…und unsere werten Mainstream-Medien hüllen sich darob in dröhnendes Schweigen! [Vom Übersetzer eingefügt]
Vijay Jayaraj
Auf Einladung des „entfremdeten und sanktionierten“ Staatschefs Wladimir Putin versammelten sich die Staatsoberhäupter einiger der mächtigsten Nationen der Welt in der russischen Stadt Kasan und machten deutlich, dass der so genannte Klimanotstand für sie eine zweitrangige Priorität darstellt.
Die Teilnehmer des 16. jährlichen BRICS-Gipfels vertreten mehr als 45 % der Weltbevölkerung und 35 % des globalen Bruttoinlandsprodukts, darunter Vertreter von Saudi-Arabien, China, Indien, Brasilien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die Erklärung von Kasan, die sie unterzeichnet haben, baut auf ihren bereits starken wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen im Rahmen der BRICS auf, die 2009 gegründet und seitdem erweitert wurden. Die meisten Mainstream-Medien haben jedoch nicht bemerkt – oder absichtlich nicht darüber berichtet – dass die BRICS-Kernländer – darunter Indien, China und Russland – offen erklärt haben, dass ihre heimischen Energiebedürfnisse und ihr wirtschaftliches Wohlergehen Vorrang vor internationalen Klimavereinbarungen wie dem Pariser Abkommen und „Netto-Null-Initiativen“ haben werden.
Interessanterweise sind mächtige Führer aus diesen BRICS-Ländern – wie Chinas Xi Jinping und Indiens Narendra Modi – diese Woche bei der laufenden COP29, dem jährlichen Klimatreffen der Vereinten Nationen, nicht anwesend. Nach nur einem Drittel der 11-tägigen COP29 wurde die 80-köpfige argentinische Delegation nach Hause gerufen, was den Eindruck verstärkt, dass der UN-Gipfel kaum mehr als ein aufgeblasenes Geschwafel ist, das nichts Substanzielles hervorbringt.
„Der Rückzug Argentiniens von den Weltklimagesprächen COP29 in Baku verstärkt nach der Wiederwahl des Klimakrisen-Skeptikers Donald Trump die Sorgen um den globalen Klimakampf“, berichtet Sky News.
Im Nachhinein könnte das Treffen in Kasan als Vorbote solcher Zweifel an der Glaubwürdigkeit des populären Klimanarrativs gesehen werden. In der CNBC-Zusammenfassung der Veranstaltung – die angeblich die wichtigsten Erkenntnisse auflistet – wurde dieser kritische Aspekt jedoch völlig ignoriert, obwohl er einen erheblichen Teil des Wortlauts der Erklärung ausmacht.
Die Mainstream-Medien schwiegen, als ihre „grüne“ Fantasie in Kasan vor ihren Augen zerfiel.
Ein oberflächlicher Blick auf das Abkommen von Kasan könnte den Eindruck erwecken, das BRICS-Konsortium stehe auf der Seite der globalen Klimabewegung und habe sich verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen des Energie- und Verkehrssektors zu reduzieren. So gibt es lobende Worte über das Pariser Abkommen, in denen auf die „kritische Notwendigkeit aktiver Klima-Anpassungprojekte“ hingewiesen wird.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass diese Länder – viele von ihnen stehen noch am Anfang ihrer Entwicklung zu modernen Gesellschaften – nicht bereit sind, Kompromisse bei ihrer nationalen Energiesicherheit und der Nutzung fossiler Brennstoffe einzugehen.
Im Mittelpunkt der Erklärung steht eine fundamentale Wahrheit, die der westliche klimaindustrielle Komplex oft nicht wahrhaben will: Der Zugang zu erschwinglicher und zuverlässiger Energie und die wirtschaftliche Entwicklung dürfen nicht auf dem Altar der „Dekarbonisierung“ geopfert werden, wenn die Bevölkerung gedeihen soll.
Besonders aufschlussreich ist die Betonung der „technologischen Neutralität“ in der Erklärung von Kasan. Durch die ausdrückliche Befürwortung der Nutzung „aller verfügbaren Brennstoffe, Energiequellen und Technologien“, einschließlich fossiler Brennstoffe mit Emissionsminderungs-Technologien, haben die BRICS-Staaten die Idee eines raschen Ausstiegs aus den konventionellen Energiequellen praktisch abgelehnt.
In der Erklärung heißt es, dass „Energiesicherheit, Energiezugang und Energiewende wichtig sind und in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen müssen …“. Mit anderen Worten: Ähnlich wie in den ursprünglichen Nationally Determined Contribution-Dokumenten Indiens von 2017 wird dem heimischen Energiebedarf Vorrang vor der Emissionsreduzierung eingeräumt.
Außerdem wird eine ununterbrochene Energieversorgungskette gefordert und die Bedeutung erschwinglicher Energie hervorgehoben – etwas, das nur fossile Brennstoffe für Länder mit hoher Armut bieten können.
In der Erklärung wird auf die „Notwendigkeit belastbarer globaler Versorgungsketten und einer stabilen, vorhersehbaren Energienachfrage hingewiesen, um den allgemeinen Zugang zu erschwinglichen, zuverlässigen, nachhaltigen und modernen Energiequellen zu gewährleisten und die nationale, globale und regionale Energiesicherheit sicherzustellen“.
In der Erklärung von Kasan, die sich direkt gegen den Kohlenstoff-Grenzausgleich der Europäischen Union wendet, werden solche Abgaben als „einseitige, strafende und diskriminierende protektionistische Maßnahmen“ bezeichnet. Dies ist eine Absage an den Versuch der EU, deren Klimapolitik über den Handel zu exportieren.
Die meisten Komponenten für Solarenergiesysteme stammen aus China, das 80 % der Solarmodule weltweit herstellt. Da der chinesische Energiemix nach wie vor von Kohle dominiert wird, lagern westliche Länder, die chinesische Solarmodule kaufen, ihre Kohlendioxid-Emissionen effektiv aus, während sie gleichzeitig Fortschritte in Richtung Netto-Null-Ziele behaupten. Das ist alles ziemlich unlogisch.
Die BRICS-Staats- und Regierungschefs betonen, dass ihre unmittelbaren Ziele – die Beseitigung der Armut, die Entwicklung der Infrastruktur und die wirtschaftliche Expansion – eine sichere und stabile Energieversorgung erfordern.
Die Erklärung von Kasan ist nicht nur ein politisches Statement; sie signalisiert eine neue Ära in der globalen Klima- und Energiepolitik. Die aufstrebenden Volkswirtschaften lassen sich in ihrem Streben nach Wohlstand nicht länger beirren und verabschieden sich von den derzeit dominierenden UN-Klimarahmenbedingungen.
Irgendwann werden die etablierten Medien aufwachen – oder auch nicht.
This commentary was first published at BizPac Review on November 15, 2024.
Vijay Jayaraj is a Science and Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds an M.S. in environmental sciences from the University of East Anglia and a postgraduate degree in energy management from Robert Gordon University, both in the U.K., and a bachelor’s in engineering from Anna University, India.
Link: https://wattsupwiththat.com/2024/11/18/brics-kazan-declaration-trumps-cop29-climate-blather/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„In der Erklärung von Kasan, die sich direkt gegen den Kohlenstoff-Grenzausgleich der Europäischen Union wendet, werden solche Abgaben als „einseitige, strafende und diskriminierende protektionistische Maßnahmen“ bezeichnet. Dies ist eine Absage an den Versuch der EU, deren Klimapolitik über den Handel zu exportieren.“
Ein jeder mag sich seine Gedanken machen, welch grüner Teufel unsere Politiker reitet. Steht jetzt das Endstadium der grünen Paranoia bevor? CO2-Zölle, von der EU geplant?
„Irgendwann werden die etablierten Medien aufwachen – oder auch nicht.“
Geht Europa an seinen grünen Klima-Schwundhirnen zugrunde? Den Nachkommen wünscht es niemand. Wie kann man es verhindern? Die Nazis mussten im zweiten Weltkrieg erst besiegt werden. Doch wer rettet uns vor dem grünen Irrsinn? Wo doch die Vorreiter jedem Wahn in Nibelungentreue anhängen. Die Hexen-Verfolgung hat mehrere Hundert Jahre gedauert, die Vorreiter dabei führend…
Die außenpolitischen und außenwirtschaftlichen Komponeten der grünroten planwirtschaftlichen Deindustriealisungsbestrebungen wegen „Klimarettung“ werden in Deutschland und der EU unter den Tisch gekehrt.
Das ist fatal.
Denn diese Missachtung bricht einer Exportnation wirtschaftlich (und militärisch) das Genick, oder?
China ist nur in das Geschäft mit E-Autos, Solaranlagen und Windenergie eingestiegen, weil es einen Markt dafür in Westen gibt oder der Westen so einen Markt aufbaut.
Wenn der Markt im Westen deutlich kleiner wird, dann werden sie auch aussteigen. Sie nutzen einfach nur die Situation aus.
Es ging China niemals um die CO2 Reduktion. Wenn das so wäre, dann würden sie ihre Kohlenkraftwerke nicht weiter laufen lassen.
Verzichtmentalität gibt es nur in Deutschland.