Volkswirtschaft, der unnötige Solar und Windstrom wird gleich nach Österreich verschenkt, damit wir ihn am nächsten Tag als Pumpspeicherstrom teuer wieder zurücknehmen.
Die grüne Regierung sollte ein Forschungsprogramm auflegen, inwieweit insuffiziente Hirnmassen als Speicher für EE in Frage kommen.
Einen hab´ich noch,
und den habe ich Heinz Eng und seinen Spitzenlastöfen zu verdanken:
Wenn die smart grids den Verbrauch steuern sollen dann nicht nur den Mehr- sondern auch den Minderverbrauch.
D.h. wird mehr Zufallsstrom produziert als gerade verbraucht wird, werden beim Kunden zusätzliche Stromverbraucher eingeschaltet. Spitzenlastöfen, Batterien, Kühlgeräte um der Erderwärmung entgegenzuwirken, batteriebetriebene Windräder um bei Flauten neuen Wind zu erzeugen und und und ………
Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, vor allem weil der Kunde letztlich alles selbst bezahlen muss.
Schöne neue EE-Welt!
Gruß aus Südhessen
Nachtspeicheröfen……na denen werden sich auch bald die EE die Finger lecken.
Was derzeit immer dringender von Nöten ist beim Ausbau der EE, sind zuschaltbare Stromsenken um die wetterbedingte Überproduktion der EE sinnvoll zu verbrauchen ohne dafür auch noch Geld zu bezahlen im Ausland.
Geben wir dem Kind einen neuen Namen…..“Spitzenlastöfen“….im Zusammenhang des intelligenten Netzes, plötzlich werden diese Dinger auch für Grünbeseelte wertvoll.
Schon heute müssen in einigen Gegenden Deutschlands bei Starkwind die KWK-Anlagen abschalten oder drosseln weil sonst Gefahr für die Netzstabilität besteht. Bei weitern Ausbau der EE wird diese immer öfters passieren, als nächstes werden dann Biogasgeneratoren abschalten müssen und auch die neuen Wechselrichter der Solaranlagen müssen sich dem Netz anpassen, d.H. ab einen gewissen Mass an Überfrequenz sogar abschalten.
Der Tag wird kommen, wo sich die EE gegenseitig Konkurrenz machen werden, was sich am Ende natürlich auch negativ auf die Rendite niederschlagen wird.
Wir haben zwei Probleme mit den EE…….wenn zu wenig davon kommt…….und wenn zu viel davon kommt, beides wird aber mit wirkungslosen Mitteln bekämpft.
PS. Nur wegen des Stromes werde ich nicht meinen Biorythmus ändern, basta
H.E.
Herr/Frau S. Hader,
Nachtspeicheröfen wurden propagiert und gefördert, weil el. Strom unbegrenzt und billig zur Verfügung stand, im Prinzip handelte es sich dabei um eine verkaufsfördernde Maßnahme eines reichlich vorhandenen Gutes.
Ganz anders, geradezu gegenteilig, verhält es sich m.E. bei smart grid. Hier soll der bestehende hohe Bedarf an ein künstlich verknapptes Gut angepasst werden und das geht auf Dauer nur mit Zwang, d.h. Stromsperren.
Im neuen Öko-speech heißt das dann bei Dr. Kube:
„Intelligente Netze haben einzig die Aufgabe, auch auf Nutzerseite ….. eine Anpassung herzustellen“, Zitat ende. Das klingt natürlich viel besser als die -ehrlichere- Aussage: „Wenn die EE keinen Strom erzeugen, wird die Belieferung des Kunden gestoppt“. Faktisch wird der Strom abgestellt, nix anderes passiert.
Den Datenschutz habe ich angesprochen, weil für mich hier die Doppelmoral der EE-Jünger wieder einmal deutlich wird. Gläserner Stromkunde – o.k., dient ja einem höheren Ziele. Beschränkung der Einspruchsrechte gegen Windräder und Leitungstrassen – dient auch einem höheren Ziele. Genehmigung von Windrädern nach dem Imissionsschutzgesetz und nicht nach dem Baugesetzbuch – dient auch einem höheren Ziele.
Derjenige, der dieses höhere Ziel nicht erkennt, nicht anerkennt und auch nicht anstrebt wird systematisch und Stückchen für Stückchen seiner Rechte beraubt.
Wenn gewaltsame Proteste gegen einen nach rechtsstaatlichen Grundsätzen geplanten Bahnhof legitim sind, Proteste gegen Windräder wegen des angeblich höheren Zieles – Weltrettung, Klimakatastrophe, etc. etc. – aber illegitim und vor allem unmoralisch sind, dann ist höchste Wachsamkeit geboten.
In diesem Sinne
Grüße aus Südhessen
@#2: Sehr geehrter Herr Hader
zu Punkt 2:
Die flächendeckende und teure Einführung dieser „smarten“ Technik macht nur dann Sinn, wenn ganau das passiert, nämlich STEUERUNG des Verbrauchs PRO KUNDE (nicht für das gesamte Netz!). Smart grid ist die Vorbereitung der Anpassung des Stromverbrauchs an das Dargebot der EE – was soll es denn sonst sein???
Die reine Verbrauchszählung und-registrierung kann ich schon heute an der schwarzen Kiste im Keller machen – dazu reicht Bleistift und Papier.
Der Totalitarismus und Fundamentalismus setzen sich leider immer weiter durch. Nach dem sich sehr viele Bürger der „westlichen Hemissphäre“ an die Segnungen des techn. Fortschritts, der Freiheitlichkeit u.v.m. gewöhnt haben beschleichen sie Zweifel und beginnen im Überschwang ihrer bequemen Lebenweise den Ast abzusägen, auf dem sie erst sehr wenige Generationen (wenn überhaupt) sitzen. Sie vertrauen darauf, dass sie damit die angeblich gefährdete Erde retten würde und die Naturgötter sie nicht bestrafen, wenn sie in Armut, bis zum Totalverzicht in aboluter Unterwürfigkeit von den Zufällen der Natur versuchen zu (über)leben. Na, dann viel Spaß dabei. Es ist schon sonderbar, wie wenig die Deutschen (u. a.) die Errungenschaften der Freiheitlichkeit zu schätzen wissen. Lieber schaffen sie (seit Ende der 1960er) virtuelle Problemfelder und bereiten erfolgreich einen propagandistischen Glauben.
@Götz Woitoll,
Zu der Anmerkung 1 möchte ich ergänzen, dass der Wunsch der Strombetreiber, dass sich der Kunde gegenüber der Kraftwerksproduktion anpaßt, kein neue Idee ist. Schon in den 60er und 70er Jahren waren ähnliche Gedanken und auch Umsetzungen vorhanden. Der Unterschied zu heute bestand darin, dass es sich hauptsächlich um Kohle- und später zusätzlich Atomkraftwerke handelte, die die Betreiber nach Möglichkeit gleichmässig belasten wollten. So wurden die Nachtspeicheröfen erfunden, um in den Nachtstunden einen Stromverbrauch zu generieren. Zwei- und Drei-Schicht-Fertigungen in der Industrie kam dem auch entgegen, den Stromverbrauch zu entzerren.
Zu Punkt 2. würde ich Sie gerne fragen, wo Sie aus dem Text herauslesen, dass das intelligente Stromnetz stundenweise den Strom abschalten soll.
Zu 3., der Datenschutz ist hier wirklich zu beachten. Das sollte man auch nicht verharmlosen, allerdings sollte man auch wissen, dass Handynetzanbieter von ihren Kunden monatelang die Ortsdaten protokollieren und dort ebenfalls ein Profil erstellt werden kann. In beiden Fällen sind die Daten diskret zu behandeln und sollten die Datenschutzmaßnahmen permanent überprüft werden.
Die Botschaft ist doch sonnenklar:
1. In Zukunft wird el. Strom mit diesen tollen EE nach dem Zufallsprinzip produziert, nicht mehr nach dem Bedarf. Also muss man den Bedarf der Produktion anpassen. Das versucht man erst einmal über den Preis, indem man den Preis für Zeiten in denen der Strom knapp ist, erhöht. Ist ja völlig logisch: Je knapper ein Gut, um so höher sein Preis.
2. Reicht der Preis als Lenkungsmaßnahme nicht aus, wird per intelligentem Zähler der Strom rationiert d.h. abgestellt. Stundenweise, tageweise – das kommt ganz darauf an wie der Wind weht und die Sonne scheint. Rationierung halt, kennt man z.B. in Nordkorea sehr gut.
3. Und drittens kann man ein wunderbares Profil des Wohnungsinhabers erstellen, der gläserne Strombezieher ist endlich da. Das stört keinen unserer Datenschützer und empfindlichen grünen Gutmenschen aber wehe Google will die Straßen fotografieren, da bricht der kapitalistische Datenkrake mit Macht in den Vorgarten ein!
Den Stromverbrauch könnte man durch ganz andere Maßnahmen sinnvoll senken – schließt man Waschmaschine und Spülmaschine an die Warmwasserleitung an spart man die energieintensive Heinzung in den Maschinen selbst. Aber das wäre ja wohl zu einfach!
Gruß aus Südhessen