H. Sterling Burnett, Heartland Institute

Ende Oktober 2024 veröffentlichte das Heartland Institute eine Studie, die ich gemeinsam mit Heartland-Präsident James Taylor und Robinson Center Research-Mitglied Linnea Lueken verfasst habe. Darin werden die hohen Kosten beschrieben, welche die Energieversorger in ihrem profitgierigen Bestreben, fossile Brennstoffe durch unzuverlässige so genannte erneuerbare Energien zu ersetzen, den Strom- und Steuerzahlern aufbürden. Die Versorgungsunternehmen haben sich für erneuerbare Energien entschieden, weil sie durch die Fixkosten für den Bau und die Subventionen für den Betrieb hohe Gewinne erzielen konnten, aber auch, weil große Banken, Investmentfirmen und Big Tech die grüne Energiewende als Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels propagierten. Wenn es um eine sichere, zuverlässige Stromversorgung geht, stehen die Versorgungsunternehmen nicht mehr auf der Seite ihrer Kunden, sondern ziehen höhere Gewinne den öffentlichen Dienstleistungen vor, für die sie gegründet wurden und die sie bereitstellen sollen.

Wie ich bereits in einer Townhall-Kolumne beschrieben habe, haben in den letzten Monaten unter dem Druck der Generalstaatsanwälte und der Gesetzgeber in verschiedenen Bundesstaaten und mit der Rückkehr von Donald Trump als Präsident große Banken, Investmenthäuser und Fondsmanager begonnen, die Zeichen der Zeit zu erkennen und ihre Unterstützung für multilaterale und nationale Klimaziele und Bemühungen zur Beendigung der Nutzung fossiler Brennstoffe zurückzuziehen. Ihre Unterstützung für Wind- und Solarenergie geht vorerst noch weiter, aber jetzt neben der Unterstützung für andere Energiequellen und nicht mehr an deren Stelle.

Die dritte private Säule, die den neuen grünen Betrug unterstützt, Big Tech/AI, hat im vergangenen Jahr endlich eingeräumt, dass sich ihre Branche trotz ihrer jahrzehntelangen Unterstützung für staatlich verordnete grüne Energie und Subventionen zur Erreichung von Netto-Null-Kohlenstoffemissionen nicht auf die „erneuerbare“ Wind- und Solarenergie verlassen kann, mit der sie die Welt versorgen wollte. Was Big Tech/AI braucht, ist zuverlässige Energie – Energie, die nicht von den Launen des Wetters abhängt oder davon, dass der Tag nicht zur Nacht wird. In einer Folge unseres beliebten Livestreams „In the Tank“ erörterten Heartland-Politikexperten den Wandel in der Big-Tech-Branche hin zu einer steigenden Nachfrage nach zuverlässiger elektrischer Energie, und in einer Kolumne für Real Clear Energy diskutierte ich ein Gesetzesmodell, das auf dieses Ziel ausgerichtet ist – zuverlässige Energie für alle, nicht nur für Big-Tech.

Was einst ein Rinnsal der Big-Tech-Unterstützung für zuverlässige Energie war, ist zu einem Sturzbach geworden, zumindest für die Kernkraft, mit der Veröffentlichung einer offiziellen Erklärung zur Unterstützung derselben, „The Large Energy Users Pledge“, auf der Website der World Nuclear Association, die von Big-Tech/AI-Schwergewichten unterzeichnet worden ist. Zu den Punkten, die in der Erklärung genannt werden, gehören folgende:

– in der Erkenntnis, dass trotz laufender Bemühungen um Energie-Effizienz und -optimierung die Energienachfrage in vielen Industriezweigen in den kommenden Jahren erheblich steigen wird, um wachsende Volkswirtschaften zu unterstützen.

– sind sich einig, dass die Kapazität der Kernenergie bis 2050 gegenüber dem heutigen Stand mindestens verdreifacht werden sollte, um zur Erreichung der globalen Ziele für eine verbesserte Energieresilienz und -sicherheit sowie eine kontinuierliche und sichere Versorgung mit sauberer Energie beizutragen.

– in der Erkenntnis, dass große Energieverbraucher für ihren erfolgreichen und wettbewerbsfähigen Betrieb häufig auf die Verfügbarkeit von Energie im Überfluss angewiesen sind und dass Kernenergie unabhängig vom Wetter, der Jahreszeit oder der geografischen Lage rund um die Uhr Energie liefern kann

– sind sich einig, dass sichere, saubere und feste Energietechnologien, einschließlich der Kernenergie, eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines diversifizierten und zuverlässigen Netzes spielen.

– sind sich einig, dass eine belastbare Strategie zur Förderung des Wirtschaftswachstums eine Erhöhung des Anteils der durch Kernenergie bereitgestellten Elektrizität einschließen und die Versorgung mit Energie durch eine diversifizierte und zuverlässige Netzinfrastruktur sicherstellen sollte.

Der Kommentar der Wissenschaftsjournalistin Jo Nova zur Energiewende von Big Tech in ihrem beliebten Blog verdient es, ausführlich zitiert zu werden:

Einfach so – die Blase der erneuerbaren Energien ist geplatzt.

Nachdem zwanzig Jahre lang Wind- und Sonnenenergie gepriesen wurden, jubeln die Tech-Giganten der Welt plötzlich der Kernkraft zu. Schlimmer noch – sie erwähnen nicht einmal die Worte Kohlenstoff, geringe Emissionen oder CO2. Die neuen Schlagworte lauten „sicher, sauber und stabil“. Sie sprechen davon, dass Energie „rund um die Uhr“ benötigt wird, und sie sprechen von „Energieresilienz“ – aber sie sagen nicht, dass die Kernkraft „emissionsarm“ ist. Es ist, als ob sie wollen, dass jeder ihren Aktivismus vergisst. Hat jemand etwas über den Klimawandel gesagt?

Meta, Amazon und Google sind umgeschwenkt wie ein Schwarm Barrakudas. Vor fünf Minuten hing das Leben auf der Erde noch davon ab, mit Flotten von Windparks im Sonnenuntergang eine Netto-Nullbilanz zu erreichen, jetzt wollen sie nur noch Energie, und zwar jede Menge davon. Die großen Tech-Fische und ihre Freunde haben einen „Large Energy Users Pledge“ unterzeichnet, in dem sie zugeben, dass die Energienachfrage rapide ansteigt, dass sich die Kernkraft bis 2050 verdreifachen dürfte und dass die großen Energieverbraucher von der Verfügbarkeit reichlich vorhandener, billiger Energie abhängig sind (die kleinen Energieverbraucher auch, Herr Bezos-Zuckerberg-Pichai.) Am ehesten lassen sie den Geist der erneuerbaren Energien erahnen, wenn sie sagen, dass sie Energie wollen, die nicht vom „Wetter, der Jahreszeit oder der geografischen Lage“ abhängig ist.

Es gibt kein „Tut uns leid, dass wir uns geirrt haben“. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass man uns schikaniert, zensiert oder Milliarden von Dollar verschwendet hat. Es ist einfach nur Mr. Schautnichthier, der uns sagt, was die meisten Ingenieure seit 30 Jahren wissen. Das ist der Club der Milliardäre, der die Steuerzahler bittet, ihm mehr Kernkraftwerke zu bauen.

Zu den Unterzeichnern gehört auch Siemens Energy, dessen Aktienkurs vor 18 Monaten um 36 % einbrach, als das Unternehmen zugab, dass es bei der Wartung von Windkraftanlagen Milliarden verliert.

Es ist der perfekte Sturm. Während sich die Investitionen in erneuerbare Energien in ihren Misserfolgen wälzen, eskaliert der Wettlauf um die KI, die Monsterdaten benötigt, was wiederum Monsterenergie bedeutet. Wie wir in Texas gesehen haben, verlangen die neuen Netzteilnehmer jeweils ein ganzes Gigawatt an Kapazität, und die Spitzennachfrage wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich um gewaltige 75 % steigen.

Vor weniger als einem Jahr schloss Microsoft den „größten Vertrag über erneuerbare Energien aller Zeiten“ ab – und jetzt lässt es das alte Kernkraftwerk Three Mile Island wieder auferstehen.

Leider sind die Big Tech-Giganten nicht den Weg gegangen, den sie hätten gehen sollen, nämlich alle Quellen zuverlässiger, erschwinglicher elektrischer Energie einschließlich Kohle und Erdgas zu nutzen, sondern sie haben sich mit Präsident Donald Trump beraten und ihn öffentlich umarmt. Vielleicht bedeutet seine öffentliche Äußerung in dieser Woche zur Unterstützung der Ausweitung der Kohlenutzung, dass die Umarmung des alten Königs Kohle durch Big Tech nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Schließlich hat sich gezeigt, dass für sie nur das gut ist, was ihnen genug Strom für ihr angestrebtes Wachstum der künstlichen Intelligenz liefern kann.

Quellen: Jo Nova; World Nuclear Association; The Heartland Institute; The Heartland Institute

Link: https://heartland.org/opinion/climate-change-weekly-538-big-tech-embraces-reliable-energy-jettisons-wind-solar/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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