Christian Freuer

Vorbemerkung: Im Mittelpunkt dieses Reports steht einmal mehr die Südhemisphäre. Kein Wunder, eine bessere Bestätigung des Umstandes der Abkühlung in der Antarktis kann es kaum geben. Es sei aber auch auf die schon seit längerem dauernde Hitzewelle in Osteuropa hingewiesen, obwohl diese in den MSM noch nicht groß thematisiert worden ist. Dort liegt ein sommerliches Hochdruckgebiet, in dessen Bereich es in Moskau praktisch jeden Tag um 30 Grad warm wurde und wird.

Meldungen vom 8. Juli 2024:

Ein außergewöhnliches Schnee-Jahr in Norditalien

2024 ist ein beeindruckendes Jahr hinsichtlich des Schnees in den europäischen Alpen – und ein unbequemes Jahr für die Warmisten.

Ich habe bereits über die Rekord-Akkumulationen auf den Schweizer Gletschern geschrieben, aber das Gleiche ist auch in Norditalien zu beobachten.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 hat zum Beispiel die Verwaltungsregion Lombardei auf allen ihren Gletschern, insbesondere auf dem Adamello, weit überdurchschnittliche Akkumulationen verzeichnet.

Im Gegensatz zu den Vorhersagen der AGW-Partei, dass die Gletscher immer weniger werden (mehr dazu weiter unten), zeigen die Daten des Nivometeorologischen Zentrums der Arpa Lombardia, dass die Gletscherbecken der Lombardei zwischen Mai und Juni, der Zeit der maximalen Akkumulation, eine Höhe bis zu 40 Metern erreicht haben.

Die Daten der Arpa Lombardia, die 55 Bohrkerne entnommen und zahlreiche Schneehöhenmessungen durchgeführt hat zeigen, dass auf Gletschern wie Adamello, Pisgana, Alpe Sud und Savoretta die Schneehöhen weit über dem historischen Durchschnitt lagen, in vielen Fällen 10 Meter darüber.

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Winterbeginn in Südamerika mit einem Paukenschlag

Die Skisaison in Südamerika hat einen spektakulären Start hingelegt, haben doch die Skigebiete aufgrund von Rekordschneefällen früher als üblich geöffnet.

Für die Skigebiete war es allerdings kein Spaziergang.

Las Leñas, Argentinien, hatte für den 20. Juni eine Voreröffnung geplant, musste diese aber aufgrund von Lawinenabgängen, Straßensperrungen und übermäßigem Schnee absagen. Das Skigebiet ist nun mit einer Schneehöhe von mehr als 1,2 Metern am Boden und mehr als 6 Metern im oberen Teil geöffnet.

Die Daten sprechen eine deutliche Sprache. Seit dem rekordverdächtigen Start im Mai hat die Schneemenge auf dem südamerikanischen Kontinent immer wieder Rekorde hervorgerufen:

Und es sieht so aus, als ob kaum eine Entspannung in Sicht ist. Vorhersagen zufolge wird die Polarluft in dieser Woche noch weiter nach Norden vordringen, sogar bis in den Süden Brasiliens:

GFS 2m Temperatur-Anomalien (C) am 8. Juli 2024 [tropicaltidbits.com].

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Anderswo auf der Südhalbkugel sind Australien und Neuseeland noch nicht von größeren Schneefällen heimgesucht worden. Zwar ist es schon lange kalt genug für Schnee, jedoch sind die notwendigen Wettersysteme noch nicht eingetroffen.

In letzter Zeit hat es allerdings in den Skigebieten sowohl in Australien als auch in Neuseeland zu schneien begonnen, was die Arbeit der Schneekanonen unterstützt hat.

Die neuseeländische Skisaison wurde „durch natürlichen Schneefall in Gang gesetzt“, heißt es in lokalen Berichten, wobei die Skigebiete auf der Südinsel als erste eröffnet wurden, gefolgt von einer Reihe auf der Nordinsel.

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Die Kälte auf Tasmanien

Die Kälte in Australien ist in der Tat bemerkenswert. Vor allem die östlichen und südlichen Regionen haben die Kälte zu spüren bekommen, darunter auch Tasmanien, wo unter anderem das Great Lake Hotel im zentralen Hochland wegen der Kälte geschlossen wurde.

Das am Marlborough Highway in Miena gelegene Hotel wurde durch eingefrorene Rohre und starken Frost erheblich beschädigt. Die Temperaturen in der Region sanken auf rekordverdächtige Tiefstwerte, darunter die historischen -13,5 °C, gemessen im nahe gelegenen Liawenee.

Ursprünglich sollte das Hotel am Samstag wiedereröffnet werden, doch nun bleibt es mindestens bis zum 10. Juli geschlossen. „Wir sitzen buchstäblich ohne Wasser fest und können erst wieder öffnen, wenn die Rohre aufgetaut sind“, sagte ein Sprecher und dankte den Gästen für ihr Verständnis.

In der Nacht zum Sonntag fielen die Temperaturen auf -10,5°C in Liawenee, -6,2°C in Butlers Gorge, -5,3°C in Fingal und -4,5°C in Launceston Airport und Cressy. In Campbell Town ist ein gefrorener Springbrunnen zu einer lokalen Attraktion geworden:

(Bild: John Chandler)

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Es folgt dann nochmals ein Beitrag zum Ausbruch des Tonga-Vulkans.

Link: https://electroverse.substack.com/p/exceptional-snow-year-in-northern?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Am 9. Juli finden sich im Bulletin keine aktuellen Meldungen über Kälte-Extreme, sondern nur einige Hintergrundbeiträge. Diese sind teilweise aber so interessant, dass sie separat übersetzt werden.

Weiter geht es mit Meldungen vom 10. Juli 2024:

Historische Allzeit-Kälte in Argentinien

Argentinien hat in dieser Woche noch nie dagewesene Tiefsttemperaturen erlebt, wobei in den meisten Regionen strenger Frost herrschte und mehrere historische Temperaturrekorde gebrochen worden waren.

In Gualeguaychú wurde ein neuer Tiefstwert von -7,6 °C gemessen, der die bisherigen Rekorde von -7 °C vom 23. Juni 1945 und 14. Juni 1967 übertraf – die Daten werden hier seit 1931 gesammelt.

In Venado Tuerto wurde ein neuer monatlicher Tiefstwert von -7,5°C gemessen. Auch in El Palomar wurde der monatliche Minimalrekord mit einer Temperatur von -7°C erreicht, womit der Rekord vom 29. Juli 2007 – Daten seit 1935 – erreicht wurde.

Darüber hinaus verzeichnete das Observatorium Central Buenos Aires am 9. Juli um 23 Uhr eine Temperatur unter 2°C – ein seltenes Ereignis, das seit 2007 nicht mehr beobachtet worden war.

Die Tiefsttemperaturen in Junín nähern sich ebenfalls dem Allzeitrekord aus dem Jahr 1967. Mitte Juni wurde in Rio Gallegos mit -17,4 °C die niedrigste Temperatur der letzten 42 Jahre und die viertniedrigste in der Geschichte seit 1956 aufgezeichnet.

Die Schneefälle waren ebenso beeindruckend wie die Tiefsttemperaturen, ja sogar noch beeindruckender, denn sowohl in Argentinien als auch in Chile kam es zu enormen Schneemengen. Die Schneefälle sind rekordverdächtig, und die Gesamtschneedecke in Südamerika ist außerordentlich hoch und konstant:

GMASI South America Snow Extent Tracker

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Kaltlufteinbruch und starke Schneefälle auch in Südafrika

Südafrika wird von einer Reihe von Kaltlufteinbrüchen heimgesucht, die zu extremer Kälte, böigem Wind und starkem Schneefall führen.

Die Einwohner von Pretoria zum Beispiel wachten diese Woche bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf, wobei am Dienstag -2°C gemessen wurden.

So erging es vielen Südafrikanern, vor allem im Landesinneren, die mit Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und verbreitetem Frost zu kämpfen hatten.

In Vryburg sank die Temperatur bis -9,5°C. Andernorts wurden die monatlichen Kälterekorde für Juli gebrochen, darunter -7,3 °C in Lindleyspoort, -6,3 °C in Marken, -4,5 °C in Marico und -1,9 °C in Pietermaritzburg.

In den Bergen hat es kräftig geschneit, in den höher gelegenen Regionen im Westen des Westkaps sogar bis zu 10 cm. Die Schneefälle zwangen zur Sperrung einiger Straßen zwischen Touws Rivier und Ceres, Worcester, sowie entlang der N1.

Sogar in der Kalahari-Wüste, einer großen halbtrockenen Sandsavanne im südlichen Afrika, die sich über 900.000 km² erstreckt und einen Großteil Botswanas sowie Teile Namibias und Südafrikas umfasst, sind Flocken gefallen.

„Die Kalahari ist derzeit von einem erheblichen Kälteeinbruch betroffen“, berichtet informante.web.na.

Link: https://electroverse.substack.com/p/south-africa-hit-by-cold-fronts-and?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Eine Meldung vom 11. Juli 2024:

Australiens Osten wird noch mehr frieren mit zu erwartendem verbreiteten Schnee

Der Osten Australiens leidet seit Wochen unter einer anhaltenden, rekordverdächtigen Kälte, und für die kommende Woche wird eine neue Polarfront vorhergesagt, die in weiten Teilen des Südostens Schnee bringen wird.

Millionen von Australiern müssen sich ab diesem Wochenende auf weitere eisige Bedingungen einstellen, da frische Polarwinde aus der Antarktis nach Norden ziehen – wo in Wostok derzeit Tiefstwerte unter -75 °C herrschen.

Den Rest dieses Beitrags bildet die Vorhersage eines weiteren, noch intensiveren Kaltluftvorstoßes von Süden her bis hinauf ins tropische Queensland. Mehr dazu wie üblich im nächsten Kältereport.

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Es folgen unter dem Link noch der Bericht über einen chinesischen Super-Eisbrecher, mit dem China seine Ambitionen als Arktis-Interessent betonen will. Außerdem berichtet Cap Allon noch von einem Harakiri-Experiment [meine Bezeichnung, C. F.] mittels Geoengineering. Dieser Abschnitt wird separat übersetzt. In einem weiteren Beitrag spricht Allon einen anderen Effekt an, der wegen seiner Bedeutung ebenfalls separat übersetzt wird.

Link: https://electroverse.substack.com/p/australias-east-to-shiver-some-more?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 12. Juli 2024:

Der kalte Winterbeginn in Neuseeland

Die offizielle Vorhersage des NIWA für einen überdurchschnittlich warmen Winter in Neuseeland geht nicht ganz auf, da die Temperaturen im ganzen Land unter den Gefrierpunkt sinken und heute Morgen in Omarama -7,8°C erreichen.

Lewis Ferris vom MetService erklärt, dass Neuseeland unter einem Hochdrucksystem liegt und die Kombination aus schwachen Winden, klarem Himmel und langen Nächten zu einigen der niedrigsten Temperaturen seit Jahren führt.

„Es war ein kalter, winterlicher Start in weiten Teilen des Landes, besonders auf der Südinsel“, so Ferris.

Eiszapfen bilden sich bei Hot Tubs Omarama, 12. Juli 2024 [Rebecca Orpin]

Der Flughafen Mt. Cook verzeichnete -7,6°C, während der Flughafen Auckland mit 3°C den kältesten Morgen des Jahres erlebte.

Ferris wies darauf hin, dass die niedrigen Temperaturen voraussichtlich den ganzen Juli über anhalten werden.

Während für die nächste Woche Milderung vorhergesagt wird, das Regen und Wolken aus dem Norden mit sich bringt und die Temperaturen im Norden leicht steigen lässt, wird es insgesamt kalt bleiben, vor allem im Süden, in Otago und Southland.

Ein Wort zu Australien: Die offizielle Vorhersage des Bureau of Meteorology für den wärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen erweist sich ebenfalls als kläglicher Fehlschlag. Das Land muss sich in der kommenden Woche auf eine möglicherweise historische Kälte einstellen, welche die im Juni begonnene Kältewelle verlängert.

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Link: https://electroverse.substack.com/p/new-zealands-cold-start-to-winter?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 29 / 2024

Redaktionsschluss für diesen Report: 12. Juli 2024

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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