Die Union ist dabei ein weiteres Wahlversprechen zu brechen – nämlich die Rückkehr zur Kernkraft. Dabei könnte der neue Dual-Fluid-Reaktor die Energiekrise lösen.
Von Götz Ruprecht und Manfred Haferburg.
Langsam reicht es mit der Wählertäuschung. Wenn die Herren Merz, Söder, Aiwanger und Linnemann in Sachen Kernkraft jetzt nicht handeln, dann ist eines sonnenklar – sie wollten nie handeln. Um die Wähler an der Nase herumzuführen. Im Wahlprogramm hat die CDU/CSU geschrieben: „Wir halten an der Option Kernenergie fest. Dabei setzen wir auf die Forschung zu Kernenergie der vierten und fünften Generation, Small Modular Reactors und Fusionskraftwerke.“
Im ersten Teil dieses Beitrags haben wir uns mit der Reaktivierung der abgeschalteten Kernkraftwerke befasst. Im zweiten Teil haben wir Dr. Götz Ruprecht, Direktor und CEO von Dual Fluid, als Co-Autor eingeladen, um uns mit der Forschung zur nächsten Generation der Kernkraftwerke zu befassen. Das Dual-Fluid-Projekt bietet der neuen Regierung die Möglichkeit, ihr diesbezügliches Wahlversprechen einzuhalten (Achgut berichtete).
Das weltweit erste Reaktorexperiment seit 60 Jahren
Der Dual-Fluid-Reaktor braucht 15 Millionen Euro Kapital für die sogenannte Vorfertigungsphase, in der die Fertigungsmethoden eines Prototyp-Reaktors entwickelt werden. Weitere 85 Millionen Euro werden dann zur Errichtung und den Betrieb einer Anlage benötigt, in der der Prototyp circa 18 Monate laufen soll. Dieses vier Jahre dauernde „kritische Demonstrationsexperiment“ (CDE) benötigt also insgesamt 100 Millionen Euro. Es wird das weltweit erste Reaktorexperiment seit 60 Jahren sein.
Bereits für die Seed-Runde (Anm. d. Red.: Frühe Finanzierungsrunde eines Start-Ups) wurden vor einigen Jahren 4,5 Millionen Euro eingenommen. Damit wurden die grundlegenden Arbeiten zur Berechnung der Sicherheit des Dual-Fluid-Reaktorkerns in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München, der Technischen Universität Dresden sowie dem Paul-Scherrer-Institut in der Schweiz durchgeführt. Diese Berechnungen wurden im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen und bestätigen die grundlegenden Eigenschaften des Reaktorkerns, wie die prompte Selbstregulierung.
Die prompte Selbstregulierung des Reaktorkerns ist eine fantastische Eigenschaft, die man nur bei Flüssigbrennstoffen vorfindet. Da bei Dual Fluid – der Name sagt es ja – sowohl der Brennstoff als auch das Kühlmittel flüssig sind, ist die Ausdehnung bei Temperaturerhöhung besonders stark. Dies bewirkt, dass die Neutronen pro Volumen weniger Kerne zum Spalten finden. Dadurch sinkt die Wärmeproduktion, und die Temperatur geht wieder auf den ursprünglichen Wert zurück. Die Wärmeproduktion passt sich also immer dem Bedarf an, während die Temperatur konstant bleibt. Der Reaktor regelt sich damit ganz von selbst, ohne dass irgendwelche menschlichen oder automatisierten Eingriffe nötig sind. Auch eine Kernschmelze ist damit ausgeschlossen.
Sicherheitsvorkehrungen bleiben überschaubar
Damit alles flüssig bleibt, muss der Dual-Fluid-Reaktor bei 1.000 °C arbeiten. Solch hohe Temperaturen sind an sich kein Problem, in der Industrie wird mit höheren Temperaturen gearbeitet, aber man braucht spezielle teure Materialien. Die hat man bisher in der Kerntechnik lieber vermieden, denn ein Reaktorkerngefäß ist ziemlich groß, so dass jeder wirtschaftliche Rahmen gesprengt würde. Nicht so bei Dual Fluid, denn es ist ja gerade das Dual-Fluid-Prinzip, das den Reaktorkern bei gleicher Leistung auf einen Bruchteil der Größe schrumpfen lässt – der CDE-Reaktorkern ist nicht größer als eine Waschmaschine. Entsprechend werden auch nur kleine Mengen der teuren Materialien benötigt. Plötzlich wird das Ganze nicht nur wirtschaftlich, sondern hocheffizient.
Gerade weil diese Materialien so hochwiderstandsfähig sind, lassen sie sich nur schwer bearbeiten. Genau dies soll in der Vorfertigungsphase entwickelt werden. Materialexperten, die für Dual Fluid arbeiten, bestätigen die Machbarkeit mit heutigen Methoden. Parallel dazu soll in Ruanda eine Experimentierhalle errichtet werden, in der das Experiment laufen soll. Der Reaktorkern ist ein „funktionaler Prototyp“, das heißt er hat die gleiche Funktionsweise wie spätere kommerzielle Typen, aber eine Leistung von nur circa 100 Kilowatt, ohne angeschlossenen Stromerzeuger. Entsprechend klein sind auch die benötigten Mengen an Uran. Zusammen mit der kurzen Laufzeit des Experiments häufen sich nur sehr geringe Mengen an Radioaktivität an, so dass die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen überschaubar bleiben.
Die praktischen Vorbereitungsarbeiten laufen
Entsprechend schnell schreitet die Genehmigung voran. Der Startschuss war Ende 2023 mit einem Agreement zwischen Dual Fluid und dem Staat Ruanda. Seitdem gab es enorme Fortschritte in den Genehmigungsprozessen, insbesondere in der „Site license“ (Anm. d. Red.: Eine Art „Standortgenehmigung“). Dazu hat Ruanda in einem mehrere hundert Seiten starken Gutachten die Geeignetheit des Dual Fluid zugeordneten Nukleargeländes südlich der Hauptstadt Kigali nachgewiesen und Dual Fluid hat die Planung soweit detailliert, dass in Kürze mit einer „Site license“ gerechnet wird, einem sehr wichtigen Schritt. Die Vorarbeit ist bereits geleistet und alles, was man „auf dem Papier“ machen kann, ist getan, alle Berechnungen, Simulationen und Recherchen sind erledigt. Vom 25. bis 29. März 2024 führte die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) auf Einladung der ruandischen Regierungsbehörde RAEB in Kigali eine Expertenmission zur Sicherheitsanalyse und zum Design von Sicherheitsmerkmalen des CDE-Projekts durch.
Dual Fluid geht nun in die Stufe 4 des „Technology Readiness Level“ (TRL), und das bedeutet: praktische Arbeit, Hardware, Konstruktion, Tests, Entwicklung und vieles mehr, alles, was Geld kostet. Der Lohn: Allein die Inbetriebnahme des kritischen Demonstrationsexperiments (CDE) wird eine weltweite Sensation sein, denn es ist das erste Reaktorexperiment seit circa 60 Jahren. Damals, in den späten 1960er Jahren, lief das Flüssigsalzexperiment am Oak Ridge National Lab im US-Bundesstaat Tennessee, seitdem wurden nur bekannte Konzepte immer wieder aufgewärmt. Das CDE wird aber zeigen, dass auch Neuentwicklungen möglich sind, auch wenn man dies in der Kerntechnik fast komplett verlernt hat.
Die „Option Kernenergie“ und der Fusionsreaktor der CDU/CSU
Die CDU/CSU hatte vor der Wahl versprochen, dass sie „die Option Kernenergie“ weiter nutzen wollte und die „Wiederinbetriebnahme der zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke prüfen“ würde. Merz sprach sich vor der Wahl dafür aus, die Option Kernenergie offen zu halten. Markus Söder, der bayerische Ministerpräsident, befürwortete vor der Wahl deutlich eine Rückkehr zur Kernkraft. Er forderte die Reaktivierung der 2023 abgeschalteten Atomkraftwerke, darunter Isar 2, und betonte, dass dies notwendig sei, um Energiesicherheit und Klimaneutralität zu gewährleisten. Söder argumentierte, dass ohne Kernenergie die Klimaziele Bayerns nicht erreicht werden könnten und forderte einen Stopp des Rückbaus stillgelegter Anlagen.
So wie alles andere, was sie hoch und heilig versprochen haben, war auch dies bisher leider nur eine Täuschung der Wähler. Stattdessen kommt im Sondierungspapier das Wort Kernenergie nicht mehr vor und es wird lediglich davon gefaselt, dass „der erste Fusionsreaktor in Deutschland gebaut“ werden soll. Das wäre zwar schön, ist aber in den nächsten zehn Legislaturperioden nicht zu erwarten.
Warum ist die Kernfusion so schwierig? Das Plasma in einem Fusionsreaktor erreicht extrem hohe Temperaturen, die für die Kernfusion notwendig sind. In modernen Tokamak-Reaktoren wie ITER wird das Plasma auf über 150 Millionen Grad Celsius erhitzt. Das ist etwa zehnmal heißer als der Kern der Sonne! Diese Temperaturen ermöglichen es den Wasserstoffkernen, zu verschmelzen und dabei Energie freizusetzen. Das Schüsselchen, in dem das zappelnde Plasma daran gehindert wird, überzulaufen, die Wände des Reaktors zu berühren und die Konstruktion des Reaktors zu zerstören beziehungweise dabei selbst an Temperatur zu verlieren, besteht daher aus einem in Echtzeit gegenzappelnden Magnetfeld. Da leuchtet selbst dem Laien ein, dass dies nicht ganz so einfach ist. Bis zur Industriereife wird es also noch ein bisschen dauern. Es gilt, ganz im Scherz: die „Haferburgsche Fusionskonstante“: „Es dauert noch genau 50 Jahre bis zur Industriereife der Kernfusion – unabhängig vom Zeitpunkt der Betrachtung.“
Zukunftstechnologien – von Millionen und Milliarden
Der Dual-Fluid-Reaktor hingegen ist eine wesentlich einfachere Konstruktion und hat durchaus realistische Chancen, in ein paar Jahren die Industriereife zu erlangen. Der Reaktorkern enthält keine mechanischen Teile, es ist eine einfache Struktur. Nur muss man einmal herausfinden, wie diese in Serie zu fertigen ist, und das ist der gesamte Fokus der Entwicklung. Wenn das kritische Demonstrations-Experiment in Ruanda nach circa 1,5 Jahren beendet ist, wird der Reaktor zerlegt und analysiert. Parallel dazu startet die Planung der Entwicklung des ersten kommerziellen Leistungsreaktors, des DF-300 mit 300 Megawatt elektrischer Leistung. Hierzu wird ein Industriepark errichtet, in dem parallel verschiedene Fertigungsmethoden entwickelt und ausgetestet werden, bis die optimale Fertigungsmethode gefunden ist. Dies wird mehrere Jahre dauern und circa 30 Milliarden Euro kosten, etwa so viel wie für die Intel-Chipfabrik in Magdeburg eingeplant war. Da wollte die Ampelregierung mal eben 10 Milliarden beisteuern.
Unter den circa 100 neu aufgetauchten Reaktorentwicklungen bietet Dual Fluid das einzige wirklich neue Konzept und als einziges einen deutlichen Entwicklungssprung. Sogar Kohle in der Stromerzeugung so deutlich zu unterbieten, hat bisher noch kein Reaktordesign geschafft, mit Dual Fluid wäre es möglich. Außerdem können Dual-Fluid-Reaktoren, weil sie bei 1.000 °C arbeiten, kostengünstig Wasserstoff und damit synthetische Kraftstoffe herstellen. Dies hat auch Konsequenzen für die Stahl- und Betonherstellung. Somit würde Dual Fluid als einziges System alle Sektoren des Energiebedarfs abdecken, bei gleichzeitiger Reduktion der Kosten. Der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie würde dies einen bedeutenden Schub geben. Und es könnte die Rettung der Energiewende bedeuten.
CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz thematisierte vor der Wahl regelmäßig seine neue Hoffnung: Kernkraftwerke der neuen Generation und sogenannte Small-Modular-Reaktoren (SMR). Dabei handelt es sich um kleinere-Atomkraftwerke, die circa ein Viertel der Leistung herkömmlicher Kraftwerke aufbringen sollen. Der Dual-Fluid-Reaktor ordnet sich hier bestens ein und sollte der CDU/CSU ein willkommenes Gottesgeschenk sein, das es nach Kräften zu fördern gelte. Aber, die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD zeigen Uneinigkeit in Bezug auf die Kernenergie. Während CDU und CSU eine bedeutende Rolle der Kernkraft zur Erreichung der Klimaziele halbherzig befürworten, lehnt die SPD diese Forderung vollen Herzens ab. Die Diskussionen über die Zukunft der Kernenergie sind Teil der Arbeitsgruppe Klima und Energie, deren Ergebnisse noch auf höherer Ebene besprochen werden müssen.
Wie ernst ist es der CDU/CSU mit der Kernenergie?
Ob jemand etwas wirklich will, zeigt sich meist dadurch, dass er bereit ist, dafür Geld auszugeben. Nur was nichts taugt, kostet auch nichts. Die Gründer der Dual-Fluid-Inc. – ursprünglich eine deutsche Physikergruppe –, haben schon eine lange Odyssee hinter sich. Eine erste Idee entstand im Rahmen der sogenannten Molybdän-Krise, als weltweit ein Mangel an diesem für medizinische Diagnosen wichtigen Radionuklid entstand. Mehrere Forschungseinrichtungen arbeiteten an Methoden der Produktion, so auch die Dual-Fluid-Erfinder. Das Ergebnis war ein neuer Reaktortyp, der nicht nur Molybdän produzieren konnte, sondern auch viel effizienter Strom und Wasserstoff herstellen und dabei auch noch inhärent sicher und preiswert ist. Die Forscher gaben dieser Technologie den Namen „Dual Fluid“.
Wie könnte es mit Geld der neuen Deutschen Regierung weitergehen? Die entscheidende Frage ist: Wie ernst war es der CDU/CSU mit der „Option Kernenergie“? Die Rückholung der abgeschalteten Kernkraftwerke wird von Woche zu Woche schwieriger, da der Rückbau ungebremst voranschreitet. Aber die Standorte gibt es noch. Sie haben alles, was man für ein Kernkraftwerk braucht: Infrastruktur, Netzanbindung, Kühlwasser, lokale Akzeptanz, eine Genehmigungsbehörde und eine gute Personalbasis. Warum dann nicht Kernkrafwerke der neuen Generation errichten? Mit einer in Deutschland entwickelten Technologie. Statt in Kigali an deutschen Standorten. Statt bei den Südkoreanern oder Nordamerikanern Kernkraftwerke einzukaufen, ihnen welche zu liefern. Statt sich vom Wall-Street-Journal mit „der dümmsten Energiepolitik der Welt“ verhöhnen zu lassen, mal wieder nach langer Zeit erhobenen Hauptes stolz auf sein Land und seine Ingenieure sein zu können.
Mit 100 Millionen Euro könnte das Dual-Fluid-Reaktorprojekt wieder in seine ursprüngliche Heimat Deutschland zurück gelockt werden. Und in wenigen Jahren würden deutsche Physiker mal wieder zeigen, was sie können. Dann kann die Politik auf der Basis von wirklichen Ergebnissen technologieoffen entscheiden, welche Technologie für die neuen Kernkraftwerke der vierten Generation in Deutschland eingesetzt wird, um die Energiewende zu retten.
Dual Fluid – nun mal Butter bei die Fische
Preisfrage: Wie viel Prozent von einer Billion sind 100 Millionen? Für diejenigen, die in Mathe nicht ganz so fit sind, weil Mathe am Freitag war, wo immer „gegen das Klima“ schulgestreikt wurde: es ist 0,01 Prozent, also ein Hundertstel von einem Prozent. Die Kosten in Höhe von 100 Millionen wären im Vergleich zu den Billionen für die scheiternde Energiewende mehr als überschaubar. Vielleicht sollte sich Friedrich Merz mal an seine eigene Äußerung zum Dual Fluid Reaktor vor vier Jahren bei Lanz erinnern: „…wenn wir neue Reaktortypen haben […] wie den Dual-Fluid-Reaktor […], das schließen wir überhaupt nicht aus weil das eine hochinteressante Technologie ist. Das ist eine Energieversorgung, die sogar mit abgebrannten Brennstäben möglich wäre, die uns ein großes Zwischen- oder Endlagerproblem helfen könnte zu lösen.“
Nun kommt mal, Fritze und Maggus, nun mal Butter bei die Fische. Ein Hundertstel Prozent, nämlich 0,01 Prozent Eures „Sondervermögens“ müsste es Euch doch Wert sein, wenigstens dieses eine Versprechen einzuhalten. Dann könnten als Folge womöglich auch noch ein paar andere Versprechen wahr werden – günstiger Strom für die Wirtschaft ohne Dauersubventionen und bezahlbarer Wasserstoff für Eure geliebte „Dekarbonisierung“. Dann könnt Ihr mit der SPD und den Grünen als das in die Geschichte eingehen, was Ihr schon immer sein wolltet – deutsche Vorreiter.
Teil 1 dieses Beitrages lesen Sie hier: „Die Kernkraft und die CDU/CSU – Reaktivierung jetzt oder nie.“
Dr. rer. nat. Götz Ruprecht ist Mitbegründer des Institutes für Festkörper-Kernphysik und Miterfinder des Dual-Fluid-Reaktors (DFR). Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin wurde er 2002 in Kernphysik promoviert. Am kanadischen TRIUMF National Laboratory, Vancouver, arbeitete er mehrere Jahre als Postdoc für nukleare Astrophysik mit Spezialisierung auf Detektorentwicklung, insbesondere führend an der Ionen-Spurenkammer TACTIC. Nach seiner Rückkehr nach Berlin im Jahr 2011 trug er zur Weiterentwicklung des DFR bei, während er weiterhin an anderen Forschungsprojekten in Kanada und Polen (Universität Szczecin) mitarbeitete. Im Jahr 2018/19 veröffentlichte er zusammen mit Horst-Joachim Lüdecke das Buch „Kernenergie – Der Weg in die Zukunft“. Transparenz-Anmerkung: Götz Ruprecht ist Miterfinder des Dual-Fluid-Reaktors und derzeit Director und Chief Executive Officer von Dual Fluid Energy Inc.; er berichtet aus seiner subjektiven Sicht.
Manfred Haferburg wurde 1948 in Querfurt geboren. Er studierte an der TU Dresden Kernenergetik und machte eine Blitzkarriere im damalig größten AKW der DDR in Greifswald. Wegen des frechen Absingens von Biermannliedern sowie einiger unbedachter Äußerungen beim Karneval wurde er zum feindlich-negativen Element der DDR ernannt und verbrachte folgerichtig einige Zeit unter der Obhut der Stasi in Hohenschönhausen. Nach der Wende kümmerte er sich für eine internationale Organisation um die Sicherheitskultur von Atomkraftwerken weltweit und hat so viele AKWs von innen gesehen wie kaum ein anderer.
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier
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Ich verstehe auch nicht warum die Mehrheit der Bevölkerung nicht die Vision des Titelbilds teilt. Ein Haufen alter Besserwisser klöppelt paar neue AKWs zusammen. Warum eigentlich nicht? Für Kinder gibts ja auch Abenteuerspielplätze.
Wer sind denn die Besserwisser?
Na diese Schwurbler, die fachfremd sind aber alles besser wissen, Sie wissen achon
Die Grok KI hat hierfür ja aus irgendeinem Grund alte weiße Männer dargestellt… Haben Sie das absichtlich so gestaltet oder war das die eigene Schlussfolgerung der KI? Würde mich wirklich interessieren.
Kwass, möglicherweise sind Sie ja „noch etwas jünger“, aber wenn SIE „dieser schönen Welt“ nicht vorher irgendwie „flöten gehen“, werden SIE auch ein „alter weißer Mann“. Noch nicht kapiert??? ;-), … oder doch nur wieder Gequassel …. ?
Für den ersten Teil des Artikels hatte ich einen Vorschlag gepostet, wie denn ein Atomkern überhaupt aussehen könnte.
Die Forscher wissen zwar, wie oft der Käse rauf und runterhüpft, und man kann mit der eifrigen Praktikantin eingehend das Zusammenspiel von Fermionen und Gluonen üben, aber nichtmal Wikipedia weiß genaueres wie das aussieht, was da im Kern passiert. Mein Vorschlag wurde nicht angenommen, nichtmal eine Eingangsbestätigung kam zurück. Könnte es sein dass da Putin, oder so?….
Es ist wie bei vielen Dingen, deutsche Ingeneurleistungen waren dereinst führend was Spitzentechnologie anging, auch im Kraftwerksbau, sowohl Kohle als auch Kernkraft und wurde in wenigen Jahren komplett gecancelt. Ein anderes Beispiel ist die in der Lausitz, wohl noch zu DDR-Zeiten konzipierte und in den Probelauf geschickte Filteranlage für hochreines, lebensmittelfähiges CO2 welches abgeschieden wurde. Diese Anlage lief bis weit nach der Wende und belieferte sowohl die Getränkeindusdrie wie auch weitere Verbrauchen von CO2 wie beispielsweise für die Trockeneisherstellung. Und dabei geht es um nicht unerhebliche Mengen die sicherlich für viele moderne Kohlekraftwerke ein zusätzliches Salär bedeutet hätten und diese somit in den CO2-Neutralen Betrieb befördert hätten statt denen, wie aktuell mit großem Presse-Brimborium, mehr oder weniger erfolgreich Sprengladungen zu verpassen. Wer von Technologieoffenheit schreibt, sollte sich erst einmal kundig machen was es an erfolgreichen Technologien schon längst gibt und uns sowohl Versorgungssicherheit wie auch indusdriellen Erfolg verschaffen würden.
Kernenergie wird es in Deutschland nie wieder geben.
Warum nicht?
Wegen der Migration. Denkt einfach mal nach.
Solange das nicht verboten wird. 🙂
Die Ära der technisch-wissenschaftlichen Konkurrenzfähigkeit ist vorbei, sie hat sich gründlich erledigt. Stattdessen sind wir perfekt in grüner „Weltretter“-Ideologie, um die uns die ganze Welt „beneidet“. Wie zahlen mit dem letzten Hemd, damit uns noch irgendwer ernst nimmt. Der Export von irrationeller grüner Ideologie, Fortschrittsfeindlichkeit und Rückschritt inklusive, wird uns sicher alle gut ernähren…
Warum etwas neues entwickeln, wenn es schon seit 2016 eine sichere Kernechnik gibt, die auch noch Atommüll verarbeitet?
Einfach mal die „bösen“ Russen fragen. 😉
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/schneller-brueter-in-russland-laeuft-jetzt-voller-leistung/
Schnelle Brüter unterscheiden sich massiv von den weltweit am weitesten verbreiteten Leichtwasserreaktoren. Während diese mit langsamen Neutronen arbeiten – Wasser bremst sie ab –, sind in Schnellen Brütern schnelle, besonders energiereiche Neutronen aktiv. Sie können den Brennstoff Plutonium spalten und so Wärmeenergie erzeugen.
Als Kühlmittel setzt die russische Atomindustrie flüssiges Natrium ein. Es transportiert die Wärme aus dem Reaktorkern in einen externen Wärmetauscher, in dem Wasser in Dampf verwandelt wird. Er treibt einen Turbogenerator zur Stromerzeugung an. Der Vorteil dieses Reaktortyps: Er erzeugt nebenbei neuen Brennstoff.
Außer Plutonium befindet sich im Reaktorkern nicht spaltbares Uran 238. Dessen Atome fangen Neutronen ein. Dadurch verwandelt es sich in spaltbares Plutonium. Was für Leichtwasserreaktoren Abfall ist, nämlich abgereichertes Uran, in dem nur noch wenig spaltbares Uran 235 vorhanden ist, ist für Schnelle Brüter ein Rohstoff zur Brennstoffherstellung.
Reaktor schaltet sich bei einer Panne selbstständig abSchnelle Brüter gelten wegen der Plutoniumnutzung bei vielen als besonders gefährlich, obwohl sie bauartbedingt zumindest einen großen Vorteil haben. Wenn die Pumpen ausfallen, die das Natrium umwälzen, schaltet sich der Reaktor ohne Zutun von Menschen oder Sicherheitssystemen ganz allein ab.
Atommüll strahlt nicht mehr so langeWährend in Deutschland, den USA, Frankreich und Japan die Entwicklung Schneller Brüter aus technischen oder politischen Gründen gescheitert ist, hält Russland an diesem Reaktortyp fest, weil der Brennstoff praktisch nie ausgeht, die Versorgung also für unabsehbare Zeit gesichert ist. Auch der atomare Abfall aus Leichtwasserreaktoren lässt sich in diesen Anlagen verwerten. Allerdings müssen zuvor in einer Wiederaufarbeitungsanlage Uran und Plutonium vom wirklichen Atommüll getrennt werden. Was einen entscheidenden Vorteil hat: Was übrig bleibt strahlt nur noch ein paar 100 statt 100.000 Jahre.
Genau, dass ist auch der Grund warum Rudolf Diesel sich immer auf den Motor nach Otto-Prinzip konzentriert hat. Den gab es ja Gott sei Dank schon und er musste nicht arbeitsreich einen neuen entwickeln. Puh! Was hat der sich Arbeit erspart!
Es gibt Autofahrer, die behaupten es kommen ihnen unzählige Falschfahrer entgegen! So etwa ist es mit der Kernenergie-Nutzung in Deutschland ! 33 Industrienationen haben sich am 21.3.24 in Brüssel zum 1.Weltatomgipfel getroffen ! In unserem seligen Vaterland ist dieses Ereignis in den Medien nicht einmal erwähnt worden !! Von einem führenden Land
der Kernenergienutzung wurden wir durch grünglänzende Kompetenzen zu einem Entwick-lungsland bei der Kernenergienutzung und das nennen sie (die Grünen) t e c h n o l o –
g i e o f f e n ! Armes Deutschland !
Den Klimaschützern Kraus, Kwass, kosch, Frölich … verschlägt es mittlerweile auch die Sprache in Anbetracht der Tatsache, dass PV das Netz verstopft und nur mit Kernkraft die Klimaziele erreicht werden können. Frankreich zeigt es. Und auch die Schweiz und Schweden.
In Deutschland wird das nichts. In Schweden bauen die aber 4 neue KKWs. Und in Deutschland geht der Strompreis jeden Tag mehr ins Negative.
so ist das! Aber die alimentierten Strombefürworter aus PV hier bei den Kommentaren sehen das ganz anders. Bei IHnen ist der Strom günstig, dank ständiger Bezuschussung vom Rest Deutschlands.
Deren Denkfehler ist, dass nur eine Minderheit von etwas profitieren kann. Aber niemals ganz Deutschland. Es sei denn, man nimmt eine Anleihe bei der nächsten Generation.
EDF weigert sich laut der Zeitung „Le Figaro“, eigene Zahlen zur Rentabilität des neuen AKW vorzulegen, und erklärte, sei es bei dem Projekt vor allem darum gegangen, „die Kompetenzen des französischen Nuklearsektors zu erhalten und die Einführung der EPR-Technologie in Frankreich und weltweit vorzubereiten“. Der Rechnungshof schätzt die reinen Baukosten für die sechs Reaktoren auf 79,9 Milliarden Euro.
Winter 2022 stand die Hälfte der insgesamt 56 Atomreaktoren im Land still: Durch die Corona-Pandemie konnten dringend notwendige Wartungsarbeiten nicht durchgeführt werden. An zwölf Meilern wiederum waren Korrosionsschäden festgestellt worden, die repariert werden mussten mit Persona, was aus Kanada eingeflogen wurde.
17.03.2025:
Der Nationalrat für Atompolitik forderte den staatlichen Atomkraftbetreiber EDF auf, bis zum Jahresende eine verbindliche Kostenschätzung und einen Zeitplan vorzulegen. Mindestens die Hälfte der Baukosten soll durch ein staatliches Darlehen abgedeckt werden. Dies solle mit der EU-Kommission besprochen werden, sodass EDF 2026 seine Investitionsentscheidung treffen könne. EDF hatte zuletzt 67,4 Milliarden Euro veranschlagt. Die Finanzierung soll an einen staatlich garantierten Verkaufspreis für Strom aus den neuen Reaktoren gekoppelt werden.
Sie und die französische Regierung sollte sich mit genügend Rotwein eindecken.
Und was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen? Unter Aufrechnung aller Kosten für den derzeitigen volatilen Energiewahn inclusive exorbitantem Flächenverbrauch, sind die genannten Beträge Peanuts dafür das man eine sichere Versorgung für Indusdrie und Haushalte bekommt. Und es bedarf keiner Doppelinvestitionen in die Backup-Kraftwerke auf Gas/Wasserstoffbasis die ja auch noch zusätzlich zu Windmühle und Flächenheizern geplant werden sollen. Nicht schöner Rechnen mit Habeck ist angesagt, sondern richtig rechnen auf Basis der Fakten. 😀
Und sogenannte EEs?
Erneuerbare Energien Ökostrom-Förderung 2024 könnte Rekordwert erreichenStand: 15.08.2024 09:26 Uhr
Die staatliche Förderung für Erneuerbare Energien erreicht in diesem Jahr laut den Wirtschaftsforschern vom RWI mit 23 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/erneuerbare-energien-staatliche-foerderung-100.html
Lol
„Und sogenannte EEs?
Erneuerbare Energien Ökostrom-Förderung 2024 könnte Rekordwert erreichenStand: 15.08.2024 09:26 Uhr
Die staatliche Förderung für Erneuerbare Energien erreicht in diesem Jahr laut den Wirtschaftsforschern vom RWI mit 23 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert. „
Das mag alles verwerflich sein. Aber was hat das mit dem o.g. Artikel zu tun ? Wer meint er müsse seine Kröten in die Kraftwerksentwicklung von Dual-Fluid-Reaktoren investieren kann das machen. Niemand hindert einem daran. Wenn es ein lohnenswertes Investment ist bitte schön.
Lol
Und was wollen Sie damit sagen?
„Der Rechnungshof schätzt die reinen Baukosten für die sechs Reaktoren auf 79,9 Milliarden Euro.“
„Die staatliche Förderung für Erneuerbare Energien erreicht in diesem Jahr laut den Wirtschaftsforschern vom RWI mit 23 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert.“
Also nur 3,5 Jahre Wackelstromförderungsmittel um 6 Reaktoren zu bauen.
Und ich schrieb vom russischen BN800 welcher selbst Atommüll verwertet.
Erstmal erfreuchlich, dass Sie Emojis einfügen können. Zweifelsohne eine herausragende Fähigkeit. Nicht jeder beherrscht so was.
Sie und Eike schreiben in duzenden Kommentaren, wie schlimm Subventionen für Energieerzeugungsanlagen sind. Das böse schlecht hin. Ich stimme dem auch zu. Sonst ergibt sich eine Markverzerrung. Warum sollte man AKW mit Subventionen errichten wollen, wenn diese doch laut Eike die Heilsbringer sind ?
Keiner der großen Vier in Deutschland will wieder in die AKW Branche einsteigen. Nichtmal wenn sie diese geschenkt bekommen.
Sie sind auch so ein oberflächiger FakeNewser:
Wer ist die ? Und wer ist Deutschland ?
Die schwedische Regierung gibt eine Bürgschaft in Höhe von 28 Mrd EUR für Vattenfall. Mehr nicht. Alles andere ist mit „Nebel“ ziemlich gut beschreiben. Vattenfall ist nicht in der Lage ein AKW zu bauen. Die Firma hat keine Lieferketten dafür. Ein 11 Mio Land ohne wesentliche industrielle Basis kann bestenfalls diese Kraftwerke einkaufen. Selbst Skanska AB wird nur in der Lage sein die Fassade zu streichen.
Die Eike Leute regen sich über Subventionen für Wind und Solar auf, möglicherweise zurecht. Wenn es aber staatliche Zuschüsse, wie in Schweden, für Firmen wie Vattenfall gibt, dann ist das in Ordnung ? Sind jetzt alle Geschäftsmodelle nur noch tragfähig, wenn es Subventionen gibt ? Vattenfall bekommt keine Kredite am freien Kapitalmarkt in dieser Höhe, weil denen die Deckung fehlt.
Manfred H. kann gleich hier mal sein Fachwissen und Eike die Aufklärung betreiben. Manfred H. aus F. kann seine Kontakte bei EDF nutzen, sofern er überhaupt welche hat, und fragen ob EDF Vattenfall mal 4 Stück zum Preis von 28 Mrd EUR bauen kann.
Götz R., Eike und Schwurbler können doch gern mal Pläne für einen funktionsfähigen Reaktor vorlegen. Ist egal wo der gebaut wird, wenn dieser finanzierbar und ein tragfähiges Geschäftsmodell ist, wird er letztlich überall gebaut unabhängig irgenwelcher politische Motivlagen, das ändert sich ohnehin laufend. Erst liefern und dann die große Fresse haben.. nicht umgekehrt.
Es geht nicht ums Bauen, es geht erst mal ums entwickeln! Noch nicht mal die Dampfmaschine wurde zuerst vorelegt und dann entwickelt, von PV Anlagen oder Windkraftgroßanlagen ganz zu schweigen.
Sie möchten einen funktionierenden Reaktor angezeigt bekommen, aber gerne doch. BN-800 läuft seit 2016 als schneller Brüter, war konzipiert für die Konversion Atomaren Abfalls aus Kernwaffen und ist damit der erste wirklich funktionierende Typ welcher Atommüll von 100.000 auf 2-300 Jahre runter dimmen kann. Werden wir zwar vorerst nicht einkaufen, auch wenn ein großer Teil der Forschungen in Deutschland betrieben wurden, dareinst und die Vorläufer-Generation seit mitte der 1960er Jahre im Forschungsbetrieb hierzulande angelaufen sind. Waren damals nicht so gefragt, weil sie kein waffenfähiges Material generierten und somit den politischen Zielsetzungen nicht entsprachen.
https://nuklearia.de/2016/12/09/strom-aus-atommuell-schneller-reaktor-bn-800-im-kommerziellen-leistungsbetrieb/
Als Ergänzung gibt es einen ganzen Artikel auf Wikipedia.
https://de.wikipedia.org/wiki/Brutreaktor
Nix Nukleria:
Der damalige Sprecher von Rosenergoatom, Andey Timonov stellt in (Nuclear Engineering International (NEI) 2016) fest, dass die Betriebserfahrung des BN-800 entscheidend sei für die die ökonomische Realisierbarkeit von zukünftigen Schnellen Reaktoren, da Schnelle Reaktoren im Vergleich mit
kommerziellen Leichtwasserreaktoren russischer Bauart des Typs WWER (Wasser-Wasser-Energie-Reaktor) schlechter abschneiden.
Er stellte 2020 weiterhin fest, dass die Notwendigkeit eines sekundären Natriumkühlkreislaufs die Investitionskosten für SFR gegenüber heutigen LWR erhöht. Weiterhin führt die Handhabung der abgebrannten Brennelemente, die für längere Zeit in Natrium gelagert werden müssen, zu höheren Kosten.
Schnelle Reaktoren müssten nach (IPFM 2010) ebenfalls hohe Auslastungen von mindestens 80% zur Leistungserzeugung erreichen wie derzeitige Leichtwasserreaktoren, um mit diesen konkurrieren zu können. Ein großer Teil der bisherigen Betriebserfahrungen zeigt jedoch, dass die Auslastung der Kraftwerke nicht zufriedenstellend war. Ein signifikanter Teil des Problems besteht darin, die Teile des Reaktors zu warten und zu reparieren, die im Natrium eingetaucht sind (IPFM 2010). Natrium ist optisch opak und reagiert bei höheren Temperaturen mit Luftsauerstoff. In (IPFM 2010) wird weiter argumentiert, dass bei einer Reparatur daher der Brennstoff entfernt, das Natrium entleert und das gesamte System sorgfältig gespült werden muss, um es von Natriumresten zu
befreien ohne dabei Brände bzw. Explosionen zu verursachen. Entsprechende Vorbereitungen können Monate oder Jahre dauern. Dies ist ein großer Unterschied zu Leichtwasserreaktoren, in denen der Reaktordeckel entfernt werden kann und der gesamte Reaktorbehälter mit Wasser geflutet wird. Reparaturen können mit Hilfe von Periskopen und Videokameras durchgeführt werden, während das Wasser die Strahlung der Brennelemente und der Stahlkomponenten abschirmt.
Bei SFR hingegen sind langanhaltende Betriebsunterbrechungen erforderlich: So ist die Geschichte des Superphénix durch langanhaltende Betriebspausen gekennzeichnet ebenso wie bei Japans Monju, dem britischen Dounreay und Prototype Fast Reactor und dem amerikanischen Enrico Fermi 1. Im
russischen BN-600 wurden höhere Auslastungen erreicht, weil der Betreiber gewillt war, trotz multipler Natriumbrände den Reaktor weiter in Betrieb zu halten (IPFM 2010).
Die World Nuclear Association stellt zusammenfassend fest, dass bereits seit den 1980er Jahren klar sei, dass SFR ökonomisch nicht konkurrenzfähig zu LWR sind, solange die Nutzung von Plutonium anstelle von Uran als Brennstoff sich nicht als wirtschaftlich erweist (WNA 2021a):
“… significant technical and materials problems were encountered, and also geological exploration showed by the 1970s that uranium scarcity would not be a concern for some time. Due to both factors, by the 1980s it was clear that [SFR] would not be commercially competitive with existing light water reactors for some time. Today there has been progress on the technical front, but the economics of [SFR] still depends on the value of the plutonium fuel which is bred and used, relative to the cost of fresh Uranium“
Der nächste Prototyp in der Entwicklungsreihe war der BN-1200, ein Konzept mit einer elektrischen Leistung von 1220 MW (Shepelev 2013; Pakhomov 2018). Das Projekt wurde jedoch aufgrund von Budgetkürzungen und weiterem Entwicklungsbedarfs des Brennstoffes bis in die Mitte der 2030er
Jahre verschoben und andere Neubauprojekte vorgezogen.
Zweifelsohne Respekt vor den Erbauern und Entwicklern, steht außer Frage.
Rosatom kann aber nicht vor 2060 auf ein export-, konkurenz- und finanzierbares Reaktorprodukt zurückgreifen. Niemand weiß wie das ausgeht. Es sei denn, Sie, Tengler und Eike unterstützen durch Seitenlinienberatung die Entwickler des Reaktorkonzeptes dann gehts schneller.
Nochmal: Erst liefern und dann die große Fresse haben.. nicht umgekehrt.
Lesen Sie überhaupt was Sie schreiben?
„“… significant technical and materials problems were encountered, and also geological exploration showed by the 1970s that uranium scarcity would not be a concern for some time. Due to both factors, by the 1980s it was clear that [SFR] would not be commercially competitive with existing light water reactors for some time.“
Sie zitieren Artikel welche 50 Jahre alt sind.
Und schnelle Brüter sind wohl ökonomischer als Leichtwasserreaktoren da Sie Atombombenplutonium neutralisieren und Atommüll zum grössten Teil wiederverwerten.
Hab auch nicht gelesen das der russische schnelle Brüter seit 2016 für Wartungsarbeiten stillgelegt wurde.
MfG
„Der nächste Prototyp in der Entwicklungsreihe war der BN-1200, ein Konzept mit einer elektrischen Leistung von 1220 MW (Shepelev 2013; Pakhomov 2018). Das Projekt wurde jedoch aufgrund von Budgetkürzungen und weiterem Entwicklungsbedarfs des Brennstoffes bis in die Mitte der 2030er Jahre verschoben und andere Neubauprojekte vorgezogen.“
Sie sollten wohl wissen das der BN1200 eine Weiterentwicklung des BN800 ist und auch Thorium als Brennstoff benutzen soll.
„Breeder reactors could, in principle, extract almost all of the energy contained in uranium or thorium, decreasing fuel requirements by a factor of 100 compared to widely used once-through light water reactors, which extract less than 1% of the energy in the actinide metal (uranium or thorium) mined from the earth.“
„Sie sollten wohl wissen das der BN1200 eine Weiterentwicklung des BN800 ist und auch Thorium als Brennstoff benutzen soll.“
Auf dem Papier soll das wohl experimentell so sein. Praktisch gibt es das nicht. Absehbar bei den niedrigen Preisen von Uran wird das auch nicht umgesetzt werden. Wikipedia ist eben nicht ganz so vollständig. Das Ziel ist und bleibt, wie alle Kraftwerksentwickler, mit anderen zu konkurieren und ein gewinnorierntieres Konkurrenzprodukt herzustellen. Die russischen Entwickler wären über Ihre Mithilfe bei bisher unlösbaren Problemen sicherlich entzückt.
Ist Tobias neues Mitglied der von den Kartellparteien alimentierten Schreibstube?