Vijay Jayaraj
Durch die Weigerung, sich an die restriktiven Klimaregeln der EU zu halten, hat Polen begonnen, eine der sichersten Volkswirtschaften Europas im Bereich Energie aufzubauen. Während ein Großteil der Union im Gleichschritt auf ein selbstverschuldetes wirtschaftliches Desaster namens „Netto-Null“ zusteuert, hat Polen einen anderen Weg eingeschlagen – einen Weg des Pragmatismus‘, des nationalen Interesses und vor allem der Energiesicherheit. Und dieser Weg zahlt sich aus.
Kohle versorgt Polen mit Strom
Im Zentrum des Widerstands Polens steht die unerschütterliche Weigerung, die Kohle und damit das Fundament seines Energiesystems aufzugeben. Im Jahr 2024 machten Kohle, Öl und Erdgas mehr als 85 % der gesamten Primärenergieversorgung aus, was den höchsten Anteil in der EU darstellt. Allein die Kohle erzeugte im Jahr 2024 55 % des Stroms des Landes und versorgte Haushalte, Fabriken und Unternehmen mit Energie.
Obwohl die Medien im Juni begeistert über den gestiegenen Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung berichteten, sucht das Land aktiv nach Möglichkeiten, Kohle zu einer tragenden Säule zu machen. Die Energiepolitik Polens 2040 (EPP2040) sieht vor, dass große Energieversorger wie PGE und Tauron bis 2025 ihre Kohlekraftwerke in separate Unternehmen ausgliedern.
Durch die Isolierung der Kohlevorkommen verzögert Polen aggressive Umstellungsfristen und stellt sicher, dass die Kohlevorkommen von den Umstellungsvorschriften der EU ausgenommen bleiben. Jakub Jaworowski, Polens Minister für Staatsvermögen, bekräftigt diese Strategie und weist darauf hin, dass eine Analyse der Regierung keine wirtschaftliche Rechtfertigung für die Veräußerung von Kohlevorkommen ergeben habe.
Maciej Bando, Polens stellvertretender Klimaminister, hat sich zu diesem Punkt unmissverständlich geäußert: „ Ich habe keinen Zweifel daran, dass Kohlekraftwerke im System benötigt werden, bis sie auf natürliche Weise durch Kernkraftwerke ersetzt werden.“
Die Vorstellung, dass man eine moderne Industriegesellschaft mit intermittierenden und unzuverlässigen Energiequellen wie Wind und Sonne versorgen kann, ist eine gefährliche Phantasterei. Polen muss darauf achten, nicht dem Beispiel Deutschlands und Großbritanniens zu folgen, wo die Dominanz von Wind- und Solarenergie in den Stromnetzen zu einer instabilen Stromversorgung, steigenden Importen und unerschwinglichen Strompreisen geführt hat.
Aufwärts und vorwärts
Die Erfolgsgeschichte Polens endet jedoch nicht mit Kohle. Das Land ist auch mit neu entdeckten Vorkommen an natürlichen Ressourcen gesegnet, die eine weitere Verbesserung der Energiesicherheit und das Wirtschaftswachstum versprechen. Anfang 2025 gab die staatliche Orlen-Gruppe die Entdeckung eines Erdgasvorkommens in Westpolen bekannt, dessen Reserven auf fast 250 Millionen Kubikmeter geschätzt werden.
Das Kronjuwel ist jedoch die Entdeckung im Juli in der Nähe der polnischen Ostseeküste, die als der größte Öl- und Gasfund des Landes gefeiert wurde. Dieses Vorkommen rivalisiert mit dem Barnówko-Mostno-Buszewo-Feld – zuvor das größte Polens mit 400 bis 500 Millionen Barrel Öl – oder übertrifft es sogar.
Experten gehen davon aus, dass die förderbaren Reserven diese Entdeckung zu einer der bedeutendsten Kohlenwasserstofffunde Europas seit einem Jahrzehnt machen könnten. Für polnische Familien bedeutet dies niedrigere Preise, eine geringere Abhängigkeit von Importen und Milliarden an Lizenzgebühren zur Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen.
Die Abhängigkeit Polens von fossilen Brennstoffen hat das Wachstum nicht behindert, sondern gefördert. Von 2022 bis 2025 wuchs Polens Bruttoinlandsprodukt um beeindruckende 11,6 % und übertraf damit Wirtschaftsriesen wie Deutschland, Frankreich und Italien sowie den EU-Durchschnitt. Allein im Jahr 2024 stellte Polens prognostiziertes Wachstum von 2,9 % das schleppende Tempo der EU in den Schatten. Die Arbeitslosenquote Polens lag bei 5,2 % und damit unter dem EU-Durchschnitt.
Was wäre, wenn andere Nationen das selbstzerstörerische Dogma der Netto-Null-Emissionsziele aufgeben und einen rationaleren Ansatz in der Energie- und Klimapolitik verfolgen würden? Die Ergebnisse wären nichts weniger als transformativ. Wir würden ein Wiederaufleben des Wirtschaftswachstums, einen Rückgang der Energiepreise und eine Rückkehr zu einem vernünftigeren Ansatz im Umweltschutz erleben. Der Klimaindustriekomplex, der durch die Verbreitung von Angst und Fehlinformationen reich und mächtig geworden ist, würde als Betrug entlarvt werden. Und die Menschen in Europa, welche die Hauptlast dieses gescheiterten Experiments tragen mussten, würden endlich befreit werden.
This commentary was first published at The Daily Signal July 29.
Autor: Vijay Jayaraj is a Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, VA and writes frequently for the Cornwall Alliance. He holds a master’s degree in environmental sciences from the University of East Anglia, UK, and resides in India.
Link: https://cornwallalliance.org/polands-pragmatic-energy-approach-pays-off/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE















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Agorameter
Die dümmste Energiepolitik der Welt! Jeden Mittag verschenkt (*) Deutschland Strom an seine Nachbaren um ihn dann Abends teuer zurück zu kaufen! Wie grün-bekloppt muss eine Gesellschaft sein so etwas als „Fortschritt“ zu titulieren; Dumm, dümmer, grün .. kann man da nur rufen!
(*) Geschenkt natürlich nur für die Nachbaren bzw. Stromhändler, denn die Differenz zum garantierten EEG Preis zahlt der Deutsche Steuerzahler!
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Ist doch SUPER, wenn man um die Mittagszeit Strom zu negativen Börsenstrompreisen kaufen kann und das fast täglich.
Im Jahr 2023 hatten wir nur 301 Stunden mit negativen Börsenstrompreisen.
Im Jahr 2024 hatten wir nur 457 Stunden mit negativen Börsenstrompreisen.
2025 hatten wir 401 Stunden mit negativen Börsenstrompreisen, aber bereits in den ersten 7 Monaten im Jahr 2025.
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Abends Strom aus dem Ausland kaufen ist immer noch günstiger als aus deutschen Kohle und Gaskraftwerken.
Gestern Abend so um ca. 20:00 Uhr haben die deutschen fossilen Kraftwerke ca. 28 Cent/kWh an der Strombörse verlangt, da ist es schlauer Strom aus dem Ausland zu kaufen.
Polen setzt auf Kohle, wir auf PV. Habe mir gerade mal die aktuellen Daten von PV in der BRD angeschaut. Von 101 GW inst. Anlagenleistung PV werden nur 49 GW produziert. Bei voller Sonne. Also 48% liefert PV nur bei voller Sonne. Da wird wohl gerade die Hälfte abgedreht, damit das Netz nicht verstopft wird? Wird kosch, Kwass und Kraus freuen. Der neue PV-Rekord.
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In Polen sind die TWh aus den Kohlekraftwerken um -39 TWh zurückgegangen in 10 Jahren.
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In Deutschland sind die TWh aus den PV-Anlagen um +26 TWh angestiegen in 10 Jahren.
Deshalb ist der Strom ja auch so teuer in Deutschland.
Herr Krüger,
die Polen fahren auch den Kohlestrom zurück um ca. -39T TWh in den vergangen 10 Jahren
und die Erneuerbaren haben die Polen ausgebaut um ca. +32 TWh.
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Weshalb machen die Polen das?
Strom von den erneuerbaren ist kostengünstiger als Kohlestrom.
Herr Michael Krüger,
in der von ihnen gezeigten Grafik von Energy-Charts wo die Daten vom 13.08.2025, 13:00 Uhr zu sehen sind haben Sie aber den Börsenstrompreis deaktiviert, nicht mit angezeigt.
Um 13:00 Uhr mit ca. 86% EE-Strom aus Deutschland lag der Börsenstrompreis bei nur 2,8 Cent/kWh.
Dagegen um z.B. 20:30 Uhr mit 70% Strom aus den deutschen fossilen Kraftwerken hatten wir 22,7 Cent/kWh.
Der Strom aus den fossilen Kraftwerken kostet ca. das 8-fache.
Da gibt es nur eines, die Erneuerbaren ausbauen, um die kWh der fossilen Kraftwerke zu verringern.
Warum muss man denn mehr als 2,8 Cent/ kWh für Strom aus EE zahlen? Und wer zahlt die 50GW an abgeregelten PV-Strom?
@Frölich
Dann produzieren Sie noch mehr Überschuss und schmeißen den an Sonnentagen und Windtagen weg. Jetzt werden schon mehr als 50% an PV-Strom an Sonnentagen weggeschmissen. Der dann auch noch bezahlt werden muss. Stromverklappung, die kostet.
Bei den AKWs hat man früher in der Nacht die Stromüberschüsse wenigstens in Nachtspeicherheizungen verwendet.
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Jetzt laden wir E-Autos und erwärmen Brauchwasser mit PV-Stromüberschüssen und das wird nicht in der Nacht gemacht.
Liebe Frau Fröhlich, ist auch logisch; die nur zum Teil ausgelasteten Kraftwerke können nicht wirtschaftlich betrieben werden. Schuld daran ist der Wackeln-EE-Strom.
Auch mein PV-Kraftwerk ist nur schwach ausgelastet.
Die kWh PV-Strom kostet mich aber auch nur ca. 1 Cent und bei der neuen PV-Anlage auch nur ca. 6 Cent/kWh die ersten 20 Jahre.
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Herr Kraus, was Sie einsparen bezahlen die „armen Leute“ die sich derartige Anlagen nicht leisten können,
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Wie kommen Sie auf die Idee, dass andere Leute irgendwas an mich bezahlen?
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Wen für die „armen Leute“ PV-Strom zu teuer ist, können die doch den ach so günstigen AKW oder Kohlestrom kaufen, wie das immer bei EIKE geschrieben wird, soll doch AKW und Kohlestrom so günstig sein.
PS Das Bekloppte ist ja, dass die 50GW Überschuss an PV-Strom nicht mal mehr das Ausland abnehmen will, nicht mal zu negativen Strompreisen. Sondern einfach die Hälfte der Anlagen abgedreht wird, auf Kosten der Stromkunden und Steuerzahler.
Es ist doch völlig unsinnig, die „Erneuerbaren Energien“ mit regulären Kraftwerken (Kohle, Gas oder Nuklear) zu vergleichen. Die regulären Kraftwerke sind in der Lage den Strom so zu liefern, wie er gebraucht wird. Das hat schon Jahrzehntelang gut funktioniert. Die „Erneuerbaren“ liefern nur einen unzuverlässigen „Flatterstrom“. Dafür müssen die regulären Kraftwerke im Hintergrund mitlaufen um auszugleichen.
Die Preise von „Erneuerbaren“ und regulären Kraftwerken sind überhaußt nicht vergleichbar. Das ist kein marktwirtschaftlicher Preis, sondern ein Preis der politisch vorgegeben ist. Nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten könnten Wind- und PV-Strom sich mit den regulären Stromerzeugern in keiner Weise messen.
Die immer wieder dargebrachten Beispiele, wieviel Strom aus „Erneuerbaren“ ins Netz gegeben wurde, sind auch irreführend. Eben weil diese Art der Stromerzeugung Wetterabhängig ist, hinkt der Vergleich. Eine gleichwertige Betrachtung ist nicht möglich.
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Ein kWh Strom ist nun mal ein kWh Strom und das kann man wunderbar verglichen vom Preis.
Auch die „Stromhändler“ gehen nach dem Preis, aus welchen System die kWh kommt ist doch vollkommen belanglos, nur er Preis zählt.
Herr Kraus,
anscheinend haben Sie keine Ahnung von Betriebswirtschaft. Es gibt eine ganze Reihe von Argumenten, dass „Erneuerbarer Strom“ nicht günstiger sein kann. Diese Stromerzeuger werden massiv subventioniert, so dass der Strom aus diesen Quellen günstiger erscheint. Doch wir alle zahlen mit unseren Steuern diese Subventionierung.
Außerdem produzieren diese „Erneuerbaren“ den Strom nach Wetterlage, die sind nicht (bzw. nur bedingt, Wenn Windräder abgeschaltet werden) steuerbar. Trotzdem bekommt der Betreiber bei abgeschalteten Windrädern den Preis vergütet, als wenn der Strom erzeugt worden wäre.
Die ganze Preisgestaltung ist ein Politikum. Sie können zwar den Strom an der Strompreisbörse vergleichen, doch das hat nichts mit den tatsächlichen Produktionskosten zu tun.
Die polnische Regierung beruft sich auf eine aktive Hirnmasse und die sagt, Netto-Null ist ein Schwachsinn der Klimakirche und die fand bereits in den USA jetzt ein seliges Ende. In Deutschland sehen wir vor lauter Wind und Sonne keine ausgeglichene Energieversorgung, betreiben Deindustrialisierung mit Dunkelflauten und Hellbrisen und schickten unsere modernen Kernkraftwerke in ein ideologisches Nirwana nachdem uns professionelle Märchenonkels erklärten, es ginge ohne. Die Polen lassen sich auf diesen Schwachsinn nicht ein, Kohle ist solange die Stromquelle der ersten Wahl wegen ihrer hohen Energiedichte und dann greift ggf. zukünftig die Kernenergie. Das potentielle deutsche Interesse an polnischen Erdgasfunden sehe ich allerdings skeptisch. Wir hatten mit Russland einen herausragend soliden und fairen Lieferanten mit nordstream-Lieferungen. Vermutlich ab Freitag machen die Amerikaner wieder Geschäfte mit Russland und jetzt sollte auch ein deutscher Bundeskanzler gehörig aufpassen, damit er und seine Union nicht wieder auf dem falschen Bahngleis steht und schließlich das deutsche Volk nur mehr mit teuren Taxifahrten überhaupt noch an einer Zukunftsmobilität teilhaben kann. Die aktuelle Einschätzung der Bevölkerung an der Befähigung der Regierung spricht bereits Bände und betrifft nicht nur das Luxusgut Energie. Mittlerweile gilt die Binsenweisheit, wer ständig gegen Brandmauern läuft bekommt Kopfschmerzen.
Polen hat keine eigenen AKW, selbst eine AKW-Baustelle hat Polen nicht.
2015 hatte Polen noch ca. 87% Kohlestrom im Strommix und
2024 nur noch 57%.
Der Kohlestromanteil geht in Polen extrem zurück.
Auch im Polen sind innerhalb von 10 Jahren die Erneuerbaren beim Strommix von unter 10% auf über 30% angestiegen.
Der Kohlestrom ging in Polen zurück von 128TWh auf nur noch 89TWh im Jahr 2024.