Wird das Verbrenner-Verbot aufgehoben? Das ist alles andere als sicher. Ursula von der Leyen hält sich bedeckt. Und ob E-Fuels eine echte Alternative darstellen, bleibt ebenso ungewiss. Klar ist nur eins: Die deutsche Autoindustrie darbt unter den Verordnungen.
Von Holger Douglas
Es brennt lichterloh bei den Zulieferern der Autohersteller. Das Dach steht in hellen Flammen, das Gerippe bricht langsam auseinander. So beschreibt ein Insider gegenüber TE die Lage im Automobilsektor, einem der wichtigsten Wirtschaftsbereiche Deutschlands. Die großen Zulieferer verdienen kaum mehr Geld, die Kleineren machen Verluste und bekommen kaum mehr Kredite, werden teilweise von den großen Zulieferern über Wasser gehalten. Die wissen: Wir brauchen die noch. Klar ist nur: Wenn nicht schnell etwas geschieht, bricht der automobile Unterbau weg.
Versprochen hatte die wiedergewählte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, dass das Verbrenner-Verbot ab 2035 geprüft werden müsse. Die CDU ist damit während des Wahlkampfes hausieren gegangen. Das Verbrenner-Aus sei Geschichte, hatte noch Manfred Weber (CSU), Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), getönt – allerdings nach der Bewerbungsrede von der Leyens und vor ihrer Wahl.
Die hatte jedoch nur gesagt, dass sie eine gezielte Änderung der Verordnung verfolgen wolle. Sie hatte bei den Grünen antichambriert, weil sie deren Stimmen zur Wiederwahl benötigte. Nach außen ist bis jetzt nicht bekannt, was von der Leyen versprochen hatte. Jedenfalls stellten die Grünen gleich klar, wohin der Hase laufen soll: Am Autoverbot wird nicht gerüttelt, E-Fuels sollen ein Nischenprodukt bleiben.
Jedenfalls lässt sich mit einem Nischenprodukt keine Infrastruktur für eine funktionierende Energieversorgung betreiben. Der grüne Michael Bloss, ausgerechnet noch aus Autostadt Stuttgart, will »Auto weg«. Ob das allen Stuttgartern bei der Europawahl klar war, darf bezweifelt werden.
Zu der politisch gewollten Vernichtung von Automobil und Automobilindustrie gehören seit Anfang an Lug und Trug. Dies beginnt mit der verwegenen Idee, dass ein Elektroauto keine Abgase ausstößt – weil es keinen Auspuff hat.
Der Auspuff des Elektroautos steht nur woanders, im Kohlekraftwerk nämlich, in dem der Strom erzeugt wird. Und der wiederum gilt in grüner Anschauung als »schmutzig«. Ein E-Auto steht allerdings in der sogenannten CO2-Bilanz nicht schlechter da als ein Auto, dessen Verbrennermotor mit Benzin und oder Diesel angetrieben wird.
Es gilt derzeit die Verordnung 2019/631 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. April 2023. Dort heißt es, »zu den emissionsfreien Fahrzeugen zählen derzeit batterieelektrische Fahrzeuge, Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb und andere mit wasserstoffbetriebene Fahrzeuge … Emissionsfreie und emissionsarme Fahrzeuge, zu denen auch leistungsfähige Plug-in-Hybridfahrzeuge gehören, können für den Wandel weiterhin eine Rolle spielen.«
Sogenannte E-Fuels sollen die Lösung sein. Das sind mit Hilfe von viel Energie hergestellte Kraftstoffe aus Kohlenwasserstoffen. Wasserstoff mit Hilfe von CO2 aus der Luft in Methanol umgewandelt und daraus wieder synthetisches Benzin gemacht. Die Energie dazu soll Strom liefern, der muss natürlich »grün« sein, wie es in grüner Märchensprache heißt, also mit Strom aus Sonne und Wind erzeugt werden. Jeder Schritt ist mit erheblichen Energieverlusten behaftet, das macht E-Fuels teuer.
Technisch funktioniert das natürlich, die üblichen Verbrennungsmotoren kommen damit zurecht. Doch bis E-Fuels aus dem Zapfhahn der Tankstelle in den Autotank fließen können, sind erhebliche Umwandlungsschritte notwendig.
Über die derzeitige Utopie »E-Fuels« wird der Kampf gegen das Automobil geführt. Während die einen E-Fuels als Rettungsanker sehen, über den Verbrennerautos eine Zukunft haben, bekämpfen grüne Lobbytruppen diese Versuche vehement. Es handele sich um einen sehr speziellen Kraftstoff, der kurz- und mittelfristig an Tankstellen kaum verfügbar sein werde, so zitiert das ZDF aus einem internen Papier des Kraftstoff-Referates im Verkehrsministerium.
Der Kraftstoff der Zukunft ist noch vollkommen offen. Welche Art sich durchsetzen wird, entscheiden Markt und Akzeptanz, nicht Brüsseler Politbüros, schon gleich gar nicht linksgrüne NGOs.
Festzuhalten bleibt: Öl und Gas bleiben auch auf Jahrzehnte hinaus die wichtigsten Energieträger. Die Förderung von Kohlenwasserstoffen ist ein riesiger und auch ein sehr wichtiger Markt. Darauf basiert die Energieversorgung der Menschheit – auch noch in den nächsten Jahrzehnten. Weltweit zumindest gesehen.
»In der Gesamtdarstellung des weltweiten Energiemixes, d.h. der tatsächlich konsumierten Energie, inklusive der Erneuerbaren, dominieren die fossilen Energieträger bei weitem.« Das schrieb die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe noch in ihrer Energiestudie, bevor die Anstalt auf grün gedreht wurde.
Wie sich das in Europa – oder genauer: in Deutschland – entwickeln wird, ist derzeit offen. Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU, ratlos: »Nur Ausnahmen vom Verbrenner-Verbot zuzulassen, reicht nicht. Eine Schlüsselkompetenz Europas würde dann doch schleichend verloren gehen.«
CDU und CSU mögen mit CSU-Chef Markus Söder nach außen noch so laut fordern, das Verbrenner-Aus zurückzunehmen. Appelle prallen an der grünen Front ab. Solange der Brüsseler Apparat noch durchgegrünt ist, verläuft die Front weiter gegen die Autoindustrie. Das Verbrenner-Aus ist noch lange nicht vom Tisch. Dem Wirtschaftsrat der CDU bleibt nur übrig, einen Habeck auszubuhen.
Offen, warum eine CDU sich hinter von der Leyen gestellt hat, von der bekannt ist, wie wenig sie sich um Abmachungen schert. Festzuhalten bleibt: Wer CDU gewählt hat, wählt also grün und das Aus der Autoindustrie.
Nicht neu übrigens: Merkel – die war mal Kanzlerin – hatte schon das Todeslied auf das Automobil gesungen und von einer Million Elektroautos auf den Straßen geträumt. Im Jahr 2020 wohlgemerkt. Was daraus geworden ist, erleben wir derzeit.
Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier
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Die Welt ist voll von Deutschen, die irgendwann einmal Deutschland verlassen haben. Ich habe so eine Ahnung, dass die nächste Auswanderungswelle schon seit geraumer Zeit im Gange ist, aber ihren Höhepunkt erst noch erreichen wird.
Pasend dazu HEUTE in der Presse im jeweiligen Wirtschaftsteil. WE
Freitag, 26. Juli 2024, Frankfurter Neue Presse / Wirtschaft
E-AUTOS DRÜCKEN FORD-GEWINN
Dearborn – Elektroautos reißen weiter Milliardenlöcher in die Bilanz von Ford. Im vergangenen Quartal verbuchte der US-Autoriese in dem Geschäftsbereich einen Verlust von 1,14 Milliarden Dollar. Verbrenner-Modelle und Nutzfahrzeuge sorgten dagegen für schwarze Zahlen. Unterm Strich fiel der Konzerngewinn nach dem Elektro-Minus und höheren Rückstellungen für Garantiefälle im Jahresvergleich um neun Prozent auf 1,83 Milliarden Dollar. Der Quartalsumsatz legte um sechs Prozent auf 47,8 Milliarden Dollar (44 Mrd Euro) zu.
Ford und andere US-Autokonzerne starteten in der Corona-Pandemie eine teure Aufholjagd zum Elektroauto-Vorreiter Tesla. Nun sind neue Kapazitäten aufgebaut – aber das Interesse der Käufer an E-Autos kühlte deutlich ab. Stattdessen sind Hybrid-Fahrzeuge populärer geworden. Ford verkaufte im vergangenen Quartal 34 Prozent mehr Wagen mit Hybrid-Antrieben. Sie machen nun rund neun Prozent der weltweiten Verkäufe des Konzerns aus. dpa
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Wirtschaft. Darmstädter Echo u.a.
Freitag, 26.07.2024
Gewinneinbruch bei Stellantis
Autokonzern spürt schwächere US-Verkäufe
AMSTERDAM (dpa). Der Autokonzern Stellantis, zu dem die Marke Opel gehört, leidet unter einem schwächeren US-Geschäft. Im ersten Halbjahr verzeichnet der Konzern einen Gewinneinbruch. Der VW-Rivale – mit weiteren Marken wie Peugeot, Fiat, Chrysler und Jeep – machte in den ersten sechs Monaten mit 5,6 Milliarden Euro nur noch rund halb so viel Gewinn wie ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen in Amsterdam mitteilte. Stellantis-Chef Carlos Tavares zeigte sich unzufrieden. Die Aktie verlor in Paris um bis zu 12 Prozent. Analysten hatten bessere Geschäfte erwartet.
Tavares: Haben operative Probleme“Die Leistung des Unternehmens in der ersten Hälfte des Jahres blieb hinter unseren Erwartungen zurück, was sowohl auf ein schwieriges Branchenumfeld als auch auf unsere eigenen operativen Probleme zurückzuführen ist“, sagte Tavares. Man habe viel Arbeit vor sich, insbesondere in Nordamerika.
Abschreibungen bei Maserati teuer Der Portugiese hatte bereits erneut den Rotstift in der Europasparte angesetzt. Vor allem für den Stellenabbau und Abschreibungen bei Maserati fielen Sonderkosten von 1,8 Milliarden Euro an. In Italien hatte sich Stellantis mit Gewerkschaften auf Programme geeinigt, die den Abbau von mehr als 3000 Stellen vorsahen. (Hervorhebung WE + Anm.: – Auch bei OPEL 1000 Stellen weniger und eine geplante Batteriefabrik beim Opelwerk Kaiserslautern „zurückgestellt“…)
Umsatzrückgang Der Umsatz ging um 14 Prozent auf 85 Milliarden Euro zurück. Stellantis hatte im ersten Halbjahr insgesamt 2,9 Millionen Fahrzeuge verkauft und damit zehn Prozent weniger. Tavares führte das auch auf die Einführung neuer Modelle zurück. 20 neue Modelle verschiedener Marken sollen 2024 auf den Markt kommen.
Operatives Ergebnis ging um 40 Prozent zurück Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis litt mit einem Rückgang von 40 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro vor allem unter den Geschäften auf dem nordamerikanischen Markt. Dort verdient Stellantis wegen hoher Margen und der Größe des Marktes den Löwenanteil des Ergebnisses. Aber auch in Europa liefen die Geschäfte schwächer.
Leider immer wahrer….
Werner Eisenkopf
„Offen, warum eine CDU sich hinter von der Leyen gestellt hat, von der bekannt ist, wie wenig sie sich um Abmachungen schert. Festzuhalten bleibt: Wer CDU gewählt hat, wählt also grün und das Aus der Autoindustrie.“
Merkel und von der Leyen, die beiden großen Katastrophen und Reinfälle der CDU. Beide gewährleisten, dass grüne Politik auch weiterhin das Land ruiniert.
„Der Kraftstoff der Zukunft ist noch vollkommen offen. Welche Art sich durchsetzen wird, entscheiden Markt und Akzeptanz, nicht Brüsseler Politbüros, schon gleich gar nicht linksgrüne NGOs.“
„Markt und Akzeptanz“, wenn das mal stimmt. Neosozialismus a la Merkel ist angesagt, die „große Transformation“. Eher DDR 2.0, notfalls mit Hilfe von „Klimanotstand“ und Klimadiktatur, wie von Merkel und Karlsruhe vorbereitet. Wie man mit Notstand durchregiert, das wissen wir seit Adolf. Da sage einer, die Deutschen lernen nicht aus ihrer Geschichte…
Wie immer, deutscher Schwachsinn. Man halluziniert von E-fuels, deren kostengünstige Herstellung Unmengen von Prozesswärme erfordert, die sinnigerweise nur in Kernkraftwerken anfällt, die man vorher abgeschaltet hat und neueste Konzepte dieser Technik zum Teufelswerk erklärt. So verlegt man sich auf technisch-chemische Verfahren, die zwar machbar, aber extrem aufwändig und mit gigantischen Transportleistungen verbunden sind. Aber moralisch hochstehend, da die „Alternativen“, Wind und Sonne keine Rechnung schicken, – Franz Alt lässt grüßen. Es geht einfach nicht in diese grünen Köpfe rein, daß am Ende die kostengünstigere Herstellungsvariante immer die Nase vorn haben wird. Wie in der realen Welt der Arten Entwicklung. Das Bessere ist des Guten Feind. Und kostengünstiger ist immer besser.