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Dagmar Jestrzemski (Red. PAZ)*
Deutschland rüstet sich für den Import großer Mengen „grüner“ Energieträger. Aber in den Exportländern wächst an der Basis der ökologische Widerstand
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Der neue Chef des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg e.V., Ulfert Cornelius, spricht von einem „Transitionsprozess“ des Hamburger Hafens. Auf einem großflächigen Terminal kommen neue Industrieanlagen für Import, Aufbereitung und Weitertransport von „klimafreundlichen Energieprodukten“ in die Genehmigungsphase. Der US-Industriegasproduzent Air Products und das Hamburger Energieunternehmen Mabanaft investierten bis Januar 2023 bereits eine Milliarde Euro in den Aufbau von Verarbeitungsindustrien und einer Vertriebsinfrastruktur für „grünen Wasserstoff“ und „grünes Ammoniak“.
„Grüner Wasserstoff“ und sein Trägermedium Ammoniak sollen an rund einem Dutzend Standorten im Ausland mit Unmengen von Strom aus Wind- und Solarenergie produziert werden. In flüssiger Form soll das Ammoniak laut Planung ab 2027 mit großen Tankschiffen aus Saudi-Arabien zum Hamburger Hafen befördert werden. Dort erfolgt in einer Crackeranlage die Aufspaltung des Ammoniaks in die Bestandteile Wasserstoff und Stickstoff. Bis 2030 entsteht laut Cornelius ein Bedarf von etwa acht Millionen Tonnen Wasserstoff und 40 Millionen Tonnen Ammoniak. Der Import müsse dann über mehrere Häfen abgewickelt werden.
Widerstand in Kanada
Dabei wird erstaunlicherweise ausgeblendet, mit wie vielen Risiken die Wasserstoffstrategie behaftet ist. So wurden sämtliche seit 2022 geschlossenen Wasserstoffabkommen zwischen Deutschland und rund einem Dutzend Partnerländern überwiegend im globalen Süden von den Eliten dieser Länder vereinbart. Man hatte vorausgesetzt, dass sich die Einwohner vor Ort in Afrika, Lateinamerika und Kanada in das über sie verhängte Schicksal fügen und den Bau der gewaltigen Wind- und Solarparks hinnehmen würden. Doch das ist nicht der Fall.
Als Folge des deutsch-kanadischen Wasserstoffabkommens Port-au-Port/Stephenville müssten im Südwesten Neufundlands auf der kleinen Halbinsel Port-au-Port und im benachbarten Codroy Valley zwei Windparks mit 150 beziehungsweise 160 200-Meter-Windrädern errichtet werden. Am 9. Juni hatte das Umweltministerium der Provinz Neufundland/Labrador die Genehmigung des Projektes bekannt gegeben. In einem offenen Brief an die provinziale Regierung fordern jetzt die Mitglieder des Vereins Environmental Transparency Committee Port-au-Port (ETC) die Rücknahme der Genehmigung. Laut ETC wurde die Umweltprüfung trotz gravierender Fehler und Lücken als ausreichend bewertet. Zudem sei das Vorhaben zwischenzeitlich um 150 Windräder im Codroy Valley aufgestockt worden. Es habe keine Kommunikation zwischen der Regierung und den Einwohnern gegeben, darunter Angehörige der Qalipu First Nation. Damit verstoße die Regierung gegen das Minderheitengesetz.
Die Regierung müsse außerdem ihre Politik der Fördermittelvergabe ändern, von denen im vorliegenden Fall das Konsortium WEGH2 enorm profitieren würde. „Nichts ist ‚grün‘ bei den Wind-zu-Wasserstoff-Projekten. Sie sind nur möglich durch Zerstörung von Land, Gewässern und Gemeinschaften.“ Die Regierung habe kein Mandat für Umweltfrevel auf dem Kronland Neufundlands. Wörtlich heißt es: „Wir sind Kanarienvögel in der Kohlemine. Wir singen laut. Werden wir zu weiteren Aktionen gezwungen sein, mit hoffentlich legalen Mitteln?“
Widerstand in Namibia
Auch in Namibia hält der zivilgesellschaftliche Widerstand gegen das deutsch-namibische Wasserstoffprojekt „Hyphen Hydrogen Energy“ an. Laut einem aktuellen Bericht von hydrogeninsight.org äußern die im Dachverband Namibian Chamber of Environment (NCE) organisierten Umweltschützer öffentlich „Wut auf die deutsche Regierung“, weil diese das Drei-Gigawatt-Wasserstoffprojekt im streng geschützten Tsau-Khaeb-Naturreservat stark fördere.
Der Plan, dort gigantische Sieben-Gigawatt-Wind- und -Solarparks zu errichten, um „grünen“ Strom für die Wasserstoff- und Ammoniakproduktion bereitzustellen, sei „moralisch falsch“. Aus dem ehemaligen Sperrgebiet an der Atlantikküste soll ab 2027 Ammoniak auf dem Seeweg nach Deutschland exportiert werden. Der Tsau-Khaeb-Nationalpark ist ökologisch so wertvoll, dass dort nicht einmal Öko-Tourismus gestattet ist. Es sei davon auszugehen, dass die Industrialisierung den global wichtigen Biodiversitäts-Hotspot mit seinen zahlreichen seltenen Pflanzen und Tieren vernichten würde.
Desgleichen prangert die unabhängige Denkfabrik Transnational Institute (TNI) die Wasserstoff-Projekte reicher Nationen wie Deutschland in Afrika an. Sie geht der Frage nach: „Wer profitiert vom Grüne-Energien-Rausch?“ Diese Industrien würden internationalen Investoren öffentliche Gelder in die Tasche spülen, während die Gemeinschaften vor Ort durch die Ausbeutung ihrer Lebensräume schwerste Beeinträchtigungen zu erleiden hätten.
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)* Anmerkung der EIKE-Redaktion :
Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 19. Juli 2024, S.7 ; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln : https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.
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Pollmers Mahlzeit: Eine unheimliche Alternative – Wasserstoff
https://www.youtube.com/watch?v=uYEW-OxkrOk
Nach Windmühlen und PV nun das Nächste Geldgrab.
Wann wollen wir es endlich begreifen?
Grüner Wasserstoff irgendwo am Ende der Welt ist eine elegante Form des Steuerbetrugs. Ähnlich, wenn man Heizöl als Dieselkraftsoff verwendet hat, oder als neulich neues Sojaöl als aufbereitetes gesammeltes Speiseöl verkauft wurde (Sistem Ecologica Bosnien, bzw. die Abnehmer in der EU, die ganz genau wussten, dass sie neues Sojaöl von der Recyclingfirma kaufen). Nun, Heizöl im LKW-Tank kann mit einfachen Mitteln nachgewiesen werden. Wasserstoff oder Ammoniak kann aber nicht gefärbt werden, und so kann die Herkunft – grün oder grau – nicht ermittelt werden.
Es wir zwar eine potemkin’sche Anlage zur Herstellung da sein, aber den größten Teil werden sie als normalen grauen Wasserstoff zukaufen, und mit einer stattlichen Marge als grüner Wasserstoff verkaufen. Und wenn die europäischen Politiker mitmachen, dann heißt das, dass sie auch am Riesengewinn beteiligt sind.
Zur Zeit werden überall Dachwindräder angeboten; mit sowas eine Wärmepumpe betreiben, mit langen Schnüren vom Dach bis runter, wär das was? Den Kühlschrank in der Küche gleich mit.
Dr. Giesemann,
ich sehe eine einzige Berechtigung für Solarpanele auf Dächern, wenn diese nicht mit dem Netz, sondern mit den Klimaanlagen im Haus verbunden sind. Je kräftiger die Sonne scheint, umso stärker kühlt die Anlage. Warum macht man das nicht?
…vielleicht weil es in Deutschland zu kühl ist ? Für 10 warme Tage sich die Investition nicht lohnt ?
..weil es in den südlichen Ländern n i c h t forciert wird, weil sonst die großen Stromunternehmen Einbußen verzeichnen ? 😁🥳
Wozu ˋnen KÜHLSCHRANK, Giesemann……? Sie wollen doch das Leben verkürzen…reduzieren…Warum mühselig eine mod-RNA entwickeln, wenn man ohne Kühlschrank viele natürliche Keime o h n e Energie ‼️🤣 züchten kann ? Voll ÖKO und nachhaltig !
Na also, ……Sie kleine Wasserstoffexplosion. 😝😜
Nur möglich dank „Klimaweltrettung“ durch die Vorreiter im Kampf gegen ein lebenswichtiges Spurengas. Mit der dümmsten Energiewende weltweit (WSJ) – und ja richtig: „Lächerlich machen“ der Regierung wird jetzt vom BVS beobachtet. Garantierte Narrenfreiheit auf unser aller Kosten, das geschützte Staatsprivileg.
Als Kolonialisten waren wir historisch eher zurückhaltend – mit unserem Streben „nach einem Platz an der Sonne“. Das ändert sich heute mit dem Klimawahn. Wen interessiert bei so viel fanatischer „Weltrettung“ noch die Umwelt und die Menschen? Die Grünen ganz bestimmt nicht.
Was geht ist: https://www.carbonrecycling.is/technology und die Chemie dahinter https://www.researchgate.net/figure/The-George-Olah-Renewable-CO2-to-Methanol-Plant-of-Carbon-Recycling-International-CRI_fig3_324846670.
Mit soner Wassermühle eine Wärmepumpe zu betreiben hielte ich für sinnvoll. Elektrisch sicher nicht. Der Verständige nimmt dazu den Wasserhahn, und lässt das Wasser über die Mühle laufen, … und mit reichem vollen Schwalle, zu dem Baade sich ergieße. Unten im Forellenteich singen wir: In einem Bächlein helle, da schwamm in fro-o-oher Eil, … . Ist sicher billiger als mit el. Strom, 0der? https://www.youtube.com/watch?v=NF9DrUXowBo
Was wird aus dem Wasserstoff? Er wird verbrannt zu Wasser-Dampf – ein fürchterliches «Treibhaus-Gas». Aber so lange solcher Betrug möglich ist…!
Windkraft ist geisteskrank, H2 mit Windkraft ist geisteskrank im Quadrat. Hat das mal einer von diesen Umweltzerstörern berechnet. Ich würde wetten, dass der Erntefaktor dieses Gesamtsystems unter Einbezug aller Kostenfaktoren minus ist.
Rückumwandlung von 8 Mio to H2 aus 40 Mio to NH3 (wohl eher 45,36 Mio to mit Mol-Berechnung) ab 2030 im Hamburger Hafen ist bei Betrachtung der Energiebilanz total unrealistisch und unter Einschaltung eines normalen Gehirnes nur noch Gaga!
Gehen wir mal davon aus, dass diese Menge in Namibia mit Onshore – Windenergie hergestellt und per Schiff nach Hamburg gebracht werden soll:
Also, es kommen gut und gerne mehr 1.091.000 plus xxx GWh/a ≈ 1.200.000 GWh/a zusammen. Ein Onshore Windrad der 5 MW – Klasse mit einem Wirkungsgrad von 24% liefert ca. 10.500 MWh/a. Demnach wären für diesen Kraftakt ca. 114.000 Onshore Windräder der 5 MW Klasse erforderlich, also die ca. 4 fache derzeit in Deutschland vorhanden Anzahl – wohlgemerkt bis 2030. Das ist eine sportliche Leistung. An die Investitionskosten in 3stelliger Milliardenhöhe gar nicht zu denken
Zu guter letzt: Die 45,36 Mio to NH3 sind über den Seeweg nach Hamburg (ca. 8.000 KM pro Strecke) zu befördern. Bei ca. 25 Fahrten pro Jahr und einem Ladevolumen von 80.000 qm und ca. 0,68 to/qm bei -33 °C transportiert ein Tanker ca. 1.400.000 to NH3/a. Es wären demnach 32 – 33 Tanker erforderlich.
Wenn im Hamburger Hafen NH3 wieder in H2 umgewandelt werden soll, sind wiederum mindestens 400.000 GWh/a erforderlich, was wiederum Windräder erforderlich macht.
Und jetzt beginnt die Verteilung zu den Verbrauchern (Pipelines??)
Wer denkt sich so etwas nur aus und wer soll das finanzieren?
Ich bin kein Energiefachmann, kann also die Energieen und Berechnungen nur anhand der angegebenen Zahlen nachvollziehen. Alles sieht sehr logisch und konsistent aus. Es würde, wenn die xxx verschwinden und Quellen angegeben werden, vermutlich einen hervorragenden Artikel abgeben. In der derzeitigen Form kann ich die Argumentation aber in keinster Weise nutzen, da jeder H2-Gläubige sich bei Diskussionen nur auf die xxx und die fehlenden Quellen stürzen und die Zahlenangaben damit als unglaubwürdig verwerfen würde.
Wäre es möglich, dies ganze ein wenig auszubauen oder mir die Fakten zur Verfügung zu stellen, damit man daraus mehr machen kann? Ich stehe für die Arbeiten an einem kleinen Artikel gerne zur Verfügung.
Bei Bedarf stellt Ihnen der Admin auch sicherlich meine Mailadresse zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Hoemann
Wasserstoff ist kein primärer Energieträger sondern ein sekundärer der unter grossem Energieeinsatz gewonnen werden muss. Ihre Berechnung zeigt anschaulich den Irrsinn hinter einer „Wasserstoffwirtschaft“, welche aber von den MINT-Versagern in Politik und Medien voran getrieben wird – sie verstehen nicht was sie da tun. Die Industrie, die es besser wissen müsste (und auch weiss), macht mit solange es Subsidien abzugreifen gibt. Die lernen auch nie aus ihrem Versagen, siehe E-Mobilität. Da hat man auch mitgemacht und sich über Subsidien gefreut bis der Politik das Geld ausgeht; jetzt sitzt die Automobilindustrie auf ihren E-Karren die keiner kauft…. Man baut Hafenanlagen für „Wasserstoff aus Namibia“ der so sicher kommt wie der Messias. Aber danach haben die Erbauer der Kathedralen auch nie gefragt und trotzdem gebaut….
Hallo Herr Pesch, meine volle Zustimmung.
„Wasserstoffwirtschaft“ wird das nächste Milliardengrab, welches von uns Bürgern bezahlt wird.
„...Die 45,36 Mio to NH3 sind auf -33 °C abzukühlen, zu lagern und schliesslich auf LPG Tankschiffe (80.000 qm / Schiffsladung) zu verladen. Das erfordert ebenfalls Energie von xxx GWh/a von den Windturbinen…“
Ganz abgesehen davon, gibt es m.W. solche speziellen „Wasssstoff-Tankschiffe“ noch gar nicht, nur ein einziges relativ kleines japanisches Testschiff. Es gab auch keinerlei Pressemldungen, dass weitere und größere Schiffe dafür, derzeit gerade in Werften irgendwo gebaut würden. Wer sich mit Werften, Technikplänen, Genehmigungen, Groß-Motoren-Lieferungen und Finanzierungen auch nur etwas auskennt, der wird JETZT zu dem Thema wohl nur noch grinsen….
Immerhin: Die GRÜNGEILSTE Lösung wären ja GRÜNE Schiffe (Farbe Rumpf), mit GRÜNEM Stahl gebaut also 5x so teuer) , die per Wînd+Sonne (also Segelschiffe + Solarmodulen) zwischen Namibia und D „pendeln“ würden. Phantasiebegabte könnten schon mal ausrechnen, wie lange solche GRÜNSCHIFFE dann jeweils unterwegs wären und wieviele davon dann unterwegs das Schicksal der seligen PAMIR bei den Stürmen teilen würden und wieviele dann bei „Kühlungsausfall“ noch etwas größere „Knallgas-Explosionen“ erzeugen, als damals die HINDENBURG in Lakehurst…
Werner Eisenkopf
Offenbar kann man in Deutschland den Steuerzahler mit jedem Unfug Geld aus der Tasche ziehen, ist ihm wurscht, er wählt 2025 erneut den diese Blödsinnausdenker, diesmal Svhwarzgrün, oder?
Es ist physikalisch und wirtschaftlich totaler Schwachsinn und gefährlich dazu. Es wird sich n i e m a l s verwirklichen lassen.
GENAU DAS, wissen auch alle Beteiligten, aber es ist eine p r i m a Sau, die wieder durchs mediale Dorf gejagt werden kann, und es
👉 vernichtet Geld ‼️
Wunderbar. Denn es ist die Aufgabe unserer politischen Verblödung, samt angeschlossener Medienverwandtschaft, Deutschlands Wirtschaft zu z e r s e t z e n, und sich dabei grün-elitär, unter dem Rockzipfel des Großkapitals, gesund zustoßen.
Wer nicht einmal die Photosynthese begreift, glaubt auch, daß ein Zitronenfalter nur Zitronen anfliegt und sich dort zusammenfaltet. 🤣👍
Da fragt man sich doch jetzt (zurecht), wo die ganzen internationalen umwltschutzvereinigungen sind… das einzige, was man von denen zu diesem frevel hört: donnerndes schweigen………
Sollte man sich mal durchn kopf gehen lassen
Es ging doch nie um Umweltschutz, es ging auch nie um Pazifismus, es ging immer um Macht, oder?
Ich frage mich nur ob irgend ein Politiker einmal eine Wirtschaftlichkeitsberechnung gemacht hat. Das ist die Grundlage jedes privatrechtlichen Unternehmens. Wer das nicht macht riskiert seine Firma und bekommt in der Regel keinen Kredit. Nur der Rot Grüne Staat glaubt offensichtlich,dass man ökonomische Gesetze ignorieren kann. Ich habe das schon einmal erlebt, ein zweites mal brauche ich das nicht. Sollen doch die überwiegend Rot Grünen Wähler im Westen,die Folgen und die Kosten tragen,dann werden sie feststellen wie arm man im Sozialismus werden kann.
Um das Klima zu retten wird die Natur nachhaltigst zerstört. Danke für diesen gut dargebotenen Artikel
Wir (die EIKE Leser) wissen doch alle, dass es nur um das Geld geht.
Selbstmord aus „Angst vor dem Tode“!
TOTALER WAHNSINN!!!