Als «monumentalen Erfolg für die Völker des Planeten» feierte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon im Dezember das Klimaabkommen. Beschlossen wurde in Paris, die Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen, wenn möglich aber auf 1,5 Grad.
Wie unrealistisch dieses Ziel ist, zeigt nun eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin am Beispiel Deutschland.
Auftraggeberin war ausgerechnet die Umweltorganisation Greenpeace. Autor Volker Quaschnig stellt klar, dass ab 2040 keinerlei Kohle, Erdöl und Erdgas mehr verfeuert werden dürfen, wenn sich die Erde nur um 1,5 Grad erwärmen soll. Dazu sei die Produktion von Fahrzeugen mit Benzin- und Dieselmotoren möglichst ab 2025 einzustellen und Letztere durch Elektromobile zu ersetzen.
Schon ab 2020 müsse der Einbau neuer Öl- und Gasheizungen verboten werden. Geheizt werden dürfe bald nur noch mit Wärmepumpen.
Merkel rudert zurück
Wenn im Verkehr und bei den Gebäuden alles elektrisch läuft, geht natürlich der Stromverbrauch durch die Decke. Studienautor Quaschnig nimmt hier glatt eine Verfünffachung bis 2040 an, rechnet den Anstieg aber gleich wieder durch «ambitionierte Effizienzmassnahmen» auf noch gut eine Verdoppelung herunter. Der viele Strom müsste aber sogenannt erneuerbar erzeugt werden. Denn Kohle scheidet als Energiequelle aus, und auf Atomkraft will Deutschland ja auch verzichten. «Wir müssen die Wind- und Solarenergie drei- bis sechsmal schneller ausbauen als von der Bundesregierung geplant», folgert Quaschnig.
Dabei kostet der Ökostrom die deutschen Konsumenten schon heute jährlich 25 Milliarden Euro, und die Landschaft ist bereits durch 26 000 Wind- anlagen verschandelt.
Trotz der weltfremden Konsequenzen hat die Bundesregierung Anfang Juli trotzig verkündet, das Uno-Klimaabkommen von Paris «eins zu eins» zu übernehmen. Inzwischen ist Angela Merkel aber am Zurückrudern.
Laut dem SPIEGEL hat die Kanzlerin den Umsetzungsplan ihrer Umweltministerin abgeschossen. Eine «Zielverschärfung» beim Klimaschutz sei nicht vorgesehen, hiess es aus dem Kanzleramt.
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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion : Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich:
Klimapolitik: Weltfremd | Die Weltwoche, Ausgabe 32/2016 | Donnerstag, 11. August 2016
EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Reichmuth für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.
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#3: Michael Fischer sagt:
„Die 15-18.000 € für die Wärmepumpe gehen da im Rauschen unter …“
Sehr geehrter Herr Fischer,
vielen Dank für die Mühe.
Der Beitrag von J.Freyer aus X zeigt, wie hirnlos diverse Ökodeppen durch bzw. über die Welt laufen.
Zu dumm um zu rechnen und zu blöde um zu verstehen.
Aber schlau genug, um Mitbürger abzuzocken.
Die Trollos bringen sich wieder mal in Position, nur der absaufende Fischmarkt wegen des Klimawandels ist nicht in Sicht.
@JFreyer
Ich kenne jetzt ja Ihr Anwesen nicht, und natürlich auch nicht Ihre familiäre Situation. Aber nehmen wir doch mal an, daß Sie vom 4-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus reden …
Dann reden wir also von durchschnittlich 5.200 kWh Elektrizität und 90 GJ (25.000 kWh) Wärme, die im Jahr verbraucht werden, und die Sie nun mit Ihrer Photovoltaikanlage und Ihrer Batterie erzeugen möchten.
Ihre 25.000 kWh Wärme erzeugen Sie natürlich mit einer Elektrowärmepumpe, sagen wir mit einer Jahresarbeitszahl von 5. Brauchen wir also noch einmal 5.000 kWh Strom, überwiegend im Sommer in die Batterie gespeist, im Winter entladen.
Wir gehen jetzt mal davon aus, daß sich Ihr (Pult?-)Dach schön mit 30° nach Süden neigt, und beginnen mal damit, Ihren Strom auf Ihrem Dach zu erzeugen.
Weil Sie ja mit Ihrem Strom Ihre Batterie speisen, und ihn dann ja auch wieder aus der Batterie entnehmen, müssen wir schon mit der Zykluseffizienz der Batterie rechnen – sagen wir 82%, werden aus den 10.200 kWh schon einmal 12.400 kWh. Und dann erzeugen und speichern Sie zwar Gleichstrom, wollen dann aber Wechselstrom nutzen – nehmen wir die durchschnittliche Effizienz des Wechselrichters mal mit 92% an, sind wir bei 13.500 kWh. Bei 850 Vollleistungsstunden pro Jahr und 100 Wp/m² sind wir hier also bei 159 m² PV-Anlage – schon ein stattliches Dach, daß Sie da haben!
Also 15,9 kWp PV-Anlage – gut, kriegen Sie heute für vielleicht 25.500 € (auf 20 Jahre abgeschrieben gut 1.270 € im Jahr, dazu Betriebskosten @ 2% p.a., also noch mal 510 € pro Jahr, insgesamt 1.780 € pro Jahr).
Dazu natürlich die Kosten für Batterie. Den größten Teil Ihrer Heizenergie werden Sie im Winter brauchen, wenn wiederum die PV-Anlage kaum Strom liefert … Ich habe doch starke Zweifel, daß Sie mit weniger als 6.000 kWh Batterie auskommen. Als Lithium-Ionen-Batterie kriegen Sie die vielleicht auch noch in den Keller (15.000 l oder so) … Ich würde mal mit 6,8 Mio. € für Ihre Batterie rechnen, und wegen der kalendarischen Alterung müssen Sie die wohl in zwei bis drei, längstens sechs Jahren abschreiben …
Die 15-18.000 € für die Wärmepumpe gehen da im Rauschen unter …
#1: J.Freyer
Der Admin hat schon alles gesagt, aber auch ich, ein Leser, habe den selben Vorschlag.
Bitte schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen nach einem Jahr, nachdem sie alles installiert haben und sich vom externen Stromnetz abgelemmt haben. Nur dann wird ein Schuh draus.
Aber nicht schummeln.
Wenn jedes Haus mit einer PV belegt wäre und mit einer Batterie für die Nacht versehen, würden wir das locker und sehr dezentral hinbekommen. Überschüssiger Strom dann per Power2Gas ins Erdgasnetz eingespeist oder in H2 Speicher direkt neben auf H2 umgestellte GuD Anlagen, würde dem Ziel deutlich weiterhelfen.
J.Freyer