[*In diesem Beitrag ist oft von der Bundesregierung {Obama-Administration} und Bundesstaaten etc. die Rede. Damit sind natürlich immer die USA gemeint. Der Einfachheit halber übernehme ich diese Begriffe so, ohne jedes Mal ,US-‚ davor zu setzen. Anm. d. Übers.]
2015 könnte in den Annalen als das Jahr zu Buche schlagen, in dem die Unterstützung für erneuerbare Energie gestorben ist – und das Jahr ist erst wenige Monate alt. Politische Anpassungen – egal ob zur Stromerzeugung oder Treibstoffe für Transporte – sind sowohl in den Bundesstaaten als auch in der Bundesregierung in Arbeit.
Während die Öffentlichkeit dem Gedanken der erneuerbaren Energie allgemein positiv gegenüber steht, hat die Wirklichkeit jahrelanger politischer Verfügungen mit deren Bevorzugungen Einzelner die öffentliche Meinung geändert. Im Oktober 2014 erschien im Magazin Enid News in Oklahoma ein Bericht mit dem Titel „Wind worries?:A decade after welcoming wind farms, states reconsider“, der mit dieser aufschlussreichen Summary beginnt:
Vor einem Jahrzehnt haben die Staaten den Entwicklern von Windenergie eine offene Umarmung angeboten und die Vision einer leuchtenden Zukunft entworfen für eine Industrie, die billigen Strom, neue Arbeitsplätze und ein gesichertes Einkommen für Besitzer großer Ländereien bieten würde, vor allem in ländlichen Gebieten mit nur wenigen anderen ökonomischen Perspektiven. Um sicherzustellen, diese Gelegenheit nicht zu verpassen hat der Gesetzgeber versprochen, nur geringe oder gar keine Auflagen zu machen sowie generöse Steuervorteile. Aber jetzt stehen diese Windturbinen riesig in vielen Teilen des windigen Herzlandes der USA. Einige Führer in Oklahoma und anderen Staaten fürchten inzwischen, dass deren Bemühungen zu erfolgreich waren und eine Industrie angezogen hat, die riesige Subventionen schluckt, zu häufigen Beschwerden führt und ihre mächtige Lobby benutzt, um jedweden Reformen Widerstand zu leisten.
Aber es ist nicht nur die Windindustrie, die in Ungnade gefallen ist. Die Gesetzgebung von Bundes- und Staatsregierungen im Jahre 2015 spiegelt die „Überdenken“-Vorhersage. Ebenso leisten „mächtige“ Lobbyisten unverdrossen gegen die vorgeschlagenen Reformen Widerstand.
Oklahoma ist lediglich ein Staat, in dem etwas zu einem neuen Trend geworden ist.
Etwa vor einem Jahrzehnt, als über die Hälfte aller Staaten strikte Erneuerbare-Portfolio-Standards (RPS) in Kraft gesetzt hatten, stimmten Oklahoma und ein paar andere Staaten freiwilligen Zielen zu. Jetzt überdenkt fast ein Drittel dieser Staaten die Gesetzgebung, die in einer anderen Energieära so gut klang. Damals glaubte man allgemein, dass es eine Energieknappheit gebe und der „Umgang mit der globalen Erwärmung“ (hier) höhere öffentliche Priorität besitze.
„Etwa 30 Gesetze mit Bezug zur Windindustrie in Oklahoma sind 2015 neu beschlossen worden, einschließlich von mindestens einem, das die Steuernachlässe sowie andere Dinge zum Ziel hat, um die Politik bzgl. Vorschriften zu ändern“, berichtet Fox News. Am 16. April stimmte das Parlament von Oklahoma mit 78 zu 3 dafür, Steuernachlässe für Windenergie zu eliminieren. Die Maßnahme geht jetzt an den Senat, der ein von Senator Mike Mazzei eingebrachtes Begleitgesetz begutachten wird – man erwartet, dass es durchgeht und wahrscheinlich an Gouverneurin Mary Fallin weitergeleitet wird.
Oklahoma ist nicht der erste Staat der seine Politik bzgl. Erneuerbarer überdenkt. Dieses Prädikat geht an Ohio, wo man bereits im Mai 2014 per Gesetz verordnet hatte, RPS für diesen Staat für 2 Jahre auszusetzen. Gouverneur John Kasich hat dieses Gesetz im Juni unterschrieben. Eli Miller zufolge, der Direktor des Staates Ohio für Amerikaner und deren Aufblühen: „Das Wohlergehen unserer Arbeiter-Familien und Industrien kann jetzt berücksichtigt werden, bevor wir weiter vorgehen“. Die International Business Times projiziert, dass dieser Zeitraum von 2 Jahren auf unbestimmte Zeit ausgedehnt wird, nachdem die Kommission alles untersucht hat.
Anfang dieses Jahres war es West Virginia, der als erster Staat RPS wieder abschaffte. Mit einstimmiger Unterstützung im Senat und einem Abstimmungsergebnis 95 zu 4 im Parlament sind Unterstützer erneuerbarer Energie bestürzt. Nick Lawton, Anwalt am Green Energy Institute verurteilt den Schritt (hier): „reines politisches Theater und wahrscheinlich ein Flop! Der Rückzug West Virginias aus seiner schwachen Politik bzgl. erneuerbarer Energie wird kaum die Energiemärkte des Staates verändern“. Nancy Guthrie, eine der vier Abgeordneten der Demokraten, die mit „nein“ stimmte, hat dies getan, weil sie glaubt: „Uns geht die Kohle aus, so einfach ist das“ – was natürlich totaler Unsinn ist.
Vorigen Monat hat der Senat in Texas dafür gestimmt, sein RPS- sowie ein anderes Programm zu beenden. Dem Star Telegram zufolge „half dieses andere Programm, die jahrelange Welle der Erzeugung von Windenergie zu befeuern“. Das Gesetz geht jetzt an das House State Affairs Committee. Es wird erwartet, dass das Parlament dem Gesetz zustimmt und es dann von Gouverneur Greg Abbott unterzeichnet wird. Während Texas wegen seiner Führerschaft bzgl. Windenergie bekannt ist, wird das Ende von RPS auch die Solarindustrie treffen. Charlie Hemmeline, geschäftsführender Direktor der Texas Solar Power Association, stellt fest: „Zunehmende Unsicherheit für unsere Industrie lässt die Geschäftskosten in dem Staat steigen“.
Die Staaten Kansas, North Carolina und Michigan haben Gesetze auf den Weg gebracht, um die Pro-Erneuerbare-Politik dieser Staaten zu überdenken.
New Mexico und Colorado wollen ihr RPS-Programm überdenken, dass eine Kammer bereits passiert hat, aber nicht die zweite.
Während es in Louisiana kein RPS-Programm gibt, gibt es aber doch generöse Steuervorteile für die Installation von Solarpaneelen. Dadurch sind die Kosten für die Steuerzahler des Staates explodiert. Ursprünglich hatte man berechnet, dass die Begünstigungen den Staat 500.000 Millionen Dollar pro Jahr kosten. … [Weiter im Original: The credits were originally expected to cost the state $500,000 million a year. In 2014 the payouts ballooned to $63.5, according to the Baton Rouge Advocate. Die fett gedruckten Zahlen können nicht stimmen, aber ich habe keine Ahnung, was die Autorin meint. Anm. d. Übers.]
„Die Unterstützung der Steuerzahler für Windenergie verliert ebenfalls an Fahrt im Kongress“, sagt Fox News und weist darauf hin: „Die Gesetzgeber auf dem Capitol Hill haben die Federal Production Tax Credit (PTC) Ende letzten Jahres nicht verlängert. Und im März ist die demokratische Senatorin Heidi Heitkamp damit gescheitert, Unterstützung für eine Amendierung zu finden, die PTC um weitere 5 Jahre verlängert hätte“.
Es ist nicht nur, dass die Windenergie im Kongress an Boden verloren hat. Die Äthanol-Vorschriften – bekannt unter der Bezeichnung Renewable Fuel Standard (RFS) – werden ebenfalls revidiert.
Am 16. Januar 2015 haben die Senatoren Dianne Feinstein (Demokraten) und Pat Toomey (Republikaner) das „Corn Ethanol Mandate Elimination Act of 2015“ eingeführt [= ein Gesetz zur Eliminierung von Mais zu Kraftstoff].
Etwas später in diesem Jahr hat ein „ehemaliger Wirtschaftsberater von Obama“ einen Bericht herausgegeben, der nach Änderungen des 10 Jahre alten RFS verlangt. Der Professor an der Harvard University Jim Stock diente im Rat ökonomischer Berater während der Jahre 2013 und 2014. The Hill schreibt: „Sein Bericht kommt zu einer Zeit wachsender Angst* unter Gesetzgebern, Regulatoren und der Industrie über die Zukunft von RFS, welches verlangt, dass die Treibstoff-Raffinierer einen bestimmten Anteil Äthanol und Biodiesel dem traditionellen Benzin und Diesel beimischen müssen“. Das Wall Steet Journal WSJ unterstützt diese Empfindung und nennt den Bericht von Stock „eine Schlüsselstimme für einen wachsenden Chor von Menschen, die sagen, dass die Politik nicht funktioniert“. Weiter heißt es in dem Blatt: „Der Bericht fügt sich in eine wachsende Reihe von Politikern und Experten, die die Effektivität dieses Gesetzes in Frage stellen hinsichtlich regulatorischer Unsicherheit und niedrigeren Preisen“.
[*Das Wort Angst steht so klein geschrieben im Original]
Hawaii hat sein eigenes Äthanol-System, aber auch das ist zunehmend Angriffen ausgesetzt. KHON stellt fest: „Neun Jahre, nachdem eine grundlegende Änderung an der Bezin-Zapfsäule den hawaiianischen Autofahrern aufgezwungen worden ist, sehen viele dieses Experiment inzwischen als gescheitert an und wollen es beendet sehen“.
In beiden Fällen, Hawaii und Bundesregierung, sehen sich die Gesetzgeber nach weiter entwickelten Biotreibstoffen um, die die Preise für Nahrungsmittel nicht steigen lassen. Allerdings hat die EPA – mit der Implementierung von RFS beauftragt – wiederholt die Vorschriften für zellulosehaltige Biotreibstoffe reduziert, trotz der über 126 Milliarden Dollar, die seit 2003 investiert worden waren. Und doch muss die Industrie immer noch soviel Treibstoff erzeugen, dass es sich kommerziell rechnet.
Hinsichtlich schwindender Investitionen in Biotreibstoffe und zunehmendem Skeptizismus schrieb The Economist am 18. April: „Campaigner finden es generell einfacher, gegen jene zu wettern, die die Umwelt schädigen oder Nahrungsmittel-Sicherheit gefährden als zu erklären, wie genau man denn das verhindern soll“. Man kam zu dem Ergebnis: „Ob solche glänzenden Ideen kommerziell umgesetzt werden können, ist eine andere Frage. Einige Unternehmen beginnen wirklich schon aufzugeben. Viele Algen-Zu-Treibstoff-Unternehmungen in Amerika wechseln zur Herstellung hochwertiger Chemikalien stattdessen. Sonnenlicht ist eine großartige Energiequelle. Biologie könnte nicht der beste Weg sein, diese zu speichern“.
Und dies enthält noch nicht die fehlende Unterstützung der Öffentlichkeit für teurere Autos – selbst mit Zehntausenden Dollar an Subventionen und Steuernachlässen nicht.
Betrachtet man alle politische Betrachtungen, ist der Trend eindeutig. Ein Bericht auf Watchdog.org mit dem Titel [übersetzt] „warum die Aufhebung der Vorschriften bzgl. erneuerbarer Energie gut für die Wirtschaft ist“ kommt zu dem Ergebnis: „Die beste Politik für die Staaten ist es, die Entscheidung hinsichtlich des Energieverbrauchs den Verbrauchern im Markt zu überlassen anstatt diese per Gesetz zu treffen“.
Link: http://www.cfact.org/2015/05/02/it-is-a-bad-time-to-be-in-the-renewable-energy-industry/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Bemerkung des Übersetzers: In den USA ist man also schon deutlich weiter als bei uns. In unseren gelenkten Medien hört man von all dem natürlich nichts. Da es aber schon öfter vorgekommen ist, dass Wellen von Amerika zu uns geschwappt sind, darf man gespannt sein.
C. F.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Eine Batterie kann man auf vielfältige Art und Weis schnell aufladen….die beste Methode ist….die Batterie ist zu 95% geladen und braucht nur noch 5% für den Status „Voll bzw. Schnell geladen“.
Eine Batterie aus Israel.
Annahmen: Batteriekapazität 30 kWh entsprechend rd. 3 Litern Dieselkraftstoff, Reichweite elektrisch max. 150 km.
Zur Vereinfachung der Betrachtung wird angenommen, dass Lade- und Entladevorgänge verlustfrei seien.
Ladezeit: 5 Minuten.
Zu übertragende Energie: 30 kWh = 30 kW x 60 Minuten = 1.800 kWmin
Gleichförmig auf 5 Minuten verteilte Übertragungsleistung: 360 kW.
Netzspannung 400 V 3-phasig: Netzladestrom: 520 Ampere 3-phasig.
Bei einer Batteriespannung von 400 V betrüge der Ladestrom 900 Ampère.
Kabel und Steckverbindungen wären ziemliche Brummer.
Möglicherweise sind die Israelis jedoch einer technischen Sensation auf der Spur. Schau’n mer mal.
Einige große Industriebetriebe haben eigene oder gemietete Kraftwerke, z.B. http://www.vw-kraftwerk.de.
Dass es eine schnellladbare Batterie aus Israel gibt ist erst mal eine gute Nachricht. Je schneller sie geladen werden kann um so höher muss der Strom bei vergleichbarer Kapazität sein. Da bin ich mal gespannt, ob die Tankstellen an das Mittel- oder gleich an das Hochspannungsnetz angeschlossen werden.
A.
Die Wissenschaftler von Morgen kommen aus Indien und China, dort wächst die Zahl der Studenten rasant. Und viele studieren hartes Fachwissen wie Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
1 von 3 Erdenbewohnern stammt entweder aus China oder Indien.
[Quelle von den Missionaren der OECD, über faz.net, vom 30.04.2015]
B.
Ein Unternehmen aus der Schweiz, Swatch, ein Produzent von Uhren, hat für 2016 eine Super-Batterie angekündigt, die ein halbes Jahr halten soll. Die Batterie soll es nicht nur für Uhren, sondern auch für (elektrische) Autos geben. Im Sommer 2016 soll der erste Akku für Elektroautos fertig sein.
Zuvor wollen die Verantwortlichen aber nur wenige Informationen nach außen geben: „Wir öffnen erst unsere Türen, wenn wir serienmäßig produzieren können.“ Wegen den neugierigen Blicken der Konkurrenz.
[Quelle. Die missionarischen Freimaurer vom Springer-Verlag, 06.05.2015.]
C.
Wenn DAS stimmt, dann fahren wir bald alle elektrisch: Eine israelische Higtech-Firma verspricht eine Batterie, die in fünf Minuten aufladbar ist und Power für 480 Kilometer hat. Und zwar für 2016.
[Quelle. Eine Zeitung aus Israel (keine Mission), über achgut.com, vom 06.05.2015.]
Das zweite Silicon Valley steht in Israel.
Alles im Namen der glorreichen Wissenschaft, diese „Wissenschaft“ wird es schon richten. Niedersachsen wird aufblühen. 😉 Die Zentralbanken werden drucken was notwendig sein wird (verehrter Herr T. Heinzow). Bis zum bitteren Ende. Vielleicht schon 2017, ein klein wenig.
Absolut lesenswert:
http://bit.ly/1Ir9vid
Wer immer noch nicht glauben mag, daß Planwirtschaft schneller wuchert als Krebs, hat die Mitteilungen Energie: Bestätigung des Reservekraftwerkbedarfs der Bundesnetzagentur noch nicht gelesen. Inzwischen gibt es eine Verordnung über „Reservekraftwerke“. Immerhin werden hier die „Gebühren“ für zusätzliche Kraftwerke mit bis zu 7800 MWel geregelt, die wir Stromverbraucher zahlen müssen…..
#1 Frank Endres
„Ihm gehören rund 50 Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Wirtschaft und Energiewirtschaft, aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Kirchen, Kammern,“
Warum gehe ich eigentlich wählen, wenn anschliessend „Persönlichkeiten“ über die Zukunft entscheiden? Deutschland wird ein echtes Irrenhaus.
@ #1 F. Endres
„Niedersachsen kann im Jahr 2050 ohne Atomenergie und auch ohne fossile Brennstoffe auskommen, wenn wir das wollen.“
Natürlich geht das. Keine Frage. Aber es ist nicht finanzierbar.
@Frank Endres #
Bin mal gespannt, wie VW auf diese „100% Erneuerbare Energie Planwirtschaft“ reagieren wird.
Und das „will auf 100% Erneuerbare Energie umstellen“ von der niedersächsischen Politik ist nur mit einen marktfeindlichen Subventions-Abgabenzwangsgesetz eines verschärften EEG zu haben. Mangel und Armut für die Niedersachsen werden die folgenden dieser politischen 100% Energiewende sein.
An die Politik….merke eines! Der Markt basiert auf der freien Nachfrage und auf einen freien Angebot und nicht auf einer politischen per Gesetz erzwungen Nachfrage = Energiewende/EEG. Das führt nur dazu, dass die wirtschaftliche Wertschöpfung in der jeweiligen Volkswirtschaft per Gesetz ruiniert wird. Niedersachsen wird dies in Zukunft noch bitter bereuen, was diese Grün-Sozialistischen Energiewendeideologen hier der Wirtschaft und dem Wohlstand des Volkes antun.
It is a bad time to be in the renewable energy industry …
…würde ich nicht so verwirrend wie hier in der Überschrift übersetzen:“Schlechte Zeiten für alle in der Industrie erneuerbarer Energien“…
… sondern verständlicher wäre:
Schlechte Zeiten für die EEG-Industrie!
Dann müsste man nicht so lange grübeln
😉
Dafür will Niedersachsen ja nun bis 2050 auf 100% „Erneuerbare Energien“ umsteigen. Beim Lesen des folgenden Textes sind starke Nerven erforderlich. Den zitierten Dialog gibt es nicht, dieser runde Tisch ist einzig und alleine mit Energiewende-Protagonisten besetzt. Ich habe mich heute von diesem Unsinn, den ich nicht aufhalten kann, distanziert und einige persönliche Konsequenzen gezogen.
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http://tinyurl.com/q7zof5f
Auftakt Runder Tisch Energiewende Niedersachsen – Umweltminister Wenzel: Umbau des Energiesystems auf 100 Prozent Erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 – Niedersachsen ist Energieland Nummer 1
Pressemitteilung 97/2015
In der heutigen (Donnerstag) Auftaktsitzung des Runden Tisches Energiewende in Hannover hat die Niedersächsische Landesregierung ihre Zielsetzung erläutert, die Energieversorgung des Landes bis zum Jahr 2050 komplett auf Erneuerbare Energien umzustellen. „Unser Land leistet Pionierarbeit beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Es wird
auch für andere eine bedeutende Signalwirkung haben, wenn wir dieWende zur vollständigen Versorgung aus regenerativen Quellen beschließen“, sagte Umweltminister Stefan Wenzel. Nur so könnten auch die Klimaschutzziele des Landes erreicht werden, sagte der Minister.
Ministerpräsident Stephan Weil betonte in seinem Grußwort, dass das Energiesystem zukunftstauglich gemacht werden müsse. Energiepolitik sei keine Denkmalpflege, sondern eine andauernde Modernisierungsaufgabe, sagte der Regierungschef. Niedersachsen sei bereits Spitze in der Windkraft: In keinem anderen Land würden mehr Gigawattstunden mit Wind erzeugt, in keinem anderen Land gebe es mehr installierte Leistung. „Wir wollen das Energieland Nr. 1 in Deutschland werden. Dazu müssen wir insbesondere unsere Spitzenstellung bei den Erneuerbaren konsequent ausbauen“, sagte der Ministerpräsident.
Mit dem Runden Tisch könne die schrittweise und bezahlbare Umstellung auf die Erneuerbaren Energien im Dialog mit den wichtigen gesellschaftlichen Akteuren gestaltet werden, sagten Weil und Wenzel. Für das Industrie- und Automobilland Niedersachsen werde so die industrielle Basis nachhaltig entwickelt und gesichert, betonte Weil.
Der Runde Tisch war von der Landesregierung per Kabinettsbeschluss im Mai 2014 ins Leben gerufen worden. Ihm gehören rund 50 Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Wirtschaft und Energiewirtschaft, aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Kirchen, Kammern,
öffentlichen Einrichtungen sowie Umwelt- und Fachverbänden an. Der Runde Tisch soll ein Leitbild für den Umbau der Energieversorgung Niedersachsens bis ins Jahr 2050 erstellen, sowie die Arbeiten am Klimaschutzgesetz des Landes begleiten und Beiträge zu einem Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramm leisten.
Wichtigste Grundlage für die Arbeit des Runden Tisches ist ein wissenschaftliches Gutachten, das von einem Konsortium, zu dem das efzn, die Ostfalia und die Leibniz-Universität gehören, unter Leitung des Clausthaler Umwelttechnik-Institutes CUTEC erstellt wird. Der Geschäftsführer des Institutes, Professor Dr. Martin Faulstich, der auch Vorsitzender des Sachverständigenrates der Bundesregierung für Umweltfragen ist, präsentierte auf der heutigen Sitzung erste Ergebnisse. Die Kernaussage: Eine vollständige Versorgung Niedersachsens aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 ist möglich. Das anspruchsvolle Ziel könne erreicht werden, wenn Energie wesentlich effizienter genutzt werde als heute. Der dann verbleibende Energiebedarf könne vollständig aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Dabei werde die Photovoltaik den größten Deckungsbeitrag liefern. Faulstich: „Damit begeben wir uns auf den Weg in die Stromgesellschaft. Sie ist geprägt von einem Versorgungssystem, in dem Strom der dominierende Energieträger ist. Das gilt für sämtliche Bereiche, beispielsweise auch die Erzeugung von Wärme und Kraftstoffen. Niedersachsen kann im Jahr 2050 ohne Atomenergie und auch ohne fossile Brennstoffe auskommen, wenn wir das wollen.“
Die nächste Sitzung des Runden Tisches findet am 7. September 2015 in
Hannover statt.
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