Vijay Jayaraj
Nationen, die einst an den Rand der wirtschaftlichen Entwicklung gedrängt worden waren, stürmen nun in Richtung Wohlstand, angetrieben von einer einzigen, verbindenden Kraft: Energie.
Energie ist unverzichtbar. Von den riesigen KI-Rechenzentren in den USA bis hin zu den Megafabriken in China – eine erschwingliche und zuverlässige Energieversorgung macht den Unterschied zwischen Leben und Wohlstand aus.
Der Zugang zu heimischen Energieressourcen – oder die Möglichkeit, Importe zu sichern – setzt eine Kaskade von Möglichkeiten in Gang: Die Zahl der Arbeitsplätze steigt, die Infrastruktur wird ausgebaut, und die Regierungen erhalten die finanziellen Mittel, um in ihre Bürger zu investieren.
Öl und Gas, die von den Klimaeliten als Relikte einer vergangenen Ära verspottet werden, erweisen sich stattdessen als Motoren eines neuen Aufbruchs. Eine Reihe von Nationen schlägt einen radikal anderen Kurs ein, der durch den unbeirrbaren Pragmatismus der Ausnutzung von Kohlenwasserstoffen vorangetrieben wird.
Guyana: Von der Unbekanntheit zum Ölmagnaten
Das an der Nordküste Südamerikas gelegene Guyana war einst ein Nachzügler im globalen Wirtschaftsgeschehen. Heute ist es die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt, mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um schwindelerregende 63 % im Jahr 2022 und 38 % im Jahr 2023. Für dieses Jahr wird ein weiteres Wachstum von 27 % prognostiziert.
Guyanas Wachstum lässt sogar die gepriesenen „asiatischen Tiger“ – Hongkong, Singapur, Südkorea und Taiwan – hinter sich. Bis 2025 prognostizieren Analysten ein immer noch robustes Wachstum von mehr als 14 %, angetrieben durch die unermüdliche Förderung des Stabroek-Blocks, der 6,6 Millionen Hektar Ölreserven vor der Atlantikküste des Landes umfasst. Die Entdeckung von Liza im Jahr 2015, ein 10-Milliarden-Fass-Bonanza, hat dieses Land mit 810.000 Einwohnern in ein Energiekraftwerk verwandelt.
Mit den Steuereinnahmen – 2,57 Milliarden Dollar allein im Jahr 2024 – wurden die Modernisierung der Infrastruktur, der Ausbau des Gesundheitswesens und Bildungsreformen finanziert. Wie Upstream Online berichtet, hat sich das Pro-Kopf-Einkommen in Guyana seit 2019 vervierfacht – eine Leistung, die ohne Öl unvorstellbar wäre.
Niger: Afrikas Pipeline in den Wohlstand
Eine halbe Welt entfernt, in den trockenen Weiten Westafrikas, spielt sich in Niger eine ähnliche Geschichte ab. Das Land, das lange Zeit für Uran und Subsistenzlandwirtschaft bekannt war, steht kurz vor einem Ölboom, der die Zukunft des Landes neu definieren könnte.
Der Schlüssel dazu? Die Niger-Benin-Pipeline, eine fast b2000 km lange Leitung, die Rohöl aus Nigers Agadem-Grabenbecken an die Atlantikküste zu transportieren verspricht. Nachdem die diplomatischen Probleme mit Benin im August 2024 gelöst worden waren, wurde erwartet, dass die Produktion in den kommenden Jahren über 110.000 Barrel pro Tag (bpd) steigen würde. Das BIP dürfte infolgedessen ebenfalls stark steigen.
Senegal: Gas beleuchtet den Weg nach vorn
Weiter westlich schließt sich der Senegal der Energie-Renaissance an. Das Sangomar-Ölfeld, das im Juni 2024 die Produktion aufnahm, und das Erdgasprojekt Greater Tortue Ahmeyim (GTA) an der Grenze zwischen Senegal und Mauretanien schreiben die wirtschaftlichen Spielregeln des Landes neu.
Im Jahr 2024 übertraf das Sangomar-Feld sein ursprüngliches Ziel und produzierte 16,9 Millionen Barrel Rohöl gegenüber den geplanten 11,7 Millionen. Mit einer Ölproduktion von über 100.000 Barrel pro Tag und der Bereitschaft von GTA, Flüssigerdgas (LNG) an die Weltmärkte zu liefern, wird das senegalesische BIP-Wachstum im Jahr 2025 voraussichtlich zweistellig ausfallen und damit zu den höchsten in Afrika gehören.
Das senegalesische BIP-Wachstum lag 2024 bei rund 10 %, und die Energieexporte werden 2025 voraussichtlich 30 % der Staatseinnahmen ausmachen. Entscheidend ist, dass mit Gas betriebene Kraftwerke die Stromkosten senken und der Industrie einen Aufschwung ermöglichen.
Elfenbeinküste: Diversifizierung mittels Kohlenwasserstoffen
Elfenbeinküste, lange Zeit von Kakao und Kaffee abhängig, entwickelt sich zum stillen Energieriesen Westafrikas. Das Land hat die anfänglichen Schätzungen für die Produktion aus seinem Öl- und Gasfeld Baleine übertroffen.
Die Ölproduktion hat sich seit 2020 auf 60.000 bpd verdoppelt, während Erdgas, das 72 % der Elektrizität des Landes liefert, Industrien aus der ganzen Region angelockt hat. Das Land plant, bis 2028 täglich 200.000 Barrel Öl und 450 Millionen Kubikfuß Gas zu fördern.
Dank der rasanten Entwicklung der Öl- und Gasvorkommen ist es der Elfenbeinküste gelungen, die Armutsquote von 55 % im Jahr 2011 auf 37 % im Jahr 2021 zu senken (die neuesten verfügbaren Daten). Da sich die Ölförderung in den nächsten vier Jahren voraussichtlich mehr als verdreifachen wird, könnte die Armutsquote in den einstelligen Bereich sinken.
Nicht der Klimawandel, sondern die Energiearmut ist die unmittelbare Bedrohung für diese Regionen und wird auch weiterhin die Zukunft von Millionen von Afrikanern und Südamerikanern beeinträchtigen. Solarpaneele und Windmühlen können keine Stahlwerke, Fabriken oder Städte mit Energie versorgen.
Die Regierungen von Guyana, Niger, Senegal und der Elfenbeinküste haben das verstanden. Sie geben dem Lebensunterhalt ihrer Bürger den Vorrang vor den von den so genannten Eliten in Brüssel oder New York aufgestellten Zielen zur „Verringerung des Kohlenstoffausstoßes“.
Ihr Erfolg entlarvt die Sinnlosigkeit des Netto-Null-Dogmas und bekräftigt eine zeitlose Wahrheit: Reichlich verfügnare Energie ist die Grundlage des menschlichen Fortschritts.
This commentary was first published at RealClearEnergy on April 1, 2025.
Vijay Jayaraj is a Science and Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds an M.S. in environmental sciences from the University of East Anglia and a postgraduate degree in energy management from Robert Gordon University, both in the U.K., and a bachelor’s in engineering from Anna University, India.
Link: https://wattsupwiththat.com/2025/04/03/oil-and-gas-turning-poor-countries-into-economic-miracles/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Öl, Gas und Kohle sind wie Heroin.
Ist man davon abhängig, kommt man nur schwer davon los, hat aber nur dann eine Chance aufs Überleben.
Es ist immer schön, wenn man bei sich zu Hause einen Schatz findet. Dann ist man deutlich reicher als vorher. Erdöl ist leider ein Schatz mit vorübergehendem Wert. Wenn alles gefördert ist, geht man bankrott, so wie Syrien.

Syrien war in der unglücklichen Lage, dass nicht nur das Rohöl versiegte, sondern auch die unterirdischen Wasserspeicher leer wurden.
Die Folge war ein Volksaufstand in 2011. Der Diktator Assad schlug den Aufstand nieder und schwenkte von Rohölproduktion um auf Rauschgiftproduktion. Damit war 2024 auch Schluß.
Jetzt ist das Land völlig verarmt.
Die Nutzung von Kohlenwasserstoffen aus eigenen Rohstoffvorkommen zur Energieerzeugung oder zum Verkauf ist leider keine hinreichende Bedingung für eine zukünftige Wohlstandsentwicklung in einem Lande oder Region, oder?
Es bewahrheitet sich heute mehr denn je: Grüne Ideologen und Ideologie-getriebene grüne Staatswirtschaft sind das große Menschheitsübel, das die Menschheit in den Ruin treibt. Paranoide Grüne, die Kerntechnik und Gentechnik aus dem Land vertrieben und heute ein lebenswichtiges Spurengas bekämpfen. Verbrecher, die alles verhindern, was zum Überleben der Menschheit unverzichtbar ist oder noch sein wird. Grüne hetzen gegen Rechts und lenken davon ab, dass es die grünen Ideologen sind, die heute die Menschheit ruinieren. Grüne, deren Bekämpfung überlebenswichtig ist.
Ich denke an die Zeiten zurück, Schwarzwald. Die Köhlerei und Glasindustrie, die sich durch den Wald fraß, und die alte Bäume wurden gefällt und bis nach Holland verschifft. Meinte 13. Jahrhundert gabs eine starke Flut. Es riß das ganze fruchtbare Ackerboden weg. Es funktionierte nur noch Viehhaltung. Hab ich nicht mehr ganz im Kopf.
Es gab Bestrebungen bereits im 18. Jahrhundert . Man erfand die Nachhaltigkeit. Backhäuser entstanden, nicht nur wegen der Brandgefahr. Die Geschichte vom Württembergischen König, der 1 Pfund Mammutsamen bestellte, kennt man.
Bereits damals förderte man Landwirtschaft und Industrie. Die erste industrielle Revolution war mit Wasserkraft. Erst die zweite mit fossilen Brennstoffe wie Kohle usw. war der Durchbruch.
Konsum ist böse. Aber wenn man nicht selber Kartoffeln anbauen muss, man hat Freizeit, um andere zu kümmern oder Berufe wie Lehrer ergreifen. Kultur, Wissenschaft, Medizin usw. Man hat auch den „Luxus“ nicht arbeiten zu können, bei Krankheit oder Alter. Die Kindheit wurde „erfunden“. Zeitgleich gabs auch gesellschaftliche Veränderungen, die wiederum auch wieder andere Ansprüche hatten.
D hat nun mal keine Rohstoffe, außer Steinkohle, und braucht auch Absatzmärkte für Güter. Führend sind wir im Maschinenbau, Automobilbau. Das digitale „Teufelszeug“ hatten wir vernachlässigt. Nun KI.
Man versucht diese Entwicklungsländer in Abhängigkeit zu halten. Es ist eine starke Konkurrenz. Man hatte Asien wie China oder Korea belächelt. Nun sind sie führend in Elektronischen Geräte.
Sicher irgendwann sind diese Ressourcen aufgebraucht. Man forscht da immer weiter. 5-Liter-Autos war mal angedacht. Stadtplanung, Mobilität, Transport usw. Nicht: massregeln, verbieten, verzichten.
Alleinstehende brauchen nur einen Platz um zur Arbeit zu fahren..
Das Gefährt gab es schon 2001 und verbraucht nur 2,8l/100 km.
Heisst BMW C1.
Schon damals Crashtestschutz, elektronisch gesteuerte Einspritzung/Zündung und Katalysatorauspuff.
Damals Euro 3 und heute in Paris veboten.
Aber ein dicker Euro 2 SUV darf fahren.
Ist doch alles Verarschung!
Mann könnte auch ergänzen das die weltweite Abholzung erst zurückgegangen ist als Kohle, Erdöl und Erdgas als Energieträger entdeckt wurden.
Zur Zeit der Römer wurde der Mittelmeerraum abgeholzt (ausser Olivenbäumen).
Auch die generelle Abwendung vom Holzbau hat die Abholzung stark verringert.
https://www.nzz.ch/wissenschaft/klima/die-erde-ergruent-ld.16586
MfG
Das immer Grünerwerden kann ich aus meinem Garten bestätigen, denn es wird immer anstrengender gegen das Wachstum der grünen Hölle anzuarbeiten.