Vijay Jayaraj
Donald Trumps Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Abkommen ist nicht nur eine geopolitische Veränderung, die sich im Ausland positiv auswirken wird, sondern auch eine finanzielle Entlastung für die amerikanischen Steuerzahler.
Die finanziellen Auswirkungen von Trumps Ausstieg sind erheblich: Die Vereinigten Staaten haben einen übergroßen Anteil am Budget des Sekretariats des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen UNFCCC geschultert und tragen rund 22 % zu dessen Finanzierung bei. Allein für den Zyklus 2024-2025 werden die Betriebskosten des Sekretariats auf mehr als 96 Millionen Dollar geschätzt.
Darüber hinaus ist der Grüne Klimafonds (GCF), der finanzielle Arm des Pariser Abkommens, seit langem auf die Beiträge der USA angewiesen. Die jüngste Zusage der Biden-Regierung von 3 Milliarden Dollar für die zweite Auffüllung des GCF (2024-2027) unterstreicht die erheblichen finanziellen Verpflichtungen.
In Trumps Durchführungsverordnung heißt es, dass internationale Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen „amerikanische Steuergelder in Länder lenken, die keine finanzielle Unterstützung im Interesse des amerikanischen Volkes benötigen oder verdienen“.
So erhalten beispielsweise Indien und China Milliarden an Klima-„Sozialhilfe“, während sie ihren Verbrauch an fossilen Brennstoffen steigern, um den steigenden Energiebedarf zu decken, der voraussichtlich bis mindestens Mitte des Jahrhunderts anhalten wird. Selbst wenn die Verringerung der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen ein erstrebenswertes Ziel wäre (was nicht der Fall ist), bewirken die riesigen Summen nichts, die dafür aufgewendet werden.
Zumindest für die USA ist damit Schluss. Gemäß der Anordnung wird der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen in Zusammenarbeit mit dem Außenminister und dem Finanzminister „unverzüglich alle angeblichen finanziellen Verpflichtungen der Vereinigten Staaten im Rahmen des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen einstellen oder widerrufen. … Der Internationale Klimafinanzierungsplan der USA wird mit sofortiger Wirkung widerrufen und zurückgenommen.“
Vorbei ist die Verpflichtung der USA, Milliarden in die grandiose Phantasterei einer UN-Bürokratie zu stecken, welche die Welt vor einer dystopischen Zukunft retten will, die auf Pseudowissenschaft und manipulierten Prognosen beruht. Dank Trumps Handeln wird der Geldfluss gestoppt.
Schwächung der Klima-Agenda
Die Entwicklungsländer haben die im Pariser Abkommen vorgesehene Verringerung der Kohlendioxidemissionen nur zögerlich verfolgt: Die Politiker der Dritten Welt sind zwar froh, dass sie die U.N.-Handreichungen zur Finanzierung „grüner“ Energieprojekte annehmen, aber sie schrecken vor dem Druck der Klima-Kommunisten zurück, die für das Wirtschaftswachstum benötigten fossilen Brennstoffe aufzugeben. Tatsächlich werden Klimaauflagen inzwischen als eine Form des Neokolonialismus angesehen, der das Wirtschaftswachstum der „Kolonisierten“ unterdrückt und gleichzeitig den Status quo für die wohlhabenderen Nationen bewahrt.
Ohne amerikanische Gelder ist die Fähigkeit der UNO erheblich eingeschränkt, Entwicklungsländer zu zwingen, strenge Maßnahmen zur „Dekarbonisierung“ zu ergreifen.
Die viel beschworene moralische Autorität des Pariser Abkommens ist seit langem durch die Heuchelei westlicher Eliten getrübt, die den globalen Süden auffordern, Windturbinen und Solarpaneele anzuschaffen, während ihre Länder weiterhin einen „kohlenstoffreichen“ Lebensstil führen.
Der Austritt der USA aus dem Klimaclub untergräbt das Gütesiegel der Tugendhaftigkeit weiter und wird die Länder des globalen Südens wahrscheinlich dazu ermutigen, ihre eigenen Energiestrategien zu entwerfen, ohne sich um diplomatische und finanzielle Vergeltungsmaßnahmen zu sorgen – und ohne sich darüber zu ärgern, ethisch zu kurz zu kommen.
Wie die Internationale Energieagentur (IEA) wiederholt festgestellt hat, wird die weltweite Energienachfrage in den kommenden Jahrzehnten steigen, was vor allem auf das Wachstum in den Entwicklungsländern zurückzuführen ist. Um diesen Bedarf zu decken, ist eine uneingeschränkte Nutzung von Erdöl, Erdgas und Kohle erforderlich.
Der Anti-Fossilbrennstoff-Ansatz des Pariser Abkommens ist von den physikalischen und wirtschaftlichen Realitäten abgekoppelt und daher nicht geeignet, um die energiepolitischen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Durch die Ablehnung dieses fehlerhaften Rahmens hat Trump nicht nur dazu beigetragen, die Staatskasse der USA zu schützen, sondern auch die Tür zu einer pragmatischeren Energiepolitik für Andere geöffnet.
Der Rückzug der USA ist ein geopolitischer Gleichmacher, der das Spielfeld für Entwicklungsländer ebnet, die lange Zeit unter dem Druck standen, den westlichen Klimazielen den Vorrang zu geben. Jetzt liegt der Ball bei diesen aufstrebenden Volkswirtschaften. Werden sie die Gunst der Stunde nutzen und einen neuen Weg einschlagen? Das wird nur die Zukunft zeigen.
This commentary was first published at Townhall on February 4, 2025.
Vijay Jayaraj is a Science and Research Associate at the CO2 Coalition, Arlington, Virginia. He holds an M.S. in environmental sciences from the University of East Anglia and a postgraduate degree in energy management from Robert Gordon University, both in the U.K., and a bachelor’s in engineering from Anna University, India.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Vijay Jayaraj: „So erhalten beispielsweise Indien und China Milliarden an Klima-„Sozialhilfe“, während sie ihren Verbrauch an fossilen Brennstoffen steigern, um den steigenden Energiebedarf zu decken, der voraussichtlich bis mindestens Mitte des Jahrhunderts anhalten wird“
Im Fall China völlig falsch.
„Im vergangenen Jahr machten Chinas saubere Energietechnologien zum ersten Mal mehr als 10 % der chinesischen Wirtschaft aus, mit einem Umsatz und Investitionen von 13,6 Mrd. Yuan (1,9 Mrd. $), und übertrafen damit den Immobiliensektor. Chinas Umsätze und Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien übertrafen die weltweiten Finanzmittel für fossile Brennstoffe in Höhe von 1,12 Billionen Dollar bei weitem. Chinas installierte Kapazität für erneuerbare Energien, einschließlich Wind- und Solarenergie, erreichte im vergangenen Jahr 1.410 Gigawatt und übertraf damit die Kohle. Besonders dominant ist China bei der Herstellung von Solarenergie, wo es zehnmal mehr als Europa in Produktionslinien zur Herstellung von Wafern und Solarzellen investiert hat….Im vergangenen Jahr sanken Chinas Rohöleinfuhren um 1,9 % oder 240 000 Barrel pro Tag auf knapp über 11 Mio. Barrel pro Tag.“
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
https://oilprice.com/Alternative-Energy/Renewable-Energy/Where-Will-Chinas-Clean-Energy-Boom-Peak.html
Die USA setzen auf fossile Brennstoffe, China auf erneuerbare. Die USA sind rückwärts gewandt, die Chinesen vorwärts.
.
Das wurde doch bereits 2017 gemacht und nach 4 Jahren war die USA wieder dabei.
Kosch, Krauss, Kwass, Frölich … legen da auch bald los. Klasse Satire.
https://youtu.be/wHgNbtScmls?feature=shared
Das Paretoprinzip ist eine binse, Krüger.
Trump, Putin und Xi lachen sich doch eh über die Klimaschützer in Westeuropa schlapp. Und freuen sich, wenn die ihre eigene Wirtschaft zerstören.
Was wollen sie tun? Physik verbieten?
@Kwass
Bei mir in der Stadt planen die für Montag, direkt nach der Wahl schon eine Demo gegen Rechts, Merz, AfD, Trump, Musk, Putin, Xi, etc. Sie sind herzlich eingeladen beim letzten „Aufgebot“. Stellen Sie sich doch einfach den weltweiten Realitäten. Wir leben in einer globalen Welt und nicht in einer woken Blase. Ich finde Veränderungen gut und will nicht den alten Einheitsbrei einiger Woken.
„Einheitsbrei einiger Woken“ ist ein Widerspruch in sich, Krüger!
Aber egal. Die Wahl isch over.
Ich würde es in den Lehrplan zurückbringen, damit die Auslegung nicht auf einer Kanzlerin lastet oder politischen Figuren, die schon Schwierigkeiten mit Volkswirtschaft haben.