„Wir haben ganz lange den Fehler gemacht, zum Beispiel bei der Klimakrise, dass wir mit Klimaleugnern gesprochen, sie ernst genommen haben und versucht haben, sie von der Wahrheit zu überzeugen“….

Wer gab auf diese Frage …

„Der Guardian hat für seine Journalisten die Regel aufgestellt, daß sie Klimaleugnern kein Forum mehr in der Zeitung geben sollen. Finden Sie das richtig?“
 
                         … diese Antwort?
 

….“Auf jeden Fall! Ich sage das innerhalb meines ZDF-Kollegiums auch immer mal wieder und im Prinzip sind alle in der Wissenschaftsredaktion inzwischen auch meiner Meinung: Wir dürfen unsere Zeit nicht mit Vollidioten verschwenden.“…

Beim Guardian gibt es auch die Regel, dass nicht mehr über den Climate Change, also den Klimawandel, geschrieben werden darf. Stattdessen sollen die Journalisten die Begriffe Climate Emergency, Climate Crisis oder Climate Breakdown verwenden. Was sagen Sie dazu?

Ich benutze selber meistens das Wort Klimakrise. Das hängt damit zusammen, dass man über das Wort natürlich eine bestimmte Richtung vorgibt. Das Wort Klimawandel kommt nicht aus der Umweltbewegung, sondern aus der Klimawandel-Leugnungsecke. Ein Wandel ist ja was Schönes. Eine Erwärmung ist eigentlich auch was Gutes. Und wenn Sie von einer zivilisationsgefährdenden Gefahr sprechen, dann sollte man nicht mit Euphemismen arbeiten, sondern man muss eine Katastrophe Katastrophe nennen. Und deshalb kann ich das gut verstehen und finde es richtig, dass wir immer mehr von der Klimakrise oder -katastrophe reden.

Aber wird das in den deutschen Medien tatsächlich so konsequent gemacht?

Nein, das wird nicht konsequent gemacht. Es ist wahrscheinlich ein wenig bewusster Umgang mit Sprache, wenn man immer Klimawandel sagt, aber das ist ein so feststehender Begriff, dass viele den ja gar nicht mehr hinterfragen.

Fernsehjournalist Dirk Steffens vom zdf

…Und dann gibt es noch die Ebene, wo man die simpelsten Zusammenhänge erklären muss. Guten Wissenschaftsjournalismus im Fernsehen machen ARD und ZDF.

Dirk Steffens

ZDF- Wissenschaftsjournalist

Zur Person

Dirk Steffens (52) arbeitete nach seiner Ausbildung an der Kölner Journalistenschule ab 1994 als Politik- und Nachrichtenredakteur beim Deutschlandfunk in Köln

Quelle: 

Magazin „Der Journalist“ vom 31.08.2020 in der Rubrik „Meinung“ unter dem Titel:

„Die Dimension der Krise ist gewaltig“

Lesen Sie dazu auch hier bei ACHGUT das Plädoyer für die Meinungsfreiheit wie sie in den USA immer noch möglich ist.

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