Einführung des Übersetzers: Hier folgt jeweils ein Zustandsbericht über die Eisverhältnisse am Nord- und Südpol. Weil eine solche Gegenüberstellung am gleichen Tag sonst kaum zu finden ist, kommen beide hier als Doppel-Beitrag. – Ende Einführung
Studie zum Meereis um die Antarktis: 130.000 Jahre der natürlichen Änderungen
Cap Allon
Das Meereis der Antarktis trägt zur Ozeanzirkulation bei, reguliert den Wärmeaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre und spielt eine indirekte Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf – das bedeutet, dass Veränderungen seiner Ausdehnung Auswirkungen auf das gesamte Klimasystem haben. Diese Studie (Crosta et al., 2022) fasst zusammen, was wir über das Meereis der Antarktis in den letzten 130.000 Jahren wissen. Das Eis hat sich im Laufe natürlicher Zyklen dramatisch ausgedehnt und zurückgezogen, weit über die relativ geringen Verschiebungen der modernen Satellitenära hinaus.
Durch die Rekonstruktion der saisonalen Meereisausdehnung – Winter (WSI) und Sommer (SSI) – unter Verwendung von Proxies wie Diatomeen in maritimen Sedimenten und Natriumfluss in Eiskernen stellten Wissenschaftler fest, dass sich die Ausdehnung des Wintermeereises während des letzten glazialen Maximums (vor etwa 21.000 Jahren) im Vergleich zu heute fast verdoppelt hatte, während sich das Sommermeereis vor allem in der Weddell- und Rosssee ausdehnte. Im Gegensatz dazu war während der letzten Zwischeneiszeit (vor etwa 125.000 Jahren), als die globalen Temperaturen mindestens 2 °C höher waren als vor der Industrialisierung, das antarktische Wintermeereis nur etwa halb so groß wie heute. Während des Holozäns (das die letzten 11.000 Jahre umfasst) nahm das Meereis aufgrund natürlicher Schwankungen zu und ab und dehnte sich trotz höherer Kohlendioxidwerte im kühleren späten Holozän aus.
Schwankungen im Zeitraum von Jahrzehnten bis Jahrtausenden waren schon immer die Norm. Die heutigen Veränderungen passen in eine lange Reihe von starken Schwankungen, bei denen das Meereis oft eine viel geringere Ausdehnung als heute zeigte:

Abbildung 4. Unten: Natriumgehalt in Eiskernen (schwarze Linie) und Diatomeendaten, die die vergangenen Winter- (grün) und Sommerbedingungen (blau) des Meereises zeigen. Oben: Karten der durchschnittlichen Winter- (grün) und Sommergrenzen (blau) des Meereises für heute, das letzte glaziale Maximum (~20.000 Jahre vor heute) und die warme letzte Zwischeneiszeit (~125.000 Jahre vor heute). Die graue Zone markiert die moderne Polarfront. Die Kernstandorte sind auf der modernen Karte dargestellt (blauer Punkt = Meereskern, weißer Kreis = Eiskern).
Die vom IPCC verwendeten Klimamodelle geben die beobachtete Variabilität nicht wieder. Modelle prognostizieren in der Regel einen stetigen Rückgang des antarktischen Eises, doch die historischen Aufzeichnungen zeigen Zuwächse, Rückgänge und lange Perioden der Ausdehnung – nichts davon wird erfasst. Die Autoren geben zu, dass die Vorhersage des zukünftigen antarktischen Eises „höchst unsicher” ist.
Die heutigen Modelle können nicht einmal die Satellitenbeobachtungen der letzten 40 Jahre simulieren, was bedeutet, dass ihre Prognosen für das nächste Jahrhundert keinerlei Aussagekraft haben. Was die paläoklimatischen Aufzeichnungen viel deutlicher zeigen ist, dass sich das antarktische Meereis immer verändert hat – oft dramatisch, oft schnell – und immer aus Gründen, die außerhalb der Kontrolle des Menschen liegen.
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Arktis-Eis: Seit 20 Jahren kein Rückgang
Eine in Geophysical Research Letters veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich der Rückgang des arktischen Meereises in den letzten 20 Jahren deutlich verlangsamt hat. Die Autoren berichten, dass seit 2005 kein statistisch signifikanter Rückgang der Meereisfläche im September mehr zu verzeichnen ist.
Diese Pause ist in mehreren Datensätzen (NSIDC und OSISAF) konsistent und gilt nicht nur für die Sommerminima, sondern für jeden Monat des Jahres. Sowohl die Ausdehnung als auch das Volumen des Meereises sind seit Mitte der 2000er Jahre weitgehend unverändert geblieben.

Abbildung 1. Beobachtete Ausdehnung des arktischen Meereises im September (a, b) von 1979 bis 2024, 20-Jahres-Trends (c, d) mit Endjahren von 1998 bis 2024. Die rote Schattierung kennzeichnet Bereiche, in denen die Trends auf einem Signifikanzniveau von 95 % statistisch nicht signifikant sind. Die Felder (e, f) zeigen die 20-Jahres-Trends für jeden Monat, wobei die Punktierung signifikante Rückgänge anzeigt. Linke Spalte: NSIDC-Daten; rechte Spalte: OSISAF-Daten.
Die Studie weist nach, dass solche Pausen in Klimamodellsimulationen „nicht ungewöhnlich” sind und sogar noch weitere fünf bis zehn Jahre andauern könnten.
Dies steht jedoch in direktem Widerspruch zur vorherrschenden Meinung der letzten mehr als zwei Jahrzehnte. Die allgemeine Erwartung war kein Stillstand, sondern ein Zusammenbruch. Unzählige Studien, Schlagzeilen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens warnten vor einer eisfreien Arktis bis heute, einige bereits Mitte der 2010er Jahre. Stattdessen ist das Meereis seit 20 Jahren stabil geblieben.
Zu behaupten, dass dieser Stillstand von Anfang an erwartet wurde, ist Revisionismus. Der Meteorologe Chris Martz drückt es aus: „Ich schätze zwar die Ergebnisse dieser Studie (sie widerspricht gängigen Narrativen), aber ich lasse mich nicht von Behauptungen täuschen, dass dieser Stillstand von Anfang an erwartet wurde.“
Die Autoren schließen jedoch mit einem Eingeständnis – einer Wahrheit, die wie eine Notiz wirkt, die aus ihrer „Konsens-Gefängniszelle“ entwendet wurde: „Die Modellierungsergebnisse deuten darauf hin, dass die interne Variabilität den anthropogen bedingten Verlust an Meereis in den letzten Jahrzehnten erheblich ausgeglichen hat.“
Link: https://electroverse.substack.com/p/seasons-first-arctic-blast-inbound?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE















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Ehrlich: jeder von uns weiß das, die Frage ist aber wie wir die Wahrheit raus ans Volk tragen. Denn über die Bezahlmedien wird immer noch das Märchen von der ständig weiteren Eisschmelze gefahren.
Auf dem Weg dorthin: Zuerst müßte EIKE Zugang finden in die sozialen Medien, mit irgendeinem mit hoher Auflage, z.B. Apollo news, zusammenarbeiten.
Ja, warum keine regelmässigen Interviews von EIKE Vertretern auf Apollo news? Das würde die Reichweite erhöhen.
Warum eigentlich nur auf APOLLO NEWS? Ihr schränkt selbst die eigene Reichweite auf eure ideologischen Vorzeigepartner ein!
Also Vorschlag, wen noch und wer kann die Verbindung knüpfen. Haben Sie irgendwo einen Zugang vermittelnd zu helfen?
Du kannst selbst dazu beitragen, in dem du die Beiträge auf Sozialmedien teilst. Und wenn jeder das tun würde, wären wir schon ein Stück weiter. Mit dieser Teilung sollte verbunden sein sich keinen Kopf über die Likes zu machen und auf Beleidigungen nicht zu reagieren. Das teilen ist ein Weg zum Ziel.
In den Sozialmedien gibt es noch keine Beiträge zum Klima, also kann niemand von uns was teilen.
Wir brauchen Vermittler, die EIKE dort unterbringen.
Ob der Schnee auf dem Kilimandscharo oder das Arktische Meereis, überall haben sich die Prognosen der Klimakirche von vor 10 – 15 Jahren als Luftnummern erwiesen. Trotzdem wiederholen sie ihr Mantra stur weiter. Eine Sekte halt….
Zu Pesch und Kowatsch: Vielleicht lesen Sie besser den Artikel von Cap Allon und versuchen ihn zu verstehen: In der Abbildung b bis e sind Trends zur Entwicklung der Eisbedeckung der Arkis und Antarktis angegeben, die seit 1998 allesamt NEGATIV sind, eine Abnahme der Eisfläche über 20 Jahre zwischen 0.25 und 2 Millionen Quadratkilometer, da steht nichts von einer Zunahme der Eisfläche. Und im Abstrakt der Arbeit Geophysical Research Letters mit englischen und US-amerikanischen Autoren steht: „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass natürliche Schwankungen in den letzten Jahrzehnten einen Teil des durch den Menschen verursachten Eisverlusts ausgeglichen haben. Insgesamt passt die beobachtete Pause gut zu den Klimamodellen: Sie zeigen, dass sich solche natürlichen Schwankungen auf den langfristigen Abwärtstrend überlagern können.“
Und zu beachten ist auch, dass zwar bis heute eine Abnahme der Meereseisbedeckung beobachtet wird, die sich aber verlangsamt hat, und diese im September 2024 nicht mehr über die 95 % Signifikanzgrenze hinausreicht. Aber selbstverständlich wurden Signifikanzgrenzen angegeben im Gegensatz zum monatlich wiederholten Kowatsch-Bartsch-Quark.
„„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass natürliche Schwankungen in den letzten Jahrzehnten einen Teil des durch den Menschen verursachten Eisverlusts ausgeglichen haben. Insgesamt passt die beobachtete Pause gut zu den Klimamodellen: Sie zeigen, dass sich solche natürlichen Schwankungen auf den langfristigen Abwärtstrend überlagern können.““
Wir Klimatologen haben es falsch vorausgesagt, aber wir können es mit Gründen im Nachhinein erklären, und wir sehen diese unsere Falschprognose als Bestätigung für unsere Modelle – so deute ich die Aussage der amerikanischen Studieautoren, Sie nicht, oder?
In jedem Buch über Paläoklimatologie können Sie lesen, dass der Normalzustand der Erde heiß und trocken ist und dass vereiste Polkappen die Ausnahmen sind. Wenn also das Eis der Polkappen schmilzt und die globale „Durchschnittstemperatur“ steigt, geht diese Entwicklung in Richtung Normaltät, Herr Müller. Das ist mitnichten menschengemacht.
Ihr Müller-Milchreis ist aber auch nicht wirklich erhellend und dazu noch die Behauptung die „Klima-Modelle“ hätten das vorausgesagt. Wenn es nach letzterem ginge, dann wären die Pole längst ohne jegliches Meereis. Realisten in den Anliegerländern haben aber erkannt das diese Aussagen Murks sind und lieber darauf gesetzt sich Eisbrecher in großer Zahl bauen zu lassen, was sich gerade als sehr vorausschauend erweist. 😀
Und was nicht passt, wird passend gemacht, in den „Klimamodellen“. Den „vom Menschen verursachten Eisverlust“ gibt es nur im Getränk wenn der Eiswürfel schmilzt ansonsten haben menschliche Aktivitäten keinen Einfluss auf Pole und Gletscher. Was für ein Irrsinn zu glauben die Menschen könnten mit ein paar ppm CO2 das „Klima steuern“. Das glaubt man nur wenn man einer Sekte angehört, die der Kirche der weltweiten Erwärmung….
@Pesch:
Sie irren mit Ihrer Kritik an mir: Ich habe nur die Abbildung in dem Artikel beschrieben, und zwar korrekt, genau mit der Übersetzung des Abstraktes des zitierten Papers. Das präzisiert etwas die Zusammenfassung von Cap Allon. Ansonsten habe ich die ordentliche Abschätzung der Zuverlässigkeit hervorgerufen.
Verwunderlich, dass Kowatsch schreibt: „Jeder weiß das“. Es handelt sich um eine neue Studie.
…Das glaubt man nur wenn man einer Sekte angehört, die der Kirche der weltweiten Erwärmung..
Richig Herr Pesch, bei Herrn E. Müller liegt aber mehr vor. Er gehört zu den Alimentierten dieser CO2-Klimalüge. Die Kommentare sind sein Arbeitsnachweis und sein fester Wille, weiter am CO2-Lügen-Geldsegen teilzuhaben.
Kowatschs Kommentare ad hominem beantworte ich nicht, außer der Anmerkung, dass er falsch liegt und damit nur zeigt, dass er nicht bereit zur fachlichen Auseinandersetzung ist.
Bei CO2 gibt es keine fachliche Auseinandersetzung. Wer behauptet, dass CO2 irgendwas temperaturregelnd bestimmt, der gehört der CO2-Glaubenssekte an. Mit Sektenmitglieder ist jede Diskussion sinnlos.
Sie sind dafür das beste Beispiel. Alle Artikel, die beweisen, dass CO2 nichts oder fast nichts erwärmt, verstehen Sie nicht. Sie haben sich durch ihren festen CO2-Erwärmungsglauben ihr Gehirn selbst versaut.
Es sind mehr als nur ein paar ppm CO2. Aber Sie haben trotzdem recht: auf das Klima hat das Spurengas absolut keinen Einfluss. Zur Zeit der Dinosaurier gab es viel mehr CO2 in der Luft, aber es war nur etwas wärmer als heute. Das ist einer von vielen Beweisen.
Einmal ist Korrelation gleich Kausalität, dann wieder nicht, entscheidet euch. Die Abkühlung von 1940 bis 1975 war begleitet durch steigende CO2 Werte. Was jetzt? Das ist Pseudowissenschaft, erklären Hypothesen zu Fakten, nehmen Daten, die gerade ins Narrativ passen, manipulieren den Rest (siehe Climate Gate). Wenige verdienen viel, viele bezahlen, werden manipuliert.
..Die Abkühlung von 1940 bis 1975 war begleitet durch steigende CO2 Werte..
kleine Anmerkung: Die Abkühlung ging in Mittel- und Westeuropa von 1940 bis 1987, also 12 Jahre länger. Ansonsten Zustimmung.