Edgar L. Gärtner
Unter dem Titel „ESG – Elitists‘ Shadow Government. Wie abseits von demokratisch beschlossenen Gesetzen der europäische Bürger mittels ESG-Vorgaben umerzogen werden soll.“ luden die beiden österreichischen Europa-Abgeordneten der ID-Fraktion Roman Haider und Harald Vilimsky am 13. März zu einer gut besuchten Podiumsdiskussion ins Straßburger EU-Parlament. Neben den genannten Gastgebern saßen auf dem Podium Dr. James Taylor, der Direktor des Chicagoer Heartland Instituts, der kalifornische Journalist und Autor Jordan Schachtel sowie meine Wenigkeit, weil ich mich durch einen viel beachteten Beitrag bei EIKE sozusagen selbst für eine solche Verwendung empfohlen hatte. Gerade weil die drei Buchstaben ESG der breiten Öffentlichkeit wenig bis nichts sagen, hält James Taylor die dahinter stehende politische und ökonomische Strategie für die derzeit größte Bedrohung der uns noch verbliebenen Freiheit. Die beiden einladenden MEPs, schlossen sich, was nicht überraschend ist, dieser Diagnose an.
ESG steht für „Environmental, Social, Governance“, d.h. für Umweltschutz-, Sozial- und Unternehmensführungs-Kriterien für die Bewertung der angenommenen Nachhaltigkeit von Kapitalinvestitionen. Die großen internationalen Vermögensverwaltungs-Gesellschaften BlackRock, State Street und Vanguard, die zusammen über Zig Billionen Dollar Gelder von kleinen und mittleren Anlegern gebieten, können damit Investitionslenkung gemäß ideologischer Vorgaben betreiben. Damit aber verletzen sie in vielen Fällen die Treuepflicht gegenüber ihren Anlegern, denn diese sind an einer Maximierung der Wertschöpfung und einem entsprechenden Wachstum der Börsenkurse interessiert. Die zahlreichen Firmen, an denen BlackRock und seine Wettbewerber als Großaktionäre beteiligt sind, können ihrerseits die Wertschöpfung nur steigern, indem sie ihre Kunden mit qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen zufrieden stellen.
Doch die Kundenzufriedenheit rangiert in den zwischen den großen Vermögensverwaltern, staatlich besoldeten Wissenschaftlern und einer unübersichtlichen Zahl grüner NGOs ausgehandelten Nachhaltigkeitskriterien des „Stakeholder-Kapitalismus“ bei weitem nicht an erster Stelle. Ganz oben rangiert der „Klimaschutz“, der beinahe ausschließlich am Niveau des CO2-Ausstoßes festgemacht wird. Das kann dem eigentlichen Geschäftszweck der einem ESG-Management-System unterworfenen Firmen fundamental widersprechen und beschneidet so nicht nur deren wirtschaftliche Freiheit, sondern auch deren Gewinnaussichten. BlackRock fordert zum Beispiel von den Öl- und Gasfirmen wie Exxon und Chevron, an denen er als Großaktionär beteiligt ist, die Reduktion ihrer Förderaktivitäten. Jordan Schachtel schilderte, wie große Teile der Wirtschaft mithilfe „Wokeness-“ und ESG-Kriterien wie „Carbon-free“, „Net Zero“, „Diversity“ und „LGBTQ+-friendly“ auf den Weg zu einer „Green Transition“ gebracht werden sollen. James Taylor wies darauf hin, dass viele der mittelständischen Firmen, auf die der Schiefergas-Boom in den USA zurückgeht, auf Druck von BlackRock oder State Street schon jetzt keine Versicherer mehr finden.
Ich selbst wies darauf hin, dass das bereits in den 1990er Jahren gestartete Social- und Environmental Reporting zunächst freiwillig blieb und somit der Profilierung einer Firma gegenüber Wettbewerbern dienen konnte. (Ich habe damals selbst für eine Reihe von Industrie- und Finanz-Unternehmen Umweltbilanzierungen begleitet und Umweltberichte geschrieben, was für mich als Ökologen ein willkommenes Zubrot war.) Inzwischen ist ESG in Verbindung mit einer entsprechenden Zertifizierung zur Pflicht geworden und stellt für die teilnehmenden Firmen lediglich einen Kostenfaktor dar, dem kein sichtbarer Nutzen gegenüber steht. Darunter leiden vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU), bei denen diese Kosten im Vergleich zum bescheidenen Umsatz viel stärker zu Buche schlagen als bei den Großen. Mit diesen können die Kleinen aber ohne ESG-Zertifizierung gar nicht mehr ins Geschäft kommen.
Da die Vorgaben und Normen des ESG-Reporting auf einem intransparenten Aushandlungsprozess zwischen staatlichen Bürokratien, Konzernverwaltungen und die Interessen kleiner Minderheiten vertretenden NGOs beruhen, kommt es leicht zu einer ungesunden Symbiose zwischen diesen Akteuren. So sorgt ESG trotz des dort verlangten Bekenntnisses zur „Diversity“ für eine nie dagewesene bürokratische Gleichschaltung des Wirtschaftslebens. Der Korridor des Sag- und Machbaren wird immer enger. Alle Unternehmen müssen tendenziell dem gleichen Geschäftsmodell und der gleichen Risikobewertung folgen. Da aber die größten Risiken erfahrungsgemäß von Dingen ausgehen, die kaum jemand im Blick hat, drohen auf diese Weise ganze Volkswirtschaften an die Wand gefahren zu werden.
Ich wurde auch gefragt, ob ich einen Zusammenhang zwischen ESG und dem Untergang der Schweizer Großbank Crédit Suisse sehe. Ich konnte diese Frage nur bejahen, zumal sich die Bank in ihrer Öffentlichkeitsarbeit selbst damit gebrüstet hat, dass in den letzten Jahren mehrere Tausend Führungsverantwortliche Schulungen zum Thema „Führung und Inklusion“ besucht haben und 6000 Mitarbeiter als „LGBTQ+-Allys“ aktiv waren. Ob das den Absturz des einstigen Schweizer Nationalheiligtums beschleunigt hat, lässt sich freilich nicht formell beweisen. Aber man kann davon ausgehen, dass die Zeit, die hier in postmoderne Aktivitäten investiert wurde, für die Bewertung der Rentabilität von Investitionen und der Seriosität von Kreditanträgen fehlte.
In letzter Zeit ist der vor allem vom „World Economic Forum“ (WEF) in Davos gepredigte feudal-kommunistische „Stakeholder-Kapitalismus“ in den USA und in anderen Teilen des „Westens“ selbst nicht ohne Grund unter wachsenden Beschuss geraten. Die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) brachte schon im Juli 2022 ein Interview mit dem erfolgreichen indisch-stämmigen Unternehmer und „Wokeness“-Kritiker Vivek Ramaswamy (Autor des Bestsellers „Woke, Inc: Inside Corporate America’s Social Justice Scam“ und Gründer der neuen Vermögensverwaltungs-Firma „Strive“). Dieser fordert dort einen „Excellenz-Kapitalismus“ anstelle des „Stakeholder-Kapitalismus“: „Der Kunde ist wichtiger als alle anderen Stakeholder. Der Excellenz-Kapitalismus bietet den Führungskräften insofern einen klaren Nordstern und Orientierung, wie sie die konkurrierenden Interessen priorisieren sollen.“ Mitte Februar 2024 zogen BlackRock, State Street und die Investment-Bank JPMorgan Chase zusammen etwa 16 Billionen US-Dollar aus dem ESG-Pakt „Climate Action 100+“ ab.
Ob das ein Signal für den begonnenen Bedeutungsverlust von ESG und die Rückkehr zu verlässlichen Methoden der Wirtschaftlichkeitsberechnung ist, lässt sich derzeit noch nicht mit Gewissheit sagen. Vermutlich geht es zunächst darum, Investitionsmittel in den Rüstungssektor umzuleiten. In Frankreich spielt Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire bereits mit dem Gedanken, die Hand auf die dort noch immer beliebten Sparbücher (Livret A) zu legen, um die von Staatspräsident Emmanuel Macron angemahnte bzw. angedrohte Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine zu finanzieren. Der mit dem subventionierten Sparbuch verbundene kleingedruckte Vertrag gibt ihm das Recht dazu.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Jede Ideologie findet dort ein Ende, wo Anleger ihr sauer Erspartes, meist für die Alterssicherung, riskieren. Dass dies heutige Wahnideologen immer noch nicht kapieren, ist bezeichnend. Und zeigt immer wieder aufs neue, wie vernagelt und unbelehrbar Ideologen und „Weltretter“ sind, viele grün-verdummte Akademiker darunter. Klar, sie werden bereits an den Universtäten von rotgrüner Ideologie umzingelt und indoktriniert. Dieselben „Weltretter“, die heute der Dritten Welt Kohle und Öl verweigern, um das Weltklima zu „retten“. Glücklich die, die den „Weltrettern“ im Westen den Vogel zeigen können.
Wir müssen die Inkompetenten in der Wissenschaft, in der Politik und in den Medien – genau so die vielen Mitläufer auch hier bei EIKE in den Kommentaren mit einfachen Mitteln davon überzeugen, dass das Mainstream-Weltbid des Klimas falsch ist und wir es mit einer Religion zu tun haben. Und zwar eine bewußt geplante neue Religion hinter dem ein ausgebufftes Geschäftsmodell sich verbirgt, das dem Ablaßhandelsmodell der Kirchen im Mittelalter nachempfunden wurde. Wir, d.h. jeder auf seinem Weg und nach seiner Methode, die er für die beste hält.
Nur nichtstun ist falsch. Noch schlimmer ist das gegenseitige Zerfleischen, das uns nicht vorankommen läßt, weil jeder glaubt, nur seine Vorgehensmethode wäre die einzig richtige. Alle Wege führen nach Rom.
👍🥰
Herr Kowatsch, wie kann man jemanden überzeugen, die Dinge zu hinterfragen. Ich habe es in meinem Bekanntenkreis versucht, war aber vergebens. Es waren studierte Leute dabei, Mathematiker, Dipl.-Ing. u.s.w. Fakten waren auch für diese Leute nicht relevant. Habe es dann sein lassen. Haben Sie eine bessere Idee. Und hier bei EIKE bewegen wir uns ja auch in einer Blase und klopfen uns gegenseitig auf die Schultern. Was erreichen wir? Aber etwas tun muss man eben.
Zumindest sind wir der Gegenseite ein Dorn im Auge. Und täglich werden es mehr, die nach Corona auch die Klimaidotie menschenverachtend finden.
Am schlimmsten aber sind die Mitmacher – Verreinigugen, wie bspw. die IG Metall. Die protestiert jetzt lauthals gegen den Beschäftigungsabbau bei Bosch, war sich aber nicht zu feige dem „Klimaschutz“ immer und jedesmal das Wort zu reden. Ähnliches gilt für die IV Bergbau Energie etd. Dessen Vorsitzendern – damals wie heute – hat dedem „Klimaschutz“ immer das Wort geredet und klagt jetzt die Arbeitgeber an, das Land zu verlassen. Bswpw. hier
Na ja, in der Verwandtschaft hatte ich einige Erfolge. Hatte eine kleine Arbeit „Klimawandel für Anfänger“ gemacht. Dabei versucht für Menschen ohne großen physikalischen Hintergrund das zu erklären. Da hatte ich bei einigen Personen schon etwas erreicht.
Goal – wie wahr (EIKE)! Die Erfahrungen von Dr. Konrad VOGE teile ich allerdings. Gerade gestern beim Abendbrot wurde es wieder mal laut. Was solls. Hoffen wir auf mehr Co2. Dann wird der Wein fürs Abendbrot besser als er eh schon ist.
Bitte hier nur unter vollem Klarnamen posten. Siehe Regeln.
Werter Herr Kowatsch,
möchte meine Achtung über Ihre Beiträge insgesamt vorausschicken.
Bezüglich das angesprochenen Themas, meine Frau kann mich nicht überzeugen, dass es Gott gibt, und ich kann sie nicht überzeugen, dass es keinen gibt. Nicht anders bei der Klimakirche, nur Schmerzen helfen, freue mich auf einen Blackout oder eher auf eine handfeste Stromrationierung. Unsere E-Auto-Solar-Fans hier werden eines morgens feststellen, dass sie laufen müssen, da der Versorger rationiert hat und die Solaranlage unerklärlicherweise nachts kein einzigen Millijoule Energie geliefert hat. Mein Tipp dagegen: Solaranlage nachts zum Garten richten und dort ein Lagerfeuer durchgehend brennen lassen! Da rotieren die Module freudig und es kommt vielleicht ein ganzer Kilometer zusammen!
Bezüglich zerfleischen bin ich wohl gemeint, ich lass mich nun mal von niemanden diffamieren.
Danke Herr Gärtner!
Entspricht exakt meiner Analyse über die Weltwirtschaft und der Weltpolitik in einigen Beiträgen von mir! Nur, dass ich nicht ESG erwähnt habe, und allgemein von Big Kapital gesprochen habe, ohne explizit Blackrock zu erwähnen, inhaltlich aber identisch!
Ein einziger Unterschied, gemäß meiner Betrachtung ist die Steuerung der Weltwirtschaft nicht woke weil Blackrock und Konsorten woke geboren sind, sondern weil es handfeste wirtschaftliche Vorteile beim Investment in neuen Technologien an der Börse bei gleichzeitiger „Verbotspolitik“ von traditionellen Technologien gibt. Dazu wird die woke Begleitmusik in den hauseigenen Weltmeiden produziert.
Wenn die Gewinnmargen ausgereizt sind, dann gibt es „die Rückkehr zu verlässlichen Methoden der Wirtschaftlichkeitsberechnung“, also die mediale Förderung von traditionellen Technologien, die dann mehr Kapitalgewinne versprechen.
Für diese und ähnliche simple Erkrärungen, die Ihre Gedanken unterstützen, wird man hier wiederholt als „Altkommunist“ bezeichnet! Manche EIKE-Mitglieder haben offensichtlcih nicht alle Latten am Zaun!
„ESG – Elitists‘ Shadow Government.“ 👉 Treffer !
..einstige Umweltverbundene und FRIEDENSAKTIVISTEN, Linke Bazillen und Popel- Grüne lassen sich zu deren SPEERSPITZE instrumentalisieren. 🤮
Linker Faschismus verteufelt jede g e r i n gs t e Abweichung seines alternativlosen Dogmas als „rrääächts“. Es wird gerade eine RIESENKAMPAGNE mit Milliarden-Beträgen für Meinungsfaschismus weltweit betrieben. Bargeld, „Hetero“, besonders „hetero, ältere Jungs“ sind rääächts, Bauern sind rrräächts, Normalität ist räächhts, Kinderschutz ist rrrächts, Gesundheit ist rrräächts, Tatsachen sind rrääächts, kühles Klima ist rräcchts, Spaß, FREIHEIT und F R I E D E N sind rrräächts….
…und weil keiner räääächhhts sein d a r f, transformierten sich die Bürgerlichen, die einst rechten Parteien, unter Merkelicher Anweisung, hörig zu linken Faschisten.
So einfach ist das.
Wer nicht mitmacht, wird zum A ussätzigen f ür D emokratiefeinde.
Ich bin so froh, daß ich ein Mädchen bin, ….ein rähhh..chtes Mähähädchen bin…🎶🎵🎶🎵🎶
https://www.youtube.com/watch?v=uCcWGRLmaTg
Nicht vergessen, Mathematik ist rassistisch, KI-Programmierer sind alle männlich und daher ist KI sexistisch!
Liebe Grüße. Gerhard Schweickhardt
Haha! Passt!