Stopthesethings

Mit zunehmender Wind- und Solarkapazität diffundiert die einst florierende deutsche Wirtschaft ins Unbedeutende. Und es ist der plötzliche und dramatische Einbruch der deutschen Industrieproduktion, der es dem Wind- und Sonnenkult ermöglicht hat, den „Sieg“ zu verkünden, mit der Behauptung, dass Deutschland 50% seines Stroms aus „ alternativen“ Quellen beziehe. Hinter der Übertreibung steckt u.a. die Tatsache, dass der Großteil der durch sogenannte „ alternative Energien“ erzeugten Energie aus „Biomasse“ stammte, also Holz, das aus den schrumpfenden Wäldern Deutschlands gewonnen wurde.

Der andere Grund dafür, dass Deutschland die 50-Prozent-Grenze für „ alternative“ Energien durchbricht, ist die Tatsache, dass die rückläufige Wirtschaft insgesamt zu einer geringeren Nachfrage nach Strom führt.

Deutsche Haushalte und Unternehmen leiden bereits unter Europas höchsten Strompreisen – und es ist noch schlimmeres zu erwarten, –  und es ist wahrscheinlich, dass weitere Unternehmen schließen. Wer kann, ist auf der Suche nach billiger Energie und besichtigt bereits mögliche Standorte im Ausland. Viele deutsche Unternehmen wie  BASF, Wacker  und  Siltronic sind bereits geflohen und haben sich in Orten wie Singapur und den USA niedergelassen, ein Prozess, der vor über einem Jahrzehnt begann .

Francis Menton wirft einen Blick auf die Wahrheit hinter den Zahlen.

 

Herzlichen Glückwunsch an Deutschland, für mehr als 50 % Strom aus „ alternativen Energien“!

Manhattan Contrarian, Francis Menton, 29 August 2023

Auf dem Weg zu Netto-Null-CO2-Emissionen aus der Energienutzung besteht der wichtigste erste Schritt darin, Kohlenwasserstoff [fossile] basierende Brennstoffe aus der Stromerzeugung zu eliminieren und sie durch die magischen „ alternativen“ Energien zu ersetzen. Zumindest wird uns das gesagt. Sobald die Stromerzeugung frei von fossilen Brennstoffen ist, kann der gesamte Energieverbrauch auf Elektrizität umgestellt werden, ohne dass es zu den angeblich schädlichen Emissionen kommt. Voilà – Netto-Null!

Aber irgendwie scheint in den Ländern, die versucht haben, diesen Weg mit Windkraftanlagen und Solarpaneelen zu gehen, der Vorstoß, mehr Strom aus „ alternativen Energien“ zu erzeugen, bei etwa 40 – 45 % ins Stocken zu geraten. (Einige kleine Länder mit viel Wasserkraft erhalten höhere Prozentsätze, indem sie die Wasserkraft als „erneuerbar“ zählen.) Die o.g. Länder bauen zwar immer mehr Solarpaneele und Windturbinen, aber irgendwo in den 40er Prozenten scheint sich der Anteil, den diese Einrichtungen zur Stromerzeugung beitragen, einfach nicht mehr sehr zu verändern.

Und deshalb ist es so spannend, dass Deutschland im ersten Halbjahr 2023 endlich die 50-Prozent-Marke durchbrochen hat und als erstes bedeutendes Land mit wenig Wasserkraft mehr als die Hälfte seiner Stromerzeugung aus „ alternativen Energien“ bezieht. Mit einer einfachen Internetsuche können Sie eine große Anzahl von Nachrichtenquellen finden, die großartige Neuigkeiten verbreiten.

Hier einige Beispiele: Reuters, 27. Juni ( „Der Anteil  alternativer Energien am deutschen Stromverbrauch steigt im ersten Halbjahr auf 52,3 %“ ); Fraunhofer, 3. Juli ( „Deutsche Nettostromerzeugung im ersten Halbjahr 2023: Rekordanteil  alternativer Energien von 57,7 Prozent“ ); Clean Energy Wire, 27. Juni ( „ alternative Energien deckten im ersten Halbjahr 2023 mehr als die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs“ ); und Solar Quarter, 5. Juli ( „Deutschland erreicht Rekordanteil von 57,7 %  alternativer Energien an der Nettostromerzeugung im ersten Halbjahr 2023“ ). Warum die genauen Prozentsätze von Artikel zu Artikel ein wenig variieren, kann ich nicht erklären; aber sie liegen alle mindestens etwas über der Schlüsselzahl von 50 %.

Deutschland ist also sicherlich weiterhin Vorreiter bei der grünen Energiewende. Sicherlich hat Deutschland seine Idee, dass der Weg zu Netto-Null über den Bau von immer mehr Solarpaneelen und Windturbinen führt, nur noch beschleunigt. Eine Website namens Renewable-Energy-Industry.com stellt Daten zu Zubauten der deutschen Wind- und Solarkapazität allein im ersten Halbjahr 2023 zusammen: „Rekordzugänge in Deutschland: 8.000 MW neue Wind- und Solarkapazität im ersten Halbjahr 2023.“ ” :

Insbesondere die Solarenergie boomt in Deutschland. Allein von Januar bis Juni 2023 entstanden rund 465.000 neue Solaranlagen mit 6.500 MW Nennleistung . . . sind in Betrieb gegangen und produzieren Strom, mehr als je zuvor in einem halben Jahr. . . . Im ersten Halbjahr 2023 gingen knapp 350 neue Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von rund 1.750 MW in Betrieb. . . .

Die Erweiterung der Erzeugungskapazität um 8.000 MW in nur sechs Monaten ist ein enormer Zuwachs in einem Land, in dem der Spitzenstromverbrauch weniger als 85.000 MW (oder 85 GW) beträgt.

Demmig, Solaranlage auf dem Straßenbahn Depot, aktuelle Lieferung an einem trüben Vormittag (Anlage in Betrieb seit 10/2002)

Sind es diese großen Kapazitätserweiterungen, die Deutschland über die 50-Prozent-Schwelle bringen konnten? Wenn Sie sich den oben verlinkten Artikel von Reuters genau ansehen, werden Sie leider zu einem ganz anderen Verständnis gelangen. Es zeigt sich, dass der Anteil des Stroms aus  alternativen Energien in Deutschland nicht deshalb gestiegen ist, weil die Produktion von Strom aus  alternativen Energien gestiegen ist, sondern weil die deutsche Wirtschaft schrumpft. Nach jahrzehntelangen Bemühungen, Hunderten von Milliarden Euros an Subventionen und stark gestiegenen Strompreisen für Verbraucher, bleibt der Beitrag von Wind- und Solarenergie zur deutschen Wirtschaft nahezu unbedeutend.

Trotz aller neuen Solar- und Windkraftanlagen ist die Stromproduktion aus diesen Quellen in Deutschland in letzter Zeit eher rückläufig als gestiegen. Hier ist die Geschichte für das erste Halbjahr 2023, aus dem oben verlinkten Reuters-Artikel:

… alternative Energien machten mit 137,5 TWh 51,7 % der Gesamtproduktion aus, ein Anstieg gegenüber 46,4 % im ersten Halbjahr 2022, obwohl die Produktionsmengen von Ökostrom um 0,6 % zurückgingen.

Die 137,5 TWh Strom, die Deutschlands „ alternative“ Anlagen im ersten Halbjahr 2023 produzierten, sind ein lächerlicher Prozentsatz ihrer vermeintlichen theoretischen Kapazität. Eine Grafik bei Clean Energy Wire zeigt hier an, dass Deutschlands Erzeugungskapazität für Solarenergie sowie Onshore- und Offshore-Windenergie im Jahr 2022 130,8 GW beträgt. (In einem Land mit nur etwa 85 GW Spitzenverbrauch!). Rechnet man die neuen 8 GW Kapazität hinzu, die im ersten Halbjahr 2023 hinzugefügt wurden, hätte man 138,8 GW Wind- und Solarkapazität oder 602,9 TWh Kapazität (138,8 x 24 x 181) für die 181 Tage von Januar bis Juni 2023. Das würde bedeuten, dass die Wind- und Solaranlagen zusammen in diesem Zeitraum nur 22,8 % der Nenn-Kapazität produzierten.

Wenn also die Stromproduktion aus „ alternativen Energien“ tatsächlich zurückgegangen wäre, wie hätte dann der Anteil der Stromproduktion aus „ alternativen Energien“ von 46,4 % auf 51,7 % der Gesamtmenge steigen können? Ganz einfach – die Produktion aus allen anderen Quellen (fossile Brennstoffe und Kernkraft) ging dramatisch zurück:

Konventionelle Energiequellen – Atomkraft, Kohle, Erdgas und Öl – lieferten zusammen 128,4 TWh, ein Rückgang gegenüber 160,0 TWh im Vorjahr.

Man konnte [oder musste] die herkömmlichen Generatoren weniger laufen lassen, weil der Strombedarf nicht vorhanden war:

Der Rückgang der konventionellen Produktion spiegelte den Ausstieg aus der Kernenergie Mitte April und die Produktionskürzungen der Betreiber wider, um der schwachen Nachfrage gerecht zu werden. [schließlich bekommen die Erzeuger zuverlässiger Energie keine Vergütung für nicht gelieferten Strom – der Übersetzer]

Die Änderung von 160,0 TWh auf 128,4 TWh aus konventionellen Quellen, ist rechnerisch ein Rückgang um 19,75 %. Und das in einem Jahr ist ziemlich enorm. Wie kann es nun sein, dass es in Deutschland zu einem so enormen Rückgang der Stromnachfrage kommt? Schauen Sie sich vielleicht den großen Artikel auf der Titelseite des heutigen Wall Street Journal an: „Deutschlands schrumpfende Wirtschaft löst einen Kampf um Lösungen aus.“ (andere Überschrift online). Es stellt sich heraus, dass der Weltmarktführer bei der angeblichen „grünen Energiewende“ auch in der einzigartigen Lage ist, eine Wirtschaft zu haben, die schrumpft, und zwar nicht nur geringfügig:

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds wird Deutschland im Jahr 2023 [und 2024?] die einzige große Volkswirtschaft der Welt sein, die schrumpfen wird, und selbst das mit Sanktionen belegte Russland wird ein Wachstum verzeichnen.

 

Der WSJ-Beitrag geht auf eine Reihe von Faktoren ein, die möglicherweise zur schrumpfenden Wirtschaft beitragen. Doch selbstverschuldete hohe Energiepreise werden immer wieder genannt:

Energiekosten stellen [nicht nur] Branchen wie die Chemie vor eine existenzielle Herausforderung. . . . Die Energiepreise in Europa sind seit dem Höchststand des letzten Jahres gesunken, da die EU-Länder sich bemühten, russisches Gas zu ersetzen. Aber die deutsche Industrie muss sich mit immer noch höher steigenden Kosten auseinandersetzen, als ihre Konkurrenten in den USA und Asien.

Und werden diese massiven Investitionen Deutschlands in die Stromerzeugung aus Windkraft und Solarenergie inzwischen tatsächlich größere Fortschritte im Gesamtmarkt für Primärenergie im Land machen? Hier ist eine äußerst aufschlussreiche Grafik, ebenfalls von Clean Energy Wire , mit Daten aus dem Jahr 2022:

In der Kategorie „ alternative Energien“ für alle Primärenergien (nicht nur Strom) erfahren wir, dass sie „Biomasse“ als „ alternative Energie“ einschließen. Wahrscheinlich handelt es sich dabei hauptsächlich um Holz, das zum Heizen von Häusern verwendet wird, und es handelt sich kaum um eine kohlenstofffreie Quelle. Die aus der „Biomasse“ erzeugte Energiemenge liegt mit 1.040 PJ und 8,8 % der Primärenergie weit über der Summe aus Wind und Sonne (713 PJ und 6,0 % der Primärenergie).

Es stellt sich heraus, dass das ganze Mantra „mehr als 50 % aus  alternativen Energien“ nur für Strom gilt (weit weniger als die Hälfte des Primärenergieverbrauchs). Und anstatt den Fortschritt der mythischen Wind- und Solarenergie darzustellen, ist das Ganze nur das Artefakt einer schrumpfenden Wirtschaft, die größtenteils durch den destruktiven Ausbau der Wind- und Solaranlagen selbst verursacht wird. Die deutsche Regierung und Lobbyisten zerstören ihre Wirtschaft und haben seit zwei Jahrzehnten fast nichts vorzuweisen außer, dass sie Hunderte Milliarden euro in die nutzlosen Wind- und Solarparks investiert haben.

Manhattan Contrarian

https://stopthesethings.com/2023/09/26/halfway-to-hell-wind-solar-transition-destroying-german-economy/

Übersetzt durch Andreas Demmig

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Zum Thema

Einigung in der Bundesregierung

Windräder dürfen künftig näher an Radaranlagen gebaut werden

06.04.2022, 08.21 Uhr

…. Die Einigung sieht konkret vor, dass bei der Funknavigation für die Luftfahrt, die Anlagenschutzbereiche verkleinert werden – von derzeitigem Radius von 15 Kilometern auf fünf bis sieben Kilometer zu Windenergieanlagen. Bei den 17 Wetterradaren, die vom Deutschen Wetterdienst betrieben werden, sollen die Abstände von 15 auf fünf Kilometer verkleinert werden.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/windkraft-windraeder-duerfen-kuenftig-naeher-an-radaranlagen-gebaut-werden-a-eeae2f31-212f-4d43-ae14-d556eb4bb255

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NRW

Potenzialstudie: Genügend Flächen für Windstrom-Ausbau

Freitag, 8. April 2022 – 16:39 Uhr, von dpa [Text stark gekürzt – der Übersetzer]

In Nordrhein-Westfalen stehen laut einer neuen Studie bis 2030 genug Flächen zur Verfügung, um die Kapazität für die Windstrom-Erzeugung um mehr als auf das Doppelte auszubauen. Derzeit beträgt die Kapazität 6,5 Gigawatt,  unter bestimmten Bedingungen sind bis zu 16,4 Gigawatt Windenergieleistung möglich, so das Landesumweltamt.

Dafür braucht es Anpassungen im Planungsrecht,

    • Windräder auf Kahlflächen in Wäldern
    • Derzeitiger Mindestabstand von 1000 Metern zu den meisten Wohngebäuden.
    • In dem „Leitszenario“ werden 59 600 Hektar (1,7 Prozent) Fläche in NRW für geeignet gehalten..
    • Geplanter Ausbau auf 12 Gigawatt Kapazität bis 2030 – erfordert doppelt so viel p.a.
    • Bei einem Abstand von 720 Meter zu jedem Wohngebäude in NRW, würde sich die Potenzialfläche im „Leitszenario“ um weitere 25 000 Hektar vergrößern.
    • Windenergie-Ausbau auch an Waldstandorten komme für den Nabu nur als letzte Option in Frage. Zuerst müssten alle Flächenpotenziale in bereits intensiv genutzten Landschaftsräumen voll ausgeschöpft werden. Die Landesregierung müsse als wichtigste Stellschraube für den Ausbau die 1000-Meter-Abstandsregelung zur Wohnbebauung abschaffen.

https://www.mv-online.de/in-und-ausland/nrw/potenzialstudie-genuegend-flaechen-fuer-windstrom-ausbau-529473.html

 

 

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